Martin Rost
Publikationen

Mit einem CB-Funkgerät den Datenfunk ROS empfangen und am PC dekodieren


http://www.maroki.de/pub/technology/rdt/art2_swl_cb.html
Version: 0.3, 2014-03
Kontakt: 13LMR1@webDLT.de (entferne/delete DLT)


Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um per CB-Funk die Daten der Digimode-Betriebsart "ROS" zu empfangen und dekodieren zu können:

  • PC mit Soundkarte, gute Hardware, funktionierende Windowsinstallation
  • CB-Funkgerät, SSB-fähig
  • Netzteil, sofern Mobil-Funkgerät
  • Antenne
  • Internetzugang
  • ROS-Programm
  • Audiokabel zur Verbindung zwischen PC und Funkgerät

Die CB-Funkgerät

Für die Nutzung von Datenfunk (Digitalfunk, Digimodes) muss ein Empfänger SSB-fähig sein. Ein SSB-fähiges Kurzwellen-Radio, das die Frequenzen des CB-Funkbereichs überstreicht, könnte für den Fall reichen, dass eine gute Antenne angeschlossen ist; eine normale Teleskop-Antenne reicht in der Regel nicht (es sei denn, der Sender kommt nur wenige Kilometer entfernt mit einem starken Signal rein).

Ein legales SSB-fähiges CB-Funkgerät bedeutet: Es muss ein relativ junges Funkgerät sein. Die alten CB-Funkgeräte, insbesondere die legal betreibbaren, die in Unmengen für wenig Geld auf dem Gebrauchtmarkt angeboten werden, bieten nur die Modulationsarten AM und FM. In Deutschland gibt es bislang nur wenige zugelassene Geräte, die die neue Norm "SSB mit 12 Watt" beherrschen. Das Standardfunkgerät dürfte hier das AE5890EU der Firma Albrecht sein, das als Neugerät zwischen 180 und 220 Euro kostet (Stand: 2014-02) und das auch gebraucht zu relativ hohen Preisen gehandelt wird. Zu ähnlichen Preisen wie das Albrecht-Funkgerät werden sogenannte "Exportgeräte" angeboten, die keine Zulassung in Deutschland haben und die teilweise über stärkere Sendeleistungen verfügen. Dieses Quantum an Mehrleistung ist in den Digimodes aber gar nicht einmal so nötig. Wenn man ein Mobilfunkgerät wie bspw. das AE5890EU nutzt, dann muss man noch ein Netzteil für Gleichstrom erstehen, das gern bei 12 bis 13.8 Volt mindestens 6 Ampere abgeben sollte (ca. 50 Euro, Stand: 2014-02). Wenn man von irgendwoher bspw. ein ausrangiertes Laptop-Netzteil mit 12V/4A bekommen kann, so funktioniert das, nach einem kleinen Umbau der Anschlüsse, auch.

Die CB-Funkantenne

Als Antenne sollten Sie die längste wählen, die Sie bezahlen wollen und installieren dürfen. Glauben Sie keinen Versprechen zu irgendwelchen kurzen Wunderantennen. (Ich habe einen Vergleich zwischen drei Antennen durchgeführt unter ansonsten fast gleichen Bedingungen: eine lange Dachantenne (Solarcom A99, 5m) als Referenz, sowie zwei Mobilantennen DV27L (2.70m) und DV27K (1.10m). Das Ergebnis: Die DV27L lag 2.5 S-Werte niedriger, die DV27K 5 S-Werte. Eine S-Wert-Stufe entspricht unter geeichten Bedingungen 6dB, was bedeutete, dass die DV27L 15dB und die DV27K sogar 30dB Verlust im Vergleich zu einer Stationsantenne haben.)

Die Stationsantenne sollte am höchst möglichen Punkt, den man erreichen kann, installiert werden. Eine typische Antennenlänge im CB-Funkbereich für den Heimbetrieb liegt zwischen 5.00m und 6.50m (ca. 100 Euro, Stand: 2014-02) und ist vertikal errichtet. Es gibt Antennen, die weniger kosten und einen guten Wirkungsgrad haben, die aber an ihrem Verankerungspunkt leicht verbiegen. Deshalb empfehle ich den Kauf einer Stationsantenne, deren Strahler aus Kunststoff besteht, einfach weil dieser nach einer Sturmnacht nicht dauerhaft verbogen bleibt. Wenn es nur eine verkürzte Balkonantenne werden kann, dann sollte die Antenne zumindest 2.70m lang sein (ca 40 Euro, Stand: 2014-02). Im mobilen Bereich, also im Auto, Wohnwagen oder Boot, habe ich gute Erfahrungen mit der Antenne DV27L an einem Magnetfuss gemacht (Strahler und Fuss: ca. 50 Euro, Stand: 2014-02). Wobei das "L" für die physikalische Länge von 2.70m steht; derzeit werden auch billige Antennen mit der Bezeichnung "DV27L" angeboten, die nur 1.10m lang sind. Während der Fahrt eine DV27L montiert zu lassen, wage ich nicht, einige Funker wagen das, haben dann allerdings die Antenne mit einer kleinen Leine abgespannt.

Neben vertikalen Antennen darf man im CB-Funk auch horizontale Antennen benutzen. Eine horizontale Antenne besteht typisch aus einem langen gespannten Draht zwischen Haus und einem Fahnenmast oder Baum. Eine derartige Drahtantenne sollte man nur verwenden, wenn man entweder über Antennen-Theorie (Rothammel: Das Antennenbuch (pdf-Download einer alten Version (rechtlicher Status unklar))) verfügt und man deshalb weiss was man macht oder wenn man eine Antenne aufgrund einer Bauanleitung (z.B. eine horizontal aufzuspannenden Dipol) nachbaut oder wenn man über ein Antennen-Anpassgerät (Matcher) verfügt und den Matcher zu benutzen weiss. Abgestimmte Drahtantennen für den CB-Funkbereich, die endgespeist sowohl vertikal als auch horizontal einsetzbar sind, findet man bei Lambda-Halbe. Auf CB funken die meisten vertikal, eine horizontale Antenne bedeutet 20dB Verlust im Nahbereich der Bodenwelle. Bei Überreichweiten bzw. Reflektionen an höheren Schichten der Athmosphäre kommt es zu Polarisationswechseln, so dass die Montageart der Antenne an Bedeutung verliert.

Nach der Montage der Antenne und der Verbindung von Funkgerät und Antenne durch ein Kabel (bewährt: "RG58", mit PL-Stecker, 10m-Länge: 15 Euro, Stand: 2014-02) gilt es, die Stehwelle der Antenne abzugleichen (Stehwellenmeßgerät: 40 Euro, Stand: 2014-02). Wenn eine Antenne beim Senden nicht in Resonanz zu der Funkfrequenz ist, dann fließt ein Großteil der Sendeenergie zurück in das Funkgerät, was das Gerät schädigen kann. Antennen kann man sehr gut gebraucht kaufen, noch immer trennen sich viele "alte" CB-Funker zu geringen Preisen von ihren alten Gerätschaften. Sehr gute Anleitungen (ausführlichst bebildert) zum Löten von Kabel-Steckern findet man bei Kabel-Kusch.


Modernes CB-Funkgerät AE5890EU, das viel für Datenfunk eingesetzt wird, weil es u.a. SSB/12 Watt bietet.

Zum Thema Funkgerät und Antennen kann man natürlich viele weitere Details erklären. Eine gute und aktuelle Einführung in den CB-Funk und deren Technik findet sich bspw. bei Hobyfunk.

CB-Funk-Händler

Als Händler für Funktechnik möchte ich vier nennen (natürlich ist das jetzt Werbung, aber ich habe nichts davon, ich habe mit diesen Händlern einfach gute Erfahrungen gemacht. Wenn man sich zu diesem Thema im Internet umtut, gerät man ohnehin schnell an diese.):

  • Benson - CB-Funk-Spezialist, passable Preise, auch guter Gebrauchtmarkt, hat gutes Szene-Image, soll Geräte besonders gut abgleichen.
  • Thiecom - Funkgeräte aller Art, passable Preise, Hintergrundinfos und Meinungen auch zu alten Gebrauchtgeräten.
  • qrp-project - Amateurfunk, Spezialisten für Funken mit geringen Sendeleistungen, bieten sehr guten Service, sind Bezugsadresse für das USB-Signalink-Interface zwischen PC und Funkgerät.
  • WiMo - Amateurfunk-Spezialist, gute Infos und Übersichten über aktuelle Technik, teuer.

Es gibt sicher noch eine ganze Menge weiterer guter Händler.

Wenn das Funkgerät funktioniert und auch ein Audiokabel (3.5mm, Stecker-Stecker, ob mono oder stereo ist gleichgültig) zur Verfügung steht, um den Funkgerät-Lautsprecherausgang mit dem PC-Mikrofoneingang miteinander zu verbinden, kann das Programm ROS genutzt werden, um im CB-Funk empfangene Datenfunksignale im Format ROS zu dekodieren.

ROS

Das Programm ROS funktioniert bislang nur unter Windows (unter Linux habe ich es nicht zusammen mit wine ans Laufen bekommen). Laden Sie das Programm zusammen mit der Dokumentation, die es auch auf Deutsch gibt, von der Homepage runter.

Öffnen Sie einen Unterordner auf Ihrem Desktop. Kopieren Sie das heruntergeladene Programmpaket dort hinein und starten Sie darin das Installationsprogramm. Aus diesem Unterverzeichnis heraus muss ROS fortan auch gestartet werden.

Viel ist nach dem Programmstart nicht zu konfigurieren, lesen Sie sich die Dokumentation durch. Es reicht, hier einige Besonderheiten des Programms durchzugehen.

Sie werden nach dem Programmstart unmittelbar aufgefordert, ein Rufzeichen (Callsign) anzugeben. Sie können sich im CB-Funkbereich selber ein beliebiges Rufzeichen ausstellen. Tun Sie das jetzt, auch wenn Sie eigentlich im gegenwärtigen Modus als Nur-Hörer noch keines zwingend brauchen. Unter ROS als Hörer über ein Rufzeichen zu verfügen hat den Vorteil, dass Sie dann ROS-Empfänger zu einem Teil der ROS-Datenfunk-Community werden können. ROS nimmt nach der Installation des Programms zwangsläufig Kontakt ins Internet auf und schickt Funkstationen, deren Ruf Sie empfangen haben und die auf Ihrem Bildschirm erschienen, automatisch eine Empfangsbestätigung per E-Mail zu. Das ist zwar irgendwie alles nett und komfortabel - und hat vermutlich auch zum Erfolg von ROS beigetragen, nur wäre es aus meiner Sicht schöner, wenn man vorher gefragt würde. Wenn Sie ROS stumm ausprobieren möchten, verwenden Sie ROS nicht auf einem Rechner, der Kontakt zum Internet hat.

Das Rufzeichen kann man im CB-Funkbereich wie gesagt frei wählen. Allerdings sollte man durchaus einige Überlegungen dazu anstellen, wenn man an Ende über ein vernünftiges Rufzeichen verfügen möchte. Im Amateurfunkbereich wird das Rufzeichen dem Funkamateur von der Bundesnetzagentur zugewiesen, nachdem der Funkamateur zuvor eine Prüfung erfolgreich absolviert hat. Zudem kostet das Innehaben eines Rufzeichens eine Jahresgebühr, Details findet man auf den Webseiten des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) sowie der Bundesnetzagentur. Selbstgewählte CB-Funkrufzeichen können dazu führen, dass das Gleiche von mehreren Funkern genutzt wird, also dass es nicht zur eindeutigen Identifikation eines Funkers geeignet ist. Ein CB-Funk-Rufzeichen kann außerdem mit der Struktur eines Amateurfunkrufzeichens gebildet worden oder von einem existierenden Funkamateur kopiert sein. Funker, die das alles nicht Ernst nehmen, geben sich wiederum auch gern witzige oder ironische oder auch kindische ("teddybär01") Rufzeichen. Es gibt daneben CB-Funkclubs, die in Eigenregie für eine gewisse Ordnung unter den Rufzeichen zumindest ihrer Clubmitglieder sorgen. Einige dieser Clubs verlangen für die Vergabe von clubeigenen Rufzeichen Geld, andere machen das kostenlos. Eine ernsthaftere Überlegung ist die, dass man anhand von Rufzeichen das Herkunftsland eines Funkers (oder eher selten: der Funkerin) bestimmen kann. In einem Katalog internationaler Rufzeichen im CB-Funk hat Deutschland die Nummer 13 bekommen (Frankreich bspw. 14, Italien 1, Holland 7, ...), so dass man sein CB-Funk Rufzeichen in Deutschland freundlicherweise mit einer 13 beginnen lassen sollte. Nimmt man vielleicht noch die Namens-Initialien dazu, hat man schon mal einen ersten Entwurf für ein vernünftiges CB-Funk-Rufzeichen (internationale CB-Funk Prefix-Liste). Aber ist dieses Rufzeichen nach der Regel "13 plus Initialien" bereits eindeutig genug? Ich habe deshalb noch das Initial meines Wohnorts sowie einen Zähler hinzugenommen, so dass mein CB-Funk-Rufzeichen vollständig "13LMR1" lautet. (Mein offizielles Amateurfunk-Rufzeichen der Bundesnetzagentur lautet "DO4LMR"; "DO" steht für ein Rufzeichen der Einsteigerklasse aus Deutschland; das LMR war noch frei, das durfte ich mir nach erfolgreich bestandener Prüfung aussuchen.)

Zurück zu ROS. Nach Eingabe des Rufzeichens fordert ROS Sie auf, ihren Standort anzugeben, den sogenannten "Heimat-QTH". Im Amateurfunk gibt es ein Verortungssystem, das dort international schon lange in Gebrauch war, als es das GPS noch nicht gab. Geben Sie bei "Locator" diese alte Standard-Form der Standortangabe an. Diese Locator-Koordinaten ihres Standorts können Sie ermitteln, wenn Sie im qthlocator das Quadrat der Karte über Ihren Wohnort schieben. Wenn Sie auch die GPS-Daten Ihres Standorts ermitteln wollen so finden Sie diese bei gpso.de/maps.

Nun wenden Sie sich bitte dem Funkgerät zu. Schalten Sie es ein, wählen Sie den Kanal 25, Mode USB, öffnen Sie den Lautstärkeregler auf höchstens 1/3 (beim AE5890 wäre die Stellung halb Zehn), achten Sie darauf, dass sich der Clarifier-Drehknopf genau in Mittelstellung und die Rauschsperre (Sqelch) links am Anschlag befindet und somit maximal geöffnet ist. Das Audiokabel verbindet den Lautsprecherausgang des Funkgeräts mit dem Mikrofon-Eingang des PCs. Wenn die Soundkonfiguration des PCs korrekt eingestellt ist, sollten Sie nun das Rauschen und die Signale auf diesem Kanal über Ihren PC hören können. Wenn sie gar nichts hören, liegt ein Fehler vor.


Eine typische ROS-Signalform im Wasserfall des Programms ROS

Es ist gut möglich, dass Sie jetzt tatsächlich nur Rauschen und keine Signale oder Funkgespräche hören können. Derzeit ist die Funkwetterlage so, dass abends keine Weitverkehrssignale hörbar sind (Stand: 2014-02). Das heisst man kann nur solche Signale hören, die in der Umgebung ausgesendet wurden und die Reichweite möglicherweise nur 15 bis 20km beträgt. Die Reichweite meiner Funkanlage beträgt bei der Bodenwelle in ROS derzeit sicher 54km (sicher heisst dabei, dass dies die entfernteste Station ist, die ich zu jeder Tag und Nachtzeit empfangen kann, wenn sie sendet), vermutlich ist die Reichweite der Bodenwelle größer. So empfange ich häufig Stationen bis in eine Entfernung von 150km. Tagsüber ist die Reichweitensituation dagegen eine vollkommen andere. Dann sind Station beständig aus dem Umkreis von 400km sowie weit darüber hinaus zu hören. Diese Signale sind dann so laut, dass die Signale aus der etwas entfernteren Nachbarschaft übertönt werden. Die bislang am weitesten entfernte Station war eine in Australien, mit einer Distanz von 18800km.

Nun betrachten Sie bitte den obigen Screenshot eines typischen ROS-Signals. Was ist dort zu erkennen? Beginnen Sie im unteren Teil des Bildes. Dort erkennen Sie wieder einen Wasserfall. Sie sehen viele Punkte, die über die Bandbreite von 3kHz auf diesem Kanal verteilt sind. ROS funktioniert offenbar nach einem ganz anderen Prinzip als das im vorigen Artikel kurz angesprochene PSK31. PSK31 zog nur einen schmalen Streifen im Wasserfall. An diesem Muster über die gesamte Bandbreite verteilter Punkte kann man ROS-Signale erkennen (und diese hin und wieder mit OLIVIA-Signalen, einer verwandten Betriebsart, verwechseln).

Über dem Wasserfall sehen Sie dann zwei Reihen mit farbigen Buttons, die sich anklicken lassen. Diese Buttons enthalten fertig konfigurierte Textbausteine, die man zusammenstellt, bevor man sie dann in einem Schwung absenden kann. Einen allgemeinen Anruf, der sich an alle Funker richtet und an keinen bestimmten richtet, startet man bspw. mit "CQ".

Oberhalb dieser Buttonreihe befinden sich Schalter, mit denen Sie den laufenden Betrieb bestimmen könnnen. Ich erkenne gerade im Bild, dass die Schalterstellung zum Zeitpunkt des Screenshots für Empfang nicht optimal war, um die größtmögliche Empfangswahrscheinlichkeit zu erreichen. Setzen Sie den Schalter "AFC" auf "250" und den Schalter "RX" auf "16-8-4".

Oberhalb der Reihe mit den Schaltern befinden sich dann die wichtigen Anzeige-Instrumente zur Beurteilung der Empfangs- und Dekodiersituation. Ganz links sehen Sie, mit "VU" betitelt, die Aussteuerung der Empfangslautstärke des Funkgeräts. Wenn der Zeiger rechts etwas über die Mittelstellung ragt, ist das eine gute Einstellung. Sollten Sie das eingespeiste Signal hören können, fiele Ihnen auf, wie leise die Signale sind, die der Soundkarte zugeführt werden. Der Anzeiger rechts daneben für die CPU-Last zeigt, dass ein kleiner Laptop wie der EeePC901, den ich hier benutzt habe, ab und an ganz schön unter Last gerät. Das heisst, dass man für den ROS-Betrieb keinen leistungsschwachen Altrechner einsetzen kann. Der "SYNC"-Zeiger daneben zeigt an, das die Dekodierung eines Signals begonnen hat und es gleich auf dem Bildschirm ausgegeben wird. Der AFC-Zeiger zeigt, wie stark ein empfangenes Signal aus der Frequenz herausgelaufen ist; wobei es sich hier um den eigenen Empfänger handelt. Die Anzeiger "Viterbi" und "S/N" zeigen an, wenn aktuell ein ROS-Signal gefunden und ans Dekodieren übergeben wurde. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein starkes Signal in 21km Entfernung.

In dem Fenster oberhalb der Reihe mit den Instrumenten erkennt man die beiden Zeilen, die den dekodierten Text anzeigen. Es handelt sich um eine Bake, also eine automatisierte Textaussendung, die von der Station mit dem Rufzeichen "13DAD651" stammt, die ihren Locator mitschickt sowie eine E-Mailadresse, an die man eine Empfangsbestägigung schicken kann. Die Signalstärke wird mit "-6dB" angegeben, was für andere Betriebsarten kaum mehr verarbeitbar wäre. Die Station befindet sich 54km von der meinen entfernt und sendet auf 27.245MHz. Diese Bake war das erste ROS-Signal, das über meine Funkanlage abends empfangbar war. Tagsüber braucht es keine solche "Nachbarschaft", da kommen ROS-Signale aus aller Welt laut rein. Zuletzt noch zu den beiden oberen hellblauen Zeilen... diese zeigen an, dass zwei Stationen im Amateurfunkbereich eine ROS-Verbindung aufbauen möchten. Diese Daten werden per Internet zugespielt. Bei gutem Funkwetter weiss man dadurch, auf welche Gegenstationen man hoffen darf.

Spätestens am kommenden Wochenende sollten Sie tagsüber die Chance haben zu erkennen, ob Ihre Funkanlage ROS-Signale empfangen und dekodieren kann.

Zum Schluss soll noch die Frage beantwortet werden, wie man die Entfernungen zu empfangenen ROS-Stationen ermitteln kann. Zum einen zeigt das ROS-Programm diese Entfernung an. Das Programm ist dazu in der Lage, weil es offenbar die Angaben seiner Nutzer aus einer zentralen Datenbank über die Funkstationen bezieht. Leider fragt einen das Program bei der Installation nicht danach, ob man überhaupt derart zentral gespeichert werden möchte. Eine zweite Möglichkeit, an Daten von Funkstationen heranzukommen und zu erkennen, welche Stationen in Kontakt stehen usw, ist der PSK-Reporter.



PSK-Reporter, der weltweit aktive Funkstationen auf den Amateurfunk-Frequenzen sowie im CB-Funkbereich anzeigt (Screenshot vom 28.01.2014 gegen 6 Uhr morgens MESZ)





PSK-Reporter, der die in Europa aktiven Funkstationen auf den Amateurfunk-Frequenzen sowie im CB-Funkbereich anzeigt. Im oberen Teil des Screenshots ist die Agenda zu erkennen, die Aufschluss darüber gibt, für welche Frequenzbereiche die verschieden farbigen Fähnchen stehen. Im CB-Funkbereich sind es aktuell 6 Stationen, die man am leicht angedunkelten Grün erkennen könnte (Screenshot vom 04.03.2014 gegen 22.45 Uhr MESZ).


Nachfolgend sehen Sie einen typischen Mitschnitt von ROS-Daten und Kommunikationen zwischen Funkern im CB-Funkbereich (aus Datenschutzgründen sind die Mailadressen unkenntlich gemacht.)


RX8: 13:55 @ 39,1 Hz: Beacon de 13SU777 in JO30me xxxxx@gmail.com (BOM) -11 dB 470 km 27.245 Mhz
RX8: 13:58 @ 50,8 Hz: CQ de 19WO1839 -17 dB 397 km 27.245 Mhz
RX8: 14:01 @ 50,8 Hz: CQ de 19lLuãop9 -18 dB 27.245 Mhz
RX8: 14:10 @ -31,3 Hz: Beacon de 13DNI437 in JOWec xxxx@gmx.de (BRM) -17 dB 142 km 27.245 Mhz
RX8: 14:12 @ 0,0 Hz: u25t pkn/g4 13ASa- Qp14 S/N: -1rB, Marge: +4 dB -18 dB 27.245 Mhz
RX4: 14:16 @ 2,0 Hz: CQ de 13DL14 GERMANY LOCATER JO50PI -15 dB 440 km 27.245 Mhz
RX8: 14:17 @ -31,3 Hz: Rort: QRZ de 13DNI4l dt"oO64baeaek5iЙnyhrlauki&MedG= odZ}Q,tl eCQxl Pi -18 dB 27.245 Mhz
RX4: 14:23 @ 128,9 Hz: helnwe ¹ikieh -18 dB 27.245 Mhz
RX4: 14:25 @ 7,8 Hz: Report: QRZ de 13¬ut¨ JO50pi S/N: -18 dB, Marge: +1 dB dkc248@gmx.de (BRM) -17 dB 440 km 27.245 Mhz
RX4: 14:36 @ 7,8 Hz: Beacon de 13DL14 in JO50pi xxxx@gmx.de (BRM) -19 dB 440 km 27.245 Mhz
RX4: 14:42 @ 7,8 Hz: Beacon de 13DL14 in JO50pi xxxx@gmx.de (BRM) -17 dB 440 km 27.245 Mhz
RX8: 14:47 @ 50,8 Hz: 13RF1000 de 10AD707 Your report: S/N: -12 dB, Marge: +7 dB Nice, Willi ! 73 +0 dB 8683 km 27.245 Mhz
RX8: 14:52 @ 46,9 Hz: 19PG149 de 10AD707 Ron, dear friend ! Your report: S/N: -12 dB, Marge: +7 dB Nice Job in the middle of all QRM ! 73 ! +0 dB 8683 km 27.245 Mhz
RX8: 14:54 @ 46,9 Hz: 19PG149 de 10AD707 Excelent report Ron ! Tnx Ron for nice ROS QSO, 73. 19PG149 de 10AD707 Hasta la vista Ron ! sk -7 dB 8683 km 27.245 Mhz
RX8: 14:58 @ 58,6 Hz: CQ eulÜe un AÀ^13BA1eic Ci19 pse k ÈÊ.oDc =se" bCk ta a ûter oj{hmcIs eemts ie-?¨(ai loeEÍe -19 dB 27.245 Mhz
RX8: 14:59 @ 54,7 Hz: Report: eAD7e1ttde T3Basx4 JN68nt sN §ounBsaCeSã+ ;dB n1aa dot cIie.deo‹U la -19 dB 640 km 27.245 Mhz
RX8: 15:00 @ 3,9 Hz: g´t19 de 13DQ)4 1püA19 RuL14 pse k -18 dB 27.245 Mhz
RX8: 15:01 @ 35,2 Hz: CQ 10AD707 de 161KL488 10AD707 de ¸ t1KL488 pse -16 dB 27.245 Mhz
RX8: 15:03 @ 39,1 Hz: 10AD707 de 161KL488 my name is JacekeaqQTH is Czestochowa, Locator: JO90os cantrEifrom Poland my e-mail xxxx@gmail.coro¨U -16 dB 733 km 27.245 Mhz
RX8: 15:05 @ 70,3 Hz: 161KL488 de 10AD707 Tks Jacek ! CONDITIONS: Transceiver: FT-890AT, ANTENNAS: DELTA LOOP 3 ELEMENTS & PENETRATOR 500 @ 20 MTS Tnx Jacek for nice ROS QSO, 73. 161KL488 de 10AD707 sk -3 dB 27.245 Mhz
RX8: 15:07 @ 35,2 Hz: Station: ROS v7.2.0. 161KL488 my station Yaesu FT-897D 50 wat antena GP 27 mhz 5/8 my city Raport S/N: +4 dB, Marge: +23 dB -16 dB 27.245 Mhz
RX8: 15:08 @ 70,3 Hz: 161KL488 de 10AD707 Tks Jacek ! 73 ! And have a nice Dx;s all weekend. Hasta la vista Jacek ! SK -2 dB 27.245 Mhz
RX8: 15:09 @ 35,2 Hz: tinCrio ferpwoS QSO, 73. Good DX 10AD707 de 161KL488 %u e™Brouo dyeen A1,j c -18 dB 27.245 Mhz



  1. Vom Datenfunk zum Internet-Zugang per CB-Funk - Ein Überblick
  2. Datenfunk am PC dekodieren, auch ohne eigenes Radio
  3. Mit einem CB-Funkgerät den Datenfunk ROS empfangen und am PC dekodieren
  4. Aktiv an der ROS-Kommunikation teilnehmen, die Rechtslage gibt das her
  5. Die PSK-Digimodes mit dem Programm fldigi nutzen
  6. E-Mails per PSKMail senden und empfangen
  7. Stichworte