Es müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein, um aktiv am Datenfunk in der Betriebsart ROS teilnehmen zu können:
Der CB-Funk gilt vielen in Deutschland als mausetot, nachdem er in den
70er und 80er Jahren in Westdeutschland lebendig war. Aber spätestens
seitdem es Handy und Internet gibt, und man darüber auch von unterwegs Dinge
klären oder in Foren über jedes nur erdenkliche Thema plaudern kann, sind
die nützlichen Seiten des CB-Funk hinfällig geworden. Und sicher trägt auch
das Proll-Image des CB-Funks dazu bei, Menschen vom CB-Funk abzuhalten.
Desinteresse und Geringschätzung gegenüber CB-Funk haben ihre Vorteile, wenn
man CB-Funk nutzen möchte, weil sie dazu führen, dass die Nachfrage nach
neuen und alten Funk-Gerätschaften gering ist und das (weltweite) Angebot an
Geräten groß. Das führt zu günstigen Preisen. Und die Frequenzen der zugelassenen
80 Kanäle sind heute sogar in den Ballungsräumen frei. Diese Situation führt dazu,
dass es eine kleine Gruppe an CB-Funkern gibt, die selbstbewusst agieren, mit
Interesse am Funken und technischen Innovationen, auch wenn die Aneignung eher
spielerisch anstatt ingeniös wie im Amateurfunk stattfindet. Was dazu führt,
dass man schnell mal was ausprobiert. Man findet unter CB-Funkern inzwischen
recht viele Inhaber von Amateurfunklizenzen, die (auch) CB-Funk deshalb machen, weil
hier die technische Ausstattung relativ wenig Geld kostet, es einen eigenen Reiz hat,
mit beschränkten Möglichkeiten klar zu kommen; und die ganze Sache nicht so
toternst gesehen wird.
Wenn man im CB-Funk auf Sendung geht, sollte man einige gesetzliche Regelungen
kennen.
Ferner regelt die Verfügung, dass automatische Signalsendungen durch
sogenannte "Baken" zugelassen sind und dass Funkgeräte mit dem Internet
gekoppelt sein dürfen. Insbesondere letzte Regelung erlaubt den Betrieb des
Kommunikatonsdienste Echolink, mit dem Sprache zwischen zwei per Internet
verbundenen Funkgeräten übertragen wird. Außerdem ist der Betrieb von
Mailboxen erlaubt, die ihre Daten sowohl über Funk als auch über Internet
austauschen dürfen. Der Baken-Betrieb spielt bei ROS erfahrungsgemäß eine
große Rolle. Diese Baken sind regelmäßige Kurztextsendungen, die zumeist
eine Bitte um eine Reportmeldung an eine E-Mailadresse enthalten, die
wiederum von den ROS-Empangsstationen in der Regel automatisiert erfüllt
wird. Das heisst: Man bekommt als ROS-Sender mit großer Sicherheit einen
Sendereport von Empfangsstationen per E-Mail zugestellt, wenn man eine Bake
sendet. Für Funkpuristen der alten Schule, die bei einem Funkkontakt noch
ein echtes QSO (Gespräch) führen wollen, ist dieser durchstandardisierte
Automatismus im Funken sicher eher das Grauen als ein Vergnügen. Rein
technisch betrachtet ist es jedoch das Paradies, verlässlich durch eine
große Anzahl an Empfangsreports (QSL) die Reichweite seiner Aussendung
erkennen und beurteilen zu können.
Zuletzt ist auch noch die
Regelung der Abstrahlleistung der Antenne anzusprechen, die 10 Watt nicht
übersteigen darf. Unter realistischen Funkbedingungen muss man sich darüber
keinen Kopf zerbrechen. Denn obwohl das Funkgerät bis maximal
12 Watt abstrahlt, kommt davon häufig genug kaum die Hälfte an der Antenne
an. Wenn Sie bspw. ein Kabel des Typs RG58 auf 15m Länge mit 3 PL-Steckern
nutzen, dann dürfte die Abstrahlung klar unter 12 Watt Sendeleistung
bleiben.
Soweit die Essentials der CB-Funkregelungen für einen normalen
Funkbetrieb im Digitalmodus. Das Kernthema dieses Artikel besteht jedoch
darin, das Interface
zwischen Funkgerät und PC anzusprechen. Dieses Interface hat die Funktion,
dass der PC das Senden und Empfangen des Fungeräts steuern kann. Der PC muss
Steuerungssignale geben, die dem Drücken und Loslassen der Sendetaste beim
Mikrofon entsprechen. Dafür gibt es drei Mechanismen: die CAT-Steuerung,
die VOX-Steuerung und die PTT-Steuerung. Die PTT-Steuerung ist diejenige
Steuerung, die bei allen Funkgeräten funktioniert; sie ist auch die meines
Wissens bislang einzige, die bei zugelassenen CB-Funkgeräten zum Einsatz
kommt (Stand: 2014-02).
Die CAT-Steuerung eines Funkgeräts durch einen PC kann dann
verwendet werden, wenn ein Funkgerät eine spezielle Schnittstelle für einen
PC vorsieht. Je moderner ein Funkgerät im Amateurfunkbereich, desto eher
hat es diese Schnittstelle. Man kann über diese Schnittstelle ein Funkgerät
in der Regel konfigurieren, das in weiten Teilen inzwischen ja ebenfalls
digitalisiert ist und einen Rechner beinhaltet. Der größte Komfort in der
Nutzung eines solchen Geräts besteht jedoch darin, dass man über ein
CAT-Programm des PCs das Funkgerät so flexibel automatisiert steuert, dass
es bspw. permanent zwischen verschiedenen Frequenzen und verschiedenen
Betriebsmodi wechselt. So könnte das Funkgerät auf einer Frequenz eine Bake
senden, um der Welt mitzuteilen, dass es diese Station gibt und dass sie
aktuell aktiv ist, um nach dieser Aussendung auf einer ganz anderen Frequenz
wieder als Relais zu dienen oder als PSKMail_Server Aufwecksignale-abwartend
auf Empfang zu gehen. Einige der Programme speziell für die Digimodes sind
nur deshalb relativ kompliziert in der Oberfläche oder Konfiguration und
Bedienung, weil deren Programmierer bemüht sind, möglichst viele
marktgängige Funkgeräte mit CAT-Steuerung bedienen zu können.
Bei der VOX-Steuerung eines Funkgeräts schaltet ein Funkgerät
in den Sendemodus, sobald das Eingangssignal am Mikrofon
eine bestimmte Lautstärkegrenze überschreitet. Wenn also jemand
in das Mikrofon spricht bzw. wenn von der Soundkarte des PCs ein Signal
auf den Mikrofoneingang gegeben wird, schaltet das Funkgerät auf Senden, bei
Ruhe schaltet es zurück auf Empfang. Solche VOX-Schalter sind in vielen
Funkgeräten eingebaut, so bspw. bei Funkgeräten
aus dem PMR-Bereich, weil diese gern auch zur Raumüberwachung bzw.
als Babyphon verwendet werden. Wenn ein Funkgerät
über eine VOX-Steuerung verfügt, kann man im Prinzip die
Audiokabel-Lösung, die im vorigen Artikel zum Einsatz kam, vervollständigt
werden: Wie gehabt würde ein Audiokabel den Lautsprecherausgang des Funkgeräts mit
dem Mikrofoneingang des PC verbinden. Darüber hinaus muss man dafür sorgen,
dass am Mikrofoneingang des Funkgeräts der richtige Pin gefunden wird, an
dem das PC-Signal, Funkamateure würde bei diesem Signal von der "NF"
(NiederFrequenz) sprechen, und die Masse anliegen muss. Das kann so
funktionieren, es wäre eine besonders preiswerte Lösung. Sie kann aber
auch Probleme bereiten, nämlich dann, wenn aus dem
PC über das Tonsignal noch ein Netzbrummen mit übertragen wird.
Ob das der Fall ist, muss man
halt ausprobieren.
Ein weit verbreitetes fertig aufgebautes Interface dieser Art im
Amateurfunkbereich ist das SignaLINK. Die nachfolgenden Beispiele beziehen
sich auf diesen Interface.
125 Euro bei qrp-project (Stand: 2014-02)
Das signaLINK steuert nicht nur das Senden und Empfangen des Funkgeräts,
sondern enthält zusätzlich eine Soundkarte zur Kodierung der Signale, so
dass die Soundkarte im PC bzw. Laptop für weitere Parallelaufgaben zur
Verfügung steht. Das signaLINK entkoppelt den Ausgang des PCs und den Eingang des Funkgeräts elektrisch, als Vorsichtsmaßnahme gegen
die Übertragung von Netzbrummen. Wenn man bspw. einen Laptop und PC im
Auto, Boot oder Wohnwagen einsetzt, in denen die Bordversorgung ohnehin über
Gleichstrom geschieht und somit kein Netzbrummen entstehen kann, ist diese
Vorsichtsmaßnahme nicht notwenidg.
Noch ein letztes Interface sei genannt, nämlich das relativ günstige VOX10, das ebenfalls bei Sander Electronics Components für 52.50 Euro
(Stand: 2014-02) angeboten wird.
Zu einem PTT-Interface gehören somit
- Die Steuerungsbox, also der funktionale Kern des Interfaces.
- Das Kabel zwischen Interface und PC. Dieses Kabel liegt dem Interface in der Regel bei. Beim SignaLINK hat dieses Kabel an dem Ende für die Steuerbox einen kantigen USB1.2-Stecker, auf dem anderen Ende einen breiten USB2.0-Stecker für den PC.
- Das Kabel zwischen Interface und Funkgerät. Am Beispiel des SignaLINK
erläutert hat dieses Kabel auf der Steuerbox-Seite einen RJ45-Stecker. Auf der
Funkgeräteseite hat es dagegen einer Stecker, den alle PTT-Schalter speziell für
das Funkgerät angepasst haben müssen (für das AE5890EU wäre das ein "6-pol
Japanstecker" oder "GDCH"). Dieses
Kabel gibt es bspw. für die PTT-Steuerung des AE5890EU bislang nicht fertig
konfiguriert zu kaufen, hier muss man in der Regel selber ran und löten. Oder aber man findet
einen freundlichen Händler, wie es beim qrp-Project der Fall ist, der einem das,
zusammen mit der Bestellung eines signaLINK, für faires Geld macht.
Die Steckerbelegung am SignaLINK
Ganz generell findet man eine Vielzahl an Interface-Bauanleitungen,
neben denen zur PTT-Steuerung auch
für VOX- und insbesondere für CAT-Steuerungen, auf der Intermar-Seite zu
PSKMail, die sich in besonderer Weise um Weltreisende kümmert (Intermar-Seite). Auf diesen Seiten findet man auch einen
Link auf einen Artikel, der das Thema recht gründlich behandelt (HAM-Radio
aus der Schweiz).
Wenn endlich das Interface-Problem gelöst ist, kann der aktive
Datenfunk beginnen. Der nachfolgende Text geht davon aus, dass ein
PTT-Interface eingesetzt wird und dass die Programme entsprechend auf diesen
Interface-Typ "PTT" konfiguriert werden. Bei zugelassenen CD-Funkgeräten gibt es
bislang keinen anderen Interface-Typ.
Starten Sie ROS. Ein Rufzeichen, das international ihre Nationalität
anzeigt (Deutschland: "13"), haben Sie sich möglicherweise bereits zugelegt, als Sie ROS
zunächst nur empfangen und dekodiert haben. Nach dem Aufruf des Programms
sind ein paar Konfigurationen vorzunehmen.
Vervollständigen Sie spätestens jetzt die Angaben zu Ihrer Funkstation.
Konfiguration "Operator".
Das technisch Wichtigste ist die Konfiguration Ihres PTT-Interfaces.
Überprüfen Sie nun die Verbindungen zwischen PC, Interface und
Funkgerät. Schalten Sie das Funkgerät an und regeln Sie die Sendeenergie
herunter, bis zum Anschlag nach links. Testen Sie durch Anklicken des roten
Buttons "PTT" ganz rechts, ob das Funkgerät anschließend in den Sendemodus
umschaltet. Aber testen Sie das freundlicherweise, selbst mit ganz wenig
Sendenergie, nicht auf Kanal 25, wo
jederzeit viel Datenfunk-Verkehr stattfinden kann, sondern mit einem
kurzen Versuch auf den Kanälen 6 oder 24, nachdem sie sich zuvor
vergewissert haben, dass diese Frequenzen frei sind. Wenn das Interface
umschaltet, haben Sie sehr wahrscheinlich gewonnen, alles funktioniert so
wie es das soll.
Wechseln Sie auf Kanal 25/USB, hören Sie eine Weile in den Funkverkehr,
gucken Sie, ob andere ROS-Sendungen in diesem Kanal stattfinden. Drehen Sie
die Sendeenergie noch hoch (halbe Stellung ist meist schon volle Leistung),
klicken Sie den Button "CQ" für einen allgemeinen Anruf und dann warten
Sie ab, was passieren wird.
Die Texte im Datenfunkverkehr sind weitgehend standardisiert,
insofern kann man für QSOs Standardtexte nutzen, die man sich aus einzelnen
Satzteilen zusammenklickt. Der Programmierer hat dafür die verschiedenen
Buttons unterhalb der runden Anzeigegeräte in ROS vorgesehen. Die Inhalte
dieser Textbausteine könnnen Sie selbstverständlichen Ihren Wünschen
anpassen.
Nach Abschicken des CQ-Rufs schaltet ROS automatisch wieder in den
Empfangsmodus zurück. Andere Makrotexte kann man am Bildschirm erst
zusammenstellen und muss sie dann durch Anklicken des PTT-Taste wegschicken.
In diesen Fällen schaltete ROS bei mir nicht wieder, wie beim CQ,
automatisch in den Empfangsmodus zurück. Man muss die Sendung
stoppen (Button "Rx" anklicken).
Wenn Sie Angaben über Ihre Mailadresse aufnehmen, dann sorgt ROS
automatisch dafür,
dass Sie E-Mails mit Empfangsreports an diese Adresse geschickt bekommen.
Zugleich ist diese Angabe eine Voraussetzung, dass ROS wiederum
automatisiert E-Mails abschickt, wenn in Ihrem Programm neue Stationen
empfangen wurden. Ganz generell rate ich Ihnen, sich für das Funken eine
speziell zugeschnittene Mailadresse zuzulegen, die am besten Ihr Rufzeichen
als Namensbestandteil enthält. Aus zwei Gründen: Zum einen lässt sich eine
solche Mailadresse auch bei schlechten Empfangsbedingungen teilweise
erraten. Sie machen es Ihren Hörern, die Ihnen eine Bestätigung des Empfangs
zumailen wollen leichter. Zum Zweiten: Wenn Sie beabsichtigen, Datenfunk und
E-Mailkommunikation miteinander zu verbinden, wie es mit PSKMail möglich wäre,
dann wollen Sie vermutlich eher nicht, dass auch vertrauliche Mails
möglicherweise weltweit von unabsehbar vielen Empfängern mitgelesen werden können.
Sie können in ROS komfortabel eine Bake setzen. Dann wird in dem
Minutenabstand, den Sie bestimmen können, automatisch diese Bake gesendet.
Sie werden aus den empfangenen Stationen und Baken-Signalen schnell
erkennen, welcher Bakentext Sinn macht. Sie sind beim Betrieb einer Bakensendung
rechtlich gehalten, dass Sie sich in der Nähe des Geräts aufhalten und dass der
Bakesendung zu entnehmen ist, welche Station diese aussendet und wie der Stationsbesitzer
zu erreichen ist. Eine typische Lösung für diese Anforderung besteht darin,
seine E-Mailadresse in den Bakentext einzufügen. Das machen viele Funker
schon allein deshalb, weil das die Chance erhöht, dass Sie über eine E-Mail
Rückmeldungen darüber bekommen, ob ihre Station gehört wurde.
In der oberen Optionenleiste von ROS ist Ihnen vermutlich schon der Reiter
VOACAP aufgefallen.
Um sich über die wahrscheinlichen Ausbreitungsbedingungen eines Tages informieren zu können, sollte man die
Webseite von Voice-Of-America:
Prognose für Ausbreitungsbedingungen von Funkwellen kennen. Man kann sich
hier zu jedem Punkt der Erde die Chancen nennen lassen, in welchen
Zeiträumen und auf welchen Funkfrequenzbereich weltweite
Funkverkehrsverbindungen zustande kommen können. Nun sind wir im legalen
CB-Funkbereich auf die Frequenz 27Mhz festgelegt, können also nicht wie die
Funkamateure auf Frequenzen mit besseren Funkbedingungen ausweichen.
Aber gerade weil wir nur so beengt agieren dürfen und das Band derzeit
tagsüber oftmals nur für wenige Stunden oder auch nur für wenige 10-Minuten
offen ist, um Verbindungen nach Australien, Mexiko, oder nach Spanien, Frankreich,
Polen oder in die Ukraine aufnehmen zu können, lohnt ein Blick auf die Prognosekarten.
Ausbreitungsprognose für einen Tag im Februar
Geht es komfortabler? Ich habe meine GPS-Koordinaten angegeben und
stelle fest, dass eine kleine Chance für weltweiten Funkkontakt zwischen 10
und 16 Uhr besteht. Auch wenn mich die Frage interessierte, unter welchen
Bedingungen ein Funkkontakt zwischen genau zwei Punkten auf der Welt im Februar
2014 möglich wäre, so kann mir voacap weiter helfen, wie sich der folgenden
Grafik am Beispiel einer Funkverbindung zwischen Langwedel und Windhuk
entnehmen lässt.
voacap
voacap - Ausbreitungsprognose für einen bestimmten Tag zwischen zwei Punkten auf der Welt (hier z.B.: Langwedel/Deutschland - Windhuk/Namibia)
Man erkennt: Ich kann es mit meiner CB-Funkausstattung tagsüber
versuchen. Und erstaunlicherweise wären die Chancen mit bis zu 20% gar
nicht einmal aussichtslos.