Martin Rost
Publikationen

Aktiv an der ROS-Kommunikation teilnehmen, die Rechtslage gibt das her


http://www.maroki.de/pub/technology/rdt/art3_cb_ros.html
Version: 0.3, 2014-03
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Es müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein, um aktiv am Datenfunk in der Betriebsart ROS teilnehmen zu können:

  • PC unter Windows mit installiertem ROS-Programm
  • funktionierende CB-Funkanlage
  • CB-Funk-Rufzeichen
  • Interface zwischen PC und Funkgerät
  • Internetzugang

Der CB-Funk gilt vielen in Deutschland als mausetot, nachdem er in den 70er und 80er Jahren in Westdeutschland lebendig war. Aber spätestens seitdem es Handy und Internet gibt, und man darüber auch von unterwegs Dinge klären oder in Foren über jedes nur erdenkliche Thema plaudern kann, sind die nützlichen Seiten des CB-Funk hinfällig geworden. Und sicher trägt auch das Proll-Image des CB-Funks dazu bei, Menschen vom CB-Funk abzuhalten. Desinteresse und Geringschätzung gegenüber CB-Funk haben ihre Vorteile, wenn man CB-Funk nutzen möchte, weil sie dazu führen, dass die Nachfrage nach neuen und alten Funk-Gerätschaften gering ist und das (weltweite) Angebot an Geräten groß. Das führt zu günstigen Preisen. Und die Frequenzen der zugelassenen 80 Kanäle sind heute sogar in den Ballungsräumen frei. Diese Situation führt dazu, dass es eine kleine Gruppe an CB-Funkern gibt, die selbstbewusst agieren, mit Interesse am Funken und technischen Innovationen, auch wenn die Aneignung eher spielerisch anstatt ingeniös wie im Amateurfunk stattfindet. Was dazu führt, dass man schnell mal was ausprobiert. Man findet unter CB-Funkern inzwischen recht viele Inhaber von Amateurfunklizenzen, die (auch) CB-Funk deshalb machen, weil hier die technische Ausstattung relativ wenig Geld kostet, es einen eigenen Reiz hat, mit beschränkten Möglichkeiten klar zu kommen; und die ganze Sache nicht so toternst gesehen wird.

Einige gesetzliche Regelungen im CB-Funk

Wenn man im CB-Funk auf Sendung geht, sollte man einige gesetzliche Regelungen kennen.

Beim Schlendern durch die Funkforen kann man den Eindruck gewinnen, dass viele CB-Funker recht bedenkenlos nicht-zugelassene CB-Funkgeräte ("Export-Geräte") benutzen. Dahinter steckt vermutlich, neben Besitzerstolz und Machtfantasien, häufig wohl auch der Wunsch, durch außerordentlich hohe Sendeleistungen weltweite Verbindungen zustande zu bekommen. Wenn man auf CB-Funk speziell Digitalfunk betreiben möchte, ist eine solch hohe Strahlungsleistung aber gar nicht einmal nötig oder sinnvoll. Es macht insofern keinen Sinn, sich dieses Entdecktwerden-Risiko aufzuhalsen, wenn bspw. mit der AE5890EU ein zugelassenes SSB-Funkgerät mit 12 Watt für relativ wenig Geld zur Verfügung steht, das für die Teilnahme am weltweiten Datenfunkverkehr im 11m-Bereich ausreicht. Das Thema "Recht" wird im Artikel über PSKMail noch etwas ausführlicher mit Links auch auf Gesetzestexte und Formulare besprochen und kommentiert (Artikel 5: PSKMail / Recht). Hier soll es jetzt nur um die wesentlichen Regelungen gehen, die für das CB-Funksenden in einer digitalen Betriebsart wie ROS zu beachten sind.

Der Verfügung Allgemeinzuteilung von Frequenzen für die Benutzung durch die Allgemeinheit für den CB-Funk ist unter anderem zu entnehmen, dass das Funken im CB-Bereich auf 80 Kanälen und die aktive Nutzung von Datenfunk per SSB auf den Kanälen 6, 7, 24, 25 mit einem zugelassenen CB-Funkgerät erlaubt ist. Auf dem Kanal 25 finden derzeit wohl die meisten Datenfunkkommunikationen in Europa statt (Belegung der CB-Funk-Kanäle siehe Wikipedia).

Ferner regelt die Verfügung, dass automatische Signalsendungen durch sogenannte "Baken" zugelassen sind und dass Funkgeräte mit dem Internet gekoppelt sein dürfen. Insbesondere letzte Regelung erlaubt den Betrieb des Kommunikatonsdienste Echolink, mit dem Sprache zwischen zwei per Internet verbundenen Funkgeräten übertragen wird. Außerdem ist der Betrieb von Mailboxen erlaubt, die ihre Daten sowohl über Funk als auch über Internet austauschen dürfen. Der Baken-Betrieb spielt bei ROS erfahrungsgemäß eine große Rolle. Diese Baken sind regelmäßige Kurztextsendungen, die zumeist eine Bitte um eine Reportmeldung an eine E-Mailadresse enthalten, die wiederum von den ROS-Empangsstationen in der Regel automatisiert erfüllt wird. Das heisst: Man bekommt als ROS-Sender mit großer Sicherheit einen Sendereport von Empfangsstationen per E-Mail zugestellt, wenn man eine Bake sendet. Für Funkpuristen der alten Schule, die bei einem Funkkontakt noch ein echtes QSO (Gespräch) führen wollen, ist dieser durchstandardisierte Automatismus im Funken sicher eher das Grauen als ein Vergnügen. Rein technisch betrachtet ist es jedoch das Paradies, verlässlich durch eine große Anzahl an Empfangsreports (QSL) die Reichweite seiner Aussendung erkennen und beurteilen zu können.

Zuletzt ist auch noch die Regelung der Abstrahlleistung der Antenne anzusprechen, die 10 Watt nicht übersteigen darf. Unter realistischen Funkbedingungen muss man sich darüber keinen Kopf zerbrechen. Denn obwohl das Funkgerät bis maximal 12 Watt abstrahlt, kommt davon häufig genug kaum die Hälfte an der Antenne an. Wenn Sie bspw. ein Kabel des Typs RG58 auf 15m Länge mit 3 PL-Steckern nutzen, dann dürfte die Abstrahlung klar unter 12 Watt Sendeleistung bleiben.

Soweit die Essentials der CB-Funkregelungen für einen normalen Funkbetrieb im Digitalmodus. Das Kernthema dieses Artikel besteht jedoch darin, das Interface zwischen Funkgerät und PC anzusprechen. Dieses Interface hat die Funktion, dass der PC das Senden und Empfangen des Fungeräts steuern kann. Der PC muss Steuerungssignale geben, die dem Drücken und Loslassen der Sendetaste beim Mikrofon entsprechen. Dafür gibt es drei Mechanismen: die CAT-Steuerung, die VOX-Steuerung und die PTT-Steuerung. Die PTT-Steuerung ist diejenige Steuerung, die bei allen Funkgeräten funktioniert; sie ist auch die meines Wissens bislang einzige, die bei zugelassenen CB-Funkgeräten zum Einsatz kommt (Stand: 2014-02).

PC steuert Funkgerät

Die CAT-Steuerung eines Funkgeräts durch einen PC kann dann verwendet werden, wenn ein Funkgerät eine spezielle Schnittstelle für einen PC vorsieht. Je moderner ein Funkgerät im Amateurfunkbereich, desto eher hat es diese Schnittstelle. Man kann über diese Schnittstelle ein Funkgerät in der Regel konfigurieren, das in weiten Teilen inzwischen ja ebenfalls digitalisiert ist und einen Rechner beinhaltet. Der größte Komfort in der Nutzung eines solchen Geräts besteht jedoch darin, dass man über ein CAT-Programm des PCs das Funkgerät so flexibel automatisiert steuert, dass es bspw. permanent zwischen verschiedenen Frequenzen und verschiedenen Betriebsmodi wechselt. So könnte das Funkgerät auf einer Frequenz eine Bake senden, um der Welt mitzuteilen, dass es diese Station gibt und dass sie aktuell aktiv ist, um nach dieser Aussendung auf einer ganz anderen Frequenz wieder als Relais zu dienen oder als PSKMail_Server Aufwecksignale-abwartend auf Empfang zu gehen. Einige der Programme speziell für die Digimodes sind nur deshalb relativ kompliziert in der Oberfläche oder Konfiguration und Bedienung, weil deren Programmierer bemüht sind, möglichst viele marktgängige Funkgeräte mit CAT-Steuerung bedienen zu können.

Bei der VOX-Steuerung eines Funkgeräts schaltet ein Funkgerät in den Sendemodus, sobald das Eingangssignal am Mikrofon eine bestimmte Lautstärkegrenze überschreitet. Wenn also jemand in das Mikrofon spricht bzw. wenn von der Soundkarte des PCs ein Signal auf den Mikrofoneingang gegeben wird, schaltet das Funkgerät auf Senden, bei Ruhe schaltet es zurück auf Empfang. Solche VOX-Schalter sind in vielen Funkgeräten eingebaut, so bspw. bei Funkgeräten aus dem PMR-Bereich, weil diese gern auch zur Raumüberwachung bzw. als Babyphon verwendet werden. Wenn ein Funkgerät über eine VOX-Steuerung verfügt, kann man im Prinzip die Audiokabel-Lösung, die im vorigen Artikel zum Einsatz kam, vervollständigt werden: Wie gehabt würde ein Audiokabel den Lautsprecherausgang des Funkgeräts mit dem Mikrofoneingang des PC verbinden. Darüber hinaus muss man dafür sorgen, dass am Mikrofoneingang des Funkgeräts der richtige Pin gefunden wird, an dem das PC-Signal, Funkamateure würde bei diesem Signal von der "NF" (NiederFrequenz) sprechen, und die Masse anliegen muss. Das kann so funktionieren, es wäre eine besonders preiswerte Lösung. Sie kann aber auch Probleme bereiten, nämlich dann, wenn aus dem PC über das Tonsignal noch ein Netzbrummen mit übertragen wird. Ob das der Fall ist, muss man halt ausprobieren.

Nun zur PTT-Steuerung. Für diese Steuerung muss man die Signalbelegung des Mikrofoneingangs des Funkgeräts ermitteln. Wenn man diese Signalbelegung kennt, kann man ein Interface bauen oder kaufen, das dafür sorgt, dass am Mikrofoneingang ein PIN entweder eine bestimmte Spannung bekommt oder genau keine. Diese PIN-Spannung sorgt dafür, dass das Funkgerät in den Sendemodus übergeht.


Prinzipzeichnung einer PTT-Schaltung nach
DJ4UF

Dieses Interface war auf der PC-Seite früher normalerweise mit der seriellen Schnittstelle verbunden. Weil heutzutage immer weniger Geräte über eine solche serielle Schnittstelle, dafür aber USB-Schnittstellen verfügen, haben diese Interfaces inzwischen USB-Schnittstellen. Insofern muss man für moderne Rechner, insbesondere Laptops, noch einen Seriell-USB-Adapter bestellen. Auch der kostet nicht viel, so dass das gesamte PTT-Interface für insgesamt 20 Euro zu bekommen sein sollte.


Einfacher PTT-Schalter nach HB9JNX, gefunden bei
DJ4UF

Man kann diesen einfachen PTT-Schalter als Bausatz beziehen:


"PSK-Simpel-Interface", als Bausatz bei Sander Electronics Components für 7.50 Euro (Stand: 2014-02)

Ein weit verbreitetes fertig aufgebautes Interface dieser Art im Amateurfunkbereich ist das SignaLINK. Die nachfolgenden Beispiele beziehen sich auf diesen Interface.


125 Euro bei
qrp-project (Stand: 2014-02)

Das signaLINK steuert nicht nur das Senden und Empfangen des Funkgeräts, sondern enthält zusätzlich eine Soundkarte zur Kodierung der Signale, so dass die Soundkarte im PC bzw. Laptop für weitere Parallelaufgaben zur Verfügung steht. Das signaLINK entkoppelt den Ausgang des PCs und den Eingang des Funkgeräts elektrisch, als Vorsichtsmaßnahme gegen die Übertragung von Netzbrummen. Wenn man bspw. einen Laptop und PC im Auto, Boot oder Wohnwagen einsetzt, in denen die Bordversorgung ohnehin über Gleichstrom geschieht und somit kein Netzbrummen entstehen kann, ist diese Vorsichtsmaßnahme nicht notwenidg.

Noch ein letztes Interface sei genannt, nämlich das relativ günstige VOX10, das ebenfalls bei Sander Electronics Components für 52.50 Euro (Stand: 2014-02) angeboten wird.

Zu einem PTT-Interface gehören somit

  • Die Steuerungsbox, also der funktionale Kern des Interfaces.
  • Das Kabel zwischen Interface und PC. Dieses Kabel liegt dem Interface in der Regel bei. Beim SignaLINK hat dieses Kabel an dem Ende für die Steuerbox einen kantigen USB1.2-Stecker, auf dem anderen Ende einen breiten USB2.0-Stecker für den PC.
  • Das Kabel zwischen Interface und Funkgerät. Am Beispiel des SignaLINK erläutert hat dieses Kabel auf der Steuerbox-Seite einen RJ45-Stecker. Auf der Funkgeräteseite hat es dagegen einer Stecker, den alle PTT-Schalter speziell für das Funkgerät angepasst haben müssen (für das AE5890EU wäre das ein "6-pol Japanstecker" oder "GDCH"). Dieses Kabel gibt es bspw. für die PTT-Steuerung des AE5890EU bislang nicht fertig konfiguriert zu kaufen, hier muss man in der Regel selber ran und löten. Oder aber man findet einen freundlichen Händler, wie es beim qrp-Project der Fall ist, der einem das, zusammen mit der Bestellung eines signaLINK, für faires Geld macht.

Die Steckerbelegung am SignaLINK

In vielen Fällen wird das Kabel zur Verbindung von Interface-Box und Funkgerät also zu löten sein. Man findet im Internet normalerweise für jedes Funkgerät eine Darstellung der Signalbelegung der Mikrofonbuchsen.

In einer Draufsicht auf den Mikrofonstecker des AE5890EU ist diese Signalbelegung wie folgt:


Die Signalbelegung am Mikrofonstecker des AE5890EU, der die Bezeichnung "6-pol-Japanstecker" oder "NCS6" oder "GDCH" trägt und bei
Thiecom gekauft werden kann.

Es hilft also nichts: Man muss als Funker hin und wieder selber löten (können). Und zwar spätestens dann, wenn ein Funkkabel durch enge Durchführungen am Dach zu stecken ist, dann fehlt mindestens an einer Seite ein Stecker, zumeist auf der Seite zum Funkgerät. Löten ist nicht so schwierig. Und man kann für das Gelegenheitslöten auch auf Lötstationen zurückgreifen, die für wenig Geld hin und wieder bei LIDL oder ALDI angeboten werden.

Was man außerdem beachten muss ist die Signalbelegung der Stecker auf Seiten der Steuerungsbox. Beim signaLINK ist dieses Thema so gelöst, dass man im Gerät mit Drahtbrücken diese Belegung konfigurieren kann.


Die Signalbelegung des Mikrofonsteckers des AE5890EU muss durch Drahtbrücken im signaLINK konfiguriert werden.

Ganz generell findet man eine Vielzahl an Interface-Bauanleitungen, neben denen zur PTT-Steuerung auch für VOX- und insbesondere für CAT-Steuerungen, auf der Intermar-Seite zu PSKMail, die sich in besonderer Weise um Weltreisende kümmert (Intermar-Seite). Auf diesen Seiten findet man auch einen Link auf einen Artikel, der das Thema recht gründlich behandelt (HAM-Radio aus der Schweiz).

Wenn endlich das Interface-Problem gelöst ist, kann der aktive Datenfunk beginnen. Der nachfolgende Text geht davon aus, dass ein PTT-Interface eingesetzt wird und dass die Programme entsprechend auf diesen Interface-Typ "PTT" konfiguriert werden. Bei zugelassenen CD-Funkgeräten gibt es bislang keinen anderen Interface-Typ.

Daten funken

Starten Sie ROS. Ein Rufzeichen, das international ihre Nationalität anzeigt (Deutschland: "13"), haben Sie sich möglicherweise bereits zugelegt, als Sie ROS zunächst nur empfangen und dekodiert haben. Nach dem Aufruf des Programms sind ein paar Konfigurationen vorzunehmen.

Vervollständigen Sie spätestens jetzt die Angaben zu Ihrer Funkstation.


Konfiguration "Operator".

Das technisch Wichtigste ist die Konfiguration Ihres PTT-Interfaces.


Überprüfen Sie nun die Verbindungen zwischen PC, Interface und Funkgerät. Schalten Sie das Funkgerät an und regeln Sie die Sendeenergie herunter, bis zum Anschlag nach links. Testen Sie durch Anklicken des roten Buttons "PTT" ganz rechts, ob das Funkgerät anschließend in den Sendemodus umschaltet. Aber testen Sie das freundlicherweise, selbst mit ganz wenig Sendenergie, nicht auf Kanal 25, wo jederzeit viel Datenfunk-Verkehr stattfinden kann, sondern mit einem kurzen Versuch auf den Kanälen 6 oder 24, nachdem sie sich zuvor vergewissert haben, dass diese Frequenzen frei sind. Wenn das Interface umschaltet, haben Sie sehr wahrscheinlich gewonnen, alles funktioniert so wie es das soll.

Wechseln Sie auf Kanal 25/USB, hören Sie eine Weile in den Funkverkehr, gucken Sie, ob andere ROS-Sendungen in diesem Kanal stattfinden. Drehen Sie die Sendeenergie noch hoch (halbe Stellung ist meist schon volle Leistung), klicken Sie den Button "CQ" für einen allgemeinen Anruf und dann warten Sie ab, was passieren wird.

Die Texte im Datenfunkverkehr sind weitgehend standardisiert, insofern kann man für QSOs Standardtexte nutzen, die man sich aus einzelnen Satzteilen zusammenklickt. Der Programmierer hat dafür die verschiedenen Buttons unterhalb der runden Anzeigegeräte in ROS vorgesehen. Die Inhalte dieser Textbausteine könnnen Sie selbstverständlichen Ihren Wünschen anpassen.


Nach Abschicken des CQ-Rufs schaltet ROS automatisch wieder in den Empfangsmodus zurück. Andere Makrotexte kann man am Bildschirm erst zusammenstellen und muss sie dann durch Anklicken des PTT-Taste wegschicken. In diesen Fällen schaltete ROS bei mir nicht wieder, wie beim CQ, automatisch in den Empfangsmodus zurück. Man muss die Sendung stoppen (Button "Rx" anklicken).

Wenn Sie Angaben über Ihre Mailadresse aufnehmen, dann sorgt ROS automatisch dafür, dass Sie E-Mails mit Empfangsreports an diese Adresse geschickt bekommen. Zugleich ist diese Angabe eine Voraussetzung, dass ROS wiederum automatisiert E-Mails abschickt, wenn in Ihrem Programm neue Stationen empfangen wurden. Ganz generell rate ich Ihnen, sich für das Funken eine speziell zugeschnittene Mailadresse zuzulegen, die am besten Ihr Rufzeichen als Namensbestandteil enthält. Aus zwei Gründen: Zum einen lässt sich eine solche Mailadresse auch bei schlechten Empfangsbedingungen teilweise erraten. Sie machen es Ihren Hörern, die Ihnen eine Bestätigung des Empfangs zumailen wollen leichter. Zum Zweiten: Wenn Sie beabsichtigen, Datenfunk und E-Mailkommunikation miteinander zu verbinden, wie es mit PSKMail möglich wäre, dann wollen Sie vermutlich eher nicht, dass auch vertrauliche Mails möglicherweise weltweit von unabsehbar vielen Empfängern mitgelesen werden können.


Sie können in ROS komfortabel eine Bake setzen. Dann wird in dem Minutenabstand, den Sie bestimmen können, automatisch diese Bake gesendet. Sie werden aus den empfangenen Stationen und Baken-Signalen schnell erkennen, welcher Bakentext Sinn macht. Sie sind beim Betrieb einer Bakensendung rechtlich gehalten, dass Sie sich in der Nähe des Geräts aufhalten und dass der Bakesendung zu entnehmen ist, welche Station diese aussendet und wie der Stationsbesitzer zu erreichen ist. Eine typische Lösung für diese Anforderung besteht darin, seine E-Mailadresse in den Bakentext einzufügen. Das machen viele Funker schon allein deshalb, weil das die Chance erhöht, dass Sie über eine E-Mail Rückmeldungen darüber bekommen, ob ihre Station gehört wurde.


VOACAP

In der oberen Optionenleiste von ROS ist Ihnen vermutlich schon der Reiter VOACAP aufgefallen.


Man findet schnell heraus, dass das Funkwetter bzw. die Bedingungen Weitverkehrsverbindungen ("DX-Conditions") derzeit tagsüber am besten sind (Stand: 2014-02). Das aufmerksame Jagen guter Bedingungen hat dabei viel von seinem früheren Abenteuercharakter verloren. In den letzten Jahren hat sich die Genauigkeit der Funkwetter-Voraussagen drastisch verbessert, an denen auch wir Gelegenheitsfunker teilhaben können.

Um sich über die wahrscheinlichen Ausbreitungsbedingungen eines Tages informieren zu können, sollte man die Webseite von Voice-Of-America: Prognose für Ausbreitungsbedingungen von Funkwellen kennen. Man kann sich hier zu jedem Punkt der Erde die Chancen nennen lassen, in welchen Zeiträumen und auf welchen Funkfrequenzbereich weltweite Funkverkehrsverbindungen zustande kommen können. Nun sind wir im legalen CB-Funkbereich auf die Frequenz 27Mhz festgelegt, können also nicht wie die Funkamateure auf Frequenzen mit besseren Funkbedingungen ausweichen. Aber gerade weil wir nur so beengt agieren dürfen und das Band derzeit tagsüber oftmals nur für wenige Stunden oder auch nur für wenige 10-Minuten offen ist, um Verbindungen nach Australien, Mexiko, oder nach Spanien, Frankreich, Polen oder in die Ukraine aufnehmen zu können, lohnt ein Blick auf die Prognosekarten.


Ausbreitungsprognose für einen Tag im Februar

Geht es komfortabler? Ich habe meine GPS-Koordinaten angegeben und stelle fest, dass eine kleine Chance für weltweiten Funkkontakt zwischen 10 und 16 Uhr besteht. Auch wenn mich die Frage interessierte, unter welchen Bedingungen ein Funkkontakt zwischen genau zwei Punkten auf der Welt im Februar 2014 möglich wäre, so kann mir voacap weiter helfen, wie sich der folgenden Grafik am Beispiel einer Funkverbindung zwischen Langwedel und Windhuk entnehmen lässt.


voacap


voacap - Ausbreitungsprognose für einen bestimmten Tag zwischen zwei Punkten auf der Welt (hier z.B.: Langwedel/Deutschland - Windhuk/Namibia)

Man erkennt: Ich kann es mit meiner CB-Funkausstattung tagsüber versuchen. Und erstaunlicherweise wären die Chancen mit bis zu 20% gar nicht einmal aussichtslos.

Zum Schluss möchte ich auf ein Funkforum hinweisen, in dem ich schnell und kompetent Hilfe bekommen habe. Generell empfehle ich das Durchsuchen der Beiträge des Forums "Digitalfunk" auf der Funkbasis. Insbesondere wenn man neue Betriebsverfahren ausprobieren möchte, wird man dort wahrscheinlich auf Interessierte treffen, mit denen sich Testsendungen vereinbaren lassen. Bedanken möchte ich mich für viele ausführliche Hilfestellungen, Tipps und Informationen insbesondere bei Alexander, Dany, Doeskopp, Jürgen, Patrick und Wurstauge.


  1. Vom Datenfunk zum Internet-Zugang per CB-Funk - Ein ßberblick
  2. Datenfunk am PC dekodieren, auch ohne eigenes Radio
  3. Mit einem CB-Funkgerät den Datenfunk ROS empfangen und am PC dekodieren
  4. Aktiv an der ROS-Kommunikation teilnehmen, die Rechtslage gibt das her
  5. Die PSK-Digimodes mit dem Programm fldigi nutzen
  6. E-Mails per PSKMail senden und empfangen
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