Martin Rost
Publikationen

Mailinglists und ihre Strukturen
- Empirische Daten am Beispiel der Mailinglists
für Soziologie und Luhmannsche Systemtheorie -

Version 1.0 - August 2000
Martin Rost
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Web: http://www.maroki.de/pub/sociology/mlresearch/mlstudie.html


Inhaltsverzeichnis




1 Abstract

Diese Studie legt eine Bestandsaufnahme der Mailinglist für Soziologie und der Mailinglist für Luhmannsche Systemtheorie vor. Als Quellen standen archivierte Beiträge, monatlich erhobene Mitgliederlisten sowie Daten einer per E-Mail durchgeführten Mitgliederbefragung zur Verfügung. Im theoretischen Teil werden die Organisationsformen von Mailinglists systematisiert, einige rechtliche Aspekte der Einordnung von Mailinglists als Medien- oder Teledienst erörtert sowie die Folgen, Funktionen und neue Möglichkeiten elektronisch gestützter Kommunikationsforen für den wissenschaftlichen Diskurs diskutiert.


2 Was ist eine Mailinglist?



Die technische Kernfunktion einer Mailinglist besteht darin, eine E-Mail in Kopie an sämtliche E-Mailadressen, die in einer Adressliste verzeichnet sind, weiterzuleiten. Damit ein Interessent an einer Mailinglist teilnehmen kann, muss sich dieser entweder in die Adressliste, dies ist die Mailinglist im engeren Sinne, einschreiben oder jemand anderes, typischerweise der Verwalter der Mailinglist ("Listowner"), ist berechtigt, E-Mailadressen in die Mailinglist einzutragen.(Endnote 1) Damit eine E-Mail an sämtliche Mitglieder der Mailinglist weitergeleitet wird, schickt der Autor oder die Autorin diese an die Adresse der Mailinglist.(Endnote 2)

Mailinglists werden ganz überwiegend sowohl für offen zugängliche als auch für geschlossen-interne Kommunikationen innerhalb einer Gruppe bzw. Organisation genutzt. Während bei offen zugänglichen Mailinglists der Zweck durch Vorgabe eines mehr oder weniger enggeschnittenen Themas ausgewiesen ist, zeichnen sich interne Mailinglists oftmals dadurch aus, dass ihr Zweck darin besteht, ohne thematische Festlegung einfach die Möglichkeiten elektronisch gestützter Kommunikationen für die spezifischen Belange einer Gruppe bzw. Organisation nutzbar zu machen, insbesondere in einer heterogenen Netzinfrastuktur. Dessen eingedenk läßt sich eine Mailinglist wie folgt definieren:

Definition 1: Eine Mailinglist bezeichnet ein Verbreitungsmedium zur Verteilung von E-Mails innerhalb einer endlichen Menge an E-Mailadressen zu einem ausgewiesenen Thema oder Zweck.

Der problematischste Aspekt dieser Definition, die weiter unten noch um Aspekte der Unterscheidung von Mailinglists untereinander ergänzt werden wird, besteht darin, dass von der endlichen Menge an E-Mailadressen nicht auf ein klar definiertes Set an Empfängern rückgeschlossen werden kann bzw. sollte.(Endnote 3) Während sich bei gruppen- bzw. organisationsinternen Mailinglists der Empfängerkreis anhand überprüfbarer Zuordnungen von E-Mailadressen und Personen in der Regel umstandslos ermitteln läßt, ist dies bei offen zugänglichen Mailinglists nicht ohne weitere Anstrengungen möglich. Ganz abgesehen von der immer gegebenen Möglichkeit, dass Mailinglistbeiträge offen zugänglicher Mailinglists an Nichtmitglieder (durchaus automatisiert) weitergeleitet werden können, kann sich hinter jeder E-Mailadresse eine weitere Mailinglist bzw. eine E-Mailadresse einer Organisation verbergen, die zentral eintreffende E-Mails an ihre Mitglieder intern weiter verteilt, ohne dies dem Mailinglistbetreiber gegenüber offenzulegen. Selbst wenn in einer Mailinglist ein typischer Vorname Bestandteil einer E-Mailadresse sein sollte, so kann es sich dabei trotzdem um einen Automaten handeln, der E-Mails zu verschicken bzw. auf E-Mails differenziert zu reagieren in der Lage ist.(Endnote 4)

Allgemeiner betrachtet ist die Zurechnung von Kommunikationen auf Personen (oder Organisationen) in einem elektronisch zugänglichen Verbreitungsmedium grundsätzlich fragwürdig, denn neben Personen sind auch (Teile von) Organisation und sogar Maschinen adressierbar. Etwaige Reichweitenabschätzungen, insbesondere bei offen zugänglichen Mailinglists, sollten insofern nicht allzu kurzschlüssig erfolgen.

Diese für Mailinglists typische Art der Unwägbarkeit bei der Abschätzung des Adressatenkreises gilt in einem weitaus stärkeren Maße auch für andere "Verbreitungsmedien" (vgl. Luhmann 1997) wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen sowie Fernseh- und Radiosendungen. Im Unterschied zu diesen lassen sich bei Mailinglists die Empfänger jedoch im Prinzip mit der Bitte anschreiben, mitzuteilen, in welchem Umfang sie Beiträge aus einer Mailinglist weiterleiten und ob sie Automaten seien oder nicht. Und im Vergleich zu anderen elektronisch zugänglichen Foren wie Newsgroups, Chats und Webforen ist es bei Mailinglists zudem bedeutend leichter, den Adressatenkreis für derartige Nachfragen zu bestimmen. Insofern bestehen bei offen zugänglichen Mailinglists vergleichsweise die besten Chancen, den Adressatenkreis der Empfänger (bzw. potentiellen Sender) von Beiträgen zu bestimmen, weshalb ich die obige Definition auch bei offen zugänglichen Mailinglists für im Ganzen noch gerechtfertigt halte.

2.1 Die Anzahl der Mailinglists weltweit

Wollte man die Zahl an Mailinglists abschätzen, so liesse sich dies nicht sinnvoll durchführen, allein deshalb, weil sich interne Mailinglists spontan bei Bedarf ebenso schnell gründen wie wieder abreißen lassen. Selbst grobe Ansprüche an den Erhalt eines Überblicks sind nicht erfüllbar, weil man davon ausgehen muss, dass wenn nicht heute, so doch in nächster Zeit absehbar jede Organisation über einen allgemein-organisationsweiten sowie einen spezifisch-abteilungsweiten Newsletter auf Mailinglistbasis verfügt.(Endnote 5)

Und auch das Themenangebot offen zugänglicher Mailinglists ist unüberschaubar, selbst wenn man das Angebot von Mailinglist-Katalogen wie beispielsweise liszt, lisde oder meta-list und selbstverständlich guten Web-Suchmaschinen wie beispielsweise Metacrawler, MetaGer, MetaSpinner oder Google nutzt.

2.2 Ein Vergleich mit anderen per Internet zugänglichen Verbreitungsmedien

Gegenüber anderen ebenfalls per Internet zugänglichen Foren wie Newsgroups, Chats oder Webforen, weisen Mailinglists, im Hinblick insbesondere auf wissenschaftlich orientierte Diskurse, denen nachfolgend die Konzentration gilt, Eigenschaften auf, die zwecks weiterer Konturenschärfungen kurz angesprochen werden sollen:

Öffentliche Newsgroups sind, im Unterschied zu Mailinglists, auch für thematisch nicht instruierte Nutzer spontan zugänglich. Dieser Vorteil, der sich insbesondere in der Unkontrollierbarket des Mitteilungsflusses auszeichnet, ist zugleich ein Nachteil, weil nur wenige schlechte Beiträge von thematisch ungebundenen Spontannutzern ausreichen, um eine Newsgroup auf lange Zeit für engagiert-gehaltvolle Debatten zu entwerten.(Endnote 6) Bei offen zugänglichen Mailinglists werden thematisch ungebundene Destruktivbeiträge dadurch unwahrscheinlicher gemacht, dass Teilnehmer sich vor ihrer Teilnahme in die Mailinglist einschreiben müssen.

Die Nutzung von Chats ist, anders als die von Mailinglists und Newsgroups, synchron an Zeit und an die Nutzung des gleichen Internet-Relay-Chat-Servers gebunden. Der Vorteil von Chats, nämlich dialogisch verfaßt zu sein, so dass ein Gefühl der Nähe, der Verbundenheit und der Verantwortung für das Gelingen der Kommunikation unter den Teilnehmern entstehen könnte, ist zugleich ein Nachteil, weil sich komplexere Argumentfolgen nicht in Sekunden entwickeln lassen. Die Abfolge der meist nur wenige Sätze umfassenden Beiträge in den Chatrooms ist dafür zu nervös. Wer in Chat-Debatten hinreichend extrovertiert auftritt und schlicht schneller schreiben kann "gewinnt". Chats können sinnvoll eingesetzt werden, wenn die Regularien innerhalb einer festumrissenen Teilnehmergruppe nicht erst ausgehandelt werden müssen und es darum geht, entweder schnell brennende Fragen zu klären, sofern prinzipielle Übereinstimmung besteht oder um kontroverse Standpunkte voneinander abzugrenzen. Sie bedürfen dann aber in jedem Fall einer Ausarbeitung und Aufbereitung.(Endnote 7)

In offen zugänglichen Webforen hat man ebenso mit spontan geschriebenen Beiträgen zu rechnen, deren Teilnehmer sich nicht in jedem Falle durch Kenntnisreichtum auszeichnen möchten. Deshalb schränken viele Betreiber von Webforen entweder durch die Aufforderung zum Registrieren den Nutzerkreis ein oder sie betreuen ihre Webforen redaktionell. Mag Registrieren oder eine redaktionelle Betreuung zum Erreichen eines erwartbaren Niveaus auf den ersten Blick auch für engagierte Nutzer attraktiv erscheinen, so nehmen sich die meisten Webforum-Betreiber dadurch das Recht, die aus ihrer Sicht unangemessenen Beiträge bzw. die Adressen der Nutzer umstandslos zu löschen. Die Mitglieder bzw. Teilnehmer solcher Foren müssen sich deshalb mit Teilnahmebedingungen einverstanden erklären, wonach jeder in diesem Forum geschriebene Beitrag den Forumbetreibern zufällt. Dadurch wird die klassisch Form der Herstellung von Öffentlichkeit auch im neuen Medium reproduziert - ein Umstand, der insbesondere erfahrenen Netznutzern aus der Frühzeit der Netznutzung als unangemessen aufstößt. Und es sind denn auch exakt die Betreiber klassischer Publikationsmedien, die sich bevorzugt solcher Webforen bedienen.(Endnote 8)

Desweiteren kommt als Nachteil hinzu, dass Teilnehmer ein Web-Forum aktiv anwählen (und unter Umständen einige Kosten dafür in Kauf nehmen) müssen. Die strategischen Überlegungen von Webforen-Betreiber zielen deshalb darauf, insbesondere durch permanent neue Meldungen eine Nutzerbindung zu erzielen, so dass Neueinsteiger durchaus auch ohne konkreten Anlaß motiviert sein könnten, das Forum aufsuchen. Die Existenz einer Mailinglist bringt sich dagegen zwangsläufig mit jedem Beitrag erneut ins Gedächtnis. Das Web ist deshalb vornehmlich zur ersten Kontaktaufnahme zwischen Institutionen und deren Nutzer, zur Bereitstellung von standardisierten Datenbankzugriffen sowie für die Publikation von als abgeschlossen deklarierten Dokumenten (darin können auch Audio- und Videodaten eingeschlossen sein) geeignet.

Im Vergleich mit den so überaus komfortabel zugänglichen Webpublikationen werden die Möglichkeiten von Mailinglists in der Regel unterschätzt, vermutlich deshalb, weil die Leistungsfähigkeit von Mailinglists zunächst nicht so sinnfällig erbracht wird und sie nur einen schlichten Mailzugang, der durchaus von einer als Hobby betriebenen Mailbox in einem Entwicklungsland gestellt werden kann, voraussetzen. Dass sich Mailinglists, im Unterschied zum Web, als Pushmedium besonders gut eignen, scheinen inzwischen jedoch immer mehr Institutionen zu bemerken. Deshalb gehen sie dazu über, "Kundenbindung" sowohl über Selbstdarstellungen im Web als auch über Newsletter auf der Basis von Mailinglisttechnik herzustellen.

Mailinglists spielen überall dort eine zunehmend wichtigere Rolle, wo mehrere Menschen ohnehin miteinander im Austausch per E-Mail stehen. Mailinglists einzurichten empfiehlt sich immer dann, wenn es gilt,

  • eine kostengünstige, weltweit schnelle Versorgung mit aktuellen Mitteilungen einzurichten,
     
  • und/ oder eine möglichst effiziente Form der Zusammenarbeit in technisch und organisatorisch heterogenen Umgebungen zu finden, die außer präziser Adressierbarkeit keine festeren Kopplungen durch eine spezifisch zugeschnittene Groupware-Applikationen gestatten,
     
  • und/ oder für faire Chancen auf Teilnahme an Diskussionen zu sorgen.
     

2.3 Die Technik

Die Grundfunktion einer Mailinglist, E-Mail in Kopie an mehrere Empfänger zeitnah und nahezu gleichzeitig zu verteilen, kann ohne besonderen technischen Aufwand mit jedem modernen E-Mailprogramm realisiert werden, indem beispielsweise die E-Mailadressen der Gruppenmitglieder über eine einzige symbolische E-Mailadresse ("Alias") angesprochen werden. Wenn der Empfänger einer solchen E-Mail dann mit einem Befehl wie "Gruppenantwort" (Englisch: "group-reply") antwortet, wird diese Antwortmail wiederum an sämtliche Mitglieder geschickt. Richtet ein jedes Gruppenmitglied einen solchen Alias, hinter dem sämtliche E-Mailadressen der Gruppenmitglieder aufgezählt sind, bei sich ein, ist die Kernfunktion einer Mailinglist nachgebildet. Für kleine, geschlossene Benutzergruppen und für kleine Projekte kann ein solches Verfahren durchaus ausreichen.

Unter einem Unix-System würde man eine derart einfache Mailverteilungsfunktion über Adresseinträge in die /etc/aliases- oder als eine Datei (typischerweise .forward genannt) eines eigens dafür eingerichteten Pseudonutzers realisieren. Mails, die bei einem solchen Adresseintrag bzw. Nutzer eintreffen, werden dann automatisch an sämtliche dort eingetragenen E-Mailadressen weitergeleitet. Allerdings bietet diese Lösung wie auch die zuvor geschilderte wenig Komfort.

Mailinglists mit großem Mitglieder- und Beitragsaufkommen werden sinnvollerweise mit speziellen Mailinglistserver-Programmen abgewickelt. Als Beispiele für Mailinglistserver-Programme sind der listserv, majordomo(Endnote 9) und listproc als traditionell viel eingesetzte Programme sowie der petitdomo, smartlist und rnalib als kleinere Programme zu nennen. Generell machen diese Programme den Umgang mit Mailinglists für Anwender und Betreiber komfortabler und gestatten vor allem die Realisierung verschiedener Organisationsformen. So schätzen Betreiber von Mailinglists die Automatisierung des Betriebsablaufs und die Anwender die Zugänglichkeit eines Archivs sowie statistischer Kennzahlen oder die Möglichkeit zur Einrichtung einer Digestfunktion(Endnote 10) . Komplexere Mailinglistssoftware der neuesten Generation, wie etwa MailMan oder EZMLM, zeichnet sich für Betreiber insbesondere durch einen intelligenten Umgang mit solchen Adressierungen aus, die Fehler erzeugen.

2.4 Das Personal

Am Gelingen einer Mailinglist als Kommunikationsform sind unterschiedliche Personengruppen beteiligt, die üblicherweise in "Betreiber" und "Anwender" unterschieden werden. Eine solch grobe Differenzierung reicht für die vorliegende Untersuchung nicht aus. Zur Bezeichnung des Personals, das für das Funktionieren von Mailinglists Voraussetzung ist und zugleich die gestiegene Komplexität der Organisationen, die Mailinglist betreiben, anzeigen, sind zumindest die folgenden Unterscheidungen zu treffen:

Der Besitzer, System-Administrator und Listowner werden zumeist als Mailinglist-Betreiber bezeichnet, insbesondere wenn eine Mailinglist privat von einer einzelnen Person, die diese Funktionen ohnehin ungeschieden übernimmt, betrieben wird. Die explizite Differenzierung dieser Funktionen ist deshalb ein Indikator für die Professionalisierung der Mailinglistorganisation. Die Mitglieder und Teilnehmer werden zusammengefaßt als Anwender, Mailinglist-Nutzer oder User bezeichnet. Die Organisationsform einer Mailinglist, die im nachfolgenden Kapitel thematisiert wird, setzt diese Personen in verschiedene Machtverhältnisse zueinander.

2.5 Die Organisationsformen

Die Organisationsform einer Mailinglist ist das Ergebnis dreier Konditionierungen, nämlich unter welchen Bedingungen a) aus Interessenten Mitglieder einer Mailinglist werden können (Zugangsberechtigung), b) Mitgliedern die Publikation von Beiträgen gewährt wird (Publikationsberechtigung), c) die Beiträge von Mitgliedern einer Begutachtung unterliegen oder nicht (Bewertungsberechtigung). Anhand dieser drei Kriterien lassen sich die Organisationsformen von Mailinglists unterscheiden bzw. von dem Listowner einer Mailinglist aufsetzen:

Die folgenden vier Konstellationen von Personal und Organisationsform sind für Mailinglists derzeit typisch:

Spontan zustandegekommene Arbeitskreise, Strategie- oder Entwicklergruppen bevorzugen typischerweise geschlossene und allseitige Mailinglists ohne eine zentrale Bewertungsinstanz, in der arbeitsteilig, unter Wertschätzung der speziellen Kompetenzen der Beteiligten, zusammengearbeitet wird. Das Niveau und die Anzahl der Beiträge lassen sich informell regeln. Bei Bedarf können darüberhinaus weitere, gerade auch externe Mitarbeiter in die Mailinglist aufgenommen werden, weil weder die Verwendung eines bestimmten Betriebssystem noch eines Formats einer bestimmten Textverarbeitung, Tabellenkalkulation oder Datenbank Voraussetzung sind.(Endnote 13) Derartig organisierte Mailinglists liessen sich übergreifend als Projektmailinglists bezeichnen.

Bei den wissenschaftlich orientierten Mailinglists findet man ein breites Spektrum an Organisationsformen. Eine kleine Expertengruppe, die vielleicht gemeinsam an einer Publikation arbeitet, wird ebenso wie eine international kooperierende Forschungsgruppe, eine geschlossene, allseitige und unmoderierte Liste bevorzugen. Mailinglists, die parallel zu einer klassischen Papierpublikation, etwa einer Zeitschrift, betrieben werden, bevorzugen eine geschlossene, allseitige aber oftmals auch moderierte Form der Kommunikation oder eine mehrseitige und bewertete Form, die im Grunde einer traditionellen redaktionellen Moderation gleichkommt. Da die Orientierung am Diskurs für die wissenschaftliche Wahrheitskonstitution essentiell ist, operieren jedoch eine ganze Reihe an wissenschaftlichen Mailinglists offen-zugänglich, allseitig und unbewertet und kompensieren dadurch die Schwächen papierener Medien im Hinblick auf die tatsächliche Führbarkeit von Diskursen. Letztere Mailinglists, denen auch die hier untersuchten Mailinglists zuzuzählen sind, wären als Diskursforen im engeren Sinn zu bezeichnen.

Mailinglists, die für spezielle Fragestellungen von öffentlichem Interesse eingerichtet wurden, und an denen typischerweise in großer Zahl sowohl Laien als auch Experten teilnehmen - als typische Beispiele denke man an medizinische Mailinglists -, bevorzugen offen zugängliche, häufig allseitige und in der Regel moderierte Mailinglists.(Endnote 14) Solche Mailinglists lassen sich als Podiumsdiskussionsforen bezeichnen.

Inzwischen haben auch Unternehmen und die ersten Verwaltungen den Nutzen von Mailinglists entdeckt. Viele große Unternehmen, insbesondere aus dem Bereich der Netztechnik, versorgen ihre Interessenten und Kunden heute per Mailinglist mit aktuellen Mitteilungen.(Endnote 15) Firmen bevorzugen je nach Aufgabenstellung dafür entweder geschlossene (für den oftmals obendrein kostenpflichtigen Kundensupport) oder offen-zugängliche (für Firmen- oder Produktwerbung) Mailinglists, die fast alle einseitig ausgelegt sind. Kommerziell betriebene Mailinglists werden generell geschlossen und einseitig ausgelegt, deren Interessenten erst dann auf die Mailinglist gesetzt werden, nachdem sie dafür bezahlt haben. Dies ist häufiger bei solchen Mailinglists der Fall, bei denen exklusive und somit weiterverkaufbare Meldungen eingespeist werden. Bei einseitigen Mailinglists, die allein der Verlautbarung des Mailinglist-Betreibers dienen, können keine kritischen Diskussionen, die möglicherweise under cover durch Konkurrenten initiiert wurden, unkontrolliert aufbranden. Die meisten geschlossen und einseitig eingerichteten Mailinglists entsprechen insofern klassischen Presseverteilern, die zumeist als Newsletter bezeichnet werden. Offen zugängliche, einseitige Mailinglists entsprechen dagegen eher Hausmitteilungen oder Werbebroschüren.

Die bereits oben angeführte allgemeine Definition einer Mailinglist kann nach dem bisher Gesagten wie folgt so spezifiziert werden, dass Mailinglists auch untereinander unterscheidbar werden:

Definition 2: Mailinglists lassen sich untereinander unterscheiden anhand

  • des Grades der Differenzierung des Personals (Besitzer, Systemadminstrator (evtl. geschieden nach Hardware- und Softwarebetreuung), Listowner (evtl. Listmaster), Moderator, Mitglied, Teilnehmer),
     
  • der Automatisierung des Betriebsablaufs sowie insbesondere
     
  • der Konditionierung der Zugangsberechtigung (offen/ geschlossen), der Publikationsberechtigung (allseitig/ einseitig, mehrseitig) und der Bewertungsberechtigung (moderiert/ unmoderiert, member-scored).
     

Neben diesen zwei pragmatisch orientierten Definitionen von Mailinglist läßt sich im theoretisch strenger zugespitzten, soziologischen Sinne unter einer Mailinglist ein Diskursmedium verstehen, das eine generelle Führbarkeit von Diskursen auf der Basis des Verbreitungsmediums E-Mail ermöglicht. Die kommunikative Form einer Mailinglist operiert entlang von Beitrag und Nichtbeitrag. Die beiden Seiten Beitrag und Nichtbeitrag sind nicht instruktiv, sie legen thematisch nichts fest. Instruktiv ist dagegen die Differenz beider Seiten bzw. die Beobachtung, die entsteht, wenn die jeweils nicht-aktualisierte Seite mit einbezogen wird. Zuviele oder zuwenige und vor allem als falsch taxierte Beiträge ziehen Folgebeiträge nach sich, die genau das zum Thema machen. Wiederholen sich derartige Beiträge regelmäßig, sind Ausdifferenzierungen zu erwarten, etwa die Eröffnung einer thematisch spezialisierterer Mailinglists oder die Einführung einer Redaktion, Moderation oder eines Bewertungsverfahrens. Die Konditionierung der Beiträge durch die selbstreferentielle Schließung und dem fremdreferentiellen Umweltzugriff geschieht anhand von Themen bzw. Themenwechseln. Die Themen sorgen für den Anschluß von Beiträgen an Beiträge, die Themenwechsel für Neubeiträge und das Rekrutieren weiteren Personals. In diesem Sinne ist es zu rechtfertigen, von einer Mailinglist als einem sozialen System zu sprechen.

Allerdings gelingt es nicht, Mailinglist-Systemen nur einem der drei Systemtypen - Interaktions-, Organisations- und Gesellschaftssystem (vgl. Luhmann 1997, Band 2: 595f) - zuzuordnen, weil auf Mailinglist-Systeme Merkmale von allen drei Systemtypen zutreffen: So ist die binäre Zuspitzung ein Kennzeichen von Gesellschaftsubsystemen. Die Voraussetzung einer Mitgliedschaft zur Teilnahme an einer Mailinglist ist typisch für Organisationen. Und die Kapazität der Kommunikationen wiederum entspricht weitgehend eher der von Interaktionssystemen unter Anwesenden. Insofern läge es nahe dafür zu plädieren, entweder die vorgelegte Systemtypologie neu zuzuschneiden oder aber wahrscheinlicher für Strukturen elektronisch gestützter Kommunikationen einen vierten Typus einzuführen.

2.5.1 Die typischen Konflikte

Die Art der diskursiven Auseinandersetzung insbesondere in offen zugänglichen Mailinglists ist paradigmatisch für die spezifisch neue Qualität netzgestützer Kommunikation, Kooperation, Koordination, Konnektivität und Interoperationalität. Als Diskursforen organisierte Mailinglists brechen im Schriftmedium die vom Buchdruck erzeugte Trennung von Sender und Empfänger auf und stellen neue Formen für organisatorische Rearrangements zur Verfügung. Das bedeutet zugleich, dass mit der Zunahme der Nutzung von Mailinglists auch mit einem Anwachsen von bislang stillgelegten sowie neuartigen Konflikten zu rechnen ist.

Bislang interessieren sich nur wenige Betreiber und Nutzer von Mailinglists für die damit einhergehenden konventionellen politischen Konfliktlagen. Solche konventionellen Konfliktlagen beträfen beispielsweise die der Legitimation von Entscheidungen der Mailinglist-Betreiber, der rechtlichen Absicherung der Listowner und Moderatoren oder auch die datenschutzrechtlichen Bestimmungen, die beim Betrieb einer Mailinglist einzuhalten sind. Einzig die Frage, inwieweit gehaltvolle Mailinglistbeiträge von anderen Mitgliedern in andere Medien transferiert verwertet werden dürfen, wird verläßlich wiederkehrend zumindest hin und wieder thematisiert. Solche klassischen Konfliktthemen sind trotz ihrer Dethematisierung durch die Technikentwicklungen nicht obsolet geworden, ganz im Gegenteil. Fragen wie die nach dem Eigentum an Texten (bzw. an den darin geäußerten Ideen) müssen dringend neu beantwortet werden, weil das Netz als Massenmedium sich in einer gesellschaftlich turbulenten Umgebung befindet, in der Konflikte nicht mehr allein durch die bislang im Netz vorherrschende "informelle" Regulierungsform der gentlemen-agreements, sozusagen im Modus virtueller Handschläge, beizulegen sind und rechtliche Konflikte, wenn sie zu lange offen gehalten werden, entweder durch den faktischen Technikeinsatz anschliessend nur noch schwer änderbar oder durch operative Hektik überstürzt festgeschrieben werden.

Offen zugängliche Mailinglists wurden bislang überwiegend von besonders engagierten Einzelpersonen gegründet. In den Anfangszeiten der Mailinglist-Nutzung waren diese engagierten Personen auf die Infrastruktur der Universitäten oder Firmen mit großer EDV-Abteilung angewiesen, um den organisatorischen, technischen und finanziellen Betrieb einer Mailinglist nebenher aufrecht erhalten zu können. Seit Mitte der 80er Jahre war es dann auch einzelnen Personen in breitem Umfang möglich geworden, die technische Infrastruktur von Mailinglist privat finanzieren. Das lag zum einen am Preisverfall im Hardware-Bereich, an der allmählichen Ausbreitung von Unix-Know-How sowie insbesondere an der Entwicklung frei zugänglicher Unix-Betriebssysteme wie BSD und, ab den frühen 90er Jahren, insbesondere Linux. In den Pionierzeiten der Netznutzung, deren Ende sich mit dem Aufkommen des World-Wide-Web so um 1994 datieren liesse, waren Mailinglist-Mitglieder in der Regel froh darüber, dass ein Forum zur Verfügung gestellt wurde und sich jemand um die Bewältigung der Technik kümmerte. Das Interesse an Funktionalität ließ (datenschutz-)rechtliche oder demokratietheoretische Bedenken kaum aufkommen, zumal sich Benachteiligungen gegenenfalls über thematisch verwandte Newsgroups öffentlich wirksam beklagen liessen. Diese Kultur der Selbstermächtigung qua Engagement ist im Netz, trotz des anhaltenden Kommerzialisierungs- und Verrechtlichungsdrucks, weltweit noch immer in beträchtlichem Maße anzutreffen. Trotzdem hat sich die Situation ingesamt geändert, insbesondere weil Institutionen den Wert von Mailinglists sowohl für die interne wie auch externe Kommunikation entdeckt haben und damit formalisierte Rechtsansprüche an Bedeutung gewinnen. Während in offen zugänglichen Mailinglist die Frage latent im Vordergrund stehen mag, ob Beiträge daraus von jedem Mitglied beliebig weiterverwendet werden dürfen, stellt sich bei institutionalisierten Teilnehmern zusätzlich die Frage, was diese in welchem Ausmaß und welcher Form sagen dürfen.

Bezogen auf Mailinglists und deren Betreiber und Nutzer lassen sich typische rechtliche und politische Konfliktfelder anführen, die im Zuge der Veralltäglichung des Umgangs mit dem Internet und den darauf aufsetzenden Netzdiensten an Bedeutung gewinnen:

Dem Besitzer einer Mailinglist steht es frei, den Betrieb seiner Mailinglist einzustellen. Mailinglists werden insbesondere dann geschlossen, wenn die Mailinglistinfrastruktur privat finanziert wird. Mailinglists, die von öffentlichen Stellen betrieben oder zumindest finanziert werden, verfügen dagegen über Regeln, nach denen sie betrieben bzw. geschlossen werden. Die Besitzer privat betriebener Mailinglists schliessen ihre Listen erfahrungsgemäß umstandslos dann, wenn sie sich nicht länger für die Thematik der Liste interessieren oder aus ihrer Sicht die Relevanz zweifelhaft geworden ist und nur noch wenige Beiträge im Jahr über die Mailinglist verteilt werden. Oder sie schliessen, weil eine zu große Anzahl an Beiträgen an eine zu große Anzahl an Mitgliedern weiterzuleiten ist und die Betriebskosten den Kalkulationsrahmen übersteigen.

Ein System-Administrator kann den Betrieb einer Mailinglist durch technische Unkenntnis oder natürlich aus Vorsatz stören, und sich die Arbeit des Mailinglistowners oder des Moderatoren anmaßen oder unterlaufen. Wenn es ihm beliebt, kann er Beiträge schlicht löschen oder den Verteilzeitpunkt von Beiträgen durch Manipulation des Mail-Transportprogramms(Endnote 16) hinauszögern und so einen nicht offensichtlichen, aber doch starken Einfluß auf Debatten nehmen. Zudem hat er Einblick in sämtliche Mitgliederdaten und Kommunikationsverläufe der von ihm technisch in Gang gehaltenen Mailinglists.

Ein Mailinglistowner kann zumeist weitgehend unkontrolliert die Liste mit den Mailadressen der Mitglieder manipulieren. Die Betroffenen brauchen in der Regel lange, bis sie merken, dass der Mailinglistowner ihre Adresse aus der Mailinglist entfernt hat - im Konfliktfall kann ein Mailinglistowner zur Begründung technische Mängel bei den Betroffenen vorschieben. Technische Mängel, wie etwa vom Empfänger zurückgewiesene Mails ("bounced mail") oder schlecht eingestellte Antwortautomaten, die die Mailinglist fortgesetzt mit der Meldung penetrieren, dass ein Empfänger bis zum Ende des Monats im Urlaub sei, nehmen einige Mailinglistowner, und insbesondere Verwaltungsautomaten, zum Anlass, Mitglieder von der weiteren Teilnahme an einer Mailinglist auszuschliessen.

Wichtiger weil subtiler ist, dass ein Mailinglistowner die Details der Art und Weise der Kommunikation und damit die Organisationsform einer Liste festlegt. Da er oftmals auch derjenige ist, der die Mailinglist initiiert hat, legt er beim Startup die Zugangs-, Publikations- und Bewertungsberechtigung fest und formuliert neben der Engfassung der Thematik die "Programmatik" der Liste, also in welcher Form die Thematik behandelt werden darf, beispielsweise ob wissenschaftlich oder nicht. Ferner obliegt es seiner Ausgestaltung der Nutzungsbedingungen, welche Datenformate er als unerwünscht erklärt oder ob er darauf besteht, dass die Teilnehmer unter ihren richtigen Namen oder auch unter erkennbaren Pseudonymen (wie etwa Saddam Hussein, Dwight Eisenhower...) teilnehmen dürfen. Er stellt ein, ob den Mitgliedern der freie Zugang auf Datenbestände der Mailinglist, beispielsweise auf die Liste der Teilnehmer oder auf ein regelmäßig erstelltes Beitragsarchiv, gewährt wird oder nicht. Viele Mailinglist-Betreiber machen das Archiv einer Mailinglist ohne Einschränkungen per Web zugänglich, was nicht allen Mitgliedern recht ist, weil dadurch beliebige Interessenten darauf zugreifen können.(Endnote 17)

Moderatoren sehen sich naheliegenderweise dem Vorwurf ausgesetzt, sie zensierten letztlich willkürlich, insbesondere bei Mailinglists mit einem sehr hohen Beitragsaufkommen, zumal wenn sie mangels Zeit keine ausführlichen, auf den Text eingehenden Begründungen für zurückgewiesene Beiträge schreiben. Erfahrungsgemäß spielt dieser auf der Hand liegende Konflikt nur selten eine Rolle, weil die meisten Moderatoren Beiträge im Zweifel eher passieren als es auf eine zeitverschlingende Auseinandersetzung mit dem Autoren ankommen zu lassen.

Die Mitglieder von Mailinglists können eine Mailinglist dadurch mißbrauchen, indem sie sich beispielsweise nur deshalb einschreiben, um an die E-Mailadressen der Liste zu gelangen. Solche Adresslisten von Mailinglists sind marketingmässig hochwertig, das heißt sie lassen sich kommerziell und womöglich auch politisch verwerten, weil den Mitgliedern dieser Liste ein bestimmtes Interessenprofil unterstellt werden darf.

Und die Teilnehmer von Mailinglists können die Nutzung einer Mailinglist dadurch unattraktiv machen, indem sie fortgesetzt Beiträge auf schlechtem Niveau anfertigen, belanglose Kommentare schreiben, permanent persönlich provozieren, nicht beim Thema bleiben oder Beiträge in einem Textverarbeitungsformat verschicken, das nicht von allen Teilnehmern eingelesen werden kann. Ein Mißbrauch besteht auch dann, wenn eine auf die Ermöglichung von realen Diskursen zielende Mailinglist als ein billiger Vertriebskanal zum Versand abgeschlossener Publikationen benutzt wird.

Bei geschlossenen-betriebenen Mailinglists spielen diese hier knapp angerissenen Konflikte eine eher geringe Rolle, weil der Betreiber einer geschlossenen Mailinglists zumeist in einem qualifizierten Vertrauensverhältnis zu den meist nur wenigen Mitgliedern steht. Anders sieht die Situation, insbesondere was die Ansprüche an Datenschutz der Mitglieder oder auch die Verfahren zur Auswahl und Bewertung von Mailinglist-Beiträgen angeht, bei offen zugänglichen wissenschaftsorientieren Mailinglists mit mehreren Hunderten oder Tausenden an Mitgliedern aus. Es lohnt, diesen Themen zu vertiefen.

2.6 Die datenschutzrechtlichen Aspekte

Der Datenschutz ist im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung ein Teil eines dilemmatösen Dreiecks, bei dem drei Ziele formuliert sind, die jeweils für sich Unbedingtheit beanspruchen, insgesamt jedoch nicht widerspruchsfrei realisiert werden können:

  • Technische Funktionalität
     
  • Technische Sicherheit
     
  • Datenschutz
     

In Bezug auf elektronisch vernetzte Kommunikationstechniken zielt der Aspekt der technischen Funktionalität auf die von Nutzern gewünschten Netzdienste, wie beispielsweise Webzugang, E-Mail oder Videokonferenzen, die ein Betreiber möglichst ohne Einschränkungen den eigenen Benutzern bzw. den Interessenten und Kunden aus dem Netz in bestmöglicher Qualität, sprich hochverfügbar und mit maximaler Geschwindigkeit, zur Verfügung stellen möchte. Der Aspekt der technischen Sicherheit reicht von einer hinreichend redundant ausgelegten Rechnerausstattung bis vor allem zum Schutz vor Missbrauch der Rechner durch Hacker hin. Und unter dem Aspekt des Datenschutzes wird vornehmlich der Umgang speziell mit personenbezogenen Daten thematisiert. Der Umfang von auf Personen beziehbare Daten kann vom Eintrittsdatum eines Mailinglistmitglieds, über die E-Mailadresse, die auf den Arbeitgeber hinweist bis zur der Signature, also dem Abspann einer Beitrags, reichen, in der womöglich spezielle Vorlieben und die private Anschrift mitgeteilt werden.

Die Steigerung der technischen Sicherheit kann die technische Funktionalität eines EDV-Systems beeinträchtigen, wenn beispielsweise durch Zuschnüren einer Firewall klassische Netzdienste wie FTP oder Telnet, aufgrund ihres hohen inhärenten Risikos als Einfalltor für Hackversuche oder aufgrund ihrer unverschlüsselten Datenweiterleitung auch von Passworten, nicht zugelassen werden. Ebenso kann der Datenschutz beeinträchtigt werden, wenn technisch bedingte Protokolldaten - beispielsweise diejenigen, die an einer Firewall ganz gezielt erzeugt werden, damit der Systemverwalter jedes einzelne Datenpäckchen aufs Bit genau beobachten kann, um auf etwaige Hacker-Angriffe reagieren zu können - für hochauflösende Benutzerprofile zusammengestellt werden.(Endnote 18) In der Praxis muss das Ausmaß der Oszillation des Arbeitspunkts eines EDV-Systems deshalb als Kompromiß innerhalb der vom dilemmatösen Dreieck aufgespannten Fläche liegen, wobei dieser kaum anders als durch empirische Optimierungen zu ermitteln ist, zumal es weitere limitierende Faktoren, wie etwa das des insgesamt angestrebten Sicherheitsniveaus, des Know-Hows des Personals, der technischen Altlasten, der speziellen personalen Kontexte sowie nicht zuletzt der Kosten gibt.

Trotz des großen Regelungsbedarfs steht eine juristisch fundierte Diskussion zur rechtlichen Einordnung von Mailinglists, mit Ausnahme einiger eher kursorischer Kommentare, bislang aus. Allein die Entscheidung darüber, ob Mailinglists als Teledienst, und datenschutzrechtlich damit dem Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG) als Artikel 2 des umfassenden Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetzes (IuKDG), oder als Mediendienst aufzufassen sind, und damit dem Mediendienstestaatsvertrag (MDSV) zuzuordnen, ist nicht einfach zu treffen.(Endnote 19)

Spindler macht in seinem Kommentar für den Geltungsbereich des TDDSG die rechtliche Zuordnung von Mailinglists davon abhängig, ob diese für einen eingeschränkten, "überschaubaren" Teilnehmerkreis eingerichtet wurden, dann gelte das TDDSG, oder ob Mailinglists einem "unbegrenzten Teilnehmerkreis offenstehen und redaktionell gestaltete Nachrichten versenden", dann gelte das MDSV. Ausdrücklich heißt es jedoch: Falls eingehende Mails nur automatisch vervielfältigt, aber nicht redaktionell betreut würden, gelte das MDSV nicht, entsprechend Abs. 4 Nr. 3 (vgl. Spindler in Roßnagel 1999: 2/27). Insofern wären die hier untersuchten Mailinglists nicht dem MDSV zuzuordnen. Liest man dagegen Meier, einen Kommentatoren für den Geltungsbereich des MDSV, so empfiehlt dieser ebenfalls eine Einzelfallprüfung und fügt als weiteres mögliches Zuordnungskriterium die Anzahl der Teilnehmer hinzu (vgl. Meier in Roßnagel 1999: 2/27).(Endnote 20)

Man bekommt mehr Klarheit in die rechtliche Situation, wenn die verschiedenen Organisationsformen von Mailinglists unterschieden werden, die auf der basalen Mailinglist-Technik, nämlich E-Mails an eine endliche Liste von E-Mailadressen zu schicken, aufsetzen. Entsprechend den obigen Unterscheidungen einiger typischer Mailinglists-Organisationsformen unterstehen Projektmailinglists vermutlich am eindeutigsten dem Teledienstgesetz. Elektronische Zeitschriften, Presseverteiler oder Werbebroschüren, die auf Mailinglist-Technik aufsetzen, unterstehen dagegen dem Mediendienste-Staatsvertrag. Bei den Diskursforen ist die Zuordnung zum MDSV formal relativ eindeutig für den Fall, dass sie moderiert, also redaktionell betreut werden. Bei offenen, unmoderierten Diskursforen mit allseitigem Publikationsrecht, wie es auf die hier untersuchten Mailinglists zutrifft, liesse sich die Zuordnung gemäß Meier von der Anzahl der Mitglieder abhängig machen, so dass sich beispielsweise die hier untersuchten Mailinglists mit ihren jeweils über 400 Mitgliedern sicherlich dem MDSV zuordnen liessen. Aber ob diese tatsächlich nicht als Individualkommunikation, sondern als ein "(...) an die Allgemeinheit gerichteten Informations- und Kommunikationsdienst" (§2 MDSV, Abs. 1) zu verstehen sind? Eine solche Interpretation könnte mit dem Selbstverständnis der aktiven Teilnehmer solcher Diskursforen kollidieren. Während passive Mitglieder ein Diskursforum womöglich im Modus einer elektronischen Zeitschrift benutzen, könnten es gerade zumindest einige der aktiv schreibenden Teilnehmer eine Mailinglist sein, die die Mailinglist eher als einen anregenden, unverbindlich-spielerischen Plauschkreis unter Gleichgesinnten wahrnehmen. Einige der Kommentare aus dem nachfolgenden empirischen Teil dieser Untersuchung weisen jedenfalls auf ein solches Verständnis von Mailinglists hin.

Wenn die "Überschaubarkeit" der Empfängergruppe als Kriterium für die Zuordnung eines Diskursforums herangezogen wird, dann sollte diese, trotz des Vorteils der einfachen Operationalisierbarkeit, nicht anhand der Anzahl der E-Mail-Adressen, sondern anhand der Anzahl der möglichen Empfänger eines Beitrags bemessen werden. Beides ist ja, wie bereits kurz diskutiert, nicht zwingend deckungsgleich. Die Frage wäre demnach, in welchem Maße die Beiträge einer Mailinglist kontrollierbar diffundieren. Im Falle interner Projektmailinglists beispielsweise darf man davon ausgehen, dass die Beiträge ganz überwiegend nur die eingeschriebenen Mitglieder erreichen, eine entsprechende Übereinkunft unter den Mitgliedern vorausgesetzt. Dies kann genau so auch bei sehr großen mitgliederstarken, offen zugänglichen Mailinglists der Fall sein. Insofern ist dies ein Plädoyer dafür, Diskursforen auf Basis von Mailinglist-Technik zunächst grundsätzlich als einen Teledienst einzustufen und nur in Zweifelsfällen eine Abschätzung über den Grad der über die E-Mailadressen der Mailinglist hinausgehende, praktisch unkontrollierbare, anonym-broadcastsenderartige Diffusion von Beiträgen vorzunehmen.(Endnote 21)

Die Zuordnung einer Mailinglist zu einem der beiden Gesetze ist bei einer ganzen Reihe an Fragen von Bedeutung. Wird eine Mailinglist beispielsweise dem MDSV zugeordnet, würden an den Mailinglistbetreiber, wer auch immer damit dann konkret gemeint ist, im Vergleich zum einem Anbieter gemäß TDG erhöhte Anforderungen der "Anbieterkennzeichnung" (§6) gestellt: Dieser muss seinen ständigen Aufenthalt im Inland haben, zur Bekleidung öffentlicher Ämter berechtigt sein und über eine volle Geschäftsfähigkeit und unbeschränkte Strafverfolgbarkeit verfügen. Desweiteren sind im MDSV explizit Themen und Arten ihrer Behandlung aufgeführt, zu denen keine "Mediendienste", sprich öffentliche Mailinglists mit vielen Hundert Mitgliedern angeboten werden dürfen, wie etwa Kriegsverherrlichung, Verharmlosung von Gewalttätigkeiten, Pornografie usw. (vgl. §8). Desweiteren haben die Nutzer, also die Mailinglistmitglieder, mehr Rechte bezüglich ihres Auskunftrechts gegenüber dem Anbieter (Mailinglistbetreiber). Darüberhinaus muss auch Nichtmitgliedern(!) einer Mailinglist, die unter das MDSV subsummiert würde, unter Umständen ein Recht auf Gegendarstellung gewährt werden. Diese Regelung dürfte insbesondere dann eine Rolle spielen, wenn eine Mailinglist mit einseitigem Publikationsrecht oder moderiert ausgelegt ist und Mitglieder keinen unmittelbaren Einfluß auf die Beiträge nehmen können.

Zweifelsfrei dürfte für Mailinglists natürlich dasjenige gelten, was nach beiden Gesetzen gilt: Personenbezogene Daten dürfen nur dann verarbeitet werden, wenn eine Rechtsgrundlage vorliegt und der Betroffene bzw. Nutzer in die Verarbeitung der Daten explizit eingewilligt hat. Ungleich weniger zweifelsfrei läßt sich jedoch wiederum die tatsächliche Bedeutung dieser Regelungen für Mailinglists feststellen.

Man kann zwar den Standpunkt vertreten, dass eine Subscribtion als Einwilligung in die Verarbeitung von Daten im Rahmen der üblichen Verwaltung von Mailinglists gelten darf, doch enthält dieser Standpunkt zwei Schwachpunkte: Erstens ist es fraglich, ob sich der Subscribent zuvor über die Art der Verarbeitung seiner Daten seitens des Mailinglistbetreibers informiert hat bzw. informieren konnte. Dazu gehört beispielsweise das Wissen darüber, wer welche Daten zu welchem Zweck speichert, verarbeitet, wem übermittelt und wie lange dies jeweils geschieht (vgl. § 3 Abs. 5 TDDSG bzw. §12 Abs. 6 MDSV). Zweitens sind die Ansprüche des TDDSG an die Einwilligung seitens eines Nutzers einer datenverarbeitenden Stelle eigentlich hoch: Ein Nutzer muss seine Zustimmung entweder traditionell schriftlich auf Papier fixiert oder mit Hilfe einer digitalen Signatur, wie im IuKDG ausgeführt, abgesichert geben. Beides ist im Umgang mit Mailinglist bislang vollkommen unübliche Praxis.

Desweiteren gilt bei beiden Gesetzen grundsätzlich, dass die Verarbeitung der Daten durch die datenverarbeitende Stelle nur insoweit geschehen darf, wie sie für die Aufrechterhaltung des Betriebs erforderlich ist. Die datenverarbeitende Stelle (bzw. ein Anbieter) hat dabei die Gebote der Datensparsamkeit und Datenvermeidung zu beachten. Diese Anforderungen sind durchaus nicht unproblematisch, wenn man an einen Interessenten denkt, der vor dem Subscribieren einer offen zugänglichen Mailinglist etwa auf Abschaffung der Abrufmöglichkeit der Mitgliederliste(Endnote 22) besteht, wenn es zugleich gerade im Sinne der Steigerung des persönlichen Datenschutzes eines Nutzers sein kann, wenn dieser sich vor der Publikation eines Beitrags vergewissern möchte, wer in der Mailinglist mitliest und dann gegebenenfalls von einer Publikation absieht.

Wichtiger jedoch ist die Klärung der Frage, wer bei einer Mailinglist als Anbieter oder datenverarbeitende Stelle ausgewiesen ist. Gemäß obiger Differenzierung des Personals kämen dafür der Besitzer, der System-Administrator, der Mailinglistowner und eventuell auch der Moderator, von den weiteren sinnvollen Differenzierungen abgesehen infrage. In der Regel stehen nur der Besitzer und der System-Administrator in einem explizit vertraglich geordneten Rechtsverhältnis. Die Mailinglistowner und Moderatoren arbeiten dagegen in den meisten Fällen bei offen zugänglichen Mailinglists ehrenamtlich, und selbst dieses Verhältnis wird in der Regel nirgends als ein solches festgestellt.

Auch wenn klargestellt werden kann, wer als Betreiber zu gelten hat, ist das Verhältnis zwischen Betreibern und Mitgliedern eine weitere offene Frage. Womöglich liesse sich dieses Verhältnis annähernd mit einem "Kundenverhältnis" gleichsetzen, wobei der Begriff der "Geschäftsmäßigkeit" auf "Regelmäßigkeit oder auf Wiederholung ausgerichtet" ist. Diese Klärung hätte allerdings wiederum zur Folge, dass jeder Netzteilnehmer im Internet recht schnell datenverarbeitende Stelle werden kann, allein dadurch, dass er Beiträge von Mailinglists archiviert. Solange dies im stillen Kämmerlein abläuft, spielt es keine Rolle. Aber wenn Dritten die Nutzung oder Auswertungsergebnisse personenbezogener Daten angeboten werden, dann erreicht man den Gesetzesbereich. Dabei kommt die Sachlage weiter erschwerend hinzu, dass für wissenschaftliche Zwecke wiederum Ausnahmen gelten, die für die hier vorgelegte Studie in Anspruch genommen werden.

Mit Bezug auf Mailinglists bleibt demnach festzuhalten, dass a) weder die Rechtsgrundlage in jedem Falle als gesichert noch b) Schriftlichkeit bzw. digitale Signatur bei der Einwilligung in die Datenverarbeitung als gegeben noch c) als hinreichend spezifiziert gelten kann, was als datenverarbeitende Stelle zu gelten hat und d) wie das Verhältnis zwischen Betreiber und Nutzer einzuordnen ist.

In dieser gegenwärtig unübersichtlichen Situation behilft man sich seitens des Datenschutzes damit, dass hier zum einen im TDG vorausschauend die Einwilligungsanforderungen übergangsweise etwas zurückgeschraubt wurden. Zum zweiten wird der Ansatz verfolgt: "Wer sich in Gefahr begibt, muss wissen, worauf er sich einläßt.". Drittens finden sich in den seit wenigen Jahren eigens angefertigten Broschüren sowie den jährlich publizierten Tätigkeitsberichten der Datenschützer jede Menge Informationen zum sicheren Umgang mit dem Internet. Dort werden zunehmend ausführlicher Tools für den Selbstdatenschutz besprochen oder auf den Websites angeboten. Dieser anders als pragmatisch kaum gangbare Weg wurde u.a. durch Alexander Roßnagels "Ohnmacht des Staates" juristisch vorgezeichnet (vgl. Roßnagel 1997), indem er den Juristen klar vor Augen führte, wie sehr sie in Bezug auf die neuen Kommunikationmedien in ihrer traditionellen Begrifflichkeit schwimmen.

Festhalten darf man trotz aller Probleme bei der rechtlich korrekten Zuordnung, dass es wünschenswert wäre, wenn insbesondere die datenschutzrechtlich relevanten Selbstbindungen der Mailinglistbetreiber in deren Netiquetten formuliert wären und dadurch zumindest ein breiteres Bewußtsein für die eigentümliche Datenschutzproblematik, die seitens der Datenschutzinstitutionen einen "neuen Datenschutz" erfordert (vgl. Bäumler 1998), im Internet entstünde.

Diese Problemkonstellationen lassen sich aus meiner Sicht als weitere Indikatoren für das Ausmaß der Veränderungen interpretieren, die mit der breiten Nutzung des Internet einhergehen (vgl. Weichert 2000). Unter Datenschutzperspektive gilt für den Alltag der Mailinglistnutzung, dass alle Beteiligten generell auf Datenvermeidung bzw. Datensparsamkeit achten und zugleich auf möglichst viel Transparenz und Kontrollmöglichkeiten durch die Nutzer selbst setzen sollten.

2.7 Das Konfliktmanagement

Zur Konfliktregulation von sozialen Kontakten über das Netz wurden einige netzeigene Instrumente entwickelt. Generell sind in den RFC-Texten ("Request-For-Comments") die empfohlenen Standards für das technische und organisationelle Funktionieren der Netzkommunikation niedergelegt.

Um die enorme Gestaltungsmacht von System-Administratoren einzuschränken, wird in besonders sensiblen Fällen, beispielsweise bei der Verwaltung von Verschlüsselungssoftware, auf die Einhaltung eines Mehraugen-Prinzips geachtet.(Endnote 23)

Für die Ebene der thematischen Netz-Kommunikation bemessen sich Regelverstöße an der Netiquette:

"Netiquette beschreibt das als angemessen und richtig geltende Verfahren in der Netzwelt auf der Grundlage eines Minimalkonsenses bezüglich richtigem Verhalten, das als notwendig zur Erreichung eines möglichst optimalen Datenflusses bei möglichst optimaler Konnektivität gilt." (Helmers/ Hoffmann/ Hofmann 1998: 26)

Die Netiquette, die zwar insbesondere für die Teilnahme an öffentlichen Newsgroups des UseNet formuliert wurde, aber inzwischen als verallgemeinert für alle Diskursforen des Netzes gilt, wird in ihrer deutschen Version zum Beispiel regelmäßig in der Newsgroup de.newusers veröffentlicht. Lutz Donnerhacke, einer der Koordinatoren des deutschsprachigen Teils des UseNet, führt dazu aus (Donnerhacke 1996: 74):

Die wichtigste Verhaltensgrundregel im Usenet lautet: Du kommunizierst mit Menschen. Fast alle anderen Regeln werden aus dieser Regel abgeleitet. Man soll seine Artikel so posten (versenden), dass...

  • sie in der thematisch am besten passenden Gruppe landen, damit der Leser einer Gruppe sich nicht um Dinge kümmern muss, die er nicht lesen wollte.
     
  • der Leser den Artikel auch wirklich lesen kann. Das heißt also:
     
    • in der Sprache, die in der Gruppe üblich ist.
       
    • in möglichst reinem ASCII, d.h. reine Texte, keinesfalls Dateien aus einer Textverarbeitung, Bilder oder gar Programme.
       
    • die Zeilen spätestens nach 75 Zeichen umzubrechen.
       
  • möglichst wenig überflüssige Zeichen enthalten sind, wie z.B. automatisch erzeugte Einführungstexte oder Endtexte (Signaturen). Viele Leute benutzen Modems um die Daten zu bekommen, und das kostet Geld.
     
  • man in Antworten auf andere Artikel die Passagen zitiert, auf die man antwortet. Der Rest ist zu löschen!
     
  • private Antworten nicht öffentlich gepostet werden, sondern per Email geschickt werden.
     
  • keine sinnfreien "Ich auch" oder "Haben wollen" Artikel produziert werden.
     

Desweiteren gilt, dass es sehr unhöflich ist...

  • in Gruppen zu posten, die man selbst nicht liest, denn nichts ist nervender für die Leserschaft, nach einer Antwort die gleichen Fragen immer und immer wieder zu lesen.
     
  • seinen richtigen Namen nicht zu nennen. Man muss seine eigene Software einfach soweit im Griff haben, dass neben einem etwaig verwendeten Pseudonym immer auch ein normaler Name angegeben ist.
     
  • einen Zugang zu verwenden, der keine Email empfangen kann, weil Rückfragen sonst im Nirvana verschwinden.
     
  • ein Posting in mehr als eine Gruppe Crossposting zu versenden, ohne ein Followup-To: (Antwortenumleitung) in genau eine Gruppe zu verwenden.
     

Die Personen im Netz sind zueinander meist freundlich und aufgeschlossen, man redet sich prinzipell mit "Du" an, das "Sie" ist ungewöhnlich. Etwaig vorhandene Titel bleiben in der Regel ungenannt.

Eine Zusammenstellung weiterer Empfehlungen zur Abwicklung effizienter E-Mailkommunikation findet sich bei Freiermuth (vgl. Freiermuth 2000: 96):

  • Prägnante Betreffzeilen
     
  • Informelle Anrede
     
  • Knappe Zitate
     
  • Nicht BRÜLLEN, lieber :)
     
  • Informationsreiche Signature
     
  • Ohne Anhang kommen
     
  • Mail ist keine Schneckenpost
     
  • Vorsichtiges Weiterleiten
     
  • Vorsicht beim ungeschützten Verkehr
     
  • Immitation macht den Kommunikationsmeister
     

Das Berufen auf derartige Empfehlungen zur externen Regelung von Konflikten verschafft einem Mailinglistowner oder einem Moderator für seine Handlungen jedoch keine verläßliche Legitimation, weil zum einen bei Verstößen seitens der Nutzer ein großer Ermessensspielraum verbleibt und zum anderen keine Sanktionsformen ausgewiesen sind. Deshalb verbleiben als Erwartungsregulierer meist nur Flames, also drastisch formulierte, oftmals ironische, polemische oder auch gezielt verletzende Widersprüche durch andere Teilnehmer der Mailinglist.

Zur Steigerung ihrer rechtlich problematischen Stellung schicken Mailinglistowner und Moderatoren einiger Mailinglists beim Eintritt eines neu eingeschriebenen Mitglieds als erste eine E-Mail mit der allgemeinen Netiquette, der speziellen Nutzungs-Policy für diese Mailinglist sowie in ganz wenigen Fällen auch noch einen Quasi-Nutzungsvertrag zu.(Endnote 24)

Aber auch diese zusätzlichen Regelwerke steigern das Rechtsniveau bzw. die Legitimation der exekutiven Funktionsträger (Betreiber, Sysadmin, Mailinglistowner, Moderator) insbesondere offen zugänglicher Mailinglists nur in einem unzureichend geringen Maße. Die Legitimation eines Regelwerks gründet üblicherweise in einer über positives Recht verfügenden Gesellschaft auf dem Verfahren, mit dem ein Regelwerk zustande gebracht wurde. Gesellschaftlich anerkannt ist in diesem Sinne die demokratische Selbstbindung der Beteiligten sowie die verfahrensmäßige Anbindung an das allgemein bestehende, positive Recht. Wenn ein Mailinglistbetreiber einer offen zugänglichen Mailinglist auf Grundlage des von ihm abgefaßten Regelwerks agiert, das keine formal-rechtliche Anbindung erkennen läßt und allen Neumitgliedern bei deren Anmeldung automatisch zugeschickt wird, dann kann er sich zwar darauf berufen, dass ein Neumitglied dieses Regelwerk qua Fortsetzung der Mitgliedschaft anerkennt, doch bedeutet dies letztlich wenig anderes als ein Verschieben der Willkür des ad-hoc-Eingreifens in die willkürliche Erstellung eines solchen Regelwerks.

Um aus dieser Grauzone der Legitimation zunächst einmal mit Bordmitteln herauszukommen, sind bislang Nutzer und Betreiber einiger Mailinglists dazu übergegangen, tiefgreifende Entscheidungen - die beispielsweise das Regelwerk, die Organisationsform, den Einschluss oder Ausschluss von Mitgliedern oder die befristet-pauschale Mandatserteilung insbesondere des Mailinglistowners oder Moderators betreffen -, durch Mehrheitsbeschlüsse unter den Mitgliedern herzustellen und abzusichern. Andere Listen setzen auf Initiative von Mitgliedern ein Verfahren ingang, das ebenfalls mit einer Mehrheitsentscheidung abgeschlossen wird und analog dem Verfahren zur Einrichtung neuer Newsgroups funktioniert: Ein Teilnehmer startet ein RfD ("Request for Discussion") und initiiert formal dadurch eine in der Regel mindestens 14 Tage währende Diskussionsphase. Anschliessend folgt ein CfV ("Call for Vote"), eine in der Regel mindestens 7 Tage währende Abstimmungsphase (vgl. Donnerhacke 1996; Rost 1999b). Die Entmachtung des Mailinglistowners durch derart demokratische Rückbindungen an Entscheidungen der Mitglieder einerseits bedeutet andererseits eine Steigerung seiner Legitimation durch Absicherung der bisher weitgehend ungesicherten politisch-rechtlichen Position der Mailinglist-Exekutive.

Während die Legitimation des Mailinglistowners und des Moderators problematisch ist, haben es Mailinglist-Besitzer und System-Administratoren gegenüber den Nutzern von Mailinglists dadurch leichter, weil diese den Betrieb einer Mailinglist überhaupt erst möglich machen. Jemand muss als Bedingung der Möglichkeit einer Mailinglist die technische Infrastruktur bezahlen und diese Infrastruktur dann technisch angemessen betreiben. Zwar haben Betreiber und Aministrator dadurch auch die praktisch größte Verfügungsgewalt über ihre Mailinglists inne, doch ist dieser Aspekt machtpolitisch weniger bedeutungsvoll, als es zunächst erscheinen mag. Denn zum einen sind Mailinglist-Betreiber auf die Teilnehmer ihrer Mailinglist angewiesen, weil erst gehaltvolle Debatten eine Mailinglist attraktiv machen, so dass es für thematisch Interessierte zu einem "must" wird, sich in diese Mailinglist einzuschreiben. Zum zweiten steht es jedem anderen E-Mail nutzenden Netzteilnehmer frei, selbsttätig eine Mailinglist nach eigenem Ermessen einzurichten, zu betreiben und an strategisch empfehlenswerten Stellen im Netz (sprich: durch Anmelden in Suchmaschinen und Katalogen) zu bewerben.(Endnote 25)

Es kann nach dem bisher gesagten insofern nützlich sein, offen zugängliche von öffentlichen Mailinglists zu unterscheiden. Als öffentliche liesse sich eine Mailinglist bezeichnen, an der keine private Trägerschaft besteht, die Subscription automatisiert erfolgt und eine allseitige Publikationsberechtigung ohne Moderation gegeben ist. Darüberhinaus sollten in einer öffentlichen Mailinglist die Regeln kenntlich gemacht sein, die die Mitglieder und die Exekutive einer Mailinglist in ein klar geregeltes Verhältnis zueinander setzen. Bislang spielt diese Unterscheidung in der Literatur allerding keine Rolle: Wenn dort von öffentlichen Mailinglists die Rede ist, dann im Sinne dieses Textes als offen zugängliche Mailinglists.

Eine Steigerung der rechtlichen Einbindung des Personals von Mailinglists (bzw. der Mailinglists selber) ist spätestens dann zu erwarten, wenn das Einhalten datenschutzrechtlicher Bestimmungen zu personenbezogenen Verkehrs- und Inhaltsdaten zur tatsächlich eingeübten Praxis werden muss -, und/ oder wenn für das Betreiben und für die womöglich redaktionelle Betreuung von Mailinglists Geld gezahlt wird und somit die Nutzer auch stärkere Rechtsansprüche als bislang an die Betreiber von Mailinglists stellen.

Endnoten

Endnote 1: Zum Einschreiben in eine Mailinglist muss in der Regel eine E-Mail mit dem Befehl subscribe Name_der_Mailinglist Vorname Nachname an die Verwaltungsadresse des Mailinglists-Servers geschickt werden. Das Austragen aus der Mailinglist geschieht mit unsubscribe Name_der_Mailinglist. Diese Befehlssyntax hat sich als Defacto-Standard unter den wichtigsten Programmen zum automatisierten Ein- und Austragen von neuen Mailinglist-Mitgliedern herausgebildet. Allerdings weicht der neue Stern am Himmel der Mailinglistsoftware ezmlm von diesem defacto-Standard ab, weil hier die Befehle als Namensbestandteil der E-Mailadresse unterzubringen sind. - zurück -

Endnote 2: Trotz Bedenken gegen eine Sprache, die ein Geschlecht bevorzugt, wird fortan bei Gattungsbegriffen oder Beispielen aus stilistischen Gründen auf die konsequente Berücksichtigung auch der weiblichen Wortformen verzichtet. - zurück -

Endnote 3: Das tatsächlich zu erzielende Maß an Bestimmbarkeit des Sets an Empfängern ist beispielsweise dann von Belang, wenn eine Mailinglist juristisch als ein auf das Birektionale zielender Teledienst oder als ein auf ein Broadcasting-Modell zielender Mediendienst eingestuft werden soll. Dieser rechtlich bedeutsame Unterschied wird später noch genauer verfolgt werden. - zurück -

Endnote 4: Auch dieser Aspekt wird im Verlauf der Studie gründlicher angesprochen werden. - zurück -

Endnote 5: Einen Überblick zu Newsletter, die auf Mailinglist-Technik ausetzen, ist zu finden bei Goltzsch (Goltzsch 2000). - zurück -

Endnote 6: Dies liesse sich für den hier angestrebten, spezifischen Fokus auf sozialwissenschaftlich orientierte Mailinglists anhand der Newsgroups alt.sci.sociology und de.sci.soziologie beispielhaft nachweisen. - zurück -

Endnote 7: Protokolle von Chats lassen sich, auch wenn sie maschinell nachbereitet werden, kaum lesen, wie ein entsprechendes Experiment von Kristian Köhntopp belegt. - zurück -

Endnote 8: Patrick Goltzsch hat ein paar Beobachtungen und Überlegungen zum Scheitern von (gerade auch engagiert betriebenen) Webforen zusammengetragen
"come.to/discuss". - zurück -

Endnote 9: Dieses Mailinglistpaket ist auf jeder aktuellen Linux-Distribution enthalten. - zurück -

Endnote 10: Bei einem Digest werden Pakete mit mehreren Beiträgen in einem festen wöchentlichen oder monatlichen Rhythmus oder nach dem Erreichen eines bestimmten Umfangs zugeschickt. - zurück -

Endnote 11: Der Unterschied zwischen einer manuell und einer vollautomatisch betriebenen Mailinglists zeigt sich insbesondere im Umgang mit Fehlern: Während ein Automat eine E-Mailadresse aus der Mailinglist streicht, sobald eine gewisse Zeit verstrichen oder eine definierte Anzahl von Fehlermeldungen über die Nichtzustellbarkeit von Beiträgen eingetroffen ist, bemüht sich ein Mailinglistowner zumeist darum, den Ursachen solcher Fehlermeldungen nachzugehen, um auf jeden Fall unberechtigte Löschungen von E-Mailadressen zu vermeiden. - zurück -

Endnote 12: In den Manuals einiger Mailinglistprogramme ist statt von offen oder geschlossen zugänglichen Mailinglists von öffentlichen oder privaten Mailinglists die Rede. Die Unterscheidung privat/ öffentlich soll der Bezeichnung der Besitzverhältnisse an einer Mailinglist vorbehalten werden. - zurück -

Endnote 13: Eine über das Internet geschlossen operierende Mailinglist sollte sinnvollerweise ihre Mails verschlüsselt zustellen. Weil es im Bereich der Mailverschlüsselung noch immer an einem weithin durchgesetzten Standard mangelt und die üblicherweise eingesetzten Mailinglistpakete Verschlüsselung (deshalb) bislang nicht unterstützen, kann man sich bei einem Mailverteiler auf einer Unix-Maschine zumindest mit folgendem Workaround behelfen. Auf der Basis des Mailfilters procmail und des Verschlüsselungprogramms PGP (bzw. GnuPGP oder GPG) lassen sich Mails, die mit dem öffentlichen Schlüssel des Mailverteilers kodiert an den Mailverteiler geschickt werden, automatisch dekodieren und mit den öffentlichen Schlüsseln der einzelnen Mailinglistmitglieder kodiert zustellen. Wenn dem Betreiber des Mailverteilers vertraut werden kann, ist dies eine für viele Fälle hinreichend sichere Lösung. Bei einem kompromisslos hohen Sicherheitsbedarf müssen verschlüsselte Mails direkt vom Sender an die Empfänger adressiert werden. - zurück -

Endnote 14: Meist starteten offen zugängliche Mailinglists zunächst ohne einen Moderatoren. Dann musste aber eine Lösung dafür gefunden werden, dass nicht einzelne Teilnehmer ihre ganz individuellen Sorgen umfangreich und rücksichtslos langwierig ausbreiteten. Die von einem Moderator offensichtlich ausgeübte Zensur wird um die Steigerung der inhaltlichen Qualität und des Funktionierens der Liste willen, in der es nicht um die Entfaltung des "seltsamen Zwangs des besseren Arguments" (Habermas) geht, inkauf genommen. - zurück -

Endnote 15: Dabei ist anzumerken, dass die Empfänger der Mitteilungen die technischen Empfangskosten (Netzzugang) übernehmen müssen. - zurück -

Endnote 16: Genauer gesagt, des Mail-Transport-Agents. Als MTAs, die über das technische Prozedere von E-Mail bestimmen, kommen typischerweise sendmail, qmail, postfix oder smail zum Einsatz. - zurück -

Endnote 17: Bei der Archivierung von Beiträgen stellen sich eine ganze Reihe an weitergehenden Fragen wie etwa die nach der Dauer der Archivierung und ob den Teilnehmern das Recht eingeräumt wird, ihre Beiträge zu korrigieren oder aus dem Archiv entfernen zu dürfen bzw. entfernen zu lassen. Dies spricht auf den Konflikt an, welcher Orientierung der Archivierung von Beiträgen der Primat zukommt: Der historisch-authentischen, wonach nichts am Archiv nachträglich verändert werden darf, oder der sachlich-nutzorientierten Archivierung, wonach etwaige Fehler zwecks Effektivierung der Recherchen Dritter nachträglich behoben und auch problematische Originalbeiträge gelöscht werden dürfen. - zurück -

Endnote 18: Deshalb besteht eine Forderung des Datenschutzes im Rahmen der Privacy-Enhancing-Technologies ("PET") darin, unverzichtbare Protokolldaten, die auf Personen rückschliessen lassen, pseudonymisiert abzulegen, so dass bei Bedarf ein Rechtstitel eingeholt werden kann, bevor ein Systemverwalter, etwa für die Verfolgung von Hackversuchen, die Zuordung von Pseudonymen und Realnames herstellen darf. - zurück -

Endnote 19:

"Mediendienste sind die elektronischen Verteil- und Abrufdienste, bei denen die redaktionelle Gestaltung zur Meinungsbildung für die Allgemeinheit im Vordergrund steht und die unter Benutzung elektromagnetischer Schwingungen ohne Verbindungsleitungen oder längs oder mittels eines Leiters verbreitet werden. (...)
Teledienste sind elektronische Informations- und Kommunikationsdienste, die für eine individuelle Nutzung bestimmt sind und denen eine Übermittlung mittels Telekommunikation zugrunde liegt." (Landesbeauftragter f.d. Datenschutz SH, 1997: 2).

Es empfiehlt sich meiner Ansicht nach, die Bestimmung eines Mediendienstes um einen selbstbezüglichen Aspekt zu erweitern, nämlich dass elektronische Mediendienste darauf hin angelegt sind, weitere Mediendienste einzubeziehen, so dass die Diffusion von Beiträgen, im Unterschied zu denen von Telediensten, prinzipiell nicht bis zur letzten Empfängeradresse rekonstruiert werden kann. - zurück -

Endnote 20: Diese wenig übersichtliche Situation der Zuordnung kommentiert Spindler wie folgt:

"Sicherlich zeigen die hier gemachten Ausführungen, dass eine präzise Zuordnung der einerseits zu §2 MDStV und andererseits zu §2 TDG sowie drittens zum Rundfunk nach §2 Abs. 1 RstV zwar möglich ist, aber gleichzeitig wird deutlich, dass dazu im Einzelfall eine nicht immer einfache und eindeutige Subsumtion nötig sein wird. Dies bringt erhebliche Rechtsunsicherheiten für die vorwiegend nicht juristischen Anwender mit sich. Damit wird das von Bund und Ländern anvisierte Ziel, einen fortschrittlichen Rechtsrahmen für die Multimediaentwicklung zu schaffen, bereits vom Ursprung her konterkariert. (...) Davon kann die rundfunkrechtliche Rechtsprechnung des BVerfG natürlich nicht unberührt bleiben. Es wird sich schon unter dem Aspekt der Multifunktionalität der Dienste von seiner bisherigen daseinsversorgenden und vormundschaftlichen rundfunkrechtlichen Rechtsprechung verabschieden müssen, womit es zur geforderten und wie dargelegt erforderlichen >>Entschlackung des Rundfunkbegriffs<< kommen wird." (Spindler in Rossnagel 1999: 2/ 29)

- zurück -

Endnote 21: Praktisch müsste man für diese Abschätzung jede E-Mail-Adresse versuchen einzuordnen und zu bewerten, ob sie für eine einzelne Person oder für einen weiteren Mailverteiler, den man zu überprüfen hätte, steht. Darüberhinaus müssen zumindest stichprobenartig auch die auf einzelne Personen hinweisenden Adressen überprüft werden, da prinzipiell hinter jeder Adresse ein Automat, der E-Mails beliebig weiterverteilt, stecken könnte. Dann stellt sich die Frage, wie groß der Quotient zwischen den Personen-Mailadressen und den vermuteten Mailverteiler-Mailadressen ausfallen muß, bevor abschliessend die rechtliche Zuordnung der Mailinglist vorgenommen würde. Im Prinzip könnte ja schon eine einzige Adresse ausreichen, von der man nicht erfährt, in welchem Umfang Beiträge an eine unbekannte Gruppe an Mitgliedern weitergeleitet werden. Vermutlich werden sich offen zugängliche, umfangreiche Mailinglists tendentiell in Richtung Mediendienste entwickeln. - zurück -

Endnote 22: Die meisten Mailinglist-Serverprogramme bieten den Befehl who an, mit dem die Mitglieder die Liste der Mitgliedermailadressen abrufen dürfen. - zurück -

Endnote 23: Das Mehraugen-Prinzip kann z.B. dadurch eingehalten werden, indem der System-Administrator nur einen Teil eines Passworts kennt, und der Personalvertreter oder Vorgesetzte den zweiten Teil eines Passworts, so dass fortan der Sysadmin nur unter Aufsicht agieren kann. Das Betriebssystem AIX unterscheidet bereits auf der technischen Kernelebene System-Administrator-Funktionen. So ist ein Administrator nur für die Vergabe von Zugriffsrechten an Daten und Programmen zuständig, dem anderen Administrator ist allein die Installation und Konfiguration von Programmen und Verzeichnissen erlaubt. Eine ähnliche Unterscheidung zur Einschränkung der operativen Macht kann man, zumindest als Überlegung, auch im Bereich der Mailinglist-Verwaltung finden. In der Dokumentation des Mailinglist-Programms Majordomo ist für eine zukünftige Version neben einem "Group-God", der eine Gruppe von Mailinglists betreut, auch ein Befehls-Verwalter vorgesehen, der Zugriff nur auf bestimmte Befehle hat, und ein davon zu unterscheidender Variablen-Verwalter, dem allein der Zugriff auf eine beschränkte Menge an Konfigurationsvariablen erlaubt sein soll. - zurück -

Endnote 24: In einigen Fällen wird darüberhinaus ein Vertrag über die Nutzungsbedingungen der Mailinglist ganz konventionell auf Papier abgeschlossen. - zurück -

Endnote 25: Der Betrieb einer Mailinglist ist, abgesehen von absoluten Hightraffic-Lists, keine Frage des Geldes. Jede inaktuelle Linux-Distribution, deren Software auf einem ausrangierten 486er läuft, bringt dafür die Programme mit. Zum Austausch von E-Mail reicht eine uucp-Verbindung an das Internet (vgl. Kirchdörfer et al. 1997). - zurück -


3 Die Bedeutung von Mailinglists für die Wissenschaftsöffentlichkeit




Die Nutzung einer Mailinglist als wissenschaftliches Diskursforum weist, im Vergleich zu den traditionellen Verbreitungsmedien, für wissenschaftliche Kommunikation eine ganze Reihe an Vorteilen auf.(Endnote 1)

Neben den demokratietheoretisch guten Bedingungen für eine faire Teilhabe aller Mitglieder - schließlich ist die Trennung in Autoren und Leser in Mailinglists nicht durch die Verfügungsgewalt über teure Produktionstechniken und Distributionskanäle wie bei Zeitschriften und Büchern erzwungen, sondern das Ergebnis einzig des kommunikativen Verlaufs bzw. der Selbstorganisation des Forums - diffundieren Mailinglist-Beiträge, im Vergleich zu Symposienreferaten oder Fachzeitschriftsartikel, zu geringen Einrichtungs-, Verwaltungs-, Bewerbungs- und Nutzungskosten, weltweit mit einer unüberbietbar hohen Geschwindigkeit. Diskussionsteilnehmer ist es zudem möglich, nicht simultan zu einem bestimmten Zeitpunkt der Diskussion gemeinsam anwesend sein zu müssen oder in eins zu fallen mit derjenigen Person, für deren positionelle Inszenierung sie sich entscheiden (Stichwort: Identitätsmanagement) (vgl. Köhntopp 2000).

Beiträge asynchroner Foren bilden eine Zwischenform zwischen verschriftlichten Beiträgen, die weitgehend selbsttätig von einem Autoren ausgearbeitet wurden, und dialogischen Beiträgen, mit denen unmittelbar auf den Beitrag des Vorredners geantwortet wird. Ungeübte Teilnehmer haben anfangs oft Schwierigkeiten damit, diese Zwischenform zu treffen und tendieren zunächst zu einer der beiden, ihnen bekannten Formen. Ein Autor eines Mailinglistbeitrags hat mehr Zeit zur Formulierung als ein sich spontan entschieden habender Redner, weshalb das Reflexions- und Argumentationsniveau höher ist und mehr als nur kurze Einwürfe, Argumentationsbruchstücke oder gut abgehangene, weil alte Reflexionen geliefert werden können. Im Vergleich zu einem Aufsatz wiederum kann sich der Mailinglistteilnehmer nicht viel Zeit dafür nehmen, den eigenen Beitrag durch eine ausladende, traditionell erörternde Diskurssimulation zu immunisieren. Er benähme sich dadurch des einzigen Lohns, den eine Mailinglist zu bieten hat, nämlich dass sein Beitrag in einem weiteren Beitrag aufgegriffen und kommentiert wird. Die traditionelle Form des Aufsatzes ist, trotz aller gegenteiligen wissenschaftstheoretischen Programmatik, darauf angelegt, einen Diskurs, der andere als positive Bezugnahmen ermöglichte, eher zu verhindern anstatt, wie es wissenschaftstheoretisch gefordert ist, zu befördern. Dem empirischen Teil dieser Studie ist zu entnehmen, dass eine vollentwickelte Mailinglist-Diskussion im Durchschnitt sechs Tage nach dem ersten Initiativbeitrag beendet ist.

Diese oft genannten Vorteile von Mailinglists liegen auf der Hand. Inzwischen stellen sich einige Autoren im Hinblick auf die soziale Organisation elektronischer Verbreitungsmedien genauer nachhakend die Frage, wie demokratisch verfaßt es tatsächlich zugehen kann, wenn etwa die Teilhabe an elektronischen Diskussionsforen, im Hinblick auf die technische Infrastruktur als teuer, die Authentizität der Teilnehmer als unsicher und allein das Wissen um die angemessene Nutzung als doch zu voraussetzungsvoll beurteilt wird (vgl. Buchstein 1996; Hagen 1997; Leggewie/ Maar 1998; Rilling 1996; Roesler 1997; Stegbauer/ Rausch 1999; Westermayer 1998).

Auch auf der inhaltlichen Ebene wird speziell mailinglistgestützte Wissenschaftskommunikation vielfach skeptisch beurteilt. Ich möchte als Beispiel einige Äußerungen von Miller-Kipp/ Neuenhausen aufgreifen, weil diese meiner Ansicht nach auf eine typische Weise die ungebrochen traditionelle Sicht auf die Nutzung von Mailinglists zeigen (Miller-Kipp/ Neuenhausen 1999), die sich in ähnlicher Form zu einem Teil auch bei den zuvor genannten Autoren feststellen läßt. Die Autorinnen ziehen in ihrer Untersuchung über den pädagogischen Diskurs im Internet, in der sie eine ganze Reihe an englischsprachigen, auf Pädagogik Bezug nehmende Mailinglists untersuchten, das folgende Fazit:

"Die erhobenen Diskursqualitäten zusammenfassend, bestimmen wir den pädagogischen Diskurs im Internet via offene Diskussionsforen als praxisbezogene nachdenkliche Rede - über Erziehung. Dies ist er aber nur zur Hälfte. Zur anderen Hälfte ist er schlicht informatives Tagesgeschäft. Die nachdenkliche Rede, der 'echte Diskurs' ist potentiell global und interdisziplinär, wird tatsächlich aber us-amerikanisch dominiert und innerdisziplinär resp. fachlich bestritten. Sie, die gemeinte Rede, verteilt - potentiell global - vorhandenes pädagogisches Wissen und vorhandene pädagogische Erfahrung, baut aber kein neues Wissen auf, das dem Anspruch von Gewißheit genügte, und verdichtet Erfahrung nicht dazu. Sie ist im Blick auf die Subjekte authentisch, doch im Blick auf die Aussage nach wissenschaftlichem Maßstab ungeprüft. (...) Mit den entsprechenden Leistungen und der Funktion des etablierten Diskurses in der Erziehungswissenschaft, wie er über ihre Disziplinorgane läuft, kann der beobachtete Netz-Diskurs nicht konkurrieren. Verglichen mit ihnen, (ver)führt er in individueller Nutzerperspektive zum Verharren in der Praxis, in kollektiver Perspektive zum Verlust an Theorie. Er brächte, in Konkurenz gesetzt, eine Abnahme wissenschaftlicher Kompetenz sowohl hinsichtlich der Erarbeitung als auch der Bearbeitung mit sich." (Miller-Kipp/ Neuenhausen 1999: 19f)

An diesem Beispiel möchte ich drei Aspekte herausgreifen und kommentieren.

  1. Dass der Diskurs in amerikanischen Mailinglists amerikanisch dominiert wird, sollte nicht dem Medium Mailinglist als Schwäche oder Nachteil angerechnet oder vielleicht sogar als amerikanischer Diskursimperialismus ausgelegt werden. Selbstverständlich interessieren sich Amerikaner auf amerikanisch für ihre amerikanischen Themen, wenn deutsche, wissenschaftlich orientierte Pädagogen offenbar nicht auf die Idee kommen, eigenständige, deutschsprachige Mailinglists speziell für den Diskurs wissenschaftlich orientierter Pädagogen einzurichten. Das für die Einrichtung notwendige Prozedere läßt sich auf dem für die Netz-Versorgung wissenschaftlicher Institutionen zuständigen Server des DFN (Deutsches Forschungsnetz) erfahren.
     
  2. Wichtiger noch: Die spezifische Funktion eines wissenschaftlichen Diskurses besteht ganz allgemein darin, dass dieser für kurze Zeit eine Form der Gewißheit durch flüchtiges, prinzipiell offenes Infragestellen und Spekulieren erhöht - und nicht durch gebethaft anhaltendes Wiederholen des bereits Gewußten. Dieses flüchtige Moment gilt auch für Lehrbücher, die nur deshalb zeitweise Halt geben mögen und als dem Diskurs entzogen wahrgenommen werden, weil ihre Update-Zyklen länger währen. Tatsächlich ist ein Lehrbuch zum Zeitpunkt des Erscheinens produktionsbedingt zu einem guten Anteil bereits veraltet - und allein deshalb diskursbedürftig. Mit einer soziologischen Axiomatik betrachtet, ist es der Diskurs selbst, der prüft - wenn auch aus Mangel an technischen Möglichkeiten bislang durch einige reputierliche Diskursexperten, die, ungeachtet ihrer zumeist gänzlich anderen Selbstwahrnehmung der "Subjekthaftigkeit" dieses Geschehens, als Anwälte des allgemeinen Diskurses der Scientific Community ihre Lehrbücher, Aufsätze oder Gutachten schreiben. In Form von Mailinglists (oder deren Nachfolgern) wird die Möglichkeit zur Beteiligung an diesen Bewertungen nun zumindest der Tendenz nach demokratisiert. Diskurse in Mailinglists offenbaren, wie mühsam tatsächlich geführte Diskurse einzuüben, zu führen und zu verwalten sind. Und zwar nicht nur mündliche, von denen man das ohnehin weiß, sondern auch schriftliche.(Endnote 2)
     
  3. Die obige Kritik an den von ihnen untersuchten Mailinglists trifft insofern nicht zu, weil sie generell auf Diskurse nicht zutrifft. Aus meiner Sicht offenbart sich eine Geringschätzung der Funktion real stattfindender Diskurse - vermutlich perfekt entgegen den Intentionen der Autorinnen. Elektronisch gestützte, wissenschaftliche Diskurse führen, auch in der jetzt schon vorliegenden, institutionell in der Regel nur schwach gestützten Form der Mailinglists, zu einer Zunahme wissenschaftlicher Kompetenzen, weil reale, öffentliche Diskurse, und damit Wahrheitstests, nicht nur in Form von Erörterungen simuliert, sondern unter Teilnahme der Autoren tatsächlich geführt werden.
     

Risiken und Konflikte im Umgang mit elektronischen Kommunikationsforen sind weder psychologisierend den Anwendern noch magisierend der Technik anzulasten, sondern der selten als Problem angeführten, überwiegend zunftartigen Form der Wissenschaftsorganisationen, in die elektronische Foren sich nicht umstandslos einpassen. In elektronischen Diskursforen läßt sich technisch die Möglichkeit zur formal fairen Teilnahme aller Mitglieder erfüllen - mehr nicht, aber auch nicht weniger. Damit ist die maßgebliche Bedingung für die funktional eigensinnige Konditionierung wissenschaftlicher Kommunikation gegeben - und zwar gleichgültig, ob man die Formulierung dieser Bedingungen der Konsens-Theorie des kommunikativen Handelns (vgl. Habermas 1985) oder der Dissens-Theorie funktionaler Differenzierung (vgl. Luhmann 1997) entnimmt. Die unterkomplex-vormodernen Sozialverhältnisse der Wissenschaftsorganisationen legen gegenwärtig nur die Einnahme eines unverbindlich-spielerischen Modus der Teilnahme an Mailinglists nahe.

Bevor auf Aspekte der gegenwärtigen Wissenschaftsöffentlichkeit eingegangen wird, soll kurz die von mir seit längerem vertretene These von der bislang noch ausstehenden Industrialisierung der mit Mitteilungsverarbeitung als Produkt befaßten Organisationen, zu denen insbesondere die mit Wissenschaft befaßten zählen, eingeschoben werden.

3.1 Die Fortsetzung des Projekts der Industrialisierung

Das Internet erzeugt einen Entwicklungsdruck, unter den derzeit sämtliche Organisationen dieser Welt geraten sind, weil sie in einen Wettlauf um eine möglichst intelligente Informationsverarbeitung gezwungen werden. Organisationen müssen das Call-Center-Problem lösen, wie mit den Faxen, Briefen, Telefonaten und E-Mails möglichst standardisiert (Stichwort "Unified Messaging") umzugehen ist. Hierbei gilt, die Mitteilungen von Partnern, Kunden und gefährlichen Konkurrenten mit hoher Trennschärfe von den uninteressanten Störungen zu unterscheiden und selbst Mitteilungen zu erzeugen, die andere nicht ignorieren sollen. Die Funktion von Call-Centern besteht insofern darin, den externen Signal-Rauschabstand von Organisationen zu trimmen, indem sie als Synchron-Asynchronumsetzer operieren: Ein guter Signal-Rauschabstand bedeutet, dass Anfragen von außen möglichst sofort wiederum nach Draussen als "akzeptiert/ nicht-akzeptiert" signalisiert und in die interne Kommunikation als "auf eine bestimmte Weise zu bearbeiten" eingepasst werden. Eine Organisation muss hier Formen finden, wie sie das Wissen ihres personalen Inventars optimal mehrt, adressierbar macht und abzapft.(Endnote 3)

Diese externen und internen Anforderungen verändern die Formen der internen Kommunikationen der Organisationen wie auch die Formen der Arbeitsteilung unter den Mitgliedern der Organisation, die Formen der neu zu bändigenden Konflikte und die Formen des Selbstverständnisses des personalen Inventars der Organisationen. Sobald beispielsweise den Mitgliedern einer Organisation E-Mail zur Verfügung steht, lassen sich unterschiedliche Grade des Informierens bzw. Informiertwerdens nicht, wie bisher fadenscheinig aber konfliktlösend, beispielsweise mit einem unzulänglichen Umlaufmappenverfahren über eine Registratur begründen, sondern nur mit den unterschiedlichen Positionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem führt die elektronisch gestützte Zusammenarbeit zwischen Abteilungen oftmals dazu, abteilungs- oder organisationsübergreifende Projektgruppen zu bilden, die sich im alten Organisationsgefüge formal nur schwach absichern lassen, ihrerseits aber trotzdem, um der gesteigerten Produktivität willen, zuverlässig adressabel sein müssen. Die breite Verwendung von E-Mail reaktiviert zunächst einmal das durch Routinen stillgelegte Konfliktpotential von Organisationen und schafft neue (frühzeitig beobachtet und beschrieben z.B. bei Zuboff 1988).

Es ist daran zu erinnern, dass Organisationen insbesondere zu Beginn der Industrialisierung in sehr kurzer Zeit, gründlich und von selbstaufklärenden Versuchen begleitet, durch den Einsatz von Technik strukturell durchgeschüttelt wurden. Karl Marx analysierte im 13. Kapitel des 1867 das erste Mal publizierten 1. Band des Kapitals die gesellschaftlichen Auswirkungen von Dampfmaschine und Werkzeugmaschine, die ihrerseits als Folgen und Auswirkungen gesellschaftlicher Entwicklungen ausgewiesen wurden (vgl. Marx 1976). Marx zeigte darin, wie der Einsatz moderner Maschinen die Zünfte und Manufakturen veränderte, dadurch dass riesige Fabrikareale entstanden, in denen große Mengen an Menschen arbeitsteilig und zum großen Teil maschinenvermittelt stetig zusammenarbeiteten. Diese Umgebungen wirkten wiederum auf die allgemein anzutreffenden Organisationsformen und die gesellschaftlichen Formationen weltweit als auch auf die Psychen der Menschen zurück. Speziell in seinen soziotechnischen Analysen befand Marx sich damit auf der Höhe seiner Zeit, zumal er die bis heute noch namhaften Technologen Babbage und Ure als Gewährsmänner herangezogen hatte (vgl. Müller 1981).

Allerdings verfügte Marx über keine, seinem sonstigen Niveau angemessene, theoretische Positionierung des Transmissionsriemens, wie es damals hieß. Man konnte zu seiner Zeit im Transmissionsriemen und den dazugehörigen Umlenkvorrichtungen wenig mehr als eine Verlängerung der Dampfmaschine, deren Kraft mittels Riemen und Umlenkrollen weitergeleitet wurde, sehen. Aus der heutigen, kybernetisch instruierten Sicht ist am Transmissionsriemen nicht so sehr die Eigenschaft der effizienten Energieübertragung relevant, sondern mehr noch die Möglichkeit des kontrollierten Koppelns von Einzelmaschinen zu einer Gesamtmaschinerie. Statt der Übertragung von Energie, die den Transmissionsriemen analytisch tatsächlich nur zu einem trivialen Anhängsel der Energiemaschine werden liesse, ist die maschinelle Kontrolle bzw. Steuerung der Energiezufuhr das zentrale Funktionselement. Der Transmissionsriemen funktioniert jedoch dann von der Energiemaschine funktional gelöst, wenn der Riemen über automatisierte Sensorik- und Steuerungsleistungen verfügt.

Meine basale Annahme lautet nun, dass Computernetze wie das Internet die Funktion eines weltumspannenden generalisierten Transmissionsriemens erfüllen. Computernetze lassen sich damit umstandslos in die Tradition des Industrialisierungsprojekts stellen: Sie katalysieren Veränderungen in Sozialsystemen, insbesondere in Organisatioen. Netze stehen in dieser Tradition und brechen mit dieser, indem sie sie durch die bislang ausgebliebene und nunmehr ingang gesetzte automatisierte Vernetzung gesellschaftlicher Mitteilungsverarbeitungen vollenden. Diese generalisierte Kopplungsfunktion mittels Computernetzen rundet technisch eine Entwicklung ab, die mit dem Stromgenerator bzw. dem Elektromotor und den Verbindungskabeln vereint im Stromnetz als einem großtechnischen System einsetzte.

Eine Umstellung von Handwerks- auf Industrieproduktion läßt sich sowohl zu Beginn der Industriellen Revolution als auch heute an der plötzlich einsetzenden starken Nutzung vernetzter Maschinen ablesen, die Menschen in ihrer Arbeit unterstützen oder ersetzen. Der bloße Maschineneinsatz oder die Größe der Maschinen, man denke nur an Schiffe oder Windmühlen, die es lange schon vor der industriellen Revolution gab, reichen zur Charakterisierung industrieller Produktion allein nicht hin. Als systematisches Kriterium liegt der technischen Umstellung auf Industrieproduktion generell die Reproduzierbarkeit von Maschinen durch Maschinen zugrunde (Anders 1980). Durch die Selbstbezugnahme von Maschinen auf Maschinen sind diese genau nicht nur als große, letztlich doch irgendwie von Menschen geführte Werkzeuge zu verstehen(Endnote 4) , sondern mit ihnen entsteht eine technische Realität sui generis, die ihre eigenspezifizierten technischen Formen mit eigensinnigen Störungen sozialer Systeme hervorbringt.

Die maschinelle (und damit "eigensinnige") Reproduktion von Maschinen aus Maschinen setzte spätestens mit der Nutzung der Wattschen Dampfmaschine ein(Endnote 5) , die gegen Ende des 18. Jahrhunderts als generalisierte, von engen Raum- und Zeitvorgaben gelöste "Energiemaschine" zur Verfügung stand. Erst mit der Anwendung der spezifischen Leistungsfähigkeit der Dampfmaschine auf sich selber schuf sie die Voraussetzungen zur eigenen Wandlung von einer überwiegenden Holz-, zu einer Holz-Eisen-, zu einer Metallkonstruktion, was jeweils mit einer deutlichen Wirkungsgradsteigerung und einer Flexibilisierung der Raum-/ Zeitstellenfixiertheit der Maschine einherging, die wiederum eine Bedingung für das Entstehen von Maschinenvernetzungen war.(Endnote 6) Diese Technisierung der Produktion lief parallel zur Umstellung der Organisation der Produktion. Aus vielen zunftartig verfaßten Manufakturen und Handwerksbetrieben wurden bekanntlich Fabriken mit einem hohen Grad an Standardisierung der Abläufe, Arbeitsteilung und Automatisierung.

Techniksoziologisch lassen Computer sich sowohl als kommunikativ rauschfreies Medium als auch als Maschinen, die auf ihre eigenständige Weise Kommunikationen bearbeiten, ausweisen (vgl. Esposito 1993).(Endnote 7) Diese für den Computer gültige Doppelseite gilt in ungleich stärkerem Maße auch für Computernetze. Im Unterschied zu Werkzeugen, die ihre Gegenstände entlang von Ursache-Wirkung-Ursacheverkettungen zu beobachten gestatten, sowie von Maschinen, deren Funktionsprinzip aus ineinander verschränkten Regelkreisen besteht (vgl. Bamme et al. 1983), läßt sich das Spezifikum großtechnischer Systeme in der Form ihrer Adressierungen und Operationen, knapp gefaßt als Protokolle, ausweisen (vgl. Rost 1997). In Computernetzen kommt es zu einer eigenständigen Bearbeitungsform von Kommunikationen nicht nur im Modus von Computer-Maschinen, sondern im Modus eines großtechnischen Systems als "Medium und Maschinerie". Der Begriff "Protokoll" reagiert dabei auf den in die allgemeine Soziologie neu eingeführten Grundbegriff der "Adressibilität" (Fuchs 1997).

Unter einem Protokoll versteht man, allgemein ausgedrückt, ein Set an Operationen, mit denen Daten - damit sind soziologisch gewendet "verschriftlichte Sinneinheiten" gemeint - an Adressen angedockt und dann systemspezifisch prozessiert werden. Adressen funktionieren dabei nur als Markierungen für Kontaktpunkte verschiedener Systeme, noch ohne Bezug auf deren operative Seite.(Endnote 8) Konkret gewendet: Jedes Markup in einem Dokument ist eine Adressen, an der kontrollierte Operationen mit Daten durchgeführt werden.

Eine solche Adressierbarkeit kann man sich anhand der Strukur eines Buches klarmachen: Eine Überschrift, ein Inhaltsverzeichnis, ein alphabetisch sortiertes Register, ein Verweis in einer Fußnote, der Titel eines Buches und der Autorname sind jeweils Beispiele für Adressen innerhalb eines Buchtextes, die bestimmte Verfahrensweisen der solcher Art bezeichneten Daten nahelegen. Das spezifisch-besondere eines großtechnischen Systems wie dem Internet liegt darin, daß solche Adressen in elektronisch zugänglichen Dokumenten zusätzlich auch technisch eigendynamisch gesetzt, verwaltet und auch wieder gelöscht werden in einem sehr viel größeren Ausmaß, als dies bislang auf Papier möglich war. Markups entsprechen hiernach Adressen, die als Kontaktpunkte für Links im weitesten Sinne fungieren. Diese Kontaktpunkte bestehen zwischen den Autoren, die solche Dokumente erstellen und verarbeiten, den sozialen Systemen, die solche Dokumente als bestimmte Kommunikationen prozessual über bestimmte Regeln konditioniert aneinanderschließen, und der Kommunikationstechnik, die solche Dokumente medial-technisch zugänglich macht und aneinanderschließt sowie maschinell verarbeitet.

Der Begriff Protokoll gestattet insofern, den funktionalen Aspekt der Netze zu erfassen und die gern und viel verwendeten Metaphern zur Analyse des Internet, wie beispielsweise "gesellschaftlicher Informationsraum" (Baukrowitz/ Boes 1996) oder "Kommunikationsraum" (Stegbauer/ Rausch 1999), deren Raumvorstellungen sich am unterkomplexen Paradigma des "Behälters" orientieren (vgl. Paetau 1997), abzulösen. Nicht die Letztkopplung an einen bestimmten Raum ist für das Internet funktional charakteristisch, sondern die "selbsttragende", operativ zugängliche Verschränkung von Adressen.

Auf dem generalisierten Transmissionsriemen Internet können sich dank dessen fein granulierter Adressierbarkeit Steuerungsanweisungen bei Bedarf weltweit in wenigen Sekunden automatisiert ausbreiten. Auf der protokolltechnischen Repräsentationsstufe der Steueranweisungen operieren die sogenannten Routing-Protokolle wie beispielsweise RIPE. RIPE dient dazu, Routingtabellen, über die das selbstorganisierte Zustellen von Datenpäckchen geschieht, verschiedener Netzcomputer automatisch auf den neuesten Stand abzugleichen. Dies muss automatisiert erfolgen, weil es unmöglich ist, dass menschliche Beobachter Tabellen pflegen, die Umleitungen enthalten, sobald Netzcomputer kurzzeitig ausgeschaltet werden oder Subnetze gestört sind oder ausfallen. Auf diese Weise ist das Internet, im Unterschied zu einer Maschine, in einem bemerkenswerten Ausmaß in der Lage, sich auf funktionaler Ebene selbst zu reparieren. Diese weitestgehend automatisierten Steuerungsanweisungen erlauben dann auf höheren OSI-Schichten stabile, wechselseitige, verschriftlichte Kommunikationen, die ihrerseits automatisiert aufeinander zugreifen können (zu OSI vgl. Tanenbaum 1990). Dies ist in Bezug auf wissenschaftliche Kommunikation, also vornehmlich im Medium von Texten, dann möglich, wenn Texte strukturell maschinengerecht vorliegen. Und das heißt vor allem, dass sie in standardisierter Form beispielsweise mit Hilfe von Dateiformaten wie der Standard Generalized Markup Language (SGML) (vgl. Vint 1998) oder eXtensible Markup Language (XML) (vgl. Behme/ Mintert 1999) oder einer erst noch auszuarbeitenden Diskurs-Markup-Language (DML) (vgl. Rost 1996c) vorliegen sollten. Auf Papier lassen sich diese strukturellen Zusätze, die Texte maschinenbeobachtbar machen, so dass Texte automatisiert-eigensinnig Kontakt zueinander aufnehmen können, so dass daraus weitere Textcorpora entstehen, praktisch nicht realisieren. Um es anschaulich auszudrücken: Es bedurfte zur faktisch-operativen Verselbständigung von Texten der Herausbildung der dritten maschinellen Dimension, die sozusagen senkrecht zum Papier steht.

Diese durch das Internet ermöglichte automatisierte Zugänglichkeit von Texten für Maschinen ist das hervorzuhebende Merkmal: Obwohl einzelne Computer im Netz ohne menschlich-semantische Intelligenz als triviale Syntaxmaschinen operieren, können sie im technisierten Netzverbund die Kommunikationen von Beobachtern (im Unterschied zu deren unzugänglichen Mentalzuständen) verarbeiten und ihrerseits Kommunikationen auf eine solche Weise anstoßen, dass sie für menschliche Beobachter einen Sinngewinn abwerfen oder andere Maschinen ihrerseits zu Aktionen veranlassen. Dieser Aspekt der Interoperationalität spielt im Zuge der Industrialisierung der auf reflexive Mitteilungsverarbeitung spezialisierten gesellschaftlichen Formationen eine enorme Rolle. Zwischen Mensch und Text drängen sich zunehmend deren Leistungsfähigkeiten steigernden Maschinen. Ein Text wird dann auch semantisch nur noch mittelbar verarbeitet, nämlich unter Nutzung der von Rechnern erzeugten semantischen Alternativen.

Als aktuelle Beispiele für den von Maschinen provozierten Sinngewinn lassen sich Suchmaschinen wie Altavista, Google oder Metacrawler anführen (vgl. Köhntopp 1997) oder, schon avancierter, Personal Agents, die Menschen im Umgang mit dem Netz assistieren (vgl. Helmers/ Hoffmann 1996; Wagner 1997) und Workflow- oder Groupware-Applikationen, die Teams führen (Burger 1997; Jablonski et al. 1997).(Endnote 9)

Organisationen, die sich auf die Steuerungsleistungen des Internet einlassen und die ihre Maschinen und ihr Personal zunehmend flexibler, beispielsweise durch Workflow- oder intelligente Content-Managementsysteme permanent änderbar zusammenbinden, verändern sich - und nicht zuletzt auch das Selbstverständnis ihres Personals - gründlich. Diese Änderungen treffen vor allem diejenigen Organisationen hart, die bislang unter weitgehend nicht-industrialisierten Bedingungen produzierten wie beispielsweise Hochschulen und Institute, Verlage, Verwaltungen, politische Institutionen, Management-Abteilungen.

Auf Basis des Internet entsteht ein generalisierter "Druck", dass Kommunikationen füreinander weitgehend automatisiert adressabel werden. Diese automatisierbare Adressabilität, die Entwicklung von Protokollen, die verschiedene Repräsentationsformen insbesondere von Texten auf verschiedenen Systemebenen operativ zugänglich halten, ist die maßgebliche technische Voraussetzung für die Industrialisierung des Wissenschaftsbetriebs. Nachfolgend möchte ich mich auf die Industrialisierung der Wissenschaftsorganisationen konzentrieren, auf die das Internet, durchaus in dessen kleinformatigen Inkarnation als Mailinglist, eine katalytische Differenzierungswirkung ausübt.

3.2 Die Industrialisierung der Wissenschaftsorganisationen

"Mit Beharrlichkeit koexistieren Industrialisierung der Gesellschaft und handwerklich bleibende Intelligenzarbeit, die nirgends den Ansatz macht, die Stufe der großen Maschinerie und Kooperation zu erklimmen; das gilt für die in der Gesellschaft zerstreute unmittelbare Intelligenzarbeit der Produzenten ebenso wie für die berufliche. In der Industrieproduktion wird zwar die Intelligenztätigkeit angewendet, sie steckt ja bereits in der toten Arbeit (...). Sogleich zieht sie sich aber auf die handwerkliche Stufe wieder zurück." (Negt/ Kluge 1981: 442)

An diesem unterdessen gut abgehangenen Befund von Negt/ Kluge knüpfe ich mit der Behauptung an, dass sich durch die Nutzung des Internet gesellschaftsweit die mit Mitteilungsverarbeitung befaßten Organisationen, unter ihnen insbesondere Wissenschaftsinstitutionen, anschicken, ihre bislang zunftartig-handwerkliche Organisationsstufe wissenschaftlicher Produktion zu verlassen und ein industrialisiertes Niveau zu erreichen. Damit passen sie sich einem Produktionsniveau an, das die mit "Materialverarbeitung" befaßten Organisationen (bzw. Organisationsteile) in der Regel, aufgrund der ungleich leichteren Algorithmisierbarkeit ihrer Tätigkeitsfelder, früher erreicht haben.

Diese These von der Fortsetzung des Industrialisierungsprojekts durch den breiten Einsatz von Computern (vgl. Lutz 1990; Steinmüller 1993) ist so wenig neu wie die These von der computergestützten Industrialisierung der Wissenschaft (vgl. Hack/ Hack 1985; Halfmann 1994). Diese These gewinnt allein dadurch an Plausibilität, weil der finanzielle und personale Anteil an Forschung und Entwicklung in der Industrie um ein Mehrfach größer ist als der durch Hochschulen organisierte, wie Matthias Wingens vor kurzem nachwies (vgl. Wingens 1998). Die von Wingens' entwickelte These von der Industrialisierung der Wissenschaft läuft darauf hinaus, dass nicht nur die industrielle Produktion seit etwa Mitte der 19. Jahrhunderts verwissenschaftlicht wurde (Stichwort: Taylorismus), sondern dass auch umgekehrt ein relevanter Anteil von Wissenschaft in den Betrieben industrialisiert betrieben werde.

Aus meiner Sicht lässt sich ein sehr viel stärkerer Begründungszusammenhang für die Industrialisierungsthese entwickeln, wenn man an den Produktionsbedingungen von Wissenschaft selbst ansetzt. Dabei gilt zunächst einmal, Forschung von Wissenschaft zu unterscheiden. Wissenschaft zeichnet sich wissenschaftstheoretisch dadurch aus, dass sie auf den Diskurs als Korrektiv unabdingbar angewiesen ist. Forschung dagegen läßt sich durch Wissenschaft inspirieren, setzt aber statt auf Diskurse innerhalb der Scientific Community auf andere Korrektive (wie persönliche Karrierekalküle, marktpolitische Strategien oder politisch motivierte Strategien zur Entwicklung technischer Infrastrukturen). In Unternehmen muss ein strategisch unkontrolliertes Abfliessen von Forschungsergebnissen gefürchtet sein, weil die von Unternehmen intern organisierte Forschung zwecks Erlangung von Pioniergewinnen auf die möglichst exklusive Entwicklung neuer, marktfähiger Produkte zielen muss. Kapitalmarkt- und nicht Diskursfähigkeit entscheidet hier über die Qualität der geleisteten Forschung. Aus Forschung kann jedoch Wissenschaft werden von dem Moment an, von dem an das Erforschte publiziert und dadurch dem wissenschaftlichen Diskurs ausgesetzt wird. Die Behauptung von der "Industrialisierung der Wissenschaft" sollte deshalb zum einen von einer in industrialisierten Umgebungen etwaig industriell betriebenen Forschung unterschieden und zum anderen auf die Produktionsbedingungen wissenschaftlicher Diskurse bezogen werden.

Und auch die Formulierung von der "Industrialisierung der Wissenschaft" ist genauer zuzuspitzen. Die Produktionsbedingungen wissenschaftlicher Diskurse werden durch Wissenschaftsorganisationen festgelegt, weshalb die Rede von der "Industrialisierung d e r Wissenschaft" auf die "Industrialisierung der diskursorientierten Wissenschaftsorganisationen" enggeführt werden sollte. Als Wissenschaftsorganisationen sind insbesondere die Hochschulen, die Hochschulinstitute, die Kulturbehörden, die über die Besetzung von Lehrstühlen entscheiden (und darüber Einfluß auf wissenschaftliche Diskurse nehmen), sowie die Verlage für wissenschaftliche Aufsätze und Bücher zu nennen.

Die Formulierung von der "Industrialisierung" zur Kennzeichnung gesellschaftlicher Entwicklungen, ist zweifellos problematisierbar, zumal sich die Soziologie schon lange um die Formulierung von Gesellschaftskonzepten bemüht, die nicht mehr im "Dunstkreis" von Industrie stehen.(Endnote 10) . Diese Konzepte konzentrieren sich auf einen Aspekt und stellen diesen besonders klar heraus. Dadurch gewinnen sie den Vorteil, dass sie die daran anschliessende Begriffsentwicklung vergleichsweise gut kontrollieren können. Im Begriff der Industrialisierung, oder gar der Industriegesellschaft, sind im Vergleich dazu viele heterogene Aspekte zusammengezogen: Technik, Organisation, Gesellschaft, Politökonomie, Arbeit, ... Die traditionelle Rede von der "Industrialisierung" läuft deshalb Gefahr, die inzwischen als eigensinnig operierend ausgewiesenen Systeme zu schlicht kurzzuschliessen. Sie zielt eher auf die Formulierung von Notwendigkeiten als auf den Ausweis von Alternativen.

Trotz dieser Einwände läßt sich am Begriff der "Industrialisierung" festhalten, weil er im Hinblick auf die Möglichkeiten zur Öffnung als auch zur Engführung von theoretischen Phantasien noch nicht hinreichend ausgereizt und zu früh fallengelassen wurde (vgl. dazu Pirker/ Müller/ Winkelmann 1987), ohne zumindest testweise Bezüge zum Internet herzustellen. Das Internet gelangte so gesehen etwas zu spät auf die theoretischen Monitore. Allerdings gilt es zu beachten, ihn nicht als generalisierenden, gesellschaftstheoretischen Begriff (Industriegesellschaft) einzuführen, sondern bescheiden nur zur Beobachtung von Veränderungen in Organisationen in Bezug auf Arrangements zwischen Strukturen der Kommunikation, der Arbeitsorganisation, des Technikeinsatzes und der Personkonzepte zu nutzen. Der Begriff "Industrialisierung" fokussiert traditionellerweise insbesondere auf die Herausbildung von Standards, die sowohl organisatorische Verfahren als auch technische Abläufe betreffen, die wenn etabliert neue Aggregationen von algorithmisierten Vernetzungen ermöglichen. Und genau solche ausformulierten und praktisch umgesetzten Standards auf der Schnittstelle von Organisation und Technik, in der für das Internet traditionellen Form der RFC-Texte ("Request-For-Comments"), bilden die sozial-operative Grundlage für das Funktionieren des Internet.

Dass das Festhalten an dem Begriff der Industrialisierung, gerade unter den gegenwärtigen Bedingungen des Einflußes des Internet, lohnen kann, zeigt sich beispielsweise in der Beurteilung der beiden von Bell vorgelegten Merkmale einer "postindustriellen Gesellschaft". Bell hob als Merkmale der postindustriellen Gesellschaft "die zentrale Stellung des theoretischen Wissens und das zunehmende Übergewicht der Dienstleistungswirtschaft über die produzierende Wirtschaft" (Bell 1979: 13) hervor. Diese Merkmale taugen im Nachhinein betrachtet, insbesondere mit gesellschaftsanalytischem Ehrgeiz, wenig. Industrialisierung zeichnet sich generell durch eine hohe Bedeutung "theoretischen Wissens" aus, wenn man allein daran denkt, wie die parallel zur Industrialisierung laufende Alphabethisierung der Bevölkerung ingang kam.(Endnote 11) Und geradezu als ein Charakteristikum für die Spätphase der Industrialisierung läßt sich die sehr weit reichende Maschinisierung auch der "Dienstleistungswirtschaft" ausweisen. Dabei kann das Zählen von Beschäftigten, nach Sektoren geschieden, keinen Maßstab für die Bewertung irgendeines Übergewichts eines Sektors abgeben. In Folge der zunehmenden Maschinisierung von bislang gering technisierten Bereichen der Organisationen ist davon auszugehen, dass auch in diesen Bereichen in the long run der Anteil der Beschäftigten wieder zurückgehen wird.(Endnote 12) Bell rechnete offensichtlich nicht mit der Möglichkeit zur Industrialisierung auch von Dienstleistungen.(Endnote 13)

Was hat man sich unter industrialisierter wissenschaftlicher Produktion vorzustellen? Wissenschaftsorganisationen, die industrialisiert produzieren, zeichneten sich insbesondere durch vier Merkmale aus:

  • Hochauflösende Standardisierungen der wissenschaftlichen Kommunikationen,
     
  • kontrollierte Arbeitsteilung zwischen Wissenschaftlern im Hinblick auf die Erstellung, Verarbeitung und Distribution wissenschaftlicher Publikationen,
     
  • eine stark algorithmisierte Überformung dieser Arbeit,
     
  • sowie eine stärker teamorientierte Selbstaufassung des Personals.
     

Allgemeiner gesprochen soll Industrialisierung also einen Zusammenhang von Arbeitsorganisation, Technikeinsatz, standardisierter Kommunikation sowie einem spezifischen Selbstverständnis der beteiligten Personen in Organisationen bezeichnen.(Endnote 14)

Gegenwärtig produzieren die Wissenschaftsorganisationen im Ganzen noch immer vorindustriell. Die Sozialverhältnisse lassen sich überschlägig als zunftartig bezeichnen. Entsprechend gering ist die technische Unterstützung beim Führen, Auswerten und Ingangsetzen von Diskursen, entsprechend bieten stattdessen Status, Position und Reputation Orientierung. Und entsprechend ist nicht zuletzt auch die Selbstauffassung des Personals ausgebildet, mit strukturell weitgehend überschätzt-omnipotenten Meistern auf der einen und strukturell weitgehend irrelevanten Lehrlingen und Gesellen auf der anderen Seite.(Endnote 15)

Das "Produkt" der Wissenschaftsorganisationen besteht in der Kontrolle der Variation, Selektion und Stabilisierung wissenschaftlicher Diskursbeiträge. Für die traditionellen wissenschaftlichen Institutionen bemessen Redakteure, Lektoren, externe Gutachter und nicht zuletzt Berufungsausschüsse die Qualität von Wissenschaft und Wissenschaftlern anhand von Texten. Das Zustandekommen der Entscheidungen ist dabei allerdings undurchsichtig: Ein Text wird dann publiziert, nachdem ein anerkannter Experte oder eine anerkannte Gruppe von Experten über einen Text entschied und ihn eben anerkannte oder nicht, und dann zumeist Weisungen erteilt, wie der Text zu verbessern sei, damit er den allgemein erwarteten Qualitätsstandards entspräche. Bewertungsfilter wie diese sind funktional grundsätzlich unabdingbar, verfahrenstechnisch in der gegenwärtig etablierten Form aber nur deshalb akzeptabel, weil eine Vielzahl verschieden eingestellter Filter das Maß an Willkür im Einzelnen erträglich hält. Bei Bedarf weicht ein hartnäckiger Autor derzeit auf solche Filter aus, die seinen Beitrag durchlassen. Die allseits gewünschte Filterwirkung durch Begutachtungen ist für das Wissenschaftssystem damit jedoch zu einem guten Teil wieder aufgehoben: Es kann letztlich nicht nur jeder noch so banale Beitrag doch irgendwo publiziert werden, sondern es ist vor allem unmöglich, als Wissenschaftler tatsächlich einen Überblick zum aktuellen Stand der Diskussion in allen ihren Facetten und evolutionären Verästelungen zu erhalten. Man behilft sich deshalb allseits mit einer informellen, trotzdem in der Spitze weitgehend als konsistent wahrgenommenen, Reputationshierarchie an Fachverlagen, Hochschulen, Forschungsinstituten und Kollegen. So kritisch der wissenschaftliche Diskurs wissenschaftstheoretisch verfaßt sein soll, so vertrauensselig muss den Reputationsspitzenreitern Gefolgschaft geleistet werden, im Vertrauen allein auf die selbstregulative Wirksamkeit nicht der Diskurse, sondern der allseitigen Reputationskalküle. Zugleich muss jedoch eine kritisch-erörternde Zurückhaltung zumindest simuliert werden. Im Ergebnis wird der Anschluß von Kommunikationen an Kommunikationen über die Orientierung an der Reputation der Autoren und Organisationen konditioniert, nicht jedoch über die wissenschaftstheoretisch geforderten, demokratischen Entscheidungen einer Scientific Community.(Endnote 16)

Die Unterkomplexität der Wissenschaftsorganisationen läßt demokratische Verfahrensweisen nicht zu, weil faire Sichtungs- und Bewertungsverfahren, die nicht durch zwar funktionale, aber wissenschaftstheoretisch unzulässige politische oder pragmatisch-verfahrenstechnische Abkürzungen ersetzt sind, mit Papier als technisch-operativem Verbreitungsmedium viel zu viel Zeit kosteten. Die traditionellen Verfahren befestigen die Wiederkehr des immer Gleichen und deren darauf bezogenen Negationen, und immunisieren zugleich gegen das Andere.(Endnote 17)

Mailinglists sind in die etablierte akademische Reputationshierarchie nicht integriert, sie liegen außerhalb der Hierarchie. Die selbstverständlich anzutreffende informelle Anerkennung von gehaltvollen Mailinglist-Texten kluger Autoren trägt nichts zur deren Mehrung an Reputation in den traditionellen Wissenschaftsorganisationen und somit nichts zu deren existentiellen Sicherung bei. Weil die Mailinglist-Beiträge zu kleinformatig ausfallen und an keine Wissenschaftsinstitution adressiert sind, sprechen die etablierten Bewertungsfilter nicht an... weil diese Bewertungsfilter nicht ansprechen, fallen die Beiträge in Netzforen kleinformatig aus. Wissenschaftlich gehaltvolle Ideen in elektronische Foren zu setzen, heißt in dieser Sicht diese zu verschenken.

Das "Verschenken von Ideen" in Mailinglists können sich nicht nur diejenigen leisten, die ihrem Status gemäß nichts zu verlieren haben. Zu ihnen zählen Dilettanten, Hasardeure, Spieler, Studenten oder Privatgelehrte im Wortsinne. Das Verschenken können sich jedoch gerade auch diejenigen leisten, die entweder schon ein bischen gewonnen haben, weil sie beispielsweise Aufsätze in angesehenen, traditionellen Publikationsmedien veröffentlichten, oder die bereits alles gewonnen haben: Professoren. Die größten Probleme bei der Nutzung von Mailinglists hat der drängend-forschende Mittelbau, weil er sich am stärksten latent in Sorge befindet, innovative, noch nicht öffentlich abgestützte Thesen, die ihn gerade umtreiben, preiszugeben. Deshalb liegt für diesen mehr als für alle anderen Mitglieder eine abwartend-konsumtive Haltung nahe. Zugleich zeigt ein erfahrener Umgang mit einer Mailinglist, dass nur dann gehaltvolle Antworten zu erwarten sind, wenn schon die Fragen hinreichend gehaltvoll geformt wurden. Etwas anders formuliert: Eine funktionierende Mailinglist springt leicht nur dann im Modus einer Thesentest- und Thesengeneriermaschine an, wenn sie ihrerseits mit gehaltvollen Thesen gefüttert wird. Thesen schliessen systematisch besonders leicht an Thesen an. Wenn die Reproduktion von Thesen gelingt, decken funktionierende Mailinglists somit eine Lücke ab, die von den trivialen Faktenabrufmaschinen der Literaturdatenbanken und Suchmaschinen im Internet offengelassen wird. Die rein passiv abwartende Haltung gegenüber einer Mailinglist ist insofern suboptimal bzw. der Wirkungsgrad unter dem Aspekt der Aufmerksamkeitsökonomie (vgl. Rötzer 1998) eher schlecht, gerade wenn die Generierung frischer, öffnender Thesen für die eigene Arbeit ansteht.

Mailinglists bestehen insofern neben den etablierten Wissenschaftsdiskursmedien. Sie zeigen, trotz der gleich zu besprechenden strukturellen Schwächen, dass das Führen realer Diskurse tatsächlich möglich ist. Sie untergraben tendentiell das traditionelle Reputationsmodell, indem tatsächlich mit überraschenden Beobachtungen, originellen Argumenten und Gegenargumenten aufgewartet werden muss, wobei das Schweigen nicht als unergründliche Tiefe sogar reputationsförderlich, sondern schlicht als Sprach- besser Argumentationslosigkeit interpretatierbar wird. Mailinglists fangen zudem an, das Produktionsmodell von Wissenschaft zu verändern. So kann der Gesamtext einer Mailinglist oder die Entwicklung einer Argumentation keinem einzelnen Autoren mehr zugerechnet werden. Und nicht zuletzt sind Mailinglisttexte sowohl für Menschen als auch für Maschinen zugänglich. Texte geraten somit in ein Netz maschineller Adressierbarkeit - wenn auch auf einem zunächst noch rudimentären Niveau. Nicht zuletzt ermutigen Erfahrungen im Umgang mit Mailinglists womöglich zu neuen Formen e-mailgestützter Zusammenarbeit (vgl. Rost 1996b). Mailinglists führen insofern einen kleinen Schritt in Richtung der Industrialisierung des wissenschaftlichen Diskurses bzw. der Wissenschaftsorganisationen.(Endnote 18)

Dass insbesondere elektronische Foren alsbald im vollgültigen Maße auch für karriererelevante wissenschaftliche Diskurse verbindlich in Gebrauch genommen und die papierenen Verbreitungsmedien ablösen werden, scheint allgemein ausgemacht, denn zu stark wiegen insbesondere die operativen Vorteile eines elektronischen Verbreitungsmediums. Allerdings werden nicht nur bis dahin die strukturellen Schwächen von Mailinglists bzw. allgemeiner von elektronisch gestützten Diskursforen behoben sein müssen, die sich im Vergleich zum Papier nicht, sehr wohl aber im Vergleich zu den inhärenten Möglichkeiten abzeichnen.

3.3 Die Schwächen von Mailinglist-Diskursen und deren mögliche Behebung

Mailinglists weisen, in Bezug auf das Führen wissenschaftlicher Diskurse, drei besonders herauszuhebende Schwächen auf: So vertragen Mailinglists zum einen in nur einem ganz eng beschränkten Maße Paralleldiskussionen, zum zweiten lösen die in ihnen geführten Diskurse zu hoch auf, und zum dritten stellt sich die Frage, wie ein gutes Qualitätsniveau erreicht und gehalten werden kann. Diese Schwächen sollen zunächst ausführlicher veranschaulicht werden, um anschließend einige Überlegungen zu deren Behebung anzustellen.

Jeder neue Beitrag, gleichgültig ob er ein neues Thema initiiert oder ein bereits bestehendes Thema fortsetzt, konkurriert um die Aufmerksamkeit sämtlicher Mailinglist-Mitglieder.(Endnote 19) Mailinglist-Beiträge reproduzieren dabei zwar das Subsystem Wissenschaft, solange die Kommunikationen sich am Wahr/Unwahr-Code orientieren (vgl. Luhmann 1992). Und die Teilnahme an einer Mailinglist setzt, als nicht zu vernachlässigendes organisatorisches Moment, zudem eine Mitgliedschaft voraus, die durchaus an das Bewältigen höher Einstiegshürden und die Teilnahme an fortgesetzte Entscheidungen zur Aufrechterhalung der Mailinglist geknüpft sein kann. Doch die Selektion, Stabilisierung und Variation der aneinanderschliessenden Kommunikationen innerhalb der Mailinglist geschieht ganz überwiegend mit den vergleichsweise unterkomplexen Mitteln, wie sie von Interaktionssystemen zur Verfügung gestellt werden. Fernanwesende Teilnehmer korrigieren einander, fragen nach, bestreiten und bestärken, etwa so, wie sie es in einem Seminar oder auf einem Symposium auch täten. Im Unterschied zu Face-To-Face-Interaktionen geschieht dies jedoch raum- und zeitstellenflexibel sowie mit ungeprüfter Authentizität in einem obendrein auch noch maschinell zugänglichen Schriftmedium. Beiträge werden automatisch archiviert und können mit einfachen Mitteln anhand vorgegebener Begriffe technisch durchsucht werden. Es wird insofern nichts unkontrolliert, so wie in technisch nicht gestützten Interaktionssystemen, vergessen.(Endnote 20) Kurz gesagt: Die kommunikative Kapazität von Mailinglists entspricht derzeit, trotz einiger organisatorischer Eigenschaften, der fehlenden Authentizität von Argument und Person sowie der technischen Stützung, die keine face-to-face-Anwesenheit voraussetzt, weitgehend der von Interaktionssystemen.(Endnote 21)

Ferner ist bei den derzeitigen Mailinglistdiskussionen auch das Auflösungsniveau der Kommunikationen in dem Sinne zu hoch, als dass einzelne, kleinformatige Thesen und Begriffe nahezu beliebig variiert, selegiert, stabilisiert werden, nicht jedoch methodisch vom Textkorpus abgesicherte, längerkettige Kommunikationsverblockungen zu bereits stabilisierten Beobachtungen, Modellen und Theorien, auf die sich die Entscheidungen in Form von Bewertungen und Urteilen von Wissenschaftsinstitutionen als ganze beziehen könnten und die Neueinsteigern eine Orientierung in der Textlandschaft bieten. Grundlegende Paradoxien und altbekannte Einsprüche müssen immer wieder auf's Neue behandelt werden.

Und es fehlt bei den meisten offen zugänglichen, wissenschaftlichen Mailinglists an programmatischen Vorrichtungen, mit denen sich Beiträge in einen bereits bestehenden Diskurs strukturell einbinden, auf eine demokratietheoretisch akzeptable Weise bewerten und gegebenenfalls, zur Wahrung einer erwartbaren Qualität, auch von der Publikation ausschließen lassen. Bislang verständigen sich die Teilnehmer offen zugänglicher elektronischer Foren vorwiegend anhand programmatischer Beiträge über Erwartungen an Zweck und Qualität der von ihnen genutzten Foren. Das ist zwar ein diskursives, für alle Teilnehmer klar durchsichtiges und damit wissenschaftspolitisch begrüßenswertes Verfahren zur Regulierung der Themen und Qualität von Beiträgen, doch reicht die Zahl solcher Regulativbeiträge in manchen Malinglists sporadisch an die der thematisch orientierten Nutzbeiträge heran oder übertrifft diese sogar. In einigen Fällen behilft man sich zur Besserung des Rausch-Nutzsignalabstands stattdessen damit, Moderatoren einzusetzen, denen Diskursbeiträge vor der Weiterleitung an die Mailinglistmitglieder zugeschickt werden müssen und die diese dann, nach welchen Kriterien auch immer, entweder weiterleiten oder zurückschicken und ablehnen.(Endnote 22) Diese Verfahren sind entweder politisch nicht hinreichend durchsichtig und legitimiert oder aufwändig und anstrengend oder funktionieren zu langsam und können dadurch auf Dauer auf alle Beteiligten entmutigend wirken.

Statt die traditionellen Verfahren aus der Papier-Ära auf das elektronische Verbreitungsmedium zu übertragen, stellt sich die Frage, ob Bewertungsverfahren auf Grundlage eines elektronischen Verbreitungsmediums nicht ganz anders funktionieren sollten.

Es gilt, die operative Leichtigkeit der Publikation, Distribution und Konsumtion von Texten in elektronischen Diskursforen mit einer ebensolchen operativen Leichtigkeit auch bei der kommunikativen Bewertung von Texten zu verbinden. Oder etwas anders formuliert: Es gilt, die neue Leichtigkeit, mit der Mitglieder auf elektronischer Basis aktiv an Diskussionen teilnehmen können, nicht durch die traditionell-repräsentativen Bewertungsverfahren auszubremsen. Kommt in einer Mailinglist eine Diskussion, also eine Verkettung von Beiträgen, die im Netzjargon als Thread (engl.: Faden, auch: Gewinde) bezeichnet wird, zustande, dann war jeder Beitrag dazu, im Nachhinein betrachtet, einfach faktisch relevant. Ob ein Thread entstehen wird - der sich durchaus an einem offensichtlich inadäquaten Beitrag entzünden kann, an dem beispielsweise die mangelnde Qualität thematisiert wird -, ist grundsätzlich im Vorhinein auch durch fachlich überaus kompetente Experten nicht abzusehen. Trotz der Problematik vorwegnehmender Filterungen muss es auf der anderen Seite Mittel geben, die es Diskurs-Teilnehmern bei Bedarf ermöglichen, ihren technisch formulierbaren, persönlichen Bewertungsfilter so zu trimmen, dass möglichst nur die interessanten Beiträge passieren.

Eine netzadäquate Lösung könnte darin bestehen, Beiträge durch die Mitglieder erst im Nachhinein bewerten zu lassen, so dass die Mitglieder bei fortgesetzter Nutzung je für sich Kriterien gewinnen können, die ihnen bei Bedarf eine persönliche Auswahl auch im Vorhinein zu treffen erlauben, die zugleich jederzeit revidiert werden kann. Es sind derzeit zwei Projekte zu nennen, die eine solche Lösung technisch umzusetzen versuchen:

In dem ersten Projekt können Mitglieder an einer, parallel zur Mailinglist eingerichteten Börse Aktien von Teilnehmern an Mailinglists sowie von Themen kaufen. Sobald ein Mailinglistmitglied als Autor auftritt, wird er automatisch an dieser Börse notiert. Nach einiger Zeit ergeben sich dann zumindest für einige Autoren und Themen höher dotierte Kurse, deren gute Verwertbarkeit sich zugleich als Maßstab für Wertschätzung interpretieren liessen (Mindbroker). Ein solches Verfahren ist sehr leistungsfähig, weil es die Entschiedenheit eines punktuell bestimmten, eindeutigen "Preises" bietet, ohne diese Bestimmtheit länger als für den jeweils interessanten Moment, an dem die Beteiligten an einer Entscheidung interessiert sind, festzuschreiben. Somit kommt es zu Konjunkturen der Wertschätzung von Autoren und Themen. Bislang leidet dieses Modell, das sich sehr viel breiter als nur zur Selbstregulation von Mailinglistbeiträgen nutzen läßt, daran, dass kein "echtes" Geld eingesetzt werden darf.

In dem zweiten zu nennenden Projekt bewerten die Mitglieder einer Liste die Beiträge analog zu Schulnoten, die an einen Scoring-Server geschickt werden. Der Server speist die dadurch zustandekommenden Bewertungsreports regelmäßig in die Mailinglist ein. Auf diese Weise schälen sich im Laufe der Zeit allseits geschätzte Themen und Autoren heraus, auf die die Mitglieder bei Bedarf ihre persönlichen Filter in den Mailprogrammen einstellen können. Zugleich werden allseits geschätzte Autoren ermutigt, weitere Beiträge anzufertigen, die Autoren schlecht bewerteter Beiträge werden von der Publikation weiterer Beiträge entmutigt (vgl. Rost 1998).

Bemerkenswert an dem zunächst vergleichsweise weniger elegant erscheinenden zweiten Verfahren ist, dass es nach Content-Quality und Thread-Quality zu unterscheiden erlaubt. Die Content-Quality zielt auf den inhaltlichen Gehalt eines Beitrags und muss von den Mitgliedern der Mailinglist beurteilt werden. Die Thread-Quality zielt dagegen auf die Attraktion eines Beitrags für Folgebeiträge und ist weitgehend technisch formalisiert beobachtbar. Wenn auf einen Beitrag weitere, bezugnehmende Beiträge folgen, dann hat ein solcher Beitrag faktisch eine hohe Thread-Qualität entwickelt.

Tabelle 1: Verhältnis thread-quality / content-quality
thread-quality: low thread-quality: high
content-qual: low Ein thematisch und Ein thematisch
kommunikativ belang- guter Beitrag
loser Beitrag
content-qual: high Ein kommunikativ Ein thematisch
guter Beitrag und kommunikativ
sehr guter Beitrag

Eine hohe Content-Quality muss nicht zwangsläufig mit einer hohen Thread-Quality einhergehen: Ein inhaltlich gehaltvoller Beitrag (gar eines reputierlichen Autoren) bedarf womöglich weder einer Ergänzung noch gibt er einen Anlaß, etwas zu bestreiten. Wurden bis zu diesem Beitrag auch Gegenthesen präsentiert und Details ergänzt, so wirkt sich ausgerechnet die hohe inhaltliche Qualität dieses abschliessenden Beitrags fast als eine kommunikative Katastrophe aus. Denn das Thema stoppt schlagartig und fällt als eine weitere Pumpe für Nachfolgebeiträge aus. Die Thread-Qualität eines solchen Beitrags ist demnach maximal niedrig. Thematisch besonders gehaltvolle, gute Beiträge sind somit grundsätzlich erst einmal ein Risiko für den Fortbestand einer Mailinglist. Die kommunikative Katastrophe des Systemkollabs betrifft tatsächlich jedoch primär die thematische Autopoesis der Liste, die sich beendet, nicht aber die Autopoesis der Beiträge der Mailinglist insgesamt, weil Erinnerungen an gehaltvolle Debatten vermutlich das Entstehen neuer Beiträge zu anderen Themen auf ähnlichem Niveau erleichtern. Und: Der schmalbandige Kanal mit der geringen kommunikativen Kapazität eines Interaktionssystems wird durch den Abschluß eines Themas wieder frei.

Im Unterschied dazu können einzelne Beiträge, die inhaltlich weitgehend belanglos sind, durchaus eine hohe Thread-Qualität erreichen, indem sie zu nachfolgenden Beiträgen führen, die Verfehlungen oder die Belanglosigkeit des Beitrags feststellen. Beiträge dieser Art helfen, die thematischen Erwartungen und Qualitätsansprüche einer Mailinglist selbstorganisiert zu justieren. Allerdings gefährden fortgesetzt belanglose Beiträge, die permanent die Mailinglist selbst thematisieren und dann nicht einmal mehr von anderen Teilnehmern kommentiert werden, nicht nur die thematische Autopoiesis, sondern auch die langfristige Autopoesis der Reproduktion von Beiträgen aus Beiträgen insgesamt, weil mehrfach gescheiterte, ambitionierte Initiativbeiträge jeden neuen Beginn entmutigen. Eine derart derangierte Mailinglist überfordert durch den Wechsel von anhaltendem Rauschen und anhaltender Stille die Aufmerksamkeit der Mitglieder und macht das Forum für kompetente und eigentlich schreibbereite Teilnehmer unattraktiv.

Ein in beiden Dimensionen optimaler Mailinglistbeitrag bietet demnach sowohl eine inhaltlich-thematisch hohe Qualität und provoziert darüberhinaus bezugnehmende Folgeartikel. Ein solch optimaler Mailinglistbeitrag zeichnet sich, in einem fast perfekten Unterschied, um also nicht zu sagen: im Gegensatz, zu traditionellen Aufsätzen in Fachzeitschriften oder Büchern, dadurch aus, dass er das Thema auch nicht andeutungsweise erschöpfend zu behandeln vorgibt, sondern sich knapp gehalten auf einen Aspekt konzentriert und dabei rhetorisch die Einnahme aussichtsreicher Gegenpositionen überläßt. Gegenargumente werden nicht schon vorwegnehmend-simulierend behandelt, sondern erst dann erörtert, nachdem sie tatsächlich vorgebracht wurden. Der aktive Umgang mit Mailinglists erzeugt dadurch ein methodisches bzw. strategisches Verständnis für den Einsatz verschiedener Textsorten.

Das Ziel beider Verfahren besteht darin, das Diskursniveau durch die Bewertung von Autoren und Themen mit neuen Mitteln zu regulieren.(Endnote 23) Diese neuen Verfahren sind für problemlösungs- und reflexionsorientierte Diskurse ungleich leistungsfähiger, weil diese der neuen Leichtigkeit der Mitteilungsverarbeitung, des Vertriebs und der Herstellung neuer Mitteilungen nun auch eine neue Leichtigkeit der transparenten Auswahl bzw. des Bewertens beiseitestellen. Zudem steigern sie die Rechtssicherheit der Funktionsträger von Diskursforen, wenn es darum gehen sollte, Autoren destruktiver Beiträge auszuschliessen.(Endnote 24)

Neben der Frage nach netzangemessenen Bewertungsverfahren von Diskursbeiträgen, die sich nicht länger an den für Papier tauglichen Verfahren orientieren müssen, stellt sich auch die Frage, welche neuen, netzangemessenen Strukturierungsmittel für Diskurse zur Verfügung stehen. Hier liesse sich an eine "Diskurs-Markup-Language" denken, mit der die Konditionierung der Kopplung von Sätzen an Sätze technisch-operativ ausgewiesen wäre (vgl. Rost 1996c). Mit Hilfe einer Diskurs-Markup-Language wäre es Autoren möglich, die Struktur von Diskursen bzw. die Verschränkung der Bezugnahme von Argumenten innerhalb eines Dokuments explizit auszuweisen. Und es wäre Lesern möglich, sich innerhalb eines Textkorpus effizient zu orientieren.

Zur Kennzeichnung der Struktur von Daten, die innerhalb wissenschaftlicher Diskurse typischerweise benutzt werden, bedarf es einer ganzen Reihe an Markups, etwa der folgenden Art: THESE, DEDUKTION, INDUKTION, ABDUKTION, ANMERKUNG, HINWEIS, ANEKDOTE, BEISPIEL, FRAGE, ANTWORT, ZUSAMMENFASSUNG, ZUSTIMMUNG, ABLEHNUNG, ZWEIFEL, BESTÄTIGUNG, PROGNOSE, BEOBACHTUNG. All diese Bezeichnungen kennzeichnen Aussagen von Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Solche Markups, die die Elemente einer Art Diskurs-Grammatik bezeichneten, ließen sich dann jeweils mit Attributen versehen, um zu differenzierteren Anschlüssen von Sätzen an Sätze zu gelangen. ANMERKUNGEN etwa wären beispielsweise in historische, soziologische, logische, psychologische, etymologische, physikalische oder natürlich auch in ökonomische und politische zu unterteilen. Zusammengehalten wird dieses Set an Markups unter dem Aspekt, ob sie die Oszillation zwischen wahrer und falscher Argumentation, wie sie für wissenschaftliche Kommunikation bezeichnend ist, gestatten.

Ein mit einer DML strukturiertes Dokument könnte beispielsweise wie folgt aussehen:

<!DOCTYPE SOCIOLOGY-DML.DTD "-//W3C//DML 5.0//DE">
<DML-SOCIOLOGY>
<GETLINK:SOCIOLOGY>
<PUTLINK:SOCIOLOGY>Computernetze, industrielle Revolution</PUTLINK>
<BODY>
<THESE1>
Mit der Nutzung der Computernetze vollendet sich das Projekt der
Industrialisierung.
</THESE1>
<ANMERKUNG1:THESE1>
Die gewagte Verwendung des Begriffs <M>Vollendung</M> bezieht sich
auf die der Physik entlehnten Differenz von Energie und Information:
Nachdem sich die mit Energieumwandlungen befaßten gesellschaftlichen
Bereiche bereits seit dem 19. Jahrundert in einem Prozeß der
Industrialisierung befinden, werden nun auch die bislang
aussenvorgelassenen gesellschaftlichen Bereiche der
Informationsverarbeitung erfaßt.
</ANMERKUNG>
<THESE2>
Eine <M>Industrialisierung</M> geht einher mit der Zunahme der
<M>Demokratisierung</M>, <M>Kapitalisierung</M> und
<M>Verwissenschaftlichung</M> einer <M>Gesellschaft</M> und bedeutet
technisch eine maschinelle Herstellung von <M>Maschinen</M> durch
Maschinen.
<GETLINK:HISTORY,POLITOLOGY,ECONOMY,TECHNOLOGY>
</THESE2>
<DEDUKTION1:THESE1-THESE2><PUTLINK:SOCIOLOGY>
Mit der Nutzung der Computernetze vollendet sich die
Demokratisierung, Kapitalisierung und Verwissenschaftlichung einer
Gesellschaft.
</PUTLINK></DEDUKTION>
</BODY>
</DML-SOCIOLOGY>

Durch eine DML wäre zugleich eine hochauflösende Adressierbarkeit wissenschaftlicher Kommunikationen als auch deren industrielle Verarbeitung erreicht. Die zugrundeliegende Diskursgrammatik kann, weil sie symbolisch explizit ausgewiesen ist, selbst zum Gegenstand kommunikativer Reflexionen und technischer Operationen werden. Die Einführung einer DML zur Strukturierung von Diskursen bedeutete eine Abkehr von konventionellen Textverarbeitungen, die wie WinWord bloss der Vervollkommnung des Papierparadigmas verhaftet sind, und eine Hinwendung zu operativ orientierten Datenbank- und Workflowsystemen.(Endnote 25)

Eine DML liesse sich sinnvoll zur Strukturierung der Diskurse auch in Mailinglists einsetzen, um auf diese Weise zu einem höheren Aggregationsniveau von Argumenten und Thesenfolgen zu gelangen. Eine DML wäre aber vor allem sinnvoll, um den konventionell als Enzyklopädie organisierten Textkorpus einer Wissenschaft zu strukturieren. Ein solcher Textkorpus, der konkret über verteilte Datenbanksysteme organisiert wäre(Endnote 26) , sollte dann per Web zugänglich sein. Unter dieser Perspektive ist die geringe Kapazität einer Mailinglist in Bezug auf parallel führbare Debatten vielleicht nicht einmal eine Schwäche.(Endnote 27)

Endnoten

Endnote 1: Ich schliesse mit den nachfolgenden Ausführungen an erste Überlegungen dazu an (vgl. Rost 1998). - zurück -

Endnote 2: Es scheint bei den Autorinnen das Vorurteil vorzuliegen, dass dem schriftlichen Diskurs nicht die gleiche Flüchtigkeit in Bezug auf die Formulierung von Ergebnissen zugestanden werden sollte, wie dem mündlichen. Hier zeigen sich Reste einer Magisierung des geschriebenen Wortes. - zurück -

Endnote 3: Dies geschieht, um nur die Stichworte zu nennen, durch Workflow- und Geschäftsmodell-Systeme, Content-Management-Systeme, Document-Managing-Systeme, Wissensdatenbanken, Autoren- und Redaktionssysteme. - zurück -

Endnote 4: Obwohl ein solches Verständnis etymologisch naheliegen mag: "Maschine [frz., aus grch. mechane >Werkzeug<], jede Vorrichtung zur Erzeugung oder Übertragung von Kräften, die nutzbare Arbeit leistet (Arbeitsmaschine) oder die eine Energieform in eine andere verwandelt (Kraftmaschine) (...)" (DTV-Lexikon 1995: 11/ 294). - zurück -

Endnote 5: Im Zuge der kommunikationstheoretischen Wende der Soziologie wird der technische Ausgangspunkt der industriellen Revolution heute gern auf die Gutenbergsche Druckmaschine mit beweglichen Lettern vorverlegt (vgl. Goody et al. 1986/ Haarmann 1990). Sie erst machte "Papiermaschinen" in Form von gedruckt-verschriftlichter und -gezeichneter Kommunikation möglich. - zurück -

Endnote 6: So wie die Dampfmaschine die Voraussetzung für ihre eigene Entwicklung im Hinblick auf Steigerung ihres Wirkungsrades war, so sind das heutzutage Programmcompiler, die durch Selbstkompilation ihr Leistungsspektrum vergrößern. - zurück -

Endnote 7: Diese Differenz, nämlich zugleich als Medium und Maschine zu operieren, kennzeichnet speziell den Computer gegenüber den anderen Verbreitungsmedien (vgl. Esposito 1993). Halfmann universalisiert diese Unterscheidung dann noch einmal durch die Unterscheidung in Medium und Installation (vgl. Halfmann 1996). - zurück -

Endnote 8: Nach Fuchs (vgl. Fuchs 1997) markieren Adressen die Re-Entry-Stellen kognitiver Systeme. Damit fungiert eine Adresse gerade auch als ein Kontaktpunkt eines Systems zu sich selbst. - zurück -

Endnote 9: In der weniger adretten Variante ist auf E-Mail-Schnüffelsoftware hinzuweisen, wie sie Nachrichtendienste (Ruhmann/ Schulzki-Haddouti 1998) oder offenbar auch Betriebe einsetzen (erste Hinweise vgl. Schmitz 1996). - zurück -

Endnote 10: Aus dem Buch "Soziologische Gesellschaftsbegriffe - Konzepte moderner Zeitdiagnosen" (Kneer/ Nassehi/ Schroer 1997) seien die Überschriften aufgezählt:
Rolf Eickelpasch: Postmoderne Gesellschaft (11), Frank-Olaf Radtke: Multikulturelle Gesellschaft (32), Stefanie Ernst: Schamlose Gesellschaft (51), Georg Kneer/ Gerd Nollmann: Funktional differenzierte Gesellschaft (76), Frank Hillebrandt: Disziplinargesellschaft (101), Stefanie Engler: Geschlecht in der Gesellschaft - Jenseits des Patriarchats (127), Markus Schroer: Individualisierte Gesellschaft (157), Dirk Richter: Weltgesellschaft (184), Rolf Eickelpasch/ Claudia Rademacher: Postindustrielle Gesellschaft (205), Georg Kneer: Zivilgesellschaft (228), Armin Nassehi: Risikogesellschaft (252), Klaus Kraemer: Marktgesellschaft (280), Harald Funke: Erlebnisgesellschaft (305), Manfred Faßler: Informations- und Mediengesellschaft (332).
- zurück -

Endnote 11: Im Zuge der Vollendung des Projekts der Industrialisierung wäre es im übrigen plausibel anzunehmen, wenn als allgemeine Kompetenzen neben Rechnen, Lesen und Schreiben das Programmieren hinzuträte. Automaten liessen sich dann nicht nur autonom bedienen sondern herstellen. - zurück -

Endnote 12: Schließlich arbeiten die vielen derzeit wieder neu eingestellten Informatiker und Programmierer auch jenseits von CASE ("Computer Aided Software Engineering") fieberhaft an der Abschaffung ihrer Arbeitsplätze, indem sie die netzgestützt-automatisierte Erstellung von Software, etwa auf Grundlage von Java-Beans, ausbauen. - zurück -

Endnote 13: Hier zeigen sich die Probleme, die auftreten, wenn ein Begriff, der ausschließlich zur Kennzeichnung von Strukturen organisatorischer Systeme geeignet ist, generalisiert als Gesellschaftsbegriff verwendet wird. Wenn man außerdem feststellt, dass die theorieleitende Bezeichnung einer Gesellschaft nach nur einem Funktionssystem, hier als "kapitalistisch", unzureichend ist, dann war offenbar die Frage "Industriegesellschaft oder Spätkapitalismus?" (vgl. Adorno 1969) in jeder Hinsicht perfekt falsch gestellt. - zurück -

Endnote 14: Dabei gilt es, soziologisch zunächst von den Bedingungen der Kommunikation auf das Vorliegen von Organisation zu schliessen und sich nicht vordergründig von ummauerten Räumen mit Schreibtischen, Fertigungsstraßen und Organisationsstrukturen beeindrucken zu lassen, auch wenn diese sich wiederum auf die Formung bestimmter Kommunikationen auswirken. - zurück -

Endnote 15: Ich habe die vorindustriell-zunftartigen Sozialverhältnisse insbesondere der Hochschulen, mit unterschiedlichen Graden der Auflösung, einmal durchdekliniert in: Rost 1996a; Rost 1996f; Rost 1997c. - zurück -

Endnote 16: Dieses Konstrukt Scientific Community entspricht im Bereich des Wissenschaftssystems der Figur der invisible hand der Ökonomie und der öffentlichen Meinung der Politik (vgl. Luhmann 1999: 21), referenziert dabei aber zugleich, im Unterschied zu den beiden anderen Figuren, auffälligerweise nicht auf Gesellschaftssysteme, sondern auf "Gruppe". Auch dies liesse sich als ein weiteres Indiz für die relative Unterkomplexität der Wissenschaftsorganisationen werten. - zurück -

Endnote 17: Dies stellt im Wissenschaftssystem ein ungleich größeres Problem dar als in anderen Funktionssystemen, mit Ausnahme der Kunst, die gleichsam funktional spezialisiert immer genau auf das Andere zielt. Paradoxerweise muss sich ein Wissenschaftler darauf verlassen, dass beispielsweise eine paradigmatisch hochbedeutsame Konstante wie die Lichtgeschwindigkeit tatsächlich eine Konstante ist, und doch muss er jederzeit damit rechnen, dass sich das Gegenteil herausstellen könnte. So legt eine Meldung der Zeitschrift Nature vom 21. Juli 2000, die mit Berichten zu neuen Experimenten aufwartet, neue Deutungen der "Konstanten" nahe. - zurück -

Endnote 18: Derzeit haben die bestehenden Wissenschaftsorganisationen, außer der trivialen Präsentation von Web-Seiten, noch wenig Greifbares im Hinblick auf den Einsatz neuer Kommunikationstechniken zu bieten. Einigen Fachgesellschaften ist aber zumindest das Bemühen nicht abzusprechen. Siehe dazu den Schlussbericht der IuK-Initiative "Entwicklung von Konzepten zur Neugestaltung der elektronischen Information und Kommunikation in Wissenschaft und Technik durch die 4 Fachgesellschaften DMV, DPG, GDCh und GI", vorgelegt von Prof. Martin Grötschel. Diesen vier Fachgesellschaften (Deutsche Mathematiker-Vereinigung, Deutsche Physikalische Gesellschaft, Gesellschaft Deutscher Chemiker, Gesellschaft für Informatik), die die IuK-Initiative 1995 starteten, sind inzwischen weitere Fachgesellschaften beigetreten:
Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE), Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS), Informationstechnische Gesellschaft (ITG) im Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) und Verband Deutscher Biologen (VDBiol). - zurück -

Endnote 19: Bislang versucht man sich damit zu behelfen, Schlüsselwörter entweder in der Subject- bzw. Betreff-Zeile oder im Header der E-Mail unterzubringen, die eine Vorauswahl zu treffen gestatten, so dass ein konzentriertes Verfolgen bestimmter Themen im gleichen Kanal erleichtert wird. - zurück -

Endnote 20: Dieser Unterschied zur Symposium-Situation könnte jedoch von dem Moment an schwinden, von dem an die Mikrofone für Sprecher zwecks Dokumentation des Symposiums an Spracherkennungssysteme angeschlossen sind, wie sie seit 1996 für PCs angeboten werden (Ohlendieck 1997). Ein solches System würde Sprachbeiträge nicht nur vertexten, sondern könnte darüberhinaus zu jedem vom Sprecher soeben verwendeten Wort selbsttätig Informationen zusammenstellen, die sich zur Stützung von Argumenten abrufen liessen. - zurück -

Endnote 21: Wenn die Zahl an Paralleldiskursen zunimmt und sich bestimmte Themen stabilisieren, behilft man sich derzeit damit, eine neue, thematisch verengte Mailinglist zu gründen. Die ML-Luhmann ist auf diese Weise aus der ML-Soziologie hervorgegangen. - zurück -

Endnote 22: Mit dieser klassischen Form der vorwegnehmenden Bewertung durch Experten (Redaktionen, Gutachter, Lektorate) haben auch altehrwürdige wissenschaftliche Zeitschriften kein Problem: Sie nutzen das Internet als einen weiteren Vertriebsweg. Nach ein zwei Jahren des Bangens und Zögern Mitte der 90er Jahre entdeckten sie, dass ihre Funktion für die Wissenschaft nicht darin besteht, das knappe Gut "bedruckbares Papier" zu verwalten, sondern für ein erwartbares Beitragsniveau zu sorgen. Dafür reicht es zunächst, die traditionellen Auswahl- und Bewertungsverfahren auf das neue Medium zu übertragen. Allerdings müssen zunächst sowohl die Arbeitsgeschwindigkeit zur Produktion der Urteile drastisch erhöht als auch Ansprüche an maschinelle Recherchierbarkeit von Beiträgen befriedigt werden. Außerdem wird sich erweisen müssen, ob Fachzeitschriften mit dem Umstieg auf das elektronische Medium ihre teilweise unverschämt hohen Preise wie für die Printausgaben werden halten können (vgl. Bär 1999). - zurück -

Endnote 23: Nicht ganz so demokratisch fair wie die hier vorgestellten, aber in der Praxis offenbar tauglich, ist das Scoringverfahren, das bei Slashdot, einer weltweit einflussreichen Online-Publikation, benutzt wird. Hier können Autoren, die fortgesetzt gute Beiträge publizieren, in einer durch Punkte angezeigten Redaktionshierarchie aufsteigen und ihrerseits Beiträge anderer Autoren bewerten. - zurück -

Endnote 24: Hinzukommt ein weiterer Aspekt, der zumindest noch ganz knapp erwähnt werden sollte: Das oben knapp vorgestellte Modell einer Autoren- und Themenbörse könnte die ökonomisch bislang prekäre Situation für Autoren elektronischer Medien ändern. Technisch wäre es sinnvoll, wenn neben der Börsennotierung der Abruf einer Homepage, auf der sich ein Diskussionsbeitrag befindet, dazu führte, dass automatisch ein kleiner Betrag, in der Größenordnung vielleicht eines Bruchteils eines Pfennigs, von dem elektronisch zugänglichen Konto des Abrufers auf das ebenfalls elektronisch zugängliche Konto des Autoren automatisch überwiesen würde. Optimal wär es, wenn eine Abrechnungsfunktionalität bereits vom Netzprotokoll vorbereitet und unterstützt würde. Diskussionen zu diesem Thema werden seit langem unter dem Stichwort Micropayments und ip6ng geführt. - zurück -

Endnote 25: In Organisationen ist derzeit die Verwendung von Textverarbeitungen das größte Differenzierungshindernis, gerade weil deren Installation gemeinhin als gelungene, und damit abgeschlossene Differenzierung begriffen wird. - zurück -

Endnote 26: Vermutlich anhand auch von Überlegungen, die bereits im Zusammenhang mit der "Hyper-G"-Technik eine Rolle spielten (vgl. Dalitz/ Heyer 1995). - zurück -

Endnote 27: Eine interessante Verbindung der verschiedenen Netzdienste unter Nutzung ihrer jeweiligen Stärken bietet, unter einer einzigen Oberfläche integriert, DeleGate. - zurück -


4 Zum Kontext der untersuchten Mailinglists

Die Mailinglist für Soziologie (fortan abgekürzt zu "ML-Soziologie") wurde am 19. Januar 1995 zunächst auf meinem Privatrechner eingerichtet. Am 5. Mai 1995 wurde sie auf den Mailinglist-Server der GMD (damals "Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung", heute "Forschungszentrum Informationstechnik GmbH") in Sankt Augustin bei Bonn überführt, dessen Betrieb von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des WIN genannten Wissenschaftsnetzes finanziert wird. Die Mailinglist für Luhmannsche Systemtheorie (fortan: "ML-Luhmann") wurde am 20. November 1995 von mir auf dem GMD-Server eingerichtet. Sowohl die Diskussionsbeiträge, die fortan als "Beiträge" oder auch "Artikel"(Endnote 1) bezeichnet werden, als auch die Teilnehmerlisten dieser beiden Mailinglists wurden von Beginn an archiviert.

Um für die in diesen beiden Listen festzustellenden Tendenzen einen weiteren Vergleich vornehmen zu können, wurde zu einigen Themen die Bestandsaufnahme auf die Mailinglist für Informationsgesellschaft, Medien und Demokratie (fortan: "ML-IMD") ausgeweitet. Allerdings ist die Datenlage dieser Liste sehr viel schlechter als die der anderen beiden Listen. Die ML-IMD wurde im September 1995 auf dem GMD-Server von Martin Recke und Rainer Rilling eingerichtet. Die Beiträge der ML-IMD werden seit Februar 1997 archiviert.

Diese drei Mailinglists sind allesamt offen zugänglich, mit allseitiger Publikationsberechtigung seitens der Mitglieder und unmoderiert eingerichtet. Sie sind somit keiner akademischen Öffentlichkeit vorbehalten, thematisch Interessierte können sich ohne Einschränkung in diese Mailinglists eintragen. Die ML-Luhmann entstand aus der ML-Soziologie heraus, nachdem sich zeigte, dass darin eine ganze Reihe an Systemtheorie-Spezialisten versammelt waren.(Endnote 2)

In der ersten Version einer Zweckbestimmung (als Teil einer "Charta") der ML-Soziologie vom 31. Mai 1995 heißt es:

Die Mailinglist fuer Soziologie soll zum einen als Forum fuer wissenschaftlich-soziologische Diskussionen ohne Themenvorgaben dienen. Zum anderen soll sie den Ausgangspunkt fuer weitere Planungen zur Nutzbarmachung der Computernetze fuer den soziologischen Diskurs bilden.

Am 7. Juli 1998 wurde diese Zweckbestimmung dann gestrafft:

Die Mailinglist fuer Soziologie soll als Forum fuer wissenschaftlich-soziologische Diskussionen dienen.

Die Zweckbestimmung der ML-Luhmann lautete zum Zeitpunkt der Einrichtung dieser Liste am 20. November 1995:

Die Luhmann-Mailinglist soll als Forum fuer einen kontingenten soziologischen Diskurs, mit spezieller Referenz zur Luhmann'schen Systemtheorie nach der autopoietischen Wende, dienen. Positive oder negative Bezugnahmen gelten dabei als gleichrangig.

Und ebenfalls am 7. Juli 1998 wurde auch dieser Text dann gestrafft:

Die Luhmann-Mailinglist soll als Forum fuer einen systemtheoretisch-soziologischen Diskurs dienen.

Diese Zweckbestimmungen sowie einige technische und organisatorische Hinweise werden jedem neu eingeschriebenen Teilnehmer automatisch zugeschickt.

Die ML-IMD ist weniger als die beiden anderen Listen auf wissenschaftlich-orientierte Teilnehmer hin ausgelegt, sondern hat auch eine politische Ausrichtung. Sie wurde zudem ohne eine wie oben festgeschriebene Zweckbestimmung eingerichtet. Stattdessen findet sich die folgenden Erklärung auf der Homepage der IMD:

... Die ML-IMD wurde im Sommer 1998 in eine Diskussionsliste (IMD-L) und in eine Ankündigungs- bzw. Informationsliste (IMD-Announce) aufgeteilt. Die IMD-Announce-Liste informiert über Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Web-Seiten, soweit sie politische, insbesondere demokratiepolitische Fragen der Medien und Informationsgesellschaft betreffen. Sie ist also ausschliesslich eine Ankündigungs- und Informationsliste. Eine Mail an diese Liste sollte etwas mit einem Datum, einer Netz-Adresse oder einem Texttitel zu tun haben. Nachfragen dazu sind natürlich möglich, Diskussionen, Analysen, Stellungnahmen usw. jedoch sind der IMD-Diskussionsliste (IMD-L) vorbehalten, deren parallele Subskription wir empfehlen. Die IMD-L soll als Diskussionsliste fungieren.

Die ML-IMD hat eine ganze Reihe an Trägerorganisationen aus dem politisch klassisch-linken Spektrum an Organisationen (Gewerkschaften, Verbände) und Parteien (siehe die genaue Auflistung unter der oben angegeben WWW-Adresse). Diese Organisationen richteten zwei große Konferenzen aus, eine im Januar 1996 in Hamburg: "Informationsgesellschaft Medien Demokratie", eine weitere im Juli 1998 in Frankfurt "Machtfragen der Informationsgesellschaft".(Endnote 3)


Endnoten

Endnote 1: Dies als eingedeutschte Version von article, mit denen die Beiträge in den UseNet-Newsgroups bezeichnet werden. - zurück -

Endnote 2: Ich hatte im November 1995 mit einer raschen Zunahme weiterer sozialwissenschaftlich orientierter, offen zugänglicher Mailinglists speziell für den deutschsprachigen Raum gerechnet. Doch nichts dergleichen passierte. Abgesehen von einigen Dutzend internationalen Mailinglists zu soziologienahen Themen und philosophierenden Großautoren, die in den USA betrieben werden, sind speziell in Deutschland eine Dialektik-Mailinglist zu nennen, die als kleine, privat betriebene, eher philosophisch ausgerichtete Mailinglist ein durch Irrelevanz gefährdetes Dasein fristet, sowie die auf Online-Forschung spezialisierte GIR-L. - zurück -

Endnote 3: Die Ergebnisse der Konferenzen wurden in Buchform veröffentlicht: (siehe Bulmahn et al. 1996; Drossou et al. 1999). - zurück -

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5 Methodische Aspekte der Untersuchung




Die Untersuchung stützt sich auf drei Quellen: (a) Die archivierten Diskussionsbeiträge der Liste, (b) die Teilnehmerlisten der Mailinglists sowie (c) eine Befragung, die per E-Mail Anfang März 1999 durchgeführt wurde. Die Daten dieser drei Quellen wurden je für sich analysiert und nicht, was auswertungstechnisch naheläge, mittels einer Datenbank operativ zugänglich zusammengefügt. Insbesondere hätte es nahegelegen, die Daten der Fragebögen mit den Daten des Textarchivs zu koppeln, um etwa Eigenschaften der sich besonders aktiv beteiligenden Teilnehmer zu ermitteln. Eine solche Kopplung wäre aber nicht statthaft gewesen, weil sie über den Namen hätte erfolgen müssen und dann die Zusage der Anonymisierung der Fragebogendaten nicht hätte eingehalten werden können. Verknüpfungen dieser drei Quellen finden allein unter theoretischen Gesichtspunkten statt.

Nachfolgend werden zunächst die methodischen Aspekte der Untersuchung angesprochen. Zum Schluß dieses Abschnitts komme ich dann auf allgemeine Aspekte von computer- bzw. internetbasierten Datenerhebungen zu sprechen.


5.1 Die Auswertung des Textarchivs

Für die Auswertung der Beiträge wurden die Log-Dateien des Mailinglistservers der GMD (listserv@listserv.gmd.de) herangezogen. Der Server legt diese Archivdateien allmonatlich an, wenn im Kopf der Datei des Mitgliederverzeichnisses der Eintrag Notebook= Yes,B,Monthly steht. Die Log-Dateien sind für die Mitglieder der jeweiligen Mailinglist frei zugänglich.(Endnote 1) Die Beiträge der ML-Soziologie aus der Vor-GMD-Zeit wurden dem per WWW zugänglichen Archiv der Mailinglist entnommen, das zeitgleich mit der Mailinglist eingerichtet wurde.(Endnote 2) Für die Luhmann-Mailinglist ist darüberhinaus ein schönes, per Web zugängliches Archiv eingerichtet worden.

5.1.1 Die Ermittlung des Umfangs der Artikel

Der Umfang eines Artikels wird abzüglich des Umfangs des Headers angegeben. Die Signature-Zeilen, in denen am Ende eines Artikels die Adressen des Autoren sowie manchmal ein launiger Spruch angegeben sind, wurden dagegen nicht abgezogen, weil es keinen faktisch durchgesetzten Standard, sondern nur die Empfehlung "-" zur Kennzeichnung von Signatures gibt. Zum Umfang eines Artikels zählen ferner Textpassagen, die als Zitate ("Quotes") aus vorigen Artikeln gekennzeichnet sind sowie die Anhänge von Texten, die den selben Text noch einmal im HTML-Format enthalten. Den Anteil der Quotes- und HTML-Passagen wurde anhand von Defacto-Standards bestimmt, um einen möglichst realistischen Wert für den Realinput eines durchschnittlichen Beitrags zu erhalten. Als Defacto-Standard für Quotes gilt ein > zu Beginn einer Zeile, als Defacto-Standard für HTML-Anhänge ein <HTML>. Während HTML-Anhänge am Tag "<html>" verläßlich erkennbar sind, dürfte die tatsächliche Anzahl der Quotes höher liegen, weil sich nicht alle Mail-Programme an den Defacto-Standard halten und einige Autoren die Artikel, auf die sie Bezug nehmen, auch ganz ohne Quote-Kennzeichnungen vollständig im nicht standardisiert gekennzeichneten Anhang wiederholen. Schätzungsweise wurden rund 20% der Quotes nicht erkannt.

5.1.2 Die Auswertung der Beiträge

Die Themen, die durch Bezugnahmen der Artikel aufeinander entstanden und die nachfolgend als Threads bezeichnet werden, wurden anhand gleichlautender Subject-Zeilen ausgezählt. Die Defacto-Standards, die Anschlüsse von Beiträgen an vorausgegangene Beiträge signalisieren, sind solche Bestandteile in der Subject- bzw. Betreff-Zeile wie "Re:" und "(fwd)" sowie einige Permutationen davon, die nach Durchsicht der Artikel auffielen (wie etwa "(FWD)" oder "Re2:" oder "Re^2"), wurden vor dem Vergleich der Subject-Zeilen gelöscht. Verstümmelte Subject-Zeilen - die zumeist dadurch entstehen, wenn Mailprogramme Subject-Zeilen nach einer Zeilenlänge von 60 Zeichen schlicht abschneiden - werden als solche nicht erkannt, d.h. die auf diese Weise ausgezeichneten Beiträge bilden gegebenenfalls eigene Threads.

Von Threads ist für den Fall die Rede, in denen die Pause zwischen einem Artikel und einem Nachfolgeartikel, der das gleiche Subject trägt, 60 Tage nicht übersteigt. Dieser Wert wurde anhand der Überlegung gewählt, dass es Fälle geben könnte, in denen ein professionell Beteiligter sechs Wochen Urlaub hat und eine Woche jeweils Vor- und Nachlaufzeit beansprucht, bevor er einen bezugnehmenden Folgebeitrag verfaßt. Wird das gleiche Subject in größeren Abständen als zwei Monaten erneut aufgegriffen, machte es vermutlich mehr Sinn, allgemeiner von einem "Thema" oder einem "Super-Thread" zu sprechen.(Endnote 3)

Die Dauer von Threads wurde in Tagen bemessen, weil dies hinreichend genau ist. Eine Angabe in Stunden erschien bei dem derzeitigen Beitragsaufkommen als unanschaulich und unangemessen hochgetrieben präzise, schon weil die Taktung des Eingangs und Verteilens der Beiträge der Teilnehmer unterschiedlich ist.(Endnote 4)

Die recht hohe Standardabweichung bei der Länge und Dauer von Threads veranlaßte die Einführung einer Unterscheidung in zwei Thread-Faktoren, nämlich einen Faktor für überdurchschnittlich langkettige Threads und einen für überdurchschnittlich dauerhafte Threads. Um diese Faktoren zu ermitteln, wurde für jede Liste ein Thread-Mittelwert über den gesamten Untersuchungszeitraum ermittelt, und aus den Mittelwerten der drei Mailinglists wiederum ein gemeinsamer Mittelwert gebildet, das auf diese Weise gewonnene Ergebnis dann verdoppelt und gerundet. Damit ist festgelegt, dass Threads mit mindestens 10 Folgeartikeln als besonders lang, und Threads, die mindestens 14 Tage Tage andauern, als besonders dauerhaft zu bezeichnen sind. Eine tiefer gestaffelte Auswertung der Threads, wonach die Bezugnahme der Artikel untereinander innerhalb eines Threads noch im einzelnen berücksichtigt wird, war aufgrund der Datenlage nicht möglich. Ein technischer Mangel der Auszählung besteht darin, dass die Threads quartalsweise gruppiert und ausgezählt wurden, um möglichst wenige längerkettige, über einen Monatswechsel hinausreichende, Threads zu zerstören. Somit verbleiben pro Jahr immer noch vier Zeitpunkte, an denen unter Umständen Threads aufgrund des Auszählungsmodus auseinandergerissen wurden. Diese Vierteljahrestaktung des Threadauszählens wurde deshalb gewählt, um über den untersuchten Zeitraum der Konsolidierung der Listen hinweg eine Entwicklung im Hinblick auf Zu- oder Abnahme von Threads beobachten zu können.

5.1.3 Die Auswertung der Themen

Die Themen der Beiträge wurden anhand eines groben Schemas codifiziert und dann von einem Programm ausgezählt.(Endnote 5)

Wurden in einem Beitrag unterschiedliche Themen entsprechend des vorgelegten Schemas angesprochen, wurden selbstverständlich diese Themen auch unterschiedlich codiert. Insofern ist die Zahl der Beiträge einer Mailinglist und die Zahl der darin angesprochenen Themen nicht identisch.

5.2 Die Auswertung der Mitgliederlisten

Bei der Mitgliederliste einer Mailinglist handelt es sich um eine Datei im ASCII-Format, die sich auf dem Server der Mailinglist befindet. Hierbei enthält jede Zeile dieser Datei die E-Mailadresse sowie den Vor- und Nachnamen eines Mitgliedes. Diese Mitgliederliste kann von jedem Mitglied der Mailinglist bezogen werden.(Endnote 6) Die Bearbeitung der Adressliste, vornehmlich das Eintragen und Austragen von Teilnehmern, die diese Operationen mit ihrer Adresse aus welchen Gründen auch immer nicht mehr selbst durchführen können, bleibt allerdings dem Verwalter vorbehalten.

Als Verwalter der monatlichen Mitgliederlisten der ML-Soziologie und ML-Luhmann habe ich das Mitgliederverzeichnis nicht kontinuierlich jeden Monat angefordert, sondern immer dann, wenn bei mir zu viele Fehlermeldungen aufgrund nicht erreichbarer Mitglieder eintrafen. Für die hier vorliegende Auswertung wurden die Mitgliederverzeichnisse deshalb auf den 1. eines jeden Monats anhand der von mir archivierten Meldungen über die monatlichen Zu- und Abgänge der Liste standardisiert.

Während sich für die ML-Luhmann lückenlos für jeden Monat ein Mitgliederverzeichnis rekonstruieren ließ, war dies für die ML-Soziologie leider nicht möglich. Für die ML-Soziologie fehlen die Mitgliederlisten für 9706, 9707, 9708 sowie 9709, so dass für diesen Zeitraum keine Auszählungen durchgeführt werden konnten. Immerhin liessen sich aber dank einiger Teilnehmer, die diese Daten zufällig erhoben hatten und die ich in einem allgemeinen Aufruf über die Mailinglist um die Zusendung bat, die Teilnehmerzahlen ermitteln.(Endnote 7) Für die ML-IMD standen nur wenige, über den Zeitraum unregelmäßig verstreute Teilnehmerlisten zur Verfügung.

Die monatlichen Mitgliederlisten wurden vor dem Auszählen nicht auf Mehrfacheinträge im Hinblick auf Namensgleichheit durchgesehen und bereinigt. Ich gehe davon aus, dass die Zahl der Mehrfacheinträge in den Listen hinreichend konstant verteilt ist. Um die absolute Zahl der Mitlieder möglichst realitätsnah abschätzen zu können, wurde stichprobenweise im Hinblick auf Mehrfacheinträge ausgezählt. Diese Auszählung ergab, dass rund 13% der Mitglieder einer Liste, soweit dies anhand der Vor- und Nachnamen ersichtlich ist, mit mehr als nur einer einzigen E-Mailadresse vertreten sind. Es ist problematisch, Mehrfacheinträge genauer zu ermitteln oder diese zu nur einem einzigen Eintrag zusammenzuziehen, weil zu beobachten ist, dass eine bislang unabschätzbare Anzahl an Mitgliedern mehrere unterschiedliche Rollen von verschiedenen Adressen aus einnehmen. Diese Beobachtung ist auch von begrifflich-theoretischem Interesse, weil man eigentlich nicht länger von Autorinnen und Autoren sprechen kann, und dahinter kurzschlüssig Menschen vermutet, sondern genauer von Adressen, von denen aus Beiträge an einen Mailinglist-Server verschickt werden. Eine solche Adresse kann auf einen Menschen gemapt sein, der jedoch zugleich von einer anderen Adresse aus eine ganz andere textliche Inszenierung seiner Person bevorzugen mag. Und nicht minder bedeutsam ist der Umstand, dass auch Autorenkollektive problemlos und unerkannt von einer Adresse ebenso wie Text-Maschinen, so wie sie beispielsweise als "Robots" in Chat-Rooms gang und gäbe sind, operieren können.

Die Mitgliederliste wurde nicht länderspezifisch ausgewertet, weil eine ernstzunehmende Anzahl an Adressen länderspezifisch nicht auswertbar sind und dann überwiegend unter USA gebucht werden. Letzteres trifft auf Mitglieder zu, deren E-Mailadresse beispielsweise ein "cis.com", "compuserve.com", ".net", ".org" oder "aol.com" enthalten. Dies ist offensichtlich schlicht falsch, denkt man allein an die vielen CompuServe und insbesondere AOL-Nutzer allein in Deutschland. Dieser Fehler hätte verringert werden können durch einen auf Plausibilität hin angelegten Abgleich mit den Vor- und Nachnamen. Da ich zudem weiss, dass eine ganze Reihe an Deutschen im Ausland mit folglich nicht-deutschen Mailadressen an der Mailinglist teilnehmen, erschien mir das Aufwand-Nutzen-Verhältnis zur Untersuchung dieser Frage endgültig als fragwürdig. Eingedenk dessen werden diese Zahlen also nicht in den Auswertungsteil mit aufgenommen, sondern hier schlicht unbearbeitet, so wie sie der Listserver anlieferte, präsentiert.

*  Country                  Subscribers
*  -------                  -----------
*  Argentina                          1
*  Australia                          2
*  Austria                           28
*  Brazil                             1
*  Canada                             1
*  Denmark                            1
*  France                             1
*  Germany                          407
*  Great Britain                      2
*  Greece                             1
*  Ireland                            1
*  Italy                              1
*  Japan                              1
*  Luxembourg                         3
*  Netherlands                        4
*  Norway                             2
*  Romania                            1
*  Spain                              1
*  Sweden                             3
*  Switzerland                        8
*  USA                               50
*  ???                                1
* Total number of "concealed" subscribers:        5
* Total number of users subscribed to the list: 521 (non-"concealed" only)
* Total number of countries represented:         22 (non-"concealed" only)
* Total number of local node users on the list:   0 (non-"concealed" only)

Verteilung der nach Ländern sortierten Mitglieder der ML-Soziologie


*  Country                  Subscribers
*  -------                  -----------
*  ??? (2])                           1
*  Austria                           35
*  Belgium                            6
*  Brazil                             5
*  Colombia                           1
*  Denmark                           13
*  Finland                            2
*  France                             1
*  Germany                          231
*  Great Britain                      9
*  Greece                             1
*  Italy                              6
*  Japan                              5
*  Luxembourg                         1
*  Mexico                             1
*  Netherlands                        5
*  Norway                             5
*  Romania                            1
*  Spain                              3
*  Sweden                             2
*  Switzerland                       16
*  Taiwan                             1
*  USA                               54
* Total number of "concealed" subscribers:       32
* Total number of users subscribed to the list: 405 (non-"concealed" only)
* Total number of countries represented:         23 (non-"concealed" only)
* Total number of local node users on the list:   0 (non-"concealed" only)

Verteilung der nach Ländern sortierten Mitglieder der ML-Luhmann

5.2.1 Die Ermittlung der Gesamtanzahl sämtlicher ML-Mitglieder

Trotz der oben geäußerten Bedenken, eine materiale und kommunikative Identität der Mitglieder von Mailinglists für die Ermittlung der Gesamtzahl der Mitglieder und Autoren, die jemals in einer Mailinglist eingeschrieben waren bzw. mit einem Beitrag in Erscheinung traten, zu erzwingen, wurden die monatlich erstellten Mitgliederlisten zu einer einzigen Datei zusammengefügt und für diesen speziellen Fall einmal im Hinblick auf Mehrfacheinträge anhand der Vor- und Nachnamen bereinigt. Denn offensichtlich änderten sich im Laufe der Jahre die E-Mailadressen bei einer ganzen Reihe an Mitgliedern, ohne dass dafür begründete Absichten im Hinblick auf das Einnehmen verschiedener Rollen zu vermuten ist.(Endnote 8) Zur Bereinigung wurden die GNU-Textanalysetools sort, das Dateien zeilenweise sortiert, und uniq, das gleichlautende Zeilen von Dateien löscht, genutzt. In der abschliessenden Kontrolle wurden dann noch einmal ziemlich genau 10% an nicht trivial-technisch erkennbaren Doppeleinträgen herausgefischt.

Leider war es nicht möglich, mit vertretbarem Aufwand kontinuierlich die monatlichen Zu- und Abgänge der Listen festzustellen, um einen Wert für die monatlichen Fluktuationen der Liste zu ermitteln. Hier einen realistischen Wert anzugeben, wäre allerdings ohnehin problematisch gewesen, weil viele Mitglieder sich nicht aus der Liste austragen, bevor sie ihren Account verlieren, ihn aufgeben oder wechseln. Solche Mitglieder habe ich in unregelmäßigen Abständen von Hand ausgetragen. Für eine Abschätzung der monatlichen Erreichbarkeit der Mitglieder wäre ferner in Rechnung zu stellen, dass technische Unzulänglichkeiten (wie etwa zeitweise ausgefallene Server) es oftmals nicht entscheidbar machen, ob eine E-Mail-Adresse aktuell nun gültig ist oder nicht.

5.2.2 Die Ermittlung der Anzahl der Autoren

Die Liste mit den über den gesamten untersuchten Zeitraum am häufigsten in Erscheinung getretenen Teilnehmern, die aktiv schreibend an der Mailinglist teilnehmen (Autoren), wurden zunächst automatisiert erstellt, indem die From:-Zeilen aus den archivierten Beiträgen herausgesucht wurden. In der Nachbearbeitung wurden anschliessend, so weit aus den Permutationen von Namensbestandteilen ersichtlich, nur solche Autorennamen aggregiert, die unter einem einzigen Autorennamen mindestens 10 Mal in Erscheinung traten. Diese Aggregation war notwendig, weil oftmals bei einem Accountwechsel die Anordnung der Vor- und Nachnamen getauscht und mal ein akademischer Titel angegeben wurde und mal nicht.(Endnote 9) Unter Umständen entgingen auf diese Weise einige Autoren, die unter häufig wechselnden Namen jeweils nur wenige Beiträge publizierten und die deshalb vielleicht unangemessener Weise nur im unteren Mittelfeld positioniert sind - doch es lag nicht in der Absicht dieser Studie, eine in jeder Position gültige Hitliste von Autoren zu erstellen, sondern vielmehr zu ermitteln, welche Autoren den Diskurs am meisten beeinflussten. Und diese Zahlen sind eindeutig.

5.2.3 Die Ermittlung des Geschlechts

Das Geschlecht der Autorinnen und Autoren wurde wie das der Mitglieder anhand der Vornamen ermittelt. In einige Fällen war das Geschlecht nicht zu bestimmen, entweder weil kein Vornamen angegeben wurde, der Vorname unbekannt war oder der Name einer Institution angegeben wurde. Wenn im letzteren Fall ein Autor klar ersichtlich unter dem Namen dieser Institution schrieb, dessen Geschlecht anhand des Namens ermittelt werden konnte, so wurde dem Artikel dieser Institution das Geschlecht des Autoren zugeordnet. Den Fehler durch geschlechtsindifferente Namen (wie etwa Maria oder Helge, die allerdings nicht vorkamen) ist aufs Ganze gesehen vernachlässigbar.

5.2.4 Die Ermittlung von Hochschul-Accounts

Die Uni-Accounts wurden nach Durchsicht der Mitgliederverzeichnisse anhand einer Liste mit Hochschul-typischen E-Mail-Adress-Bestandteilen ermittelt (.fernuni-, .fh-, .fu-, .hu-, .th-, .tu-, .tuwien, .uni-, .univie, .unibw-, .wu-, .wz-, @informatik, @euv-, @ku-).

5.3 Der Fragebogen

Der Internet-Befragungsliteratur war zu entnehmen, dass bei unverlangt zugeschickten E-Mail-Fragebögen, die den Empfänger im Modus einer unpersönlich zugestellten Postwurfsendung erreichen, mit einer Rücklaufquote von ca. 5% gerechnet werden darf (Batinic 1997). Ich verwendete deshalb viel Mühe darauf, eine bessere Quote zu erreichen.

Obwohl es ungleich komfortabler und kostengünstiger gewesen wäre, den Fragebogen zentral über die Mailinglists zu schicken, wurde er an jedes Mitglied der ML-Soziologie und ML-Luhmann einzeln adressiert. Als Rücksendeadresse, an der die beantworteten Fragebögen eingesammelt wurden, war eine spezielle Reply-Adresse vorgegeben, um Fehladressierungen beim Zurückschicken beantworteter Fragebögen, etwa an die Mailinglist, schon aus datenschutzrechtlichen Gründen so unwahrscheinlich wie möglich zu machen. Außerdem lag mir daran, jeden Befragten persönlich ansprechen zu können und dem Risiko aus dem Wege zu gehen, dass Diskussionen über den Fragebogen auf der Mailinglist die bis dahin noch nicht Geantwortethabenden beeinflussen. Zusätzlich zu den beiden extra eingerichteten Befragungs-Accounts ("umfrage_soziologie@maroki.netzservice.de" und "umfrage_luhmann@maroki.netzservice.de"), von denen die Fragebögen verschickt und eingesammelt wurden, war eine weitere E-Mail-Adresse eingerichtet, über die Rückfragen zum Fragebogen möglch waren ("umfrage_support"). Der Support-Account wurde dann auch in recht großem Umfang genutzt.

Für einen Pretest des Fragebogens wurden je 20 Adressen aus beiden Mailinglists zufällig gezogen. Die Rücklaufquote des Pretests betrug innerhalb der gesetzten Befragungsfrist 32.5%, eingerechnet der Nachzügler 37.5%. Die Auswertung des Pretests führte vor allem zu Änderungen bei Fragen, die offensichtlich zu Mehrfachantworten einluden. Es wurden weitere Antwortvorgaben und auch weitere Fragen hinzugenommen und die meisten der offen gestellten Fragen geschlossen, um die automatische Auswertung zu vereinfachen.

Der überarbeitete Fragebogen wurde dann am Donnerstag, den 04.03. 1999, zwischen 00.30 und 03.05 Uhr morgens per E-Mail sämtlichen Mitgliedern der beiden Mailinglist zugeschickt, so dass er den Befragten am Donnerstag Morgen vorlag. Dieser Termin wurde gewählt aufgrund der Überlegung, dass an einem Donnerstag die Arbeit der Woche bereits überschaut werden kann und die Konzeption für das Wochenende oftmals noch nicht festgelegt ist. In diese Lücke hinein sollte die erste Begegnung mit dem Fragebogen plaziert sein. Den Nachteil, dass zu diesem Zeitpunkt vielen Orts Semesterferien waren, musste wegen interner Terminprobleme inkaufgenommen werden. Der Ablauf des Befragungszeitraums war mit dem 12.03.1999, 18 Uhr (Eingangsstempel des korrekt auf Ortszeit eingestellten, einsammelnden PCs) festgesetzt.

Nach Ablauf der Hälfte des Befragungszeitraums wurden all denjenigen Mitgliedern der Liste, die bis dahin den Fragebogen noch nicht beantwortet hatten, eine Erinnerungsmail geschickt. Diese Erinnerungsmail führte dazu, dass die Anzahl der eintreffenden Fragebögen zunahm. Einige der erneut angeschriebenen Mitglieder fühlten sich offenbar regelrecht unter Rechtfertigungsdruck gesetzt und teilten dies auch unmissverständlich mit (Anhang).

Der Fragebogen war so strukturiert, dass er von einem eigens dafür erstellten Programm(Endnote 10) automatisch ausgezählt werden konnte. Dieses Auszählprogramm war zwar robust ausgelegt, erwartungsgemäß traten trotzdem bei Testdurchgängen Antwortvariationen auf, die eine Bearbeitung der Originaldaten per Hand nötig machten, bevor dann anschließend das Auszählprogramm den Fragebogen codierte.

5.3.1 Probleme technisch-operativer Art mit dem Fragebogen auf Seiten der Befragten

Eine ganze Reihe von Teilnehmern berichtete, dass sie sich nicht in der Lage sähen, ein x zwischen den im Fragebogen vorgegebenen eckigen Klammern einzufügen. Dieses Phänomen war zunächst nicht zu erklären. Den ersten Teilnehmern, die von diesen Schwierigkeiten berichteten, wurde ein Fragebogen ohne eckige Klammern zugeschickt. Da es aber zu unwahrscheinlich erschien, dass es Mailprogramme gibt, die die eckigen Klammern als Steuerzeichen interpretierten und dadurch das Problem verursachten, schickte ich auf weitere Nachfragen eine Mail mit dem Hinweis zu, den Fragebogen abzuspeichern, in einen Editor zu laden, dort zu beantworten und diese Datei dann als Attachement zuzuschicken. Später stellte sich heraus, dass den Teilnehmern mit diesen Schwierigkeiten nicht klar war, dass sie die Fragebogen-Mail mit dem Beantworten-Befehl (Reply) vom Lesemodus in den Schreibmodus bringen mussten. Diese elementaren Fertigkeiten im Umgang mit einem Mailprogramm dürfen offenbar nicht als geläufig vorausgesetzt werden. Dieser Sachverhalt läßt sich als Indiz für das mangelnde Training bzw. generell für die schlechte Ausbildung an den Kommunikationsmaschinen werten. Insofern sollte man in dem Einleitungstext eines per E-Mail verschickten Fragebogens einen Hinweis darauf geben, dass man zur Beantwortung des Fragebogens vom Lese- in den Schreibmodus wechseln muss.

Ein weiteres technisches Problem stellte sich aufgrund der Länge der Fragebogen-Mail ein. Einige Editoren der Mailprogramme sind offenbar nicht in der Lage, E-Mails im Umfang von mehr als 27kB korrekt zu laden. Aus diesem Grunde sind einige der Fragebögen zum Ende hin (ab Frage V63) regelrecht abgerissen. Davon betroffen waren insbesondere Teilnehmer, die von T-Online-Accounts schrieben. Insofern sollte man darauf achten, dass ein Fragebogen die Länge von 25kB möglichst nicht überschreitet.

5.3.2 Probleme technisch-operativer Art seitens des automatischen Auszählens der Fragebögen

Das Programm zum Auszählen der per E-Mail eingetroffenen Fragebögen war daraufhin ausgelegt, dass die Antworten im ASCII-Klartext vorliegen. In insgesamt acht Fällen wurden base64-codierte, komprimierte Attachements, die in zwei Fällen obendrein die Antworten im WinWord-Format enthielten, zugeschickt. Diese Mails mussten zunächst von Hand ins ASCII-Format gewandelt werden. Insofern sollte man - solange ein Auszählprogramm nicht in der Lage ist, derartige Dateien automatisch zu dekodieren - im Einleitungstext nachdrücklich darum bitten, dass der beantwortete E-Mail-Fragebogen im ASCII-Klartext zurückgeschickt wird.

Generell hätte mit mehr Nachdruck auf den Umstand der automatischen Auswertung hingewiesen werden sollen. Es wäre zwecks Verringerung von Syntax-Fehlern seitens der Antwortenden sicher sinnvoll gewesen, wenn die vor die Klammer gezogenen Instruktionen im Kopf des Fragebogens durchnummeriert und klar vom sonstigen Text abgesetzt worden wären. Die Befragten hätten durch diesen optischen Halt leichter memorieren können, dass es bei den Antworten insgesamt drei herausgehobene Aspekte gab, die zu beachten waren.

Nicht standardisierte Bemerkungen, etwa wenn das Item "SONSTIGES" angekreuzt wurde, sollten außerhalb der Klammern notiert werden. Daran hat sich jedoch bis auf eine Ausnahme niemand gehalten. Solche Bemerkungen wurden ganz überwiegend zwischen den Klammern gefügt. Dies ist ein konsistentes Verhalten seitens der Befragten, erzeugte aber Probleme bei der automatischen Auszählung. Eine konsistente Benutzerführung ist wichtiger als die Berücksichtigung technischer Belange. Das Programm hätte entsprechend anders ausgelegt sein müssen.

In einigen Fällen, in denen um die Angabe einer Zahl gebeten wurde, waren die Zahlenbereiche oder Zahlen mit Textergänzung angegeben (beispielsweise in der Form 10 - 15 oder ca. 10). Das Zählprogramm erwartete an dieser Stelle jedoch nur eine einzige, ganze Zahl. In solchen Fällen wurde bei der Auswertung von Hand das arithmetische Mittel eingesetzt und gegebenenfalls nach oben hin aufgerundet. Insofern sollte man im Einleitungstext auf das Zahlenformat hinweisen und/ oder das Auszählprogramm robuster auslegen.

Es gab noch eine ganze Reihe an weiteren, fehlerhaft ausgefüllten Antworten, die vom Auszählprogramm nicht automatisiert ausgewertet werden konnten:

[
x
]

[x

[x[

[x
=
]

x[]

[]x

[FONT face=Arial size=3>x</FONT>]

[ [Nachname Vorname] x]

[x]
Es folgt Text, der statt des x zwischen den Klammern eingefügt sein sollte.

Darüberhinaus gab es einen Fall, bei dem sämtliche eigentlich vertikal angeordnete Antwort-Items durch Löschen des Zeilenende-Steuerzeichens zu einer einzigen Zeile zusammengefügt waren. Auch das erschwerte eine automatische Auszählung.

Anhand dieser empirisch ermittelten Fehler, die die konzeptionelle Phantasie während der Programmierung zum Teil überstiegen, lassen sich natürlich zukünftig Strategien zur Steigerung der Robustheit des Auszählprogramms entwickeln.

Bei den offen gestellten Fragen V43, V44, in denen Beurteilungen der Mailinglist abgegeben werden konnten, wurden in einem ersten Schritt die erhaltenen Antworten interpretiert und daraus eine Reihe von Kategorien für beide Listen entwickelt. Zur Steigerung der Ordnung der Darstellung sind die Kategorien nach Bereichen gegliedert, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gesamtrahmen der Listen stehen. Für beide Listen lassen sich eine Reihe von Bereichen unterscheiden, denen die kategorisierten Antworten dann zugeordnet wurden. Ein Teil der Kategorien wurde dem Bereich des konstitutiven Grundverständnisses der Liste zugeordnet, dem die Liste ihre Namensgebung verdankt. Ein weiterer Teil der Kategorien wurde dem technisch-organisatorischen Bereich zugeschlagen. Drittens liessen sich verschiedene Kategorien dem formalen Bereich der Diskussionsführung innerhalb der Liste zuzählen. Viertens wurde eine Reihe von Kategorien dem Bereich unterschiedlicher Bedeutungsgehalte von Beiträgen zugeschrieben. Und fünftens schließlich werden Kategorien unterschieden, die dem Bereich bezeichneter Erträge zugerechnet werden. Gemäß dieses Ordnungsrahmens wurden die Antworten einsortiert und dann ausgezählt.

Zum Teil waren die Antworten so beschaffen, dass sie mehrere Aspekte ansprachen. In solchen Fällen wurden die Antworten zerlegt und nach den darin enthaltenen Komponenten unterschieden.

5.3.3 Methodische Unzulänglichkeiten des Fragebogens

Es ist verständlich, dass sich Menschen wehren, wenn sie den Eindruck haben, die Auffangkomplexität eines Fragebogens werde ihnen nicht gerecht. Ein Fragebogen kann eine solche Erwartung des Gerechtwerdens bei nicht-trivialen Fragestellungen grundsätzlich nicht erfüllen, da er primär in eine spezifische Begriffs- und Forschungskonstellation eingespannt ist und von daher etwas anderes als ein Kompromiss zwischen gerade noch angemessener Auffangkomplexität und möglichst effektiver Auswertung nicht erwartet werden darf. Um den immer gegebenen Abwehrimpuls seitens der Befragten so gering wie möglich zu halten, waren eigens zwei offene Fragen vorgesehen, in denen die Befragten sich ohne standardisierte Vorgaben sowohl zur Mailinglist (Frage V43/ V44) als auch zum Fragebogen und der Forschungsfrage (V63) äußern konnten.

Das Hauptproblem bei der Auswertung der Fragebögen verursachten Mehrfachnennungen, die nicht vorgesehen waren. Auch wenn im Vorspann des Fragebogens geschrieben war, dass Mehrfachnennung zu vermeiden seien, so sind trotzdem häufig auftretende Mehrfachnennungen natürlich nicht nur als fehlende Disziplin seitens der Befragten, sondern ebenso als eine Schwäche der Frage- bzw. Antwortkonstruktionen zu werten.

Es wäre sinnvoll gewesen, trotz der hohen Redundanz, jedes Mal von Neuem hinzuschreiben, dass Mehrfachnennungen zu vermeiden sind. Die Auswahl anleitenden Bewertungsbegriffe wie "vorwiegend", "hauptsächlich" oder "primär" wirkten als Schutz gegen Mehrfachnennungen ganz offenbar zu schwach.(Endnote 11) Bei den Fragen V16, V17, V18, V52, V56 und V57 in den Fällen, in denen es zu Mehrfachnennungen kam, wurde die Anzahl der Mehrfachnennungen festgehalten: 2-fache Mehrfachnennung sowie Mehrfachnennungen > 2. Hier zeigt sich einfach das Problem, dass im ASCII-Code keine Möglichkeit besteht, mittels Layout einerseits die Gültigkeit einer Anweisung zu signalisieren und sie zugleich optisch zurückzunehmen.

Die am häufigsten anzutreffenden Mehrfachnennung waren:
V16 - "Drucke aus" und "Speicher im Archivverzeichnis ab".
V17 - "bestimmte Autoren" und "interessante Subjects".
V56 - "Ausprobieren am Buero/ Rechnerpool-PC" und "Ausprobieren am Privat-PC", jeweils mit oder ohne Buch.

In V31 wurde der Begriff "Artikel" von einem Befragten mißverstanden im dem Sinne, ob man einen Artikel/ Aufsatz, der als Fachaufsatz in einem klassischen Papiermedium veröffentlicht wurde, nun zusätzlich auch in der Mailinglist publiziert hätte. Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Mißverständnis wäre vermutlich kleiner gewesen, wenn statt von einem Artikel von einem Beitrag, wie zuvor schon, die Rede gewesen wäre.

In V32, der Frage danach, wieviele E-Mails zusätzlich zu einem Beitrag bidirektional verschickt werden, haben zwei Befragte "100" Mails angegeben. Eine solche Angabe weist auf eine nicht intendierte Interpretation hin. Gleiches gilt für V33. In einigen Fällen scheint es so, als ob die Frage so verstanden wurde, wie viele Mails insgesamt schon verschickt wurden. So wurde mehrere Male eine 100 eingegeben, in einem Falle 45. Danach war aber nicht gefragt. Derart unplausible Zahlenangaben, deren Missinterpretation als Fehler im Fragebogendesign zuzuschreiben ist, wurden als Fehler codiert.

In V58 und V59, den Fragen nach dem akademischen Status mit spezifischem/unspezifischem Bezug zur Soziologie, hätte beim Studium nach Neben- und Hauptfach unterschieden werden sollen. In einer ganzen Reihe von Fragebögen wurde sowohl bei V58 als auch bei V59 Studium angekreuzt, was bei Nebenfächlern auch Sinn macht. Ich habe diese aber nicht als Nebenfächler codiert, das erschien mir als zu unsicher, sondern als "mit spezifischem Bezug zur Soziologie" stehend vereindeutigt. Das primäre Interesse lag darin, den akademischen Status soziologischer Experten, zu denen auch die Nebenfächler zählen, von soziologisch Interessierten ohne jeglichen akademischen Bezug zu unterscheiden. Es sind trotzdem einige Fälle verblieben, die sich nicht vereindeutigen liessen, so dass Nennungen in beiden Fällen bestehen blieben.

In V61, der Frage nach dem Geschlecht, wurde eine falsche Anweisung gegeben. Es sollte ein x zwischen den Klammern eingefügt werden. Die Frage bat sinnloser Weise um die Angabe der Anzahl an Jahren.

An der Fragebogenkonstruktion wurde mehrfach moniert, dass keine Indifferenz- bzw. Neutral-Items wie "weiß ich nicht" oder "teils-teils" vorgesehen waren. Statt eine solche Kategorie vorzusehen, die zu stark der zentralen Tendenz unterliegen, legte ich mehr Wert auf Differenzierungen auf einer entschiedenen Seite. Methodisch ist das sicherlich diskussionswürdig.

5.3.4 Regeln der Auszählung

Wenn ein Fragebogen sowohl im ASCII-Klartext als auch zusätzlich per Attachement, typischerweise als HTML-Anlage, zugeschickt wurde, so wurde allein der voranstehende ASCII-Klartext ausgezählt.

Ausgezählt wurden nur solche Fragebögen, bei denen zumindest die Hälfte der Fragen beantwortet waren.

Wenn jemand umfangreichere Kommentare in einer Extra-Mail dem Fragebogen hinterherschickte, wurden diese Kommentare von Hand in die V63 kopiert. Diese Frage V63 war eigens für solche Kommentare vorgesehen.

Als in V64 formal nicht korrekt beantwortet eingestuft wurde ein Fragebogen dann, wenn Mehrfachnennungen auftraten; wenn es einen Verstoß gegen die Strukturvorgaben gab (beispielsweise ein x nicht zwischen den beiden eckigen Klammern eingefügt war) oder wenn der Fragebogen zum Ende hin abgerissen war, weil die Kapazität des Editors, in dem der Fragebogen bearbeitet wurde, nicht hinreichte.

5.3.5 Die Rücklauf- und Beteiligungsquote

Tabelle 2: Rücklaufquote (Stand: 16.04.1999, 19.30)
  ML-Soz. ML-Luh.
Absolute Anzahl der insgesamt beantworteten Fragebögen: 173 143
Anteil der FB, die nach Fristablauf am 12.03., 18 Uhr eintrafen: 11.6% 15.4%
Absolute Anzahl der insgesamt angeschriebenen Teilnehmer: 514 411
Rücklaufquote unter Berücksichtigung der Teilnehmer-Gesamtzahl: 33.7% 34.8%
Rücklaufquote (berücks. die Teilnehm.-Gesamtzahl und Fehladr.): 35.8% 36.7%

Es ließ sich nicht jeder Fragebogen zustellen, weil sich einige Adressen von Mailinglist-Mitgliedern als fehlerhaft herausstellten. Insofern macht es Sinn, eine um die Fehladressierungen bereinigte Rücklaufquote anzugeben.

Darüberhinaus ist es sinnvoll, neben der Rücklaufquote eine Beteiligungsquote auszuweisen, weil es eine ganze Reihe an Mails gab, die an die Support-Adresse adressiert waren und in denen Teilnehmer begründeten, warum sie den Fragebogen nicht ausfüllen wollten oder konnten. Wenn man auch diese Teilnehmer berücksichtigt, läßt sich der Umfang derjenigen, die in keinster Weise schreibend in Erscheinung treten wollen (oder können) und die im Netzjargon als Lurker bezeichnet werden, noch etwas besser eingrenzen.

Tabelle 3: Beteiligungsquote (Stand: 16.04.1999, 19.30)
  ML-Soz. ML-Luh.
Anzahl der fehlerhaft eingetroffenen Fragebögen:    
- Mails waren nicht decodierbar: 1 1
- Mails waren nach wenigen Fragen abgerissen: 1 0
- Mails mit nicht-ausgefülltem FB: 2 3
Anzahl Mails an Support-Adr. von denen, die FB nicht beantworteten:    
- Technische Begründung, warum der FB nicht ausgefüllt werden konnte: 4 3
- Inhaltlich Begründung, warum der FB nicht ausgefüllt wurde: 32 15
- Sprachlich Begründung, warum der FB nicht ausgefüllt wurde: 2 1
- Mails ohne Text: 9 4
- Anfrage, ob das Beantworten des FB noch Sinn mache (wurde verneint): 6 5
- Beantwortung des FB wurde in Aussicht gestellt, aber nicht eingelöst: 10 5
- Beantwortete FB, die nach Redaktionsschluß eintrafen: 1 1
Beteiligungsquote: (Teiln.Gesamtzahl - Fehlermeld. + fehlerh. FB + Suppanfr) 49.9% 46.4%

Um die Zahl der Hardcore-Lurker, die definitiv niemals auf der Liste oder bei einer Befragung in Erscheinung treten (also knapp 50% sämtlicher Teilnehmer beider Listen), etwas einzugrenzen, lassen sich einige Faktoren nennen, die der Teilnahme am Mailinglistgeschehen oder einer Umfrage entgegenstehen:

Erreichbarkeit: Zum einen waren Semesterferien, wodurch insbesondere Studenten, die über keinen Privataccount in der Liste eingeschrieben sind, relativ unterrepräsentiert sein dürften. Technische Kompetenz: Es sind technische Probleme beim Beantworten von Mails in Rechnung zu stellen, seien diese dinghafter Art (Provider hat Probleme, der PC funktioniert nicht) oder kognitiver Art (generelles Ungelenksein im Umgang mit der Technik). Diesen technisch bedingten Anteil schätze ich relativ hoch ein. Zwar wurde die Hürde des Anmeldens in der Liste gemeistert, doch kann diese durch einen hilfreichen Experten vorgenommen worden sein. Es mögen Unsicherheiten darüber bestanden haben, ob bei einem etwaigen Reply der Fragebogen in die Mailinglist gerät und ähnliches mehr. Sprachliche Kompetenz: Bei nicht-deutschen Teilnehmern ist mit sprachlichen Problemen beim Verstehen und Beantworten von Mails zu rechnen. Doppelmitgliedschaft: Eine Doppelmitgliedschaft in beiden Listen kann dazu führen, dass der Fragebogen nur in einer der beiden Listen beantwortet wurde.

5.4 Überlegungen zu computergestützten Auswertungen und internetbasierten Umfragen

Einen aktuellen Diskussionsstand zum Einsatz von Computern zur Datenerhebung findet man bei Galliker (Galliker 1998). Wir müssen auf diese Diskussion, die sich darum bemüht, Computer gerade auch zur Analyse nicht-standardisierter Daten einzusetzen, nicht weiter eingehen. Das Auswerten und Generieren der Daten stellt methodisch keine bemerkenswerten Ansprüche, wie sie etwa für ambitionierte Textanalysen qualitativ erhobener Daten bestehen.

Einen knapp gehaltenen Überblick zu internetbasierten Umfragen, die naheliegenderweise von vornherein computergestützt ausgelegt sind, findet man bei Bandilla/ Hauptmanns (Bandilla/ Hauptmanns 1998).(Endnote 12) Bandilla/ Hauptmanns diskutieren drei Techniken zur Datenerhebung: Befragungen per E-Mail, Befragungen in Newsgroups und WWW-Befragungen, wobei ihr Schwerpunkt auf Befragungen per World-Wide-Web liegt. Während bei Befragungen per E-Mail als Vorteile Schnelligkeit, Asynchronizität und Ökonomie hervorgehoben werden und als Nachteil das Aufdrücken der Empfangskosten beim Empfänger, so werden bei Web-Befragungen als Vorteile vor allem die Vorgabe von einfach zu handhabenden Formularen und die mögliche Unterstützung durch Ton- und Videodaten genannt. Als Nachteile von Web-Befragung werden angeführt, dass die zu Befragenden erst einmal an die Web-Seite mit den Fragen gelangen und dann bereit sein müssen, unter Umständen die Kosten für eine rund 30-minütige Onlineverbindung zu tragen.

Den methodisch schwerwiegendsten Nachteil internetbasierter Befragungen sehen die Autoren naheliegender Weise in der fehlenden Repräsentativität der erhobenen Daten. Dieser Nachteil sei nur dann hinfällig, wenn die Befragten und die Grundgesamtheit ihrerseits einen Bezug zu Netznutzern ausweisen. Als Beispiele führ unproblematische Grundgesamtheiten nennen Bandilla/ Hauptmanns "alle Mitglieder einer Organisation, die das Intranet benutzen", "alle Besucher einer Website in einem spezifischen Zeitraum" oder "alle Teilnehmer einer Mailinglist". Sie stellen fest, dass bei Netzbefragungen grundsätzlich keine Zufallsstichproben gezogen werden könnten und die Stichproben immer in vergleichsweise sehr hohem Maße selbstselektierend seien. Insofern lautet das Fazit im Hinblick auf die Hochrechenbarkeit der Daten für die Grundgesamtheit der deutschen Bevölkerung, dass eine generelle Nutzung der Methode 'Online-Befragung' für repräsentative Umfragen z.Z. nicht möglich sei (Bandilla/ Hauptmanns 1998: 42). Im weiteren Teil der Untersuchung widmen sie sich den Internet-Nutzern. Um das Ausmaß der Verzerrungen bei repräsentativ angelegten Netzerhebungen abschätzen zu können, werden charakteristische Unterschiede zwischen der Gruppe der Internet-Nutzer und der restlichen Bevölkerung Deutschlands angegeben.

Wenn man anders als Bandilla/ Hauptmanns nicht auf Befragungen abzielt, die repräsentativ für eine Gesamtbevölkerung sein sollen, kann man in einigen Aspekten zu leicht verschobenen Urteilen gelangen, etwa zum Selbstselektions-Aspekt: Streng betrachtet spielt der Aspekt der Selbstselektion bei allen Formen der Befragung eine Rolle, mit Ausnahme vielleicht gesetzlich verordneter Befragungen. Dieser Aspekt kann deshalb nicht als Besonderheit gegen die elektronischen Formen der Befragung aufgeführt werden. Web-Befragungen sind nur dann in hohem Maße selbstselektiv, wenn öffentlich auf die Befragung hingewiesen wird mit der Bitte, es mögen möglichst viele Menschen die Website mit dem Fragebogen aufsuchen. Hier stimmt das Argument.(Endnote 13) Der Fall liegt aber schon anders, wenn eine Geschäftsleitung sämtliche Mitarbeiter mit einem firmenfinanzierten Netzzugang, gleichgültig ob Intra- oder Internet, dazu aufforderte, an der firmeninternen Web-Befragung teilzunehmen. Wer nicht daran teilnimmt, wird sich rechtfertigen müssen.

Es könnte in dieser Situation Sinn machen, eine Zufallsstichprobe aus den Mitarbeitern zu ziehen und nur die Ausgewählten zur Beantwortung des Fragebogens aufzufordern. Gleiches gilt für E-Mail. So können aus einer Liste von E-Mailadressen sehr leicht durch Zufallsauswahl Adressen gezogen werden, beispielsweise um vor einer Vollerhebung in einer Mailinglist einen Pretest des Fragebogens durchzuführen. Genau so wurde in dieser Befragung verfahren. Darüberhinaus setzt eine Befragung per E-Mail, im Unterschied zu vergleichbaren Befragungen per Web, keine in dem Masse homogene technische und organisatorische Umgebung voraus. Ich vermute deshalb, dass für klassische Formen der Befragung, auf Möglichkeiten nicht-klassischer Formen komme ich anschliessend kurz noch zu sprechen, E-Mail in dieser Bilanz besser als das Web abschneidet, zumal E-Mail mit 97.2% der am häufigsten genutzte Internet-Dienst ist (vgl. Fittkau & Maß 1999).

Bei der Durchsicht der Literatur zu Netzbefragungen fiel auf, dass Befragungen per E-Mail, gemessen an der Anzahl und Umfang der Artikel, in der Forschungsliteratur einen geringeren Stellenwert einnehmen als Befragungen per Web. Ich vermute, dass die Möglichkeiten von E-Mail deshalb unterschätzt werden, weil insbesondere die operativen Fehler bei der Datenerhebung und der Auswertung als zu groß eingeschätzt werden. Denn zweifellos muss der Fehler einer Datenerfassung per Mail größer ausfallen als der bei der Datenerfassung per Web-Formular, bei dem Syntaxfehler von vornherein ausgeschlossen sind.

Wie groß fiel der operative Fehler der vorliegenden Mail-Befragung aus? Die Syntaxfehler, im Sinne von operativ fehlerhaften, nicht maschinell eindeutig auswertbaren Antworten, waren erstaunlich gering. Zählt man allein die als fehlerhaft oder als Mehrfachnennung codierten Antworten in beiden Befragungen zusammen, dann beläuft sich die Gesamtzzahl operativer fehlerhaft beantworteter Fragen auf 107. Das entspricht auf Grundlage sämtlicher Fragen einer Fehlerquote von 0.54%. Im Durchschnitt wurden hiernach von 200 Fragen rund eine Frage technisch nicht trivial auswertbar beantwortet. Allerdings wurden vor der automatischen Kodierung der eingetroffenen Fragebögen diese durchgesehen und in einigen Fällen korrigiert, sofern die Angaben eindeutig interpretierbar, aber für das Auszählprogramm in der Form nicht auswertbar waren. Die genaue Zahl dieser von Hand durchgeführten Korrekturen habe ich leider nicht systematisch erfaßt. Jedoch wurde zu jedem Fragebogen festgehalten, ob die Fragen ausnahmslos syntaktisch korrekt und damit technisch problemlos auszählbar beantwortet wurden. In der ML-Soziologie waren 71.7%, in der ML-Luhmann 51.1% der Fragebögen in diesem Sinne syntaktisch fehlerlos (Ergebnistabelle V64).(Endnote 14) Von diesen Zahlen ausgehend ist insofern eine weitere Abschätzung möglich, wenn pro fehlerhaftem Fragebogen eine bestimmte Anzahl an Syntaxfehlern unterstellt wird. Dieser Überlegung gemäß käme man bei 2 unterstellten Fehlern pro Fragebogen auf eine Fehlerquote von 1.2%, bei drei unterstellten Fehlern pro Fragebogen auf eine Fehlerquote von 1.8 syntaktisch fehlerhaft beantworteter Antworten auf 100 Fragen.

Um die Abschätzung des operativen Fehlers durch worste-case-Angaben noch robuster zu machen, habe ich jede der Antworten der zwei nicht-decodierbaren Mails sowie die der zwei Word-Attachements, weil diese erst von Hand in eine auswertbare Form gebracht werden mussten, als operativ-syntaktisch vollständig falsch (hinzugezählt). Dann beläuft sich die Fehlerquote, bei drei unterstellten Fehlern pro syntaktisch falschem Fragebogen, auf insgesamt 3.1%. Hierbei überwiegen eindeutig die Mehrfachnennungen, die nicht allein als Syntax-Fehler gebucht werden sollten, sondern als Designfehler des Fragebogens. Insofern liegt die operative Gesamtfehlerquote der syntaktisch falsch beantworteten Fragen in dieser Befragung bei maximal 3%.(Endnote 15)

Vor einer Verallgemeinerung dieser Fehlerquote von 3% muss allerdings die Quote verschlechternd in Rechnung gestellt werden, dass eine außergewöhnlich große Zahl an Befragten der beiden Mailinglists den Umgang mit Befragungstechniken gewohnt ist und sich mehr als andere Gruppen den Schwierigkeiten einer automatischen Codierung und Auszählung bewußt sein kann. Zu berücksichtigen ist ferner, dass die Befragten vermutlich außergewöhnlich hoch motiviert und interessiert sein dürften, weil die Ergebnisse der Selbstaufklärung des eigenen Tuns dienlich sein könnten (vgl. Bosnjak/ Batinic 1999). In Befragungen mit einem geringeren in Aussicht gestellten Gewinn für die Teilnehmer, von denen einige zudem unter Umständen zum ersten Mal selbsttätig einen Fragebogen ausfüllen sollten, ist insofern mit einer größeren Syntax-Fehlerquote zu rechnen.

Die bessere Kontrollierbarkeit der Antworten bei Web-Befragungen durch Formularvorgaben ist theoretisch zweifellos gegeben. Aber ob dieser Vorteil praktisch wirklich relevant ist, ist nur schwer zu entscheiden. Ich halte die Fehlerquote der vorliegenden Untersuchung für gering und - im Vergleich zu Kodierungsfehlern bei Übertragungen von klassischen Papier-Befragungen in Datenmatrizen, aber auch im Vergleich zu Web-Befragungen außerhalb geschlossener Benutzergruppen - für absolut vertretbar. Bei Web-Befragungen ist zu berücksichtigen, dass Befragte, wenn sie sich durch Formular-Vorgaben zu sehr eingeengt fühlen, sich auf keine der angebotenen Antworten festlegen mögen. Bei einer Mail-Befragung würden sie sich stattdessen über die Anweisung hinwegsetzen und als Fehler codierte Mehrfachantworten geben. Insofern liesse sich vermuten, dass in Web-Befragungen zwar keine nicht-zugelassenen Mehrfachnennungen auftreten, dafür die Zahl der nicht-gegebenen Antworten relativ höher liegt.

Die syntaktisch-operative Fehlerquote hätte sich in dieser Befragung mit Sicherheit verringern lassen, wenn ...

  • im Anleitungstext viel Mühe darauf verwendet worden wäre zu erklären, dass Mehrfachnennungen nicht zugelassen sind und zum Ungültigwerden einer Antwort führen.
     
  • im Anleitungstext ferner mit Nachdruck darauf hingewiesen worden wäre, dass nur ein ASCII-Klartext, und nicht etwas WinWord-Attachement, zurückgeschickt werden sollen.
     
  • das Auswertungsprogramm erfahrungsgesättigt noch robuster hätte ausgelegen werden können.
     

Damit verblieben aus meiner Sicht unter klassischen Befragungsbedingungen als wirklich schwerwiegende Vorteile von Web-Befragungen gegenüber Mail-Befragungen die Möglichkeiten der Nutzbarkeit eines ansprechenden Layouts von Fragen und Anweisungen sowie insbesondere von Multimedia-Optionen (Einspielen von Audio- und Videodaten). Konkurrenzlos attraktiv wären Web-Befragungen dann, wenn die Forscher nicht länger am Papierparadigma festhielten, sondern nicht-klassische dynamische Fragebögen realisierten. Dynamische Fragebögen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine vom Befragten gegebene Antwort erst auswerten - etwa in Form von Client-Anfragen beim Server oder bei geringem Umfang in Form eines Java-Applet -, bevor sie die nächste Frage präsentieren. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich schon in heutigen Client-Server-Umgebungen wie Web-Befragungen, wenn man an Plausibilitätstests oder Filterfragen denkt. Verallgemeinert man die Möglichkeiten von dynamischen Fragebögen, dann liesse sich behaupten, dass sie sich stärker als passive Fragebögen den Befragten anpassten und somit die Eigenkomplexität des Befragten besser im Datensatz abbildeten, etwa vergleichbar dem, was man mit teilstandardisierten Interviews zu erreichen versucht.(Endnote 16)

An diesen Techniken wird gearbeitet. Es deutet sich an, dass eine solche Veränderung der Technik eine Veränderung der Organisation mit sich bringt. Technisch gesehen entnimmt der Forscher die Stimuli eines dynamischen Fragebogens einer Datenbank und muss diese entlang einer komplexen Stimulationsstrategie zusammensetzen. In einem dynamischen Fragebogen liessen sich dann die Fragen und Skalen in ihrer aktuellsten Form in Realtime aus per Internet verbundenen spezialisierten Datenbanken generieren. Für solcher Art permanent methodisch überwachter Stimuli sind, wie es vielfach seit langem schon insbesondere in der Psychologie der Fall ist, Lizenzgebühren zu zahlen. Dadurch können sich, stärker als bislang schon geschehen, neue Formen der Zusammenarbeit und Arbeitsteilung als Dienstleistungen im akademischen Bereich herausmendeln. Allerdings wohl um den Preis, dass zunehmend weniger Fragen überhaupt noch ohne Lizenzabgaben gestellt werden können, zumindest wenn ein professioneller Anspruch gestellt wird.

Endnoten

Endnote 1: Man erhält die Beiträge der ML-Soziologie beispielsweise vom Mai 1997, wenn man an die Listserv-Adresse (listserv@listserv.gmd.de) den Befehl get soziologie log9705 schickt. - zurück -

Endnote 2: Ich danke Martin Recke, der die Beiträge aus der Pre-GMD-Zeit der ML-Soziologie zur Verfügung stellte. Diese Beiträge habe ich mit meinem privaten Datenbestand aus dieser Zeit verglichen, bevor sie dann dem Gesamttextbestand zugefügt wurden. - zurück -

Endnote 3: Ich wurde auf diesen theoretisch interessanten Sachverhalt aufmerksam, weil sich in einigen Fällen ein Subject nach über einem Jahr wiederholte und dadurch die ermittelten Standardabweichungen für die Länge und Dauer von Threads unplausibel wurden und an Aussagekraft verloren. - zurück -

Endnote 4: So sind die Antwortzeiten des Mailservers nicht garantiert und die Anbindung der Teilnehmer kann mit ganz unterschiedlichen Techniken (realtime (Internet-online) oder zeitversetzt (beispielsweise per Poll-Netzanbindung, wie sie im uucp-Netz und Mailboxnetzen üblich ist)) realisiert sein. - zurück -

Endnote 5: Deshalb befindet sich auf der Daten-CD im Verzeichnis "bearbeitet" der ML-Soziologie und der ML-Luhmann eine Datei, die über sämtliche Mailinglistbeiträge hinaus auch die Klassifizierungscodes enthält. - zurück -

Endnote 6: Man erhält die Mitgliederlisten der Mailinglists zugeschickt, wenn man als Mitglied der Liste an die Listserv-Adresse den Befehl review soziologie respektive review luhmann oder review imd-lschickt. - zurück -

Endnote 7: Ich danke Hinrich Kuhls für die Übermittlung der Teilnehmerliste von 9809 und Christian Stegbauer für die Übermittlung der Teilnehmerliste von 9810 und die Teilnehmerzahlen für 9707, 9708 und 9709. Rainer Rilling gebührt Dank für die Teilnehmerlisten der ML-IMD. - zurück -

Endnote 8: Derartige sozial-kommunikative Experimente verbirgt man ohnehin besser hinter Pseudonymen, die für Beobachter nicht erkennbar sind. - zurück -

Endnote 9: Hierbei fiel auf, dass bei der ersten Subscription der Liste überwiegend der Titel im Namen angeführt wurde, der in der nächstfolgenden Anmeldung dann oftmals fehlte. - zurück -

Endnote 10: Die Programme sind in Rexx programmiert und laufen unter Linux. - zurück -

Endnote 11: So hätte bei der vorangestellten Frage der Variablen V5 bis V13, in der nach den hauptsächlichen Motiven für die Subscription der Liste gefragt wird, auf das "hauptsächlich" besser verzichtet werden sollen, wenn anschliessend die Motive vorgegeben werden. - zurück -

Endnote 12: Mittlerweile sind umfangreichere Publikationen zu diesem Thema erschienen z.B. Batinic (vgl. Batinic et al., 1999), Janetzko (vgl. Janetzko 1999) oder Welker (Welker 1999). Hilfreich auch die Untersuchung von 12 Online-Studien bei <e>market - "Rubrik Nutzerzahlen". - zurück -

Endnote 13: Man könnte hierbei eine Beteiligungs- und eine Rücklaufquote unterscheiden Tabelle, wenn man neben den ausgefüllten auch diejenigen Clients, die den Fragebogen zwar aufrufen aber nicht ausfüllen, registrierte. - zurück -

Endnote 14: Sobald sich etwa ein x außerhalb der vorgesehenen Klammer befand, eine Zahl durch einen Textstring wie "ca." ergänzt wurde oder auch eine Mehrfachnennung auftrat, wurde der Fragebogen als "syntaktisch nicht vollständig korrekt" beantwortet taxiert. - zurück -

Endnote 15: Abgerissene bzw. nur teilweise beantwortete und nicht-ausgefüllte Fragebögen müssen hier nicht berücksichtigt werden, weil diese automatisch aussortiert und damit nicht ausgewertet wurden. Hinzukommt, dass dieser Fehler nicht spezifisch nur bei Mail-Befragungen auftritt. - zurück -

Endnote 16: Allerdings könnten unter Umständen die durch dynamische Fragebögen erzielten Ergebnisse sogar besser als die von menschlichen Interviewer ausfallen, da diesem nur eine begrenzte Auffangkapazität zugemutet werden kann, einer Maschine aber unter Umständen große Teile des digitalisierten Weltwissens zur Verfügung steht. - zurück -


6 Die Auswertung



6.1 Die Mitglieder der Mailinglists

In diesem Abschnitt gehe ich der Frage nach, wie sich der Kreis der Mitglieder zusammensetzt. Mich interessiert, wie viele Mitglieder die Mailinglists subscribiert haben und wie die monatlichen Zuwachsraten ausfallen, wie die Verteilung der Geschlechter und akademischen Positionen ausfällt und eine ganze Reihe weiterer Fragen dieser deskriptiv-sichtenden Art.

Tabelle 4: Die kumulierte Gesamtteilnehmerzahl seit Bestehen der Listen (bereinigt)
ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
Zeitraum 19.01.1995 - 01.01.99 20.11.95 - 01.01.99 09.95 - 01.12.98
Mitglieder 882 673 -
Anteil Frauen 17.63% 8.77% -
Anteil Uni-Accounts 42.57% 38.63% -

Der über den gesamten Zeitraum seit Bestehen der Mailinglists gemittelte, geringe Frauenanteil in der ML-Luhmann hat mich am meisten überrascht. Dass sich hier aber in den letzten Jahren etwas getan hat, zeigen zum Vergleich die Zahlen des aktuellen Mitgliederbestands. Die Frage nach dem geringen Frauenanteil verfolge ich gleich weiter. Zunächst wenden ich mich den absoluten Mitgliederzahlen zu.

Um einmal nur grob abzuschätzen, wie hoch der Anteil der gegenwärtig in Deutschland mit Soziologie Beschäftigen liegen mag, der sich in die ML-Soziologie eingeschrieben hat, beschränke ich mich der eindeutigen Datenlage wegen auf die 35222 Studierenden der Sozialwissenschaften im Wintersemester 1996 (bmb+f, Grund- und Strukturdaten 1998/99: 156). Gemäß den Angaben der Befragung beträgt der gegenwärtige Anteil an Studenten in der ML-Soziologie 40%, den ich einmal über die Jahre als konstant annehme. Bezogen auf die 401 Teilnehmer der ML-Soziologie im Dezember 1996 (siehe die nachfolgende Grafik) hatten somit knapp 0.5% der Sozialwissenschaften-Studierenden die Mailinglist für Soziologie subscribiert. (Ergebnistabelle V58)(Endnote 1) .

Tabelle 5: Anzahl der eingeschriebenen Studenten der Sozialwissenschaften in Deutschland
Wintersemester Anzahl Quelle
1996: 35222 bmb+f 98/99: 156
1995: 33861 bmb+f 97/98: 154
1994: 29856 bmb+f 96/97: 160
1991: 47714 nur früh. Bndgebiet, bmbw 94/95: 150
1990: 45059 nur früh. Bndgebiet, bmbw 92/93: 180
1989: 41708 nur früh. Bndgebiet, bmbw 91/92: 160

Nun zum monatlichen Zuwachs an Mitgliedern seit Bestehen der Liste bis zum Dezember 1998:

Während in den ersten beiden Jahren die Zahl der Mitglieder pro Jahr in guter Näherung linear zunahm (ML-Soziologie etwa 120 pro Jahr, ML-Luhmann etwa 100 pa), flacht die Kurve seit dem Jahreswechsel 1996/ 1997 in der ML-Soziologie recht deutlich ab, um dann seit August 1997 für einen längeren Zeitraum bei etwa 480 Mitgliedern zu stagnieren. Der Zuwachs an Mitgliedern in der ML-Luhmann hält dagegen recht beständig an.(Endnote 2)

Zieht man zum Vergleich den Zuwachs an Internet-Benutzern heran - der im gesamten Untersuchungszeitraum exponentiell wachsend verläuft, wenn man die Zahl der an das Internet angeschlossenen Server zugrundelegt und die Anzahl der Personen pro Server als konstant annimmt (siehe http://www.cc.gatech.edu/gvu/user_surveys/) -, so drängt sich die Vermutung auf, dass sich die Teilnehmer der Listen eher gezielt themen- und weniger gelegenheitsorientiert in die Mailinglists eintragen. Es spielt hier offenbar mehr eine Rolle, dass die Teilnehmer mit Soziologie bzw. Gesellschaftstheorie befaßt sind, als dass sich ihnen durch Internetzugang eine Gelegenheit bietet, unter diesen günstigen Bedingungen zu beobachten, was Soziologinnen und Soziologen bzw. Systemtheoretikerinnen und Systemtheoretiker umtreibt. Diese Vermutung wird durch die nachfolgend aufgeführten Befunde, insbesondere durch die Ergebnisse der Befragung, erhärtet werden.

Diese These vom spezifischen Interesse an der Thematik der Mailinglist - gegenüber einer bloss guten Gelegenheit, mal hineinzuschnuppern - wird gestützt, wenn man vergleicht, wie viele Mitglieder zugleich in beiden Mailinglists eingeschrieben waren und wie viele von der Existenz der jeweils anderen Mailinglist wissen. Zum Zeitpunkt 1999/01/01 ergab dies eine Schnittmenge von 104 Mitgliedern (ML-Soziologie: 20.1%, ML-Luhmann: 24.6%). Dafür das Luhmann in den Nachrufen zu den "Theoriekönigen" (ZfS vom Dezember 1998) oder "Lichtbringern" (Neue Züricher Zeitung vom 12.11.1998) der Soziologie gekrönt wurde und zweifellos zu "einem der bedeutendsten deutschen Gesellschaftswissenschaftlern der Nachkriegszeit" (TAZ vom 12.11.1998) zählt, ist diese Zahl meiner Ansicht nach erstaunlich gering. Auf die Frage im Fragebogen, ob man die andere Mailinglist kenne, gaben 62.8% der Teilnehmer der ML-Soziologie an, dass sie von der ML-Luhmann wüßten, in der ML-Luhmann wußten 45.5% von der Existenz der ML-Soziologie (Ergebnistabelle V28).

6.1.1 Das Alter der Mitglieder

Die Befragten der ML-Soziologie sind mit durchschnittlich 34.3 Jahren um ein Jahr jünger - es handelt sich allerdings um keine signifikante Differenz -, wenn auch altersmäßig etwas heterogener zusammengesetzt, als die Befragten der ML-Luhmann (Ergebnistabelle V60). Damit liegen diese Zahlen sehr nahe denen, die für Internet-Nutzer generell gelten: Bei ausschließlich privaten Nutzern liegt der Mittelwert bei 35.7 Jahren. Rechnet man noch diejenigen hinzu, die ausschließlich im Beruf über einen Internetzugang verfügen, sind es 36.8 Jahre (vgl. Fittkau & Maß 1999).

6.1.2 Der akademische Status der Mitglieder

Das Ergebnis einer früheren Studie zur ML-Soziologie (vgl. Rost 1996d), in der die Mitglieder nach ihrem akademischen Status befragt wurden, ergab folgende Verteilung (Gesamtzahl der TeilnehmerInnen: 101 bei einer Rücklaufquote von 32%):

Tabelle 6: Akademischer Status der Befragten der ML-Soziologie am 07.06.1996 (vgl. Rost 1996d: 279)
akademischer Status Anteil
Soziologen und Soziologie-Studierende 83%
Nicht-soziologisch ausgeb. Akademiker/ Studierende 12%
Laien 5%
Lehrstuhl für Soziologie-Inhaber 2%
Akademischer Mittelbau (Dipl./ Mag./ Prom./ Habil.) 57% (davon 88% Soz)
Studierende 37% (davon 84% Soz)

Für die vorliegende Studie wurde das Kategorienset zur Ermittlung des akademischen Status klarer unterschieden und höher aufgelöst. (Ergebnistabelle V58)

Tabelle 7: Akademischer Status der Befragten der ML-Soziologie mit/ohne spezifischem Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 (auf Grundlage der Befragung)
akademischer Status ML-Soz msBzS ML-Soz osBzS
Professur 3% 4%
Habilitation 1% 4%
Promotion 19% 15%
Diplom/ Magister 38% 33%
Studium 40% 30%
ohne akad. Bezug - 15%
Gesamt 101% 101%

Vergleicht man zunächst die aktuellen Zahlen der ML-Soziologie mit denen von 1996, so stellt man eine nur ganz leichte Verschiebung fest, die man statistisch kaum Ernst nehmen darf.(Endnote 3) Noch am deutlichsten nimmt offenbar der Anteil der nicht-akademischen Laien in der ML-Soziologie ab, von ehemals 5% auf nunmehr 2% (gemittelt über die beiden Kategorien msBzS und osBzS), der durch die anteilige Zunahme eher von den Lehrstuhlinhabern und Studierenden als dem Mittelbau ausgeglichen wird. Dieser Befund einer solch geringen Dynamik überrascht. Ich hätte eine wesentlich eindeutiger erkennbare Veränderung zugunsten des Anteils akademisch-etablierter Mitglieder erwartet und auf keinen Fall sogar noch eine tendentielle Zunahme des Anteils der Studierenden.

(Ergebnistabelle V59)

Tabelle 8: Akademischer Status der Befragten der ML-Luhmann mit/ohne spezifischem Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 (auf Grundlage der Befragung)
akademischer Status ML-Luh msBzS ML-Luh osBzS
Professur 9% 5%
Habilitation 1% 5%
Promotion 24% 21%
Diplom/ Magister 29% 41%
Studium 37% 20%
ohne akad. Bezug - 8%
Gesamt 100% 100%

Bemerkenswert an der aktuellen Verteilung ist, dass die Luhmann-Liste zu 41% von Nicht-SoziologInnen subscribiert wurde, die allerdings zu einem Anteil von 72% (ML-Soziologie: 55%) einen gefestigten akademischen Status innehaben. Über ein Drittel der befragten Mitglieder der ML-Luhmann verfügen mit Bezug zur Soziologie über einen zumindest promovierten Status, gegenüber einem knappen Viertel in der ML-Soziologie.

6.1.3 Der Frauenanteil unter den Mitgliedern

Tabelle 9: Die Zahl der Mailinglist-Mitglieder am 01.01.1999 (nicht bereinigt)
Liste ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
Zeitpunkt 01.01.1999 01.01.1999 01.12.1998
Mitglieder 518 432 321
Anteil Frauen 18.6% 13.5% 13.0%
Anteil Uni-Account 44.4% 36.1% 39.6%

In allen drei Listen nimmt der Frauenanteil zwar tendentiell zu, doch das Niveau der absoluten Zahlen ist niedrig. Dieser Befund muss erstaunen, auch wenn er nicht überrascht. Vergleicht man die Frauenanteile, dann zeigt sich, dass die ML-Soziologie mit einem Anteil von über 22% startete, dann innerhalb des folgenden Jahres auf 13% sackte und seitdem mit einer leichten Tendenz stetig nach oben zeigt. Einen ähnlichen Verlauf weist die ML-Luhmann auf, allerdings mit einem absolut weitaus geringeren Frauenanteil. Während in der Frühzeit der Liste der Anteil 10% betrug, sackte der Anteil innerhalb eines halben Jahres auf knapp 5%, oszillierte dann gut zwei Jahre lang zwischen 7% und 8% und weist erst seit Anfang 1998 eine stetige Tendenz nach oben auf. Diese Zahlen sind insofern bemerkenswert und erklärungsbedürftig, weil allein der Anteil an Studentinnen der Sozialwissenschaften über 50% beträgt (für 1996: 17950 Studentinnen zu 17272 Studenten, Quelle: bmb+f, Grund- und Strukturdaten 1998/ 1999) und selbst der ohnehin geringe Anteil der weiblichen Habilitierten 1996 mit 12.3% höher liegt.

Setzt man den Zuwachs des Frauenananteil in den letzten Monaten ins Verhältnis zur relativen Abnahme der Mitglieder insgesamt, dann ist diese Entwicklung vermutlich weniger als ein verstärktes Drängen nun auch der Frauen in die Mailinglists zu interpretieren, als vielmehr als ein Nachlassen des Drängens der Männer.

Die Angaben zum Frauenanteil unter den Internet-Nutzern ganz allgemein lag 1995 bei 6%, im Herbst 1998 bei 17% (siehe: iX 1999/02: 16). Allerdings ist diese Angabe problematisch, wenn man den weiblichen Anteil der Internet-Nutzer in den wenigen vertrauenswürdigen Studien vergleicht. Der Frauen-Anteil wird in anderen Befragungen, die sich, so weit ersichtlich, alle auf 1997 beziehen, mit 12% (W3B-Umfrage), 15% (3-Länder-Umfrage), 20% (Umfrage der Uni Leipzig), 27% (ARD-Online) und 28% bis 32% (Academic Data) angegeben (Bandilla/ Hauptmanns 1998: 45f). Der Anteil der Frauen, der den Fragebogen im März 1999 beantwortete, betrug in der ML-Soziologie 23.4%, in der ML-Luhmann 13.7% (Ergebnistabelle V61).

Die Zahlen belegen, dass die durch die neuen Informations- und Kommunikationtechniken geschaffenen Spielräume von Frauen weitaus weniger genutzt werden als von Männern, obwohl die bestehenden Netzforen für beide Geschlechter gleichermaßen zugänglich sind. Weder an den PCs der Schulen noch an denen der Hochschulen noch am heimatlichen PC dürften sich strukturelle Hindernisse dafür finden lassen, dass Frauen von vornherein weniger mit Computern und Netzen in Berührung kommen als Männer. Auch die Vermutung einer fehlenden Bereitschaft zur Nutzung von Computern kann hier nicht überzeugen, da der Übergang von der Schreibmaschine zum Computer im akademischen Bereich inzwischen weitgehend vollzogen sein dürfte. Woran es offenbar aktuell hauptsächlich noch mangelt, ist die theoretische und praktische Bereitschaft, den Übergang vom Computer zum Netz zu vollziehen. Am wahrscheinlichsten erscheint mir deshalb die These, dass Frauen vor allem sich selbst vom Gebrauch elektronischer Foren ausschliessen und nicht etwa unmittelbar sozial ausgeschlossen oder zumindest behindert werden. Worin nun die ungleichen Bereitschaften begründet liegen und welche sozialen Bedingungen dafür die Voraussetzung abgeben, darauf kann an dieser Stelle keine überzeugende Antwort gegeben werden. Ebensowenig liesse sich mit Bestimmtheit sagen, ob diese Ungleichverteilung dauerhafte Züge annehmen wird. Es ging lediglich darum, für die Erstaunlichkeit und Erklärungsbedürftigkeit der festgestellten Ungleichheit sensibel zu machen.

Weil auf die Frage nach den Gründen für die geringe Repräsenation von Frauen in den untersuchten Listen zum Zeitpunkt der Fragebogenerstellung keine befriedigende Antwort zu finden war, interessierten mich die Meinungen der Mitglieder zu diesem Problem (Ergebnisse V62). Die frei gegebenen Antworten wurden für jede Mailinglist kategorisiert und anschliessend ausgezählt.

Tabelle 10: Spekulationen zur Unterrepräsentanz von Frauen in Mailinglist
ML-Soziologie ML-Luhmann
Absolute Anzahl der insgesamt beantworteten Fragebögen: 173 143
Diese Frage haben beantwortet: 61.3% 60.8%
Die Anzahl der Thesen: 123 99

Die unterschiedlichen Anteile von Frauen und Männern in den Mailinglists haben die Teilnehmer mit folgenden Thesen erklärt:

Tabelle 11: Thesen zum unterschiedlichen Anteil von Frauen und Männern in der Mailinglist
Thesen ML-Soz. ML-Luh.
1. Unterschiedlich ausgebildete Interessen und Kenntnisse an Computern: 42% 17%
2. Unterschiedlich ausgebildete Interessen an und Kenntnisse zur Theorie: 3% 40%
3. Unterschiedliche Vertretung der Geschlechter im akademischen Bereich: 15% 9%
4. Bekundung, nicht zu wissen, wie dieser Unterschied zu erklären ist: 11% 7%
5. Unterschiedlich ausgebildete Präferenzen für face2face-Kommunikation: 9% 2%
6. Unterschiedliche Verfügung über Ressourcen wie Zeit und Geld: 2% 5%
7. Unterschiedliche Sozialisation der Geschlechter: 4% 1%
8. Frauen werden durch die Dominanz der Männer in der Liste abgeschreckt: - 5%
9. Frauen sind generell weniger in den elektronischen Netzen vertreten: 4% -
10. Die ML-Soz. komme dem Drang der Männer zur Selbstdarstellung entgegen: 3% -
11. Die ML-Soziologie ist nicht so interessant und ertragreich: 2% -
12. Bekundung, dass die Differenz nicht weiter wichtig genommen werde: - 2%
13. Weitere, nicht aggregierbare Antworten: 5% 11%

Die beiden insgesamt am häufigsten gewählten Erklärungen führen den deutlich geringeren Frauen-Anteil in den Mailinglists demnach zum einen auf unterschiedliche Interessen und Kenntnisse im Bereich der Computertechnik und zum zweiten, speziell in der Luhmann-Liste, auf unterschiedliche Theorieinteressen und -kenntnisse von Männern und Frauen zurück. Dabei reicht das Spektrum der Thesen zum Verhältnis von Geschlecht und Computertechnik von der Annahme, dass Frauen im geistes- und sozialwissenschaflichen Bereich generell weniger an Informationstechnik interessiert seien bis hin zur Unterstellung einer allgemeinen "Technikphobie", die Frauen insgesamt zuzuschreiben sei. Die Spannweite der Thesen hinsichtlich des ungleich verteilten Theorieinteresses reicht von der Annahme, dass Frauen generell weniger Theorieinteressen und -kenntnisse ausbilden bis hin zu Aussagen dass sich Theorieinteressen und Kenntnisse auf andere Bereiche bezögen.

In den Antworten beider Listen werden kaum mehr unmittelbare strukturelle Zwangsverhältnisse und Hindernisse als Erklärung für die bestehenden Unterschiede der Geschlechteranteile in den Listen herangezogen. Statt dessen beziehen sich die Erklärungen primär auf den Bereich der Wirksamkeit subjektiver Unterschiede. Dabei bestehen allerdings deutliche Unterschiede in den favorisierten Angaben zwischen beiden Listen. Es werden wenig überraschend solche Erklärungen bevorzugt, die durch den thematischen Rahmen der jeweiligen Mailinglist nahegelegt werden. Dass in der ML-Soziologie, im Unterschied zur ML-Luhmann, die These unterschiedlich ausgebildeter Theoriekenntnisse und Interessen kaum eine Rolle spielt, hängt vermutlich damit zusammen, dass diese Liste von ihren Mitgliedern nicht als ausgesprochene Theorieliste, sondern eher als Serviceliste begriffen wird.(Endnote 4)

Womöglich ist die dürre These am plausibelsten, dass Frauen womöglich stärker vom unmittelbaren Nutzen überzeugt sein müssen, bevor sie sich auf eine neue Technik oder ein neues Verfahren einzulassen bereit sind. So heißt es in einer aktuellen Meldungen des Heise-Newstickers vom 30. Mai 2000:

"Frauen nehmen Online-Shopping in die Hand
Während in deutschen Landen Initiativen wie -Frauen ans Netz- noch darum kämpfen, das Internet zur Hälfte mit weiblichem Leben zu füllen, ist man in den USA schon ein gutes Stück weiter: Die 50-Prozent-Hürde unter der Internet-Bevölkerung haben die Frauen schon genommen. Zudem dürfte das, womit sich überproportional viele Frauen im Web beschäftigen, genau den Geschmack der neuen "Internet-Gestalter" aus Wirtschaft und Politik treffen: Einkaufen. Nach einer Studie der Gruppe http://www.peoplesupport.com/ stellen Frauen 63 Prozent der Online-Shopper; vor einem Jahr waren nach Erkenntnissen einer von CommerceNet und Nielsen Media Research durchgeführten Studie nur 38 Prozent aller US-amerikanischen und kanadischen Surfer, die übers Web eingekauft haben, weiblich.

Warum mehr Frauen als Männer das Web als Einkaufsparadies nutzen, liegt für Lance Rosenzweig, Chef von PeopleSupport, auf der Hand. "Frauen sind traditionell verantwortlich für 80 Prozent der Einkäufe in ihrem Haushalt. Wenn mehr Einkäufe online stattfinden, werden Frauen in dieser Welt ebenfalls die Verantwortung dafür übernehmen." Mit solchen Tendenzen gehe auch eine Änderung der Internet-Landschaft einher. So hat im letzten Jahr eine Reihe frauenorientiert Web-Sites ihre Pforten geöffnet, etwa Women.com, Oprah Winfreys Oxygen.com oder Style.com. Rein demographisch unterscheiden sich die weiblichen Netizens nicht sehr von ihren männlichen Surf-Genossen, weiß die Studie aber zu berichten. Typischerweise seien Online-Shopperinnen zwischen 45 und 54 Jahren alt, verdienen mehr als 75.000 US-Dollar, sind weiß und haben Kinder."

Als ein kurzes Zwischenfazit auf Basis dieser sozialstrukturellen Fragestellungen liesse sich sagen, dass die Zusammensetzung der Mitglieder den diskursiven Zusammenhang zwischen den formal Bildungsungleichen verdichtet. Es kommt zu einer kommunikativen Aufhebung der strikten Rollentrennung von akademischem Lehrer und Schüler. Es werden Erfahrungen mit dialogischen Umgangsformen gesammelt in einer Situation, in der mit einem traditionellen Bildungstitel nicht notwendig zugleich auch ein privilegierter Wissensanspruch und die gesellschaftlich adäquate Fähigkeit zu lernen erhoben werden kann. Die geringe Zahl an Mitgliedern deutet darauf hin, dass die Mitgliedschaft in einer Mailinglist jedoch noch weit davon entfernt ist, als akademische Normalität gelten zu können. Das Durchschnittsalter der Mitglieder zeigt, dass es sich vorwiegend um Mitglieder um die 35 Jahre handelt, von denen die Angebote der Liste genutzt werden. Diese stehen nicht mehr am Anfang ihrer intellektuellen Entwicklung, wohl aber, wie die Verteilung der Bildungstitel zeigt, noch am Beginn ihrer akademischen Laufbahn. Diese Konstellation bedeutet eine Position, in der der Zwang und die Bereitschaft zu intellektueller Produktivität besonders hoch sind. Dies läßt vermuten, dass hier bei den Protagonisten eine besonders hohe Aufnahmebereitschaft vorliegt, die zu der Erwartung führt, dass die Ergebnisse von Mailinglistkommunikationen im bestehenden Wissenschaftssystem durchaus einflußreicher sind als die geringe Reputation einer Mailinglist und die relativ kleine Zahl an Mitgliedern nahelegen.

6.1.4 Von welchem PC aus beobachten die Mitglieder das Geschehen der Listen?

Zählt man anhand der E-Mailadressen der Mitglieder die Hochschul-Accounts aus, dann schwankt der Anteil in der ML-Soziologie beständig zwischen 41% und 47%, während er in der ML-Luhmann inzwischen unter 40% liegt und mit einer klaren Tendenz nach unten zeigt.

Für Mitglieder von Hochschul-PC aus fallen die ökonomischen und technischen Teilnahmekosten relativ am geringsten aus, weil sie hierfür zumeist auf die Wartungsspezialisten der Hochschule zurückgreifen können. Am teuersten ist die Teilnahme für diejenigen, die sowohl vom Büro-/Rechnerpool-PC als auch privat auf die Liste zugreifen können. Unter den Befragten der ML-Soziologie ist das bei 20.8%, unter denen der ML-Luhmann zu 23.8% der Fall. Die meisten Befragten haben sich allerdings ausschließlich von ihrem Privat-PC aus eingeschrieben (S: 38.2 / L: 40.6%), gefolgt von der Teilnahme ausschließlich vom Büro-PC aus (S: 31.2%/ L: 30.8%). Die geringste Rolle spielt die Subscription ausschließlich vom Rechnerpool-PC aus (S: 8.1 / L: 3.6%) (Ergebnistabelle V2).

6.1.5 Wie wurden die Mitglieder auf die Mailinglists aufmerksam?

Eindeutig die meisten Befragten wurden durch die "gezielte Recherche im Netz" (S: 35.5% / L: 39.9%) auf die Mailinglist aufmerksam, gefolgt vom "Hinweis durch Kollegen" (S: 19.2% / L: 28.7%). Keine Rolle spielen dagegen "Netz- und Computerschulungen" (Ergebnistabelle V1).

Dieser Eindruck, dass Computer- und Netz-Schulungen kaum eine Rolle spielen - und dass es offenbar auch gar keine relevanten Angebote für speziell am Fach ausgerichtete Schulungen gibt (oder zumindest sind sie, falls es sie gibt, nicht so attraktiv, dass sie genutzt würden) -, verstärkt sich, wenn man die Antworten auf die Frage, wie der Einstieg in den Umgang mit Computernetzen gefunden wurde, durchsieht. Die Hauptantwort lautet hier: "Durch Ausprobieren am PC ohne Buch" (Ergebnistabelle V56). Dabei zeichnet sich ein kleiner Unterschied zwischen den beiden Listen ab: Während in der ML-Soziologie überwiegend am Büro-/Rechnerpool-PC ohne Buch probiert wird (25.2%, Ausprobieren am Privat-PC ohne Buch: 24.6%), überwiegt in der ML-Luhmann das Ausprobieren am Privat-PC ohne Buch (33.1%, Ausprobieren am Büro-/Rechnerpool-PC ohne Buch: 24.5%). Eindeutig keine Rolle spielen Schulungen, wie sie etwa von den in der Regel privat zu bezahlenden Volkshochschulen angeboten werden, immerhin eine kleine Rolle spielen von Uni oder Arbeitgeber bezahlte Schulungen (S: 5.6% / L: 6.5%).

Etwas überraschend ist der geringe Anteil der Einweisungen durch Kollegen oder Freunde (S: 13.5% / L: 9.35%), die mit entscheidenden Tips weiterhelfen. Die zumeist persönliche Einweisung durch bereits Erfahrenere (sowie durch Schulungen aus dem Umfeld des Rechenzentrums oder des Informatik-Instituts für einen bereits leidlich eingewiesenen Nutzerkreis) spielte zu den Pionierzeiten der Netznutzung Anfang der 90er Jahre dagegen eine große Rolle, einfach deshalb, weil es kaum Netzanwendungs-Literatur gab und die Thematik so neu und Bedienung der Programm so kryptisch war, dass man durch bloßes Ausprobieren kaum weiterkam.(Endnote 5) Insofern läßt sich dieser geringe Anteil der persönlichen Einweisung durch Experten und Schulungen als ein Indiz dafür nehmen, dass die Pionierzeiten der Netznutzung vorbei sein könnten. Man kommt offenbar auch ohne Einweisungen durch Probieren zu befriedigenden Ergebnissen. Dass die Pionierzeiten der Netznutzung auch dem Selbstverständnis nach zuende sind, zeigt sich darin, dass sich in der ML-Soziologie 65.5%, in der ML-Luhmann 78.3% der Befragten nicht als Pioniere der Netznutzung sehen (Ergebnistabelle V54).

Es läßt sich allerdings bezweifeln, ob die Netz-Technik inzwischen tatsächlich so anwendungsfreundlich ausgelegt ist, dass man durch bloßes Ausprobieren in kurzer Zeit zu einem hinreichenden Anwendungs-Know-How gelangen kann. Vermutlich gibt es in den Mailinglists einen recht hohen Anteil an Mitgliedern, die mit ihren Netzprogrammen nur unbeholfen umzugehen wissen. Ein Hinweis dafür gibt die große Anzahl an fehlerhaft zugeschickten Antwort-Mails und die insgesamt sieben Befragten, die sich nicht in der Lage sahen, im Fragebogen ein x zwischen den eckigen Klammern einzufügen. Wie sich herausstellte, war diesen nicht klar, dass sie zuvor mit Reply hätten antworten müssen, damit der Fragebogen bearbeitbar in den Editor geladen wird. Immerhin sahen sich diese sieben Befragten aber in der Lage, eine Mail zu verschicken, um auf den vermeintlichen Mißstand hinzuweisen - es wird vermutlich einige Befragte gegeben haben, die nicht einmal dazu in der Lage waren. Und immerhin sind diese sieben bereits Mitglieder einer Mailinglist. Ich beobachte in meiner Umgebung, dass es bei gegebenem hohen inhaltlichen Interesse und vorhandener Technik durchaus Monate und sogar Jahre dauern kann, bis jemand seine technische Unsicherheit überwindet und sich in eine Mailinglist einschreibt. Die Anwendungsprogramme sind inzwischen so ausgelegt, dass man durch Probieren zumeist zu ersten Erfolgen kommt und der Lernmodus des Ausprobierens auf Dauer nicht entmutigt wird. Aber es ist erfahrungsgemäß noch immer für viele Anwender ein Problem, beispielsweise Grafiken oder Texte zu verschlüsseln oder auch nur so zu verschicken, dass der Empfänger beim Dekodieren keine technischen Schwierigkeiten bekommt. So wird von den meisten Anwendern, wenn sie Texte verschicken möchten, beim Empfänger beispielsweise die Verwendung des Textverarbeitungsprogramms WinWord einfach vorausgesetzt, wobei vielen schlicht nicht klar ist, dass das Dateiformat von Word nicht einmal zu sich selbst kompatibel ist.(Endnote 6) Selbstverständlich sind technische Unzulänglichkeiten nicht den Anwendern zuzurechnen, vielmehr geht es um die Kompetenz, unter widrigen Umständen, in denen Ausprobieren zu lange dauert, durch Wissen funktionierende Workarounds zu finden.

Dass eine effiziente Ausbildung an den Maschinen ganz offenbar eine geringe Rolle spielt, läßt sich insgesamt als Indiz dafür werden, dass dieses Medium nicht Ernst genommen wird und unter den wissenschaftlichen Kommunikationsmedien keine relevante Position einnimmt. Man kann es sich bislang ungestraft leisten, sich in den neuen Medien unbehende zu zeigen. Legt man den Grad der institutionalisierten Ausbildung als Maßstab zugrunde, so kann man zu dem Schluss gelangen, dass die Pionierzeiten der Netznutzung noch nicht beendet sind. Bislang darf jeder selber zusehen, wie er klarkommt. Der Bedarf an institutionalisierter, gar fachausgerichteter Ausbildung an den Kommunikationsmaschinen für WissenschaftlerInnen wird offenbar nicht gesehen oder wird in den Prioritäten als so niedrig eingestuft, dass Geld dafür nicht in hinreichendem Maße zur Verfügung steht. Es arbeiten, um die Situation vollmundig zu zeichnen, überwiegend ungelernte Arbeiter an den Informations- und Kommunikationsmaschinen.

Ein weiteres Indiz dafür, dass Textverarbeiter trotz des Technikeinsatzes unter faktisch wenig professionellen Bedingungen arbeiten, zeigt sich im technischen Umgang mit aufbewahrenswerten Beiträgen (Ergebnistabelle V16). Man muss gar nicht erst per Kreuztabelle die Wissenschaftler von den Laien trennen, zu eindeutig sind die Zahlen. In beiden Listen speichern die Befragten solche Beiträge überwiegend in einem eigens dafür eingerichteten Verzeichnis ab (S: 43.3% / L: 41.1%) oder belassen sie im Mail-Verzeichnis (S: 21.6% / L: 22.7%). Und ein durchaus nennenswerter Anteil der Befragten druckt gute Beiträge aus (S: 12.9% / L: 19.2%). Keine Rolle (über drei Items zur (teil)automatisierten Weiterverarbeitung von Artikeln aggregiert, beträgt der Anteil in der ML-Soziologie 1.17% und in der ML-Luhmann: 2.84%) spielen dagegen Automatismen, die die Weiterverarbeitung solcher Beiträge durch eine höher auflösende Organisation der Daten erleichtern. Obwohl es technisch naheliegt, wenig bis keine Mühe und kein Geld kostet, werden archivierwürdige Beiträge demnach weder von Hand noch automatisiert einem lokalen Informationssystem zugefügt. Ebenso wird auf die Vorteile eines Volltext-Indexierers verzichtet, mit dessen Hilfe der gesamte Textdatenbestand einer Festplatte anhand von Stichworten automatisiert durchsucht werden kann und dessen Installation und Anwendung trivial ist. Solche Programme stehen nicht nur unter Linux, sondern auch unter anderen Betriebssytemen zur Verfügung - und wenn nicht, wäre das ein hinreichender Grund zu erwägen, das Betriebssystem zu wechseln. Man darf vermuten, dass einige Mitglieder die Beiträge zumindest so abspeichern, dass die Dateinamen der abgespeicherten Beiträge instruktiv formuliert sind und dass bei Recherchen hin und wieder auf solche Dateiendurchsuchprogramme wie grep zurückgegriffen wird. Selbstverständlich ist in Rechnung zu stellen, dass es hier vielfach an Wissen mangelt und die Mitglieder auf das angewiesen sind, was ihnen die Werbung verspricht - womit wieder die schlechte Ausbildungssituation im Umgang mit modernen Kommunikationsmaschinen angesprochen ist.

Wenn man diese Ergebnisse betrachtet, könnte man meinen, dass es um die oben formulierte Industrialisierungsthese nicht gut bestellt sei, schließlich arbeiten die meisten der befragten Mitglieder an ihren vernetzten PCs im Modus besserer Schreibmaschinensimulationen.(Endnote 7) Die Industrialisierung der Mitteilungsverarbeitung findet objektiv statt, sei es in Form der Automatisierung von Verwaltungsvorgängen, sei es in Form von e-commerce oder in Form der Installation von Workflow- oder Groupware-Applikationen. Nur hat diese Entwicklung bislang die Wissenschafts-Organisationen, speziell die im sozialwissenschaftlichen Bereich, offenbar noch nicht im vollen Maße erreicht. Das Ausmaß der Hochschulkrise ist somit sicher noch steigerbar.

6.1.6 Warum werden diese Mailinglists subscribiert?

Dieses soeben festgestellte geringe Niveau der Automatisierung überrascht insofern, weil für die Mehrzahl der Befragten das Hauptmotiv zur Subscription einer Mailinglist ganz eindeutig darin besteht, die Beiträge der Mailinglist für die eigene Arbeit verwerten zu können (S: 89% / L: 92.2%) (Ergebnistabelle V8). Es läge also nahe, ein leistungsfähiges Archivsystem anzustreben. Recht hoch ist ebenso der Anteil derjenigen, deren Motiv darin besteht, beobachten zu können, ob andere Mitglieder am gleichen Thema arbeiten (S: 84.5% / L: 78.4%) (Ergebnistabelle V10). Als nicht ganz so wichtig wie die Verwertung von Mailinglist-Beiträgen und die Suche nach Konkurrenten/ Gleichgesinnten wird die Möglichkeit eingestuft, sich per Mailinglist aktiv und möglichst schnell an Expertinnen wenden zu können (S: 64.3 / L: 61.5) (Ergebnistabelle V9).

Ein weiteres vorgegebenes Motiv war die Unterstellung, dass Mitglieder ihre selbstentwickelten Thesen in der Mailinglist ausprobieren möchten. Dieses Motiv wurde in der ML-Soziologie von 29.3% der Befragten als zutreffend bezeichnet, in der ML-Luhmann von 45.9% (Ergebnistabelle V7). Einen ähnlich signifikanten Unterschied zwischen den beiden Listen gab es beim Motiv, ohne spezifische Absichten beobachten zu können, was die Mailinglist zu bieten hat: In der ML-Soziologie gaben das 70.7%, in der ML-Luhmann 51.1% der Befragten an (Ergebnistabelle V12). Eine nur geringe Rolle spielt das Motiv, beobachten zu können, ob die eigenen Publikationen in den klassischen Medien in der Mailinglist eine Rolle spielen (S: 11.5% / L: 17%) (Ergebnistabelle V11). Insgesamt weisen diese Zahlen darauf hin, dass die Mitglieder der ML-Luhmann mit spezifischer ausgerichteten Motiven am Geschehen der Mailinglist teilnehmen als die ML-Soziologie-Mitglieder.

6.1.7 Wie ist der Umgang mit den Mailinglists und wie wird deren Bedeutung für den wissenschaftlichen Diskurs taxiert?

Auf die Frage, wie häufig die Mitglieder das Geschehen in den Mailinglists verfolgt, antworteten rund Dreiviertel der Befragten, dass sie die Beiträge der Listen mehrmals pro Woche lesen (Ergebnistabelle V28).

Es erscheint plausibel, hier einen Zusammenhang zwischen der Beobachtung der Mailinglist und dem Ort (Privat-PC oder Büro-PC) zu vermuten, von dem aus die Mailinglist subscribiert wurde. Wenn jemand ohnehin täglich am Büro-PC arbeitet, der in der Regel über eine Standleitung an das Internet angebunden ist, dann kann er kaum umhin wahrzunehmen, wenn eine Mail eintrifft. Mitglieder, die von Privat- oder Rechnerpool-PCs aus eingeschrieben sind, müssen dagegen in der Regel mehr Aufwand (Kosten oder Zeit) inkaufnehmen, um an ihre Mails zu gelangen. Es liegt nahe, die Höhe des betriebenen Aufwands für einen Indikator der Ernsthaftigkeit des Interesses zu interpretieren.

Befragt nach einem Urteil über das Artikelaufkommen in der Mailinglist, antworteten die Befragten beider Listen unterschiedlich. Während 30.8% der Befragten der ML-Soziologie meinten, dass ruhig noch mehr Artikel am Tag eintreffen könnten, so teilten diese Auffassung in der ML-Luhmann nur 12%. In beiden Listen stimmt rund ein Drittel darin überein, dass das Artikel-Aufkommen optimal sei. Der größte Anteil der Antworten entfiel auf 39.4% der ML-Luhmann-Befragten, denen das Artikelaufkommen gleichgültig ist (Ergebnistabelle V15).

Ist diese Gleichgültigkeit gegenüber der Menge an Beiträgen womöglich gleichzusetzen mit einer Gleichgültigkeit gegenüber der Mailinglist oder gegenüber den Inhalten, die man ohne sonderliches Interesse wahrnimmt? Oder zeigt sich mit diesem Statement eine gewisse Abgeklärtheit, dass es einen anderen als selektiven Modus des Lesens von Beiträgen gar nicht geben kann, so dass Gleichgültigkeit gegenüber dem Aufkommen naheliegt?

Zunächst zur Frage des Auswahlmodus für Beiträge. Die meisten Befragten überfliegen jeden eintreffenden Beitrag, um sich dann für eine intensivere Lektüre zu entscheiden (S: 52.9% / L: 44.4%). Andere achten auf ein "interessantes Subject", bevor sie sich zum Lesen entschliessen (S: 38.2% / L: 38.7) (Ergebnistabelle V17). Ich hatte darüber hinaus eigentlich erwartet, dass ein großer Anteil der Mitglieder Beiträge bevorzugt autororientiert auswählt. Gegenwärtig scheint dieses Kriterium jedoch bei den Mitgliedern beider Mailinglists keine bedeutsame Rolle zu spielen (S: 0% / L: 2.8%). Ich werte dieses mich überraschende Ergebnis - zusammen mit dem Befund, dass die meisten Befragten versuchen, möglichst jeden Beitrag zumindest zu überfliegen -, als Indiz dafür, dass das Artikelaufkommen in den beiden Listen als gering einzustufen ist. Zieht man zum Vergleich Newsgroups mit mehreren Hundert Beiträgen am Tag heran, in denen es unmöglich ist, tatsächlich jeden Beitrag zu lesen, dann spielen die Namen von Text-Qualität versprechenden Autoren bei der Auswahl der Artikel sehr wohl eine große Rolle.(Endnote 8)

Dass in der ML-Luhmann eher keine Gleichgültigkeit gegenüber den Inhalten der Beiträge vorherrscht, zeigt sich an der Zeit, die die Befragten mit der Lektüre der Beiträge verbringen. Wenn sich jemand den Beiträgen der Mailinglist zuwendet, so sind dies im Schnitt in der ML-Soziologie 6.6 Minuten gegenüber knapp 13.8 Minuten der ML-Luhmann-Mitglieder (Ergebnistabelle V4). Die Angaben verdanken sich allerdings einer in der Regel wenig zuverlässigen Selbsteinschätzung der Befragten. Bei der Bitte um eine Selbsteinschätzung wurde nicht verlangt, die Angaben auf einen bestimmten Zeitraum - etwa einen Tag - zu standardisieren, auch wenn nur wenige Male in der Woche hineingesehen wird. Diese Werte können deshalb nur einen ersten groben Eindruck davon vermitteln, in welchem Maße die Beteiligung an Mailinglists-Debatten das Zeitbudget belastet. Zur Klärung von Zeitbudget-Fragen muss zweifellos eine eigens zu konzipierende Rezeptionsforschung einsetzen. Immerhin ist dieser Unterschied zwischen beiden Mailinglists, bei einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 5%, signifikant. Dass sich die Mitglieder der ML-Soziologie weniger Zeit nehmen, mag zum einen an der geringeren Anzahl der Beiträge liegen, insbesondere an den speziell auf Diskussionen zielenden, gehaltvollen Beiträgen zum Zeitpunkt der Befragung. Außerdem sind die befragten Mitglieder der ML-Soziologie mit 6.3 Mailinglists im Schnitt mit zwei zusätzlichen Mailinglists gegenüber denen der ML-Luhmann belastet (Ergebnistabelle V14).

6.1.8 Welche Bedeutung schreiben die Mitglieder den Mailinglist-Debatten zu?

Die Bedeutung von Mailinglists wird von den Befragten übereinstimmend, nämlich mit einem Anteil von Dreivierteln, als ein Beitrag zur Demokratisierung des wissenschaftlichen Diskurses eingeschätzt (S: 74.7% / L: 75.6%) (Ergebnistabelle V). Nicht ganz so einheitlich wird dagegen das Fehlen redaktioneller Filter in Mailinglists beurteilt: 83.3% der Befragten der ML-Soziologie beurteilen das Fehlen als eine Stärke der Mailinglist, die Befragten der ML-Luhmann dagegen zu 90.2% (Ergebnistabelle V46).

Fragt man nach einem differenzierteren Urteil zur Bedeutung von Mailinglists für den wissenschaftlichen Diskurs, kreuzten die Befragten zwar in beiden Mailinglists mehrheitlich die Antwortvorgabe an, dass Mailinglists interessant und wichtig seien und den Bestand an wissenschaftlichen Diskursmedien ergänzten, doch ist hier der Unterschied mit knapp 12% zwischen den Listen bemerkenswert (S: 42.9% / L: 54.8%) (Ergebnistabelle V52).

Dem radikalsten Statement zu dieser Frage, nämlich dass Mailinglists die etablierten Diskursmedien auf eine drastische Weise verändern werden, stimmten in der ML-Soziologie 14.1% und in der ML-Luhmann 20% zu. Allerdings zeigte sich die Mehrheit der Befragten nicht sonderlich interessiert an der bedenklichen Machtposition des Listowners, der ohne Ausweis seiner Kriterien und ohne Legitimation seitens der Mitglieder über die Mitgliedschaft von Interessenten an der Mailinglist entscheiden kann: In der ML-Soziologie gaben 10.1% der Befragten an, dass ihnen dies aufgestoßen sei, in der ML-Luhmann waren es 7.2% (Ergebnistabelle V47).

Dieses geringe Maß an Sensibilität gegenüber der politischen Struktur einer Mailinglist läßt sich als ein Hinweis für die relative Bedeutungslosigkeit der Liste in der Wahrnehmung ihrer Nutzer deuten. Der Umgang mit den Mailinglists als Diskursmedium ist insofern, obwohl Mailinglists überwiegend als ein demokratische Medium geschätzt werden, bis zu einem gewissen Grade unkritisch. Es wird vermutlich stillschweigend davon ausgegangen, dass der Owner sich auf Verwaltungsaufgaben beschränkt, die nicht die Entscheidung über Mitgliedschaft betreffen, und sich im Falle eines Konflikts mit dem Mailinglistowner problemlos eine Diskussion über seine Vorgehensweise führen läßt. Man leistet sich eine vordergründig unkritische Position, weil recht leicht Korrekturen möglich sind.

Um an ein weiteres Indiz für eine ernsthafte Beschäftigung mit den Möglichkeiten einer Mailinglist zu gelangen, wurde die Frage gestellt, ob die Hilfetexte des Servers bezogen wurden. Dies bejahten in der ML-Soziologie 21.6% der Befragten, in der ML-Luhmann 17.3% (Ergebnistabelle V48). Und 7.7% der Befragten der ML-Soziologie und 11.4% der Befragten der ML-Luhmann haben sich mindestens ein Mal einen der monatlich archivierten Texte aus dem Mailinglist-Archiv zuschicken lassen.(Endnote 9) (Ergebnistabelle V49). Auch diese beiden eher als gering zu bewertenden Anteile lassen sich als Hinweise darauf verstehen, welch eher geringe Bedeutung die Mailinglists für die meisten Mitglieder haben, obwohl das Niveau insbesondere der ML-Luhmann als hoch und das Kosten-Nutzenverhältnis als gut eingeschätzt wird.

Einen Hinweis darauf, dass es offenbar nur wenige Bemühungen gibt, spielerisch die neuen Möglichkeiten des neuen Mediums zu ergründen, zeigen die Ergebnisse auf die Frage, ob die Mitglieder schon einmal mit dem Gedanken gespielt (oder ihn umgesetzt) hätten, sich unter einem Pseudonym in die Mailinglist einzutragen, um selbst eine konträre Position zum eigenen Beitrag einnehmen zu können. Diese Frage bejahten in der ML-Soziologie 5.4% der Befragten, in der ML-Luhmann 6.5% (Ergebnistabelle V45). Nun, es gibt sicher keine Notwendigkeit, auf eine solche Idee zu verfallen und nicht jeder verfügt über die technische Möglichkeit, sich einen Pseudonym-Account einzurichten. Aber ich denken auch, dass gerade Soziologinnen und Soziologen mehr als anderen eine Umgebung auffallen könnte, in der ein kreativer Umgang mit verschiedenen Rollensets, also ein leichthändiges Identitätenmanagement, möglich ist.

6.1.9 Wie beurteilen die Mitglieder das Geschehen in den Mailinglists?

Befragt nach einem Urteil zum fachlichen Niveau der Beiträge, zeigt sich ein signifikanter Unterschied (5% Fehler-Wahrscheinlichkeit, z-Wert: 6.39) zwischen den Mailinglists. Faßt man die Urteile "sehr hohes Niveau" und "hohes Niveau" zusammen, so attestieren der ML-Soziologie 17.4% (sehr hoch: 2.4%) der Befragten ein hohes Niveau, in der ML-Luhmann sind es dagegen 69.9% (sehr hoch: 15.4%) (Ergebnistabelle V18).

Tabelle 12: Mittelwerte (von -2 bis + 2), Standardabweichungen, z-Wert
Urteil ML-SOZ, M/SD ML-LUH, M/SD z-Wert
spannend - langweilig 0.3700 / 0.7548 -0.2957 / 0.6766 8.21
them. vielseitig - einseit. -0.3941 / 0.8215 -0.5563 / 1.1177 1.42
unentbehrlich - entbehrl. 0.7634 / 1.4467 0.2642 / 0.6027 4.08
orthodox - unorthodox 0.0255 / 0.2972 -0.1314 / 0.4539 3.45
informativ - nicht-inform. -0.0706 / 0.4560 -0.5775 / 1.1522 4.93
dogmatisch - undogmat. 0.3889 / 0.7703 0.1168 / 0.4664 3.76
wissenschaftlich - unwiss. -0.5059 / 1.0373 -1.0633 / 2.0015 3.00
diskursiv - monologisch -0.3989 / 0.8353 -0.7481 / 1.4625 2.50
verständlich - unverständ. -1.3309 / 2.1237 -0.6223 / 1.2092 2.64

Um es genauer zu wissen, wurden verschiedene Statements zur Beurteilung der Beiträge angeboten.

Die Urteile der Befragten beider Listen weisen, mit Ausnahme des Urteils zur Langweiligkeit und zur Orthodoxie(Endnote 10) , jeweils in die gleiche Richtung: Beide Mailinglists werden bei Vorgabe von Gegensatzpaaren als thematisch eher vielseitig, als eher informativ, als eher undogmatisch, aber auch als eher entbehrlich beurteilt. Sie gelten darüberhinaus als eindeutig wissenschaftlich orientiert, diskursiv und verständlich. Die Urteile der ML-Luhmann weisen dabei allerdings, mit Ausnahme der Frage nach der Verständlichkeit, signifikant deutlich positivere Werte auf, insbesondere was die Entbehrlichkeit, die Informativität und Wissenschaftlichkeit der Beiträge angeht. Der bemerkenswerteste Unterschied in der Beurteilung beider Mailinglists besteht darin, dass die ML-Luhmann-Liste für eher spannend, die ML-Soziologie-Liste dagegen für eher langweilig befunden wird, was sich als eine Art Gesamturteil zur Attraktivität der Listen interpretieren liesse.

(Ergebnistabelle V19: spannend ... langweilig)
(Ergebnistabelle V20: thematisch vielseitig ... them. nicht viels.)
(Ergebnistabelle V21: unentbehrlich ... entbehrlich)
(Ergebnistabelle V22: orthodox ... unorthodox)
(Ergebnistabelle V23: informativ .... nicht informativ)
(Ergebnistabelle V24: dogmatisch ... undogmatisch)
(Ergebnistabelle V25: wissenschaftlich ... unwissenschaftlich)
(Ergebnistabelle V26: diskursiv ... monologisch)
(Ergebnistabelle V27: verständlich ... unverständlich)

Um die Urteile über die Mailinglists noch feiner nachzeichnen zu können, sollten die Mitglieder angeben, was sie an der ML-Soziologie bzw. an der ML-Luhmann am meisten schätzen und was sie am meisten stört.

ML-Soziologie ML-Luhmann
Insgesamt beantwortete Fragebögen: 173 143
Antwortende 129 (74.6%) 118 (82.5%)
Angaben 144 153

Nach Hauptkategorien getrennt, werden die folgenden Aspekte an den beiden Mailinglists besonders geschätzt:

Tabelle 14: Die am meisten geschätzten Aspekte der beiden Mailinglists
ML-Soz. ML-Luh.
Aspekte des konstitutiven Grundverständnisses der Liste:    
a. Die Existenz der Liste 9 4
b. Die Begrenzung der Liste auf ein Theoriegebiet - 10
c. Die Einrichtung einer Liste für das ganze Fach Soziologie 4 -
Aspekte des technisch-organisatorischen Bereichs der Liste:    
a. Zugang und Beteiligung ohne Begrenzung durch Titel/ Stellung 17 4
b. Möglichkeit zum schnellen Kontakt mit Kollegen und Experten 15 7
c. Möglichkeit, das Geschehen einfach beobachten zu können. 2 3
d. Sonstige 5 4
Aspekte der List-Diskussionen:    
a. die Diskussionsfreudigkeit der Liste 1 7
b. die Freundlichkeit im Umgang mit Diskussionsbeiträgen anderer 2 4
c. Konzentration der Diskussionen um Themenschwerpunkte 1 4
d. Der geringe Traffic 3 -
e. Sonstige 1 2
Aspekte des Bedeutungsgehalts von Beiträgen:    
a. die Vielfalt der Themen in den Beiträgen 11 15
b. die Vielfalt der Meinungen in den Beiträgen 4 5
c. die niveauvollen/informationshaltigen Beiträge 13 26
d. die Literatur und Veranstaltungshinweise in den Beiträgen 14 8
e. Sonstige 2 3
Aspekte bilanzierter Rezeptionsergebnisse:    
a. der erzielbare Überblick über Themen und Meinungen 17 21
b. die Anregungen und Denkanstöße 6 19
c. Sonstige - 1
Nicht mittels dieses Schemas zu erfassen 17 6

Es sind vor allem zwei Eigenschaften der Liste für Soziologie, die sich besonders häufig größter Wertschätzung erfreuen. Zum einen handelt es sich um die Demokratisierung der Zugangs- und Beteiligungsmöglichkeiten zu bzw. an einem fachspezifischen Forum, ohne Bindung an Bildungstitel und Positionen. Zum zweiten gelten die erreichten Zugewinne einer Vielfalt von Informationen und Hinweisen, sowie die eröffneten Kontaktgmöglichkeiten mit Fachkollegen als größte Stärke dieser Liste.

Tabelle 15: Die Rangliste besonders geschätzter Aspekte der ML-Soziologie
1. Zugangs- und Beteiligungsfreiheit ohne Beachtung von Titeln und Hierarchien 17 (11.8%)
1. Überblick über Themen und Meinungen 17 (11.8%)
3. Schneller und direkter Kontakt mit Kollegen und Experten 15 (10.4%)
4. Literatur und Veranstaltungshinweise 14 (9.7%)
5. Niveauvolle und informationshaltige Beiträge 13 (9%)
6. Themenvielfalt der Beiträge 11 (7.6%)

Besonders geschätzt werden in der Luhmann-Liste das Niveau und die innere Differenzierung der Auseinandersetzung mit der Systemtheorie, die als geeignet betrachtet wird, einen Überblick zu vermitteln und Anregungen und Denkanstöße zu geben. Hier muss allerdings hervorgehoben werden, dass allein acht Mal die Beiträge von Peter Fuchs gesondert genannt wurden.

Tabelle 16: Die Rangliste besonders geschätzter Aspekte der ML-Luhmann
1. Niveauvolle/ gehaltvolle Beiträge 26 (17%)
2. Überblick über Themen und Meinungen 21 (14%)
3. Anregungen und Denkanstöße 19 (12.7%)
4. Vielfalt der Themen der Beiträge 12 (8%)
5. Begrenzung der Liste auf ein Theoriegebiet 10 (6.7%)

Den besonders geschätzten Eigenschaften der beiden Mailinglists wird nun eine Liste störender Aspekte gegenüber gestellt.

Auf die Frage, was sie am meisten störe, haben geantwortet:

  ML-Soziologie ML-Luhmann
Insgesamt beantwortete Fragebögen: 173 143
Antwortende 120 (69.3%) 109 (76.2%)
Angaben 145 128

Im einzelnen wurden die folgenden störenden Aspekte genannt, die wieder zu Hauptgruppen zusammengefaßt sind:

Tabelle 18: Die störendsten Aspekte beider Mailinglists
  ML-Soz ML-Luh
Antworten ohne Bezeichnung eines störenden Aspekts der Liste:    
a. Bekundung nichts als besonders störend zu betrachten 18 13
b. Bekundung nicht zu wissen, was als besonders störend aufgefallen wäre 6 1
Aspekte aus dem technisch-organisatorischen Bereich:    
a. Nutzung der Liste für den bilateralen Austausch von Mails 4 4
b. das Anhängen von Attachments/ Redundanzen 10 6
d. technische Probleme beim Lesen von Mails 1 4
c. Sonstige 2 5
Aspekte aus dem Bereich der Listendiskussion:    
a. zu wenige Diskussionen/ länger andauernde Diskussionsthemen 14 6
b. Selbstdarstellungen und Unzulänglichkeiten im Diskussionsverhalten 23 19
c. geringer Traffic 5 3
d. Sonstige 4 2
Aspekte des Bedeutungsgehalts von Beiträgen:    
a. die fehlende Behandlung bestimmter Themen 10 5
b. das hohe Aufkommen von Beiträgen mit geringem Niveau 23 15
c. das hohe Aufkommen an Literatur- und Veranstaltungshinweisen 11 3
d. Sonstige 6 6
e. die unkreative und unkritische Behandlung der Systemtheorie - 13
f. unverständlich geschriebene Beiträge - 12
Aspekte aus dem Bereich der Bilanzierung:    
a. Der geringe Ertrag 7 4
b. Sonstiges 1 0
Ohne Zuordnung: 8 7

Die genannten Aspekte machen deutlich, dass in beiden Listen vor allem die Nutzung der Liste zur Selbstdarstellung und die Nichteinhaltung von Diskussionsnormen als am meisten störende Erscheinung der Liste wahrgenommen werden. Besonders häufig werden auch solche Beiträge als größtes Störpotential der Liste genannt, denen ein geringer Informationsgehalt bzw. ein geringes Niveau attestiert wird. In der ML-Soziologie werden Beiträge mit dieser Zuschreibung allerdings deutlich häufiger genannt. Dies hängt sicherlich damit zusammen, dass in der ML-Soziologie derart taxierte Beiträge häufiger auftreten. Ein solches Urteil ist wenig überraschend. Und vermutlich ist es wenig mehr als das Echo der Orientierung an klassischen Publikationsmedien, gegen deren schlechte Beiträge man sich kaum wehren konnte, es sei denn, man kaufte fortan die Zeitschrift nicht mehr. In einer Mailinglist kann jedes Mitglied aktiv regulierend eingreifen, indem er gehaltvollere Diskussionen initiiert.

Tabelle 19: Die Rangliste der am häufigsten genannten störenden Aspekte in der ML-Soziologie
1. Selbstinszenierungen und andere Unzuläglichkeiten im Diskussionsverhalten 23 (15.9%)
1. Beiträge mit geringem Informationsgehalt/Niveau 23 (15.9%)
3. Wenig Diskussionen/ länger andauernde Diskussionsthemen 14 (9.7%)
4. Das Aufkommen an Literatur- und Veranstaltungshinweisen und Nachfragen 11 (7.6%)
5. Wenig interessante Themen bzw. Fehlen interessanter Themen 10 (6.9%)
Tabelle 20: Die Rangliste der am häufigsten genannten störenden Aspekte der ML-Luhmann
1. Selbstinszenierungen und andere Unzulänglichkeiten im Diskussionsverhalten 19 (14.8%)
2. Beiträge mit geringem Informationsgehalt/ Niveau 15 (11.8%)
3. Unkreative und unkritische Behandlung der Systemtheorie 13 (10.1%)
4. Unverständlich geschriebene Beiträge 12 (9.3%)
5. Wenig Diskussionen oder länger andauernde Diskussionsthemen 6 (4.7%)

Der Befund, dass in der ML-Luhmann intensive Debatten stattfinden, wird durch eine Ende März 1999, von Moses A. Boudourides, Andres G. Zelman und Apostolis Salkintzis veröffentliche Studie bestätigt, in der mehrere offen zugängliche Mailinglists, darunter auch die ML-Luhmann, quantitativ vermessen wurden.(Endnote 11)

Die ML-Luhmann sticht im Vergleich zu den anderen Listen in einigen Aspekten heraus: Die tägliche Belastung durch Artikel fällt mit 0.58 Beiträgen pro Tag(Endnote 12) im Vergleich am geringsten aus, der Partizipationsfaktor mit 77.46% ist dagegen der zweithöchste, der Anteil an verketteten, aufeinander Bezug nehmenden Mails ("Threaded Mails") ist mit 76.69% der höchste unter den untersuchten Mailinglists. Ich interpretiere diese Faktoren als akzeptable Operationalisierungen für den Aspekt der Intensität der Debatten. Darüberhinaus geben die Autoren dieser Studie einen interessanten Faktor an. Sie haben speziell für threaded mails eine Thementypologie erstellt und geben für die ML-Luhmann eine Verteilung von Themen an.

Tabelle 21: Anteile der Themen in Threads der ML-Luhmann (nach Boudourides/ Zelman/ Salkintzis 1999)
Thread-Themen Announce. Administr. Theory Query Maintenance Miscell.
ML-Luhmann 3.65% 0% 58.9% 30.59% 3.65% 3.32%

Interessant an dieser Themenverteilung ist insbesondere der Anteil an Threaded-Mails zu adminstrativen Themen von 0% und Maintenance mit 3.65%. Offenbar besteht kein Bedarf an Metadiskussionen zur Mailinglist selbst. Es bedarf, etwas anders gewendet, offenbar keiner Beiträge, anhand derer sich die normativen Erwartungen an die Mailinglist regulieren. Womöglich läßt sich dieser Wert auch als Zufriedenheit mit der Arbeit des Listowners interpretieren.

In welchem Maße beteiligen sich die Teilnehmer aus diesen Gruppen nun aktiv an Diskussionen? Im einleitenden Kapitel über "wissenschaftlichen Diskurs und Mailinglists" war davon die Rede, dass es allenfalls für den akademischen Mittelbau naheliegen könnte, sich bei Diskussionen zurückzuhalten, weil sie am ehesten unter dem Eindruck stehen könnten, mehr zu geben als zu nehmen. Zugleich ist es der Mittelbau, der von Mailinglists als Thesentest- und Thesengeneriermaschinen am meisten profitiert.

6.2 Die Autoren

Als einen Autoren bezeichne ich dasjenige Mitglied einer Mailinglist, das auf der Liste in Erscheinung tritt, gleichgültig ob mit einem gehaltvollen Diskussionbeitrag oder mit einer schlichten Frage nach Literatur oder einem Hinweis auf eine Publikation. In nachfolgenden Studien wäre es sicher sinnvoll, die Bezeichnung "Autor" denjenigen vorzubehalten, die nachhaltig an Diskussionen teilnehmen und ansonsten, so wie es im Rest dieser Studie der Fall ist, von Teilnehmern zu sprechen.(Endnote 13)

Tabelle 22: Die Gesamtzahl verschiedener Autoren/ Teilnehmer seit Bestehen der Listen
ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
  19.01.1995 - 01.01.99 20.11.95 - 01.01.99 01.02.95 - 31.12.98
Autoren insgesamt 386 (336 bereinigt) 317 (272 bereinigt) 232 (210 bereinigt)
Anteil an Autorinnen 14.7% (unbereinigt) 9.3% (ub) 10% (ub)
Verhältnis Mitgl./Autor (monatl.) 6.3% (ub) 7.8% (ub) 7.5% (ub)
Mitglied war mindest. 1 x Autor 38.1% (ub) 40.3% (ub) -

Im monatlichen Durchschnitt schreiben, über die ganze Zeit aggregiert, in der ML-Soziologie 16, in der ML-Luhmann 19 und in der ML-IMD 24 verschiedene Autoren. Die absolute Zahl der Autoren in der ML-Soziologie und in der ML-IMD nimmt tendentiell leicht ab, während sie in der ML-Luhmann dagegen stark zunimmt. In der ML-Soziologie und in der ML-IMD verschlechtert sich zudem das Verhältnis zwischen den aktiven Schreibern und den Lesenden kontinuierlich. So startete die ML-Soziologie in den ersten Wochen mit einem Anteil von 77% schreibender Mitglieder und schwankte im Laufe des ersten halben Jahres zwischen 13% und 22%, um im Jahr 1998 dann auf durchschnittlich 3.3% abzusacken. Auch hier macht die ML-Luhmann eine Ausnahme: Hier nahm sogar der Anteil der Schreibenden tendentiell leicht zu und betrug im Jahr 1998 9.3%.

Der Anteil der Autorinnen nimmt in allen drei Listen tendentiell zu, am schwächsten allerdings auf dem ohnehin geringen Niveau in der ML-Luhmann. Der extreme Ausreißer von 80%-Frauenanteil in der ML-Soziologie im Oktober 1998 kam deshalb zustande, weil in diesem Monat nur wenige Artikel erschienen. Gleiches gilt für den Ausreißer in der ML-Luhmann im Oktober 1996.

6.2.1 Wie viele Autoren bestreiten den Hauptanteil des Beitragaufkommens?

Tabelle 23: Der Anteil der Hauptautoren der Mailinglists
ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
19.01.1995-31.12.1998 20.11.1995-31.12.1998 01.02.1997-31.12.1998
Top-5 der Autoren 25.8% Textanteil 36% Textanteil 36.1% Textanteil
Top-10 der Autoren 35.8% Textanteil 51% Textanteil 49% Textanteil
Top-30 der Autoren 54.5% Textanteil 79.5% Textanteil 77.9% Textanteil
25%-Textanteil 5 Autoren 3 Autoren 3 Autoren
50%-Textanteil 24 Autoren 10 Autoren 10 Autoren
1. Frau an 8. Position 49. Position 1. (und 3.) Position

In der ML-Luhmann bestreiten drei Autoren 25% des gesamten Artikelaufkommens. In der ML-Soziologie sind es für den gleichen Artikelanteil immerhin fünf Autoren. In der ML-Luhmann decken 30 Autoren knapp 80% des gesamten Artikelaufkommens ab. Diese Zahlen wurden anhand einer Aggregation über den gesamten Zeitraum seit Bestehen der Listen ermittelt. Die auffällig geringe Frauenpräsenz in der ML-Luhmann wird noch mal unterstrichen dadurch, dass die erste Frau an der 49. Position des Artikelaufkommens steht.

In der ML-Luhmann dominiert ein Autor ganz eindeutig. Von den insgesamt 1689 Beiträgen entfallen allein auf diesen 9.5% der Beiträge. Eine starke Dominanz der Kommunikation durch wenige Autorinnen und Autoren läßt sich immer dann beobachten, wenn zwei Autoren oder zwei Lager im Streit aneinandergeraten und dabei die Contenance verlieren und beispielsweise über Motive der anderen Seite spekulieren. Dies ist in der ML-Luhmann und in der ML-IMD deutlich jeweils einmal so eskalierend der Fall gewesen, dass sowohl die Autorin mit den meisten Artikeln der gesamten ML-IMD als auch der Autor auf der 3. Position der ML-Luhmann die Mailinglists jeweils verliessen.(Endnote 14)

Unter den zehn erstplazierten Autoren der Listen gibt es keine namentlichen Überschneidungen zwischen der ML-Soziologie und ML-Luhmann. Und unter den ersten 30 sind es drei Autoren, die in beiden Listen in Erscheinung traten.

In der ML-Soziologie haben 32.2%, in der ML-Luhmann 42.3% der Befragten angegeben, bereits einen Artikel auf der Mailinglist publiziert zu haben (Ergebnistabelle V31). Hiernach lässt sich feststellen, dass Befragte, die aktiv als Autoren in Erscheinung treten, auch überproportional häufig den Fragebogen beantwortet haben.

Ferner interessierten die Motive, die Mitglieder davon abhalten, Beiträge zu veröffentlichen. Hier ergab sich zwischen den Listen ein auffallend unheitlicher Befund.

Die meisten Befragten gaben an, dass ihnen bislang vor allem ein Anlaß gefehlt habe, um selbst mit einem Beitrag aufzuwarten (S: 91.2% / L: 72.9%) (Ergebnistabelle V39). Dieses deutliche Statement begreife ich als Indiz dafür, dass von einem Großteil der Mitglieder offenbar nicht realisiert wird, dass es keines Abwartens von Gelegenheiten bedarf, weil in Mailinglists Anlässe schlicht durch Aktivität frei geschöpft werden können. Ich vermute eher, dass gar kein so drängender Diskussionsbedarf vorliegt. Es fällt hier der Unterschied zwischen beiden Listen mit 18.3% auf. Fragt sich, ob dieser daher rührt, dass in der ML-Luhmann die Themen breiter streuen und insofern mehr Anlässe zur Verfügung stehen oder ob deren Mitglieder das Medium aktiver handhaben und bewußter wahrnehmen, indem sie initiativ werden.

Womöglich erklärt diese klassisch-abwartende Haltung auch den eher geringen Grad der Verbundenheit und Verantwortung der Mitglieder dem Medium gegenüber. In der ML-Soziologie bejaten 26.8% und in der ML-Luhmann 34.5% der Befragten (Ergebnistabelle V53), eine gewisse Verantwortung dafür zu verspüren, dass die Kommunikation mittels der Mailinglist gelingt.

Mangelnde Interessantheit der Beiträge ist jedenfalls überwiegend kein Hindernisgrund für eigene Aktivitäten (S: 26.6% / L: 11.6%) (Ergebnistabelle V35). Und ein hohes Niveau der Beiträge hält in der ML-Soziologie 4.4% der Befragten von einer Publikation eines eigenen Beitrags ab, in der ML-Luhmann sind es dagegen 22.1% (Ergebnistabelle V36).

36% der Befragten der ML-Soziologie und 59.5% der ML-Luhmann ist das Anfertigen eines Beitrags zu zeitaufwändig (Ergebnistabelle V37). Trotzdem wird das Aufwand-Nutzenverhältnis überwiegend als positiv eingestuft: In der ML-Soziologie halten dieses Verhältnis 77.7% der Befragten für gut, in der ML-Luhmann 82.7% (Ergebnistabelle V40).

Bei den Befragten einheitlich über beide Listen hinweg ist demgegenüber das Motiv ausgeprägt, das List-Geschehen nur beobachten zu wollen (S: 62.8% / L: 64.7%) (Ergebnistabelle V38).

6.3 Die Artikel

Nachfolgend sollen Fragen der folgenden Art interessieren: Wie viele Beiträge werden im Schnitt pro Monat/ Tag über die Mailinglist verteilt? Wie umfangreich sind die Beiträge und welche Themen werden überwiegend angesprochen?



6.3.1 Wie viele Beiträge wurden über die Mailinglists verteilt?

Tabelle 24: Die Anzahl der Artikel seit Bestehen der Listen
ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
19.01.1995 - 31.12.1998 20.11.1995 - 31.12.1998 01.02.1997 - 31.12.1998
Artikel insgesamt 1332 1689 1428
Artikel pro Monat 28.16 45.28 62.09
Artikel pro Tag 0.92 1.49 2.04
Artikel pro Arbeitstag 1.24 2.0 2.74
Davon Re: im Subject 52.10% 55.83% 57.35%

Die Anzahl der Beiträge pro Monat/ Tag schwankt stark, es gibt keinen gleichmäßigen Strom, nicht einmal eine annähernd verläßliche Grundversorgung mit einer erwartbaren Mindestanzahl an Beiträgen pro Zeiteinheit. Regelmäßigkeiten in den Schwankungen sind dabei ebensowenig auszumachen, abgesehen von der Verringerung der Zahl an Beiträgen im August. Auffallend ferner: Schon rund ein Jahr nach ihrer Gründung nahm die Zahl der Beiträge in der ML-Soziologie tendentiell wieder ab, während sie in der ML-Luhmann sowie der ML-IMD dagegen recht stark zunahm und zunimmt.

Die hier vorgelegten Daten zeichnen noch kein vollständiges Bild davon, welches Ausmaß an Kommunikationen per E-Mail durch die Mailinglist angestossen wird. Neben den öffentlichen Beiträgen gibt es auch eine Anzahl an nicht-öffentlichen bidirektionalen Mails, die durch diese öffentlichen Beiträge initiiert werden. Auch hier zeigte sich, dass die Kommunikationsdichte in der ML-Luhmann größer ist als die der ML-Soziologie: Auf einen öffentlichen Beitrag werden, laut Angaben der Befragten, in der ML-Soziologie durchschnittlich 2.5 weitere Mails verschickt und 3 weitere Mails empfangen, in der ML-Luhmann werden dagegen 5.3 weitere, nicht-öffentliche Mails verschickt und 5 weitere Mails zusätzlich empfangen (Ergebnistabelle V32).

Es liegt angesichts dieser Zahlen die Vermutung nahe, dass die Unterschiede im Zuwachs der Zahl an Beiträgen in den Mailinglists ML-Soziologie und ML-Luhmann mit den unterschiedlichen Urteilen über das "Niveau", die "Langweiligkeit" oder die "Entbehrlichkeit" der beiden Mailinglists zusammenhängt (Urteile zu Mailinglist). Es stellt sich dabei die Frage, welche Kausalität unterstellt wird: Werden deshalb relativ wenige Beiträge für die ML-Soziologie angefertigt, weil das Niveau der Diskussionsbeiträge als niedrig und sie ansonsten als eher langweilig und ziemlich entbehrlich wahrgenommen wird, oder gilt der Zusammenhang umgekehrt: Weil so wenige Beiträge erscheinen, gilt sie als wenig niveauvoll und langweilig? Hier darf man wohl einen mitkoppelnden Zusammenahng vermuten.

Das Maximum an Beiträgen über einen mehrmonatigen Zeitraum findet sich in der ML-Luhmann, in der zwischen 9801 bis 9807 durchschnittlich 112.4 Artikel im Monat bzw. 3.7 Artikel am Tag eintrafen. In der ML-Soziologie finden sich zwei starke Ausreißer mit monatlich 98 (9509) und 94 (9801) Artikeln, in der ML-Luhmann drei Ausreißer mit 156 (9802), 126 (9803) und 137 (9807) Artikeln pro Monat, in der IMD zwei Ausreißer mit 208 (9806) und 197 (9812) Artikeln.

Der Soziologie-Ausreißer vom September 1995 ergab sich aufgrund von Beiträgen, in denen die meisten sich der Frage nach den Aufgaben eines Mailinglist-Koordinators, nach einer Definition, was Soziologie sei oder Soziologen tun, und einer Diskussion über Systemtheorie zuwandten. Die Subjects des Ausreißers vom Januar 1998 bezeichneten zu einem großen Anteil "Autopoiesis", "Raum" und "Zeit", häufig miteinander verbunden. Daneben gab es einen weiteren starken Thread, in dem es darum ging, ob fortan in der Subject-Zeile der Beiträge vom Mailinglist-Server automatisch ein SOZIOLOGIE ergänzt werden solle oder nicht. Die Ausreißer auf der Luhmann-Liste sind eigentlich nur Spitzen eines ohnehin hohen Artikel-Aufkommens im Zeitraum zwischen 9801 und 9807 auf einem inhaltlich sehr gutem Niveau, das insbesondere durch das Engagement eines bekannten Systemtheoretikers zustandekam (Peter Fuchs). Dann verringerte sich schlagartig das Artikelaufkommen, was womöglich mit dem krankheitsbedingten Fernbleiben Peter Fuchs in diesem Zeitraum zusammenhängt. Der IMD-Ausreißer im Juni 1998 fiel zusammen mit den Vorbereitungen für einen Kongress, den die IMD-Träger in Frankfurt veranstalteten; der Ausreißer im Dezember 1998 betraf vornehmlich das kommunikative Fehlverhalten eines Mailinglist-Mitglieds, das letztlich zum Ausschluß von der Liste führte. Der Ausschluß führte zu weiteren Diskussionen bezüglich der angemessenen Organisationsform der Mailinglist. Man kann generell sagen, dass das Artikelaufkommen immer dann hochschnellt, wenn es zu Metadiskussionen kommt, die die Organisation, das angemessene Verhalten der Autoren der Liste oder programmatische Ausrichtungen des Forums betreffen.

Die enormen Schwankungen der Artikelzahl liegen vermutlich daran, dass eine Liste nur beschränkt die Bearbeitung von mehreren Themen gleichzeitig verträgt. Es ist nur selten der Fall, dass innerhalb eines Zeitraums mehr als drei unabhängige Threads parallel laufen, von knappen Zwischenfragen und Antworten abgesehen. Wenn keine Beiträge zu einem Thema mehr folgen, ist schlicht solange Ruhe, bis wieder ein neues Thema angestoßen wird.

6.3.2 Welchen Umfang haben die Beiträge?

Tabelle 25: Der durchschnittliche Textumfang von Artikeln seit Bestehen der Listen (für ML-IMD: seit Archivierung der Texte)
ML-Soziologie ML-Luhmann ML-IMD
19.01.1995 - 31.12.98 20.11.95 - 31.12.98 01.02.97 - 31.12.98
Textumfang insgesamt: 2.932MB 4.073MB 3.895MB
Textumfang pro Monat: 62KB 109KB 169KB
Quote-Anteil: 21.72% 16.78% 15.67%
HTML-Anteil: 0.22% 0.72% 0.60 %
durchschittl. Umfang eines Art.: 2248Bytes 2301B 2700B
Standardabweichung: 3964Bytes 2790B 4236B

Parallel zur Anzahl der monatlichen Artikel schwankt auch der Umfang des monatlichen Textaufkommens beträchtlich.

In allen drei Listen nimmt der Umfang der Beiträge tendentiell ab. Ebenso nimmt die Standardabweichung des Artikelumfangs in der ML-Soziologie und ML-IMD ab, während sie in der ML-Luhmann unverändert bleibt. Beide Faktoren liessen sich als Hinweis dafür interpretieren, dass sich über die Zeit eine Auffassung über die dem Medium angemessene Textlänge herausgebildet hat bzw. herausbildet. Zu Beginn der Nutzung einer frisch gegründeten Mailinglist herrschte noch eine relativ große Unsicherheit darüber, welche Textform angemessen wäre. So findet man hier eine Menge an relativ umfangreichen Texten, die eher klassisch erörternd-ausgewogen und weniger auf diskursive Anschlüsse angelegt waren. Es kam zu Anfang vor, dass jemand eine umfangreiche WinWord-Textdatei einer abgeschlossenen und bereits veröffentlichten Publikation über die Mailinglist verteilte, die Liste also als einen kostengünstigen Vertriebsweg und nicht als Forum für Diskussionen nutzte.(Endnote 15)

Betrachtet man anhand des Quote-Anteils die Entwicklung im Hinblick darauf, ob mehr oder weniger zitiert wird, so zeigt sich, dass dieser Anteil auf unterschiedlichen Niveaus stabil bleibt und nur ganz leicht konvergiert. In der ML-Soziologie liegt dieser Anteil am höchsten bei 20%. Nimmt man den Anteil der Re: als einen weiteren Indikator für das Maß der Verschränkung von Artikeln, dann nimmt die Zahl der auf diese Weise bezugnehmenden Artikel einzig in der ML-Luhmann zu, in den beiden anderen Liste dagegen ab.

Dies ist insofern überraschend, da sich die Diskussionsbeiträge dieser Liste auf einem beständig hohen Niveau bewegten und verläßlich auf einem hohen Niveau kommentiert wurden. Womöglich darf man daraus die These ableiten, dass das Betreuen einer Liste auf inhaltlich hohem Niveau neue Mitglieder nicht etwa vom Schreiben eigener Beiträge abschreckt, sondern sie im Gegenteil motiviert und ermutigt.

6.3.3 Die Themenschwerpunkte der Listen

Die Themen der Beiträge der ML-Soziologie und der ML-Luhmann wurden grob nach primär diskursträchtigen Beiträgen und primär faktenorientierten, nicht-diskursträchtigen Mitteilungen unterschieden. In einer früheren Studie, in der ich einen ersten Überblick zu den Themen der ML-Soziologie gab, verwendete ich noch die folgenden Kategorien:

Tabelle 26: Themenanteil der ML-Soziologie bis Juni 1996 (vgl. Rost 1996d: 279)
Themen der Beiträge Anteil (%)
Computer- und netzferne Themen rund um Soziologie (allgem. Situation, Theorie etc.): 29.0
Dank, expressive Stellungnahmen, Vorstellungen, Korrekturen, Suche nach Mitstreitern: 15.0
Mailinglist-Verwaltung, Kommentare zur Mailinglist: 14.4
Ausweiten der elektronischen Aktivitäten, Soziologie und Internet: 13.6
Hinweise auf Netzressourcen, Foren, Umfragen, Veranstaltungen, Publikationen 11.4
Zusammenhang Computernetze und Gesellschaft: 8.0
Computereinsatz (z.B. Literaturverwaltung, Arbeitsorganisation, Statistik): 5.1
Fragen nach Literatur, Netzressourcen: 3.1
Verschiedenes (z.B. fehlgeleitete Mails): 0.4

In der nun vorliegenden Studie wurden die Themen der Mailinglists anhand von sechs Kategorien kodifiziert und dann die Themenverteilung ermittelt.(Endnote 16)

Tabelle 27: Codierung der Themen der ML-Soziologie und ML-Luhmann
Themen der Beiträge Codes
Beiträge zur Theorie, zu Methoden und Geschichte der Soziologie bzw. Systemtheorie A
Beiträge, die diese Mailinglist oder Mailinglists allgemein thematisieren. B
Vorstellungen, Fragen zu Autoren und Liter., Dank, Hinw. auf Veranst., Publik., Umfragen C
Organisatorische Hinweise der Mailinglistverwaltung D
Fehlgeleitete Mails E
Mit diesem Schema nicht zu Erfassendes F

Der Unterschied zwischen den beiden Liste ist deutlich: ML-Soziologie fungiert primär als eine Art Service-Liste für das "Tagesgeschäft", in der Mitteilungen von diskursiv eher trivialen Fakten (Ankündigungen von Seminaren, Konferenzen und Publikationen, Anfragen nach Literatur oder nach Mitstreitern mit ähnlich gelagerten Interessen und dergleichen mehr) im Vordergrund stehen. Die ML-Luhmann wird dagegen primär als Diskursliste mit vorwiegend theorieorientierten Argumenten, Fragen und Beobachtungen genutzt, auch wenn durchaus auf spezielle Veranstaltungen oder neue Publikationen hingewiesen wird.

Tabelle 28: Themenverteilung der ML-Soziologie und ML-Luhmann über den gesamten Zeitraum
Codierung ML-Soz: Anteil der Themen ML-Luh: Anteil der Themen
A 22% 58%
B 9% 4%
C 58% 32%
D 5% 3%
E 0% 0%
F 5% 3%

Im ersten Jahr des gemeinsamen Bestehens beider Listen zeigten sich thematisch weniger konturierte Unterschiede, die jeweiligen Anteile lagen sehr viel näher beisammen.(Endnote 17) Ab September 1996 zeichnete sich dann in der ML-Luhmann insgesamt ein Umschwung zu eindeutig vorwiegend inhaltlich-diskursiv angelegten Beiträgen ab, während in der ML-Soziologie solcher Art inhaltlicher Beiträge einen stetig geringeren Anteil einnahmen bzw. einnehmen. Auf die möglichen Gründe der unterschiedlichen Entwicklungen komme ich gleich zu sprechen.

Die verwaltungstechnischen Beiträge - hier handelt es sich überwiegend um Meldungen, in denen Mailadressen aus dem Mitgliederverzeichnis aufgelistet werden, die gelöscht wurden, weil diese Adressen über einen längeren Zeitraum nicht erreichbar waren und deshalb insbesondere bei den Autoren von Artikeln Fehlermeldungen erzeugten(Endnote 18) - pendeln sich offenbar auf ein Niveau zwischen 3% und 5% ein, wobei dieser Anteil in der ML-Soziologie zunächst größer ausfiel, während er in der ML-Luhmann konstant blieb. Dies mag u.a. daran liegen, dass die ML-Soziologie zehn Monate älter ist als die ML-Luhmann und somit für die Verwaltung der ML-Luhmann auf erste Erfahrungen anhand der ML-Soziologie zurückgegriffen werden konnte. Verwaltungstechnische Beiträge mit geringem Nutzwert und in kleinen Anteilen sind, auch wenn keine thematischen Fakten mitgeteilt oder diskurswürdige Themen angeboten werden, insofern zur Reproduktion der Mailinglist funktional, weil sie anzeigen, dass der Kanal offen ist und dieses Medium funktioniert.

Die Beiträge, die sich mit der Ausgestaltung von Mailinglists im allgemeinen bzw. mit der konkreten Mailinglist als Thema befassen, nehmen insgesamt gesehen mit 9% bzw. 4% zwar einen geringen Anteil ein, branden aber stetig und dann heftig mit durchaus großem Anteil auf. Wenn man die Listen unter den Aspekten von viel Service und wenig Fachdiskurs (ML-Soziologie) oder unter den Aspekten viel Fachdiskurs und wenig Service (ML-Luhmann) beobachtet, mag man diesen Anteil der Selbstthematisierung als hoch bewerten, insbesondere wenn man die verwaltungstechnischen Anteile mit weiteren rund 5% hinzurechnet. Dies ist auf der anderen Seite jedoch dann nicht zwingend als zu hoch zu bewerten, wenn man berücksichtigt, dass die Implementierung dieses Mediums innerhalb des allgemeinen wissenschaftlichen Diskurses als nicht abgeschlossen gilt. Die Mitglieder können noch immer nicht abschliessend wissen, was sie von diesem Medium erwarten dürfen - die Spannweite der Beurteilung des Mediums Mailinglist durch die Befragten reicht von "drastische Veränderung des wissenschaftlichen Diskurses" bis hin zum "belanglosen Plauderkreis" (vgl. Fragebogen - V52). Weil die Themen "Mailinglists" oder "neue wissenschaftliche Kommunikationsformen" soziologisch umstandslos zugänglich sind, erscheint es mir nicht angemessen, diesen Anteil vollständig als letztlich unerwünschten Verwaltungsoverhead oder als wirkungsgradverringerndes, dynamikverschlechterndes hohes Grundrauschen zu bewerten. Die Frage der (Selbst-)Organisation des wissenschaftlichen Diskurses im besonderen bzw. der Technisierung der Kommunikationen im allgemeinen sind derzeit generell herausragende Themen.

Die folgenden beiden Grafiken veranschaulichen die angesprochenen Entwicklungen im zeitlichen Verlauf:

Woran könnte es liegen, dass die beiden Mailinglist so grundverschieden ausgerichtet sind? Warum werden in der ML-Soziologie vergleichsweise so wenige Fachdiskurse geführt?

Es lassen sich verschiedene Gründe anführen. So mag die ML-Soziologie thematisch zu offen angelegt sein und deshalb, im Vergleich zu einer von vornherein eher theoriegeleiteten Mailinglist wie die ML-Luhmann oder einer eher an Befragungstechniken orientieren Mailinglist wie die GIR-L einen zu gering konturierten Halt bieten. Die ML-Soziologie hat mit anderen Worten offenbar kein Thema. Generell scheinen Soziologen zudem rein fachintern zum Ende des Jahrhunderts keinen Diskursbedarf (mehr) zu haben oder es mangelt ihnen am Mut zur gehaltvoll kontroversen Debatte. Dass darüberhinaus der in Aussicht gestellte Gewinn einer Teilnahme an Mailinglist-Debatten nicht klar abzuschätzen ist, wird bereits im vorderen Teil dieser Studie diskutiert. Womöglich strahlen zudem schlechte Beiträge so stark und so lang anhaltend aus, dass das Medium für komplexere Gemüter regelrecht unbrauchbar wird, insbesondere wenn auf gehaltvolle Beiträge, die insbesondere Neulinge mitteilungsfreudig-hoffnungsfroh in die Liste setzen, keine darauf bezugnehmenden Beiträge folgen.

Andererseits... die ML-Luhmann wird erfolgreich für den soziologischen Diskurs in Anspruch genommen. Das Leitthema dieser Liste ist allerdings enger geschnitten und man muss vermuten, dass die Mitglieder von vornherein höher zur Teilnahme motiviert sind. Deutsche Mitglieder konnten nämlich zumindest bis Mitte der 90er Jahre noch der Ansicht sein, dass die Beschäftigung mit der Luhmannschen Systemtheorie eines der letzten mentalen Abenteuer (nicht nur) der Soziologie gelten kann, gerade weil sie zumeist vollkommen unter- oder häufiger noch falsch eingeschätzt wurde (und wird). Beides dürften Quellen der Motivation sein, insbesondere für den nicht-deutschsprechenden Teil der Luhmann-Anhänger. Die Mitglieder konnten zu Beginn also der motivierenden Auffassung sein, mit der Luhmann-Mailinglist am Gedeihen eines noch überaus zarten wie auch vielversprechenden Pflänzchens teilhaben zu können. Mittlerweile mag der Umgang mit Mailinglists abgeklärter sein, das Medium hat von seiner Faszination vermutlich eingebüßt, aber zu einem beträchtlichen Teil erkläre ich mir aus dieser Motivation heraus den Unterschied, warum 34.5% der Befragten der ML-Luhmann, aber nur 26.8% der Befragten der ML-Soziologie eine Bindung oder gewisse Verantwortung für das Gelingen der Kommunikation mittels dieser Mailinglist empfinden (vgl. Fragebogen Frage V53).

Besonders dazu beigetragen, die ML-Luhmann als eine anspruchsvolle Diskursplattform zu entwickeln, hat aber vermutlich das Auftreten von Peter Fuchs, einem der wichtigsten systemtheoretischen Soziologen Deutschlands, der der Liste im Februar 1996 beitrat. Zwar waren auch vorher schon einige bekannte Systemtheoretiker vertreten, doch kommentierten diese bei weitem nicht in dem Ausmaße wie Peter Fuchs. Inzwischen hat sich ein bemerkenswert großer Anteil der bekannten deutschsprachigen Systemtheoretiker-Szene in die ML-Luhmann eingeschrieben.(Endnote 19)

Der ML-Soziologie fehlt es dagegen an einem solch attraktiven, aktiv diskursanheizenden Personal. Generell scheint es außerhalb der Systemtheorie und der empirischen Sozialforschung in der Soziologie seit Jahren schon kein Bedarf nach Diskursen zu geben. Statt aktiv zu debattieren, erinnert man sich lieber an grosse Debatten. Es gilt aber auch bei der Erklärung, den Interaktionseffekt zwischen den Listen zu berücksichtigen. Wie bereits oben festgestellt, haben sich 20.1% der Mitglieder der ML-Soziologie auch in die ML-Luhmann eingeschrieben, so dass man annehmen darf, dass diese bei theoretischen Ambitionen sich eher der ML-Luhmann als der ML-Soziologie zuwenden.

6.3.4 Threads

Von Threads spricht man, wenn Mailinglist-Beiträge thematisch explizit aufeinander Bezug nehmen. Ein solch explizit ausgewiesener Bezug von Beiträgen läßt sich formal an der Übernahme der Subject-Zeile, mit einem vorangestellten "Re:" oder "Fwd:", sowie darüberhinaus anhand der Übernahme besonders charakteristischer Textbestandteile ablesen, die im Text typischerweise durch ein ">" in der ersten Spalte einer Zeile gekennzeichnet sind. Bei derart gekennzeichneten Passagen handelt es sich um Zitate aus vorigen Beiträgen. Zitate werden im Netzjargon als "Quotes" bezeichnet.

Zunächst zum Quotes-Anteil der Beiträge. Der aktuelle, über den gesamten Zeitraum gemittelte Quotes-Anteil der drei Mailinglists liegt in der ML-Soziologie bei etwa 20%, in der ML-Luhmann bei etwa 17%, in der ML-IMD bei etwa 15%. Der Tendenz nach läuft der Anteil auf einen Wert um 20% zu. Offenbar ist die redundante Aufnahme eines vorigen Beitrages in der Größenordnung von einem Fünftel optimal für den Anschluß eines neuen Beitrags. In einem sehr viel geringeren Umfange als 20% könnte ein Quoteanteil, aus der Sicht des Lesers, womöglich Zweifel an der angemessenen Berücksichtigung des vorigen Beitrags aufkommen. Ein Quoteanteil in einem sehr viel größeren Ausmaße könnte wiederum Zweifel an der Eigenständigkeit und thematischen Variationsfähigkeit des neuen Beitrags entstehen lassen.

Die Anzahl der Threads in den Mailinglists laufen dagegen nicht auf einen derart fixen Wert zu. In der ML-Soziologie nahm die Zahl der Threads ab, in der ML-Luhmann nahm die Zahl der Threads in einem größeren Ausmaße zu. Während die ML-Soziologie im ersten Jahr ihres Bestehens mit etwa 20 Threads pro Quartal(Endnote 20) startete, wies die ML-Luhmann in ihrem ersten Jahr nur rund 5 Threads pro Quartal aus. Thread-Spitzen finden sich überwiegend im 1. Quartal eines Jahres, relativ wenige Diskussionen finden im 3. Quartal statt. Der einsame Spitzenwert mit 65 Threads war im 1. Quartal 1998 in der ML-Luhmann zu verzeichnen.

Dieser Befund bestätigt insofern noch einmal die Charakterisierung der beiden Listen: Die ML-Luhmann ist primär eine Diskussionliste, die ML-Soziologie eher eine Serviceliste.

Daran schließt sich die Frage an, wie viele Artikel durchschnittlich ein Thread enthält und ob sich hier wie beim Quoteanteil von 20% ebenfalls ein stabiler durchschnittlicher Wert andeutet. Ein solcher Trend zu einem solchen Wert scheint bei den drei Mailinglists tatsächlich vorzuliegen. In der ML-Luhman umfaßt ein Thread schon über Jahre hinweg stabil fünf Artikel, in der ML-Soziologie lag dieser über Jahre hinweg eher bei vier Artikeln, der durch einen extremen Ausreißer zum Ende der Beobachtungszeit zu einer Progression und einem Mittel von fünf Artikeln pro Thread führte. Die Tendenz zu fünf Artikeln pro Thread wird auch von den Threads der IMD-L bestätigt.

Neben der durchschnittlichen Anzahl der Beiträge ist auch der Aspekt der durchschnittlichen Dauer von Threads interessant. Die Schwankungen sind beträchtlich, im Durchschnitt dauern Threads jedoch in allen drei Listen sechs Tage.(Endnote 21)

Ferner war von Interesse, wie hoch der Anteil derjenigen Threads ist, die besonders viele Beiträge enthalten. Als besonders lang anhaltend lassen sich solche Threads bezeichnen, die mindestens das Doppelte der durchschnittlichen Beitragszahl enthalten, also mindestens zehn Beiträge pro Thread. Der Anteil solcher Großthreads liegt, gemessen am Gesamtaufkommen gemittelt über die drei Mailinglists, bei ca. 8%.

Als besonders dauerhaft bezeichne ich solche Threads, die wiederum mindestens das Doppelte einer durchschnittlichen Threaddauer, in diesem Fall also länger als 13 Tage, andauern. Diese machen einen Anteil von 12% aus.

Desweiteren stellte sich die Frage, in welchem Verhältnis Artikel und Threads stehen und ob sich hier vielleicht ein Wert abzeichnet, wonach eine stabile Anzahl von Artikeln Bestandteile von Threads sind. Den berechneten Wert - Anzahl der Threads pro Quartal multipliziert mit der durchschnittlichen Anzahl der Artikel pro Thread dividiert durch die Gesamtzahl der Artikel - begreife ich als ein Maß für die Diskursintensität einer Mailinglist.

Etwas überraschend nimmt in der ML-Soziologie der Anteil der in Threads eingebundenen Artikel gegenüber den singulär bleibenden Artikeln tendentiell leicht zu, allerdings bei einem Startwert von nur knapp 60%. In der ML-Luhmann nimmt der in Threads eingebundene Anteil von Artikeln ganz leicht ab, allerdings bewegt sich dieser Anteil, das ist nicht überraschend, auf einem ungleich höheren Niveau mit einem Startwert von etwa 85%. Die Bandbreite des Anteils der Thread-Artikel in der ML-Luhmann bewegt sich zwischen 75% und 97.5%(Endnote 22) , und ist somit homogener im Vergleich zur ML-Soziologie, deren Bandbreite zwischen 35% und 90% liegt. In der Gesamttendenz scheint sich in der ML-IMD ein Wert für die Diskursintensität von 75%, in der ML-Soziologie von um die 70% abzuzeichnen, in der ML-Luhmann sind es um die 80%. Die Gesamtbandbreite der Diskursintensität der drei untersuchten Listen beträgt somit zwischen 70% und 80%, womit offenbar ein gewisses Stabilitätsniveau für die Diskursintensität von Mailinglists gekennzeichnet ist. In der ML-Luhmann hat ein Teilnehmer also beste Chancen, dass sein Beitrag kommentiert oder seine Frage beantwortet wird, denn nur jeder 5. Artikel bleibt ohne Folgeartikel. Und die ML-Soziologie ist demnach keine reine Service-Mailingliste mit Verlautbarungen und Ankündigungen, die die Mitglieder schlicht zur Kenntnis nehmen können und die in der Regel keine weiteren Kommentare anstoßen. Allerdings weist die große Bandbreite der Diskursintensität der ML-Soziologie auf ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit hin.

Faßt man die Ergebnisse zusammen, so zeigt sich, dass die Entwicklung einer stringenten, gehaltvollen Diskussion in Mailinglists dann am ehesten zustande kommt, wenn nur eine relativ geringe Zahl an Teilnehmern cokonstruktiv, also mit negativen und positiven Bezugnahmen, debattiert. Deren Beiträge müssen so verfaßt sein, dass sich nicht jedes Mitglied aufgefordert sieht, selbst einen Folgebeitrag anzufertigen. Dies gelingt am besten sowohl durch besonders konturiert-schwierige als auch besonders strukturarm-leichte Beiträge, weil diese entweder aus Über- oder Unterforderung keine angemessene kommunikative Autoren-Identität durch einen Folgebeitrag auszubilden gestatten und dadurch einen vergleichsweise geringeren Sog auf Nachfolgeartikel ausüben. Für das Gelingen von diskursiv ausgerichteter Mailinglistkommunikation ist insofern sowohl die gut strukturierte Teilnahme wie auch das Schweigen einer großen Zahl an Teilnehmern Voraussetzung. Es entwickeln sich Formen der Diskursermutigung (typisch durch Provokation) wie Diskursentmutigung (etwa indem angekündigt wird, dass keine weitere Replik folgen wird). Insbesondere den Schweigern, die im Netzjargon abfällig als "Lurker" (Lauernde, Schleicher) bezeichnet werden, fällt demnach eine wichtige Funktion zu, wie Stegbauer und Rausch zeigen (Stegbauer/ Rausch 1999: 107).

Neben der Unterscheidung von Lurkern und Autoren bilden sich innerhalb der Gruppe der Schreibenden einige weitere Rollen aus. Stegbauer/ Rausch unterscheiden sieben Blöcke unterschiedlicher kommunikativer Beziehungen von Teilnehmern. Neben wenigen Meinungsführern (vgl. Wetzstein/ Dahm 1996; Döring 1997), die sich sehr stark beteiligen, zeichnet sich eine Gruppe an Mailinglist-Teilnehmern beispielsweise durch das Beantworten von Anfragen aus, zwei andere Gruppen beteiligten sich überproportional an Diskussionen. Insbesondere Lurker, die die Liste schon länger beobachten, werden dadurch zum Schweigen ermutigt, wenn die Rollen "Beantworter" oder "Diskutant" in der Mailinglist hinreichend verläßlich - d.h. innerhalb einer noch näher zu spezifizierenden Zeitspanne, auftreten.

Endnoten

Endnote 1: Vermutlich lag damals der Anteil an Studenten noch etwas höher, da die Befragung in die Semesterferien gefallen war. - zurück -

Endnote 2: Die Daten der IMD-Liste sind nicht berücksichtigt, weil das Datenmaterial der Mitgliederlisten zu lückenhaft ist. - zurück -

Endnote 3: Anmerkung: Wenn man die absolute Anzahl der Statusangaben addiert, ist das Ergebnis größer als die Anzahl der abgegebenen Fragebögen. Dies liegt daran, dass einige der befragten Mitglieder (ML-Soziologie: 4, ML-Luhmann: 5) mit Bezug zur Soziologie über unterschiedliche akademischen Status verfügen. - zurück -

Endnote 4: Diese Vermutung wird sich im Fortgang dieser Untersuchung verdichten. - zurück -

Endnote 5: Man denke allein an die gegenüber Atari-TOS, MacOS oder DOS/Win3.1 ungleich komplizierter anmutende Bedienung der damalig vorherrschenden VMS- oder Unix-Rechner an den Rechenzentren, an denen man über Textterminals verbunden arbeitete. - zurück -

Endnote 6: Gegen Word als Quasi-Textverarbeitungsstandard wehren sich eine ganze Reihe an Textverarbeitern ganz bewußt, weil Word (und andere Textverarbeitungen) im Vergleich zu entwickelteren Formen der Textverarbeitung (vornehmlich solche, in denen Markup-Languages benutzt werden) zu viele konzeptionelle Mängel aufweisen - vom Einschleppen von Makroviren noch ganz abgesehen. Diese Mängel betreffen vor allem die Orientierung am Primat des Layouts auf Papier und sind dadurch insbesondere für eine technisch vernetzte Zusammenarbeit als untauglich einzustufen (vgl. Recke 1997). Statt in einem neuen Medium die neuen Möglichkeiten zu nutzen, bilden Textverarbeitungen nur alte, operativ-passive Formen des Papiers im neuen, nunmehr auch operativ zugänglichen Digitalmedium ab. - zurück -

Endnote 7: Und auch der Papierverbrauch steigt weiterhin:
"Das Internet erhöht den Papierverbrauch - Rund 18 Prozent der deutschen Bevölkerung verbraucht durch die Nutzung des Internet deutlich mehr Papier als zuvor. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Ipsos im Auftrag von Minolta durchgeführt hat. Insbesondere E-Mails mögen die Deutschen lieber in gedruckter Form: Nur 6,8 Prozent der Nutzer lesen ihre elektronischen Nachrichten ausschliesslich am Bildschirm. Diese Zahlen belegen, dass der papierlose Arbeitsplatz noch lange nicht in Sicht ist. Entsprechende Studien in den USA erbrachten ähnliche Resultate." (Heise Newsticker vom 27.07.2000)
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Endnote 8: Insofern führt hier die Leichtigkeit der Teilhabe am Kommunikationsgeschehen, die gemeinhin als eine Stärke elektronischer Foren ausgewiesen wird, in Situationen des Überangebots an Texten zugleich zur Regression auf einen stärker autor- statt textzentrierten Auswahlmodus. Dadurch entsteht eine bemerkenswerte Schieflage: Auf der einen Seite findet eine Entsubjektivierung der Texterstellung statt, wenn man an Mailinglist-Diskurse denkt, in denen kein Teilnehmer den Gesamttext, oder auch nur eine bestimmte Idee darin, sofern sie aufgegriffen und fortgesetzt wird, sich selbst zurechnen darf. Auf der anderen Seite werden unter entwickelten Bedingungen der elektronisch gestützen Kommunikationen Beiträge anhand von Autorennamen ausgewählt. Der Ausweg aus dieser Schieflage könnte auf Seiten der Rezeption von Beiträgen eines Tages darin bestehen, eine maschinelle Vorverarbeitung von Texten zu nutzen, so dass ein Zugriff auf Texte auch anhand maschinell erstellter Textanalysen möglich würde. - zurück -

Endnote 9: Der Mailinglistowner der Liste weist mindestens einmal im Monat in seinen offiziellen Mitteilungen in seiner Signature darauf hin, auf welche Weise ein Hilfetext zum Umgang mit der Mailinglist sowie die Beiträge aus der Vergangenheit bezogen werden können - zurück -

Endnote 10: Es traf eine E-Mail mit der Nachfrage ein, welcher Unterschied zwischen Dogmatismus und Orthodoxie bestünde. Der Unterschied läßt sich in zeitgenössischer Perspektive wie folgt markieren: Dogmatisch bedeutet, dass sich etwas im Grundsatz nicht in Frage stellen läßt. Orthodox bedeutet dagegen, etwas im Rahmen einer eingefahrenen Linie zu behandeln, ohne dass dabei Wert auf Kreativität und Einfallsreichtum gelegt wird. - zurück -

Endnote 11: Diesen Mailinglists gemeinsam ist, dass sie thematisch allesamt um Kybernetik, Systemtheorie oder Autopoiesis kreisen. - zurück -

Endnote 12: Die ML-Luhmann weist 1.49 Artikel am Tag aus Tabelle). - zurück -

Endnote 13: Die konsistente Unterscheidung in Autoren und Teilnehmer läßt sich, so wie es zu wünschen wäre, hier nicht mehr vornehmen, weil der Sinn einer solchen Unterscheidung erst zum Ende der Untersuchung klar wurde. Deshalb werden im Text Autoren und Teilnehmer gleichgesetzt. - zurück -

Endnote 14: Präziser: Die Autorin wurde von der Verwaltung der ML-IMD wegen anhaltender Beleidigungen anderer Teilnehmer ausgeschlossen, der Autor verließ die ML-Luhmann freiwillig. Der formal problematische Ausschluß der Autorin hatte noch ganz interessante Folgen. Fünf Monate später hatte sich diese Mailinglist ein Abstimmungsverfahren gegeben, um zukünftig in der Lage zu sein, in Konflikten demokratisch legitimierte Entscheidungen treffen zu können (RfD_CfV-Abstimmungsverfahren). - zurück -

Endnote 15: Mittlerweile hat es sich durchgesetzt, dass nicht-diskursiv-angelegte Artikel ebenso wie Fragebögen entweder im World-Wide-Web veröffentlicht oder per E-Mail direkt den Interessenten zugestellt werden. - zurück -

Endnote 16: Sofern in einem Artikel mehrere dieser Themen angesprochen wurden, wurde ein Artikel entsprechend mehrfach kodiert. - zurück -

Endnote 17: Anmerkung: Die 0% fehladressierten Mails (Code: E) rühren daher, dass die Zahlenangaben gerundet wurden. Etwa vier von 1000 über die Mailinglists geschickte Mails sind fehladressierte Mails (wie beispielsweise ein UNSUBSCRIBE-Befehl, der an die Mitglieder und nicht an den Server adressiert ist). - zurück -

Endnote 18: Das Löschen einer E-Mailadresse aus der Mitgliederliste einer Mailinglist ist natürlich ein Politikum ersten Ranges. Deshalb halte ich es als Administrator ("Mailinglistowner") so, dass die Adressen auf der Mailinglist veröffentlicht werden, damit zumindest eine kleine Chance für die Betroffenen besteht, die über E-Mail nicht mehr zu erreichen sind, über andere Wege von der Löschung zu erfahren. - zurück -

Endnote 19: Auf die sich seit längerem schon abzeichnenden Differenzierungen innerhalb der Systemtheorie muss hier nicht eingegangen werden. In den meisten engagierten Initiativbeiträgen wird der Bezug zur originellen Seite Luhmanns hergestellt. - zurück -

Endnote 20: 1. Quartal: Januar bis März, 2. Quartal: April bis Juni, 3. Quartal: Juli bis September, 4. Quartal: Oktober bis Dezember - zurück -

Endnote 21: Leider wurde versäumt zu ermitteln, in welchem zeitlichen Abstand die erste Reaktion auf einen Initiativbeitrag erfolgte, um so etwas wie eine durchschnittliche Antwortzeit einer Mailinglist angeben zu können. - zurück -

Endnote 22: 97.5% bedeutete, dass auf nahezu jeden Artikel ein bezugnehmender Artikel folgt. - zurück -


7 Kennzeichen einer gut funktionierenden Mailinglist

Statt eines Fazits möchte ich zum Schluß die wichtigsten Merkmale einer erfolgreich operierenden, akademisch orientierten Mailinglist zusammenstellen:

  • Der durchschnittliche Mailinglist-Beitrag der untersuchten Mailinglists umfaßt etwa 2300 Zeichen und weist in entwickelten Threads einen Quote-Anteil von 20% auf. Der Umfang des Eigentextanteils umfaßt somit etwa eine Din-A4-Seite mit 40 Zeilen a 50 Anschlägen. Entwickelte Threads dauern durchschnittlich sechs Tage. Bei diesem Umfang scheint eine durchschnittliche Anzahl von zwei Mailinglist-Beiträgen pro Tag ein Optimum zwischen der Qualität eines Diskurses und der Empfindung als Belastung durch das Mailaufkommen seitens der Nutzer zu sein.
     
  • Die kommunikative Kapazität einer Mailinglist zum Führen unterschiedlicher Threads gleichzeitig liegt offenbar bei maximal fünf Themen. Für einen neuen initiativen Beitrag ist das Risiko dann groß, dass er keine Resonanz findet. Strategisch empfiehlt es sich für einen Autoren in dieser Situation abzuwarten, bis sich eine Belastungslücke auftut. Hoch ist auch das Risiko, einen Initiativbeitrag in eine stumme Liste zu setzen. Umgekehrt gilt insofern, dass ein Beitrag dann optimale Chancen auf Resonanz findet, wenn die Liste bereits aktiv ist.
     
  • Die Teilnahme prominenter Experten am Diskurs macht es für die Mitglieder wahrscheinlich, dass diese für ihre eigenen Themen Ansprechpartner finden. Viele oder allgegenwärtige Prominente können jedoch Neulinge abschrecken, mit einem eigenen Beitrag zu erscheinen. Deshalb ist es für den Erfolg einer offen zugänglichen Liste nicht minder wichtig, dass auch Anfänger die Mailinglist benutzen.
     
  • Es sollte ein möglichst einfacher Zugang zum Archiv einer Mailinglist in Form eines Webzugangs zur Verfügung stehen, weil in einem Webarchiv meist nicht nur eine Volltext-Suchfunktionen angeboten werden kann, sondern der Verlauf von Diskussionen zumeist auch optisch, etwa anhand von Verbindungslinien aufeinander bezugnehmender Beiträge, aufbereitet ist. Neueinsteiger lernen im Durchgang durch das Archiv zugleich den Stil einer Mailinglist kennen.
     

8 Literatur

 
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Landesbeauftragter für den Datenschutz bei dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Landtages, 1997: Informationen zum neuen Medienrecht, Broschüre.
 
 
Leggewie, Claus / Maar, Christa, 1998 (Hrsg.), 1998: Internet & Politik. Von der Zuschauer- zur Beteiligungsdemokratie, Köln: Bollmann-Verlag.
 
 
Luhmann, Niklas, 1997: Die Gesellschaft der Gesellschaft, Band 1 und 2, 1. Auflage, Frankfurt am Main: Suhrkamp.
 
 
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Lutz, Christian, 1990: Optionen des Informationszeitalters - Hyperindustrialisierung oder Kommunikationskultur? In: Weingarten, Rüdiger, 1990: Information ohne Kommunikation? Die Loslösung der Sprache vom Sprecher, Frankfurt am Main: Fischer.
 
 
Marx, Karl, 1976: Das Kapital - Kritik der politischen Ökonomie, Erster Band, Frankfurt am Main: Verlag Marxistische Blätter (zum ersten Mal erschienen: 1867).
 
 
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Müller, Hans-Peter, 1981: Karl Marx - Die technologisch-historischen Exzerpte, Frankfurt am Main/ Berlin; Wien: Ullstein.
 
 
Negt, Oskar/ Kluge, Alexander, 1981: Geschichte und Eigensinn, 8. Auflage, Frankfurt am Main: Verlag 2001.
 
 
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Paetau, Michael, 1997: Sozialität in virtuellen Räumen? in: Becker, Barbara/ Paetau, Michael (Hrsg.), 1997: Virtualisierung des Sozialen. Die Informationsgesellschaft zwischen Fragmentierung und Globalisierung. Frankfurt am Main 1997: Campus.
 
 
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Roßnagel, Alexander (Hrsg.), 1999: Recht der Multimedia-Dienste - Kommentar zum IuKDG und zum MDStV, München: C.H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung, Stand: 1. Januar 1999.
 
 
Rost, Martin, 1996a: Wissenschaft und Internet: Zunft trifft auf High-Tech; in: Rost, Martin (Hrsg.), 1996: Die Netzrevolution - Auf dem Weg in die Weltgesellschaft, Frankfurt am Main: Eichborn-Verlag: 165-179
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Rost, Martin, 1996b: Koautoren per Email koordinieren; in: Rost, Martin (Hrsg.), 1996: Die Netzrevolution - Auf dem Weg in die Weltgesellschaft, Frankfurt am Main: Eichborn-Verlag
http://www.maroki.de/Home/maro/mr_kpek.html .
 
 
Rost, Martin, 1996c: Vorschläge zur Entwicklung einer Diskurs-Markup-Language; in: Heibach, Christiane/ Bollmann, Stefan (Hrsg.), 1996: Kursbuch Internet - Anschlüsse an Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Kultur: Bollmann-Verlag
http://www.maroki.de/Home/maro/mr_dml.html .
 
 
Rost, Martin, 1996d: Internet für Soziologen; in: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, 19. Jahrgang 1996, Heft 3, Opladen: Leske + Budrich.
 
 
Rost, Martin, 1996f: Zunft trifft auf High-Tech; in: Bulmahn, Edelgard/ Haaren, Kurt van/ Hensche, Detlef/ Kiper, Manuel/ Kubicek, Herbert/ Rilling, Rainer/ Schmiede, Rudi (Hrsg.), 1996: Informationsgesellschaft - Medien - Demokratie. Kritik - Positionen - Visionen, 1. Auflage, Marburg: BdWi-Verlag: 423-426
http://www.maroki.de/Home/maro/mr_imd.html .
 
 
Rost, Martin, 1997: Anmerkungen zu einer Soziologie des Internet; in: Gräf, Lorenz/ Krajewski, Markus (Hrsg.), 1997: Soziologie des Internet. Handeln im elektronischen Web-Werk, Frankfurt am Main: Campus
http://www.maroki.de/Home/maro/mr_sdi.html .
 
 
Rost, Martin, 1997c: Zur Krise der Hochschule - Über die Industrialisierung des Wissenschaftsbereichs - die Informationsgesellschaft als Vollendung des industriellen Projekts; in: Bulmahn, Edelgard (Hrsg.), 1997: Hochschulen in der Informationsgesellschaft, Tagung vom 14. Juni 1997 im Willy-Brandt-Haus in Berlin, Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie
http://www.maroki.de/Home/maro/mr_kdh.html .
 
 
Rost, Martin, 1998: Elektronische Foren als Medien wissenschaftlicher Diskurse, Oder: Warum elektronische Foren in der vorliegenden Form nicht für den wissenschaftlichen Diskurs geeignet sind -
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/1389/1.html.
 
 
Rost, Martin, 1999: Industrialisierte Wissenschaft. Zwei Projekte: ObM- und Scoring-Server; in: Drossou, Olga/ van Haaren, Kurt/ Hensche, Detlev/ Kubicek, Herbert/ Mönig-Raane, Margret/ Rilling, Rainer/ Schmiede, Rudi/ Wötzel, Uwe/ Wolf, Frieder Otto (Hrsg.), 1999: Machtfragen der Informationsgesellschaft, Marburg: Forum Wissenschaft, Studien Bd. 47: BdWi-Verlag: 617-623
(http://www.maroki.de/Home/maro/imd2_obmsv_scosv.html).
 
 
Rost, Martin, 1999b: Abstimmungsverfahren für Mailinglists RfD_CfV
http://www.maroki.de/Home/maro/rfd_cfv.html .
 
 
Rötzer, Florian, 1998: Aufmerksamkeit - Rohstoff der Informationsgesellschaft; in: Andreas Brill/ Michael de Vries (Hsrg.): Virtuelle Wirtschaft. Virtuelle Unternehmen, virtuelle Produkte, virtuelles Geld und virtuelle Kommunikation, 1. Auflage, Opladen, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
 
 
Ruhmann, Ingo/ Schulzki-Haddouti, Christiane, 1998: Abhör-Dschungel - Geheimdienste lesen ungeniert mit - Grundrechte werden abgebaut; in: ct 1998, Nr. 5: 82-93.
 
 
Schivelbusch, Wolfgang, 1979: Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main.
 
 
Schmitz, Ulrich, 1996: Liebesgrüße vom Chef - Automatisierte Emailkontrolle über MIMEsweeper; in: iX 96/ 11: 80-85.
 
 
Stegbauer, Christian/ Rausch, Alexander, 1999: Ungleichheit in virtuellen Gemeinschaften; in: Soziale Welt, Heft 1: 93-110.
 
 
Steinmüller, Wilhelm, 1993: Informationstechnologie und Gesellschaft - Eine Einführung in die Angewandte Informatik, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
 
 
Tanenbaum, Andrew S., 1990: Computer Netzwerke: Wolfram's Fachverlag.
 
 
Vint, Danny R., 1998: SGML at Work, Prentice Hall PTR (Upper Saddle River, NJ).
 
 
Wagner, Gerd, 1997: Software mit Managerqualitäten. Agenten - Programme mit Überzeugungen und Absichten; in: ct 1997/ 15: 234-243.
 
 
Weichert, Thilo, 2000: "Grundrechte in der Informationsgesellschaft - Vergiss es?"; in: Datenschutz Nachrichten 1/ 2000, 23. Jahrgang: 5f.
 
 
Westermayer, Till, 1998: Politik im Internet - Ahnen, Projekte, Chancen. Hausarbeit am Institut für Informatik und Gesellschaft, Freiburg, Seminar: Soziologie des Internet 1997/ 1998
 
 
Wetzstein, Thomas/ Dahm, Hermann, 1996: Die Nutzer von Computernetzen - eine Typologie; in: Rost, Martin (Hrsg.), 1996: Die Netzrevolution - Auf dem Weg in die Weltgesellschaft, Frankfurt am Main: Eichborn-Verlag.
 
 
Wingens, Matthias, 1998: Wissensgesellschaft und Industrialisierung der Wissenschaft, Wiesbaden: Deutscher Universitäts Verlag.
 
 
Welker, Martin, 1999: Online-Nutzung und -Nutzer in Deutschland. Ein Überblick über methodische Anlagen empirischer Forschung; in: Prommer, Elizabeth/ Vowe, Gerhard (Hrsg.), 1999: Computervermittelte Kommunikation. Konstanz: UVK Medien: 87-111.
 
 
Zuboff, Shoshana, 1988: In the Age of the Smart Machine: The Future of Work and Power, Oxford: Oxford University Press.
 

9 Anhang




9.1 Anhang: Der Fragebogen

Nachfolgend ist der Text des Fragebogens in der Form angefügt, wie er am 04.03.1999 zwischen 0.30 und 3.05 per E-Mail an die Mtglieder der Mailinglist für Soziologie geschickt wurde. Mit Ausnahme der Bezeichnungen für die Mailinglist ist dieser Fragebogen identisch zu dem, der an die Mitglieder der Mailinglist für Luhmannsche Systemtheorie geschickt wurde.

<anrede>,

mein Name ist Martin Rost, ich bin der Gruender und Verwalter der
Mailinglist fuer Soziologie. Ich moechte Sie herzlich
bitten, den dieser Mail angefuegten Fragebogen zu beantworten. Das
Ausfuellen sollte nicht laenger als maximal zwanzig Minuten dauern.

Nach gut vier Jahren, in denen es diese Mailinglist nun gibt,
moechte ich den Teilnehmern gern eine Bestandsaufnahme vorlegen.
Zunaechst bestand mein Ziel darin, etwas zur durchnittlichen Laenge
eines Mailinglistbeitrags mitzuteilen, zur Entwicklung der
Teilnehmerzahlen, zum Geschlechterverhaeltnis bei Teilnehmern und
Autoren oder auch zur durchschnittlichen Lebensdauer eines Themas.
Inzwischen personell verstaerkt ist das Ziel anspruchsvoller
geworden. Zusammen mit Torsten Boehm, einem befreundeten
Soziologie-Studenten, moechte ich ueber eine Bestandsaufnahme hinaus
der Frage nachgehen, inwieweit Mailinglistbeitraege sich zu einem
eigenstaendigen wissenschaftlichen Kommunikationsmedium
herausgebildet haben. Mit dem Fragebogen wollen wir die Untersuchung
abrunden im Hinblick auf Vorgaenge und Motive, die sich nicht
durch eine Beobachtung der Mailinglist-Kommunikationen erschliessen
lassen.

Um einen Vergleich zu haben, laeuft die gleiche Fragebogenaktion in
der Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie. Dadurch nimmt die
Umfrage mit insgesamt rund 970 angeschriebenen Personen einen recht
grossen Umfang ein. Sollten Sie in beiden Mailinglists vertreten
sein, beantworten Sie den Fragebogen bitte fuer jede Mailinglist
einzeln.

Es gruessen herzlich
Ihre
Torsten Boehm / Martin Rost
--
Martin Rost - http://www.netuse.de/~maro/ - Germany, Kiel

====================================================================
<PRE>
#N0 Fragebogen - Mailinglist fuer Soziologie 99/03/03

Schicken Sie den beantworteten Fragebogen bitte an die
folgende Adresse - bis spaetestens Freitag, den 12.03.1999,
18.00 Uhr - zurueck:

          umfrage_soziologie@maroki.netzservice.de

Die Reply-To:-Zeile ist im Mailheader gesetzt. Wenn Sie
diese Mail mit einem Reply beantworten, wird sie somit
automatisch korrekt an diese Umfrage-Adresse zugestellt.

Wir versichern selbstverstaendlich, die Daten nicht in eine
auf einzelne Personen zurechenbare Form an Dritte
weiterzugeben und ausschliesslich fuer den hier
ausgewiesenen Forschungszweck zu erheben. Den
Forschungsbericht werden wir per WWW zugaenglich machen.

In dieser Erhebung untersuchen wir nicht nur den Umgang mit dem
Medium Mailinglist, sondern wir nutzen die sich bietenden
operativen Vorteile des elektronischen Mediums, indem wir Ihre
Antworten automatisch auszaehlen lassen. Deshab bitten wir Sie
darum, im Fragebogen keinen Text zu loeschen und Ihre Antworten
zwischen den vorgegebenen eckigen Klammern einzufuegen. Dies
kann beispielsweise ein [x] oder eine Zahl [123] oder ein Text
sein, der mehrere Zeilen umfassen darf (verwenden Sie in Ihren
Antworten bei offen gestellten Fragen aber bitte keine eckigen
Klammern und kein Doppelkreuz "#"). Um moeglichst wenige offene
Fragestellungen zu verwenden, weil diese fuer eine automatische
Auswertung ungeeignet sind, haben wir die Antwortvorgabe
"SONSTIGES" vorgesehen. Wenn Sie "SONSTIGES" ankreuzen, koennen
Sie gern Ihre Antwort ausnahmsweise unterhalb der eckigen
Klammern in Stichworten notieren. Wir werden uns in einem extra
Analyseschritt mit diesen frei gegebenen Antworten
beschaeftigen. Bitte machen Sie davon aber so wenig wie moeglich
Gebrauch. Und ganz wichtig ist noch die letzte Instruktion:
Bitte vermeiden Sie Mehrfachantworten.

Wir haben das Auszaehlprogramm so robust wie moeglich ausgelegt.
Quotes (typischerweise handelt es sich hierbei um ein ">" in der
ersten Spalte einer Zeile zum Zeichen dafuer, dass es sich bei
dem auf diese Weise ausgezeichneten Text um ein Zitat handelt)
stoeren die automatische Auswertung genau so wenig wie der Fall,
dass Sie den Fragebogen zunaechst abspeichern und ihn uns dann
als Klartext-Attachement zurueckschicken.

Wenn Sie Fragen haben, dann koennen Sie uns unter der
folgenden Adresse erreichen:
umfrage_support@maroki.netzservice.de

Ganz zum Schluß des Fragebogens geben wir Ihnen die
Gelegenheit, einen Kommentar abzugeben.

Vielen Dank fuer Ihre Unterstuetzung.

Mit freundlichen Gruessen,
Torsten Boehm/ Martin Rost

================ Trennlinie fuer den Fragebogen ==================
Ab hier bitte keinen Text loeschen.

------------------------------------------------------------------
#V1/x/v/8/
Wie wurden Sie auf die Mailinglist fuer Soziologie aufmerksam? Ich
wurde auf die Mailinglist aufmerksam...
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein. Vermeiden Sie bitte Mehrfachantworten.)

    durch eine gezielte Recherche im Netz. ............. []
    durch beilaeufiges Surfen im Netz. ................. []
    durch eine Netz- bzw. Computerschulung. ............ []
    durch einen Hinweis in einer Mailinglist/ Newsgroup. []
    durch einen Hinweis in einem Artikel. .............. []
    durch einen Hinweis von einem Kollegen. ............ []
    ... weiss ich nicht mehr. .......................... []
    SONSTIGES .......................................... []

------------------------------------------------------------------
#V2/x/v/5/
Von welchem PC haben Sie die Mailinglist subscribiert? Ich habe
die Mailinglist subscribiert...
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    ausschliesslich von meinem Buero-PC aus. ................. []
    ausschliesslich von einem Rechnerpool-PC aus. ............ []
    ausschliesslich von meinem Privat-PC aus. ................ []
    sowohl vom Buero-/Rechnerpool- als auch vom Privat-PC aus. []
    SONSTIGES ................................................ []

------------------------------------------------------------------
#V3/x/v/6/
Wie haeufig verfolgen Sie das Geschehen auf der Mailinglist?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ich verfolge das Geschehen taeglich. ............... []
    Ich verfolge das Geschehen mehrmals in der Woche. .. []
    Ich verfolge das Geschehen etwa einmal die Woche. .. []
    Ich verfolge das Geschehen wenige Male im Monat. ... []
    Ich beziehe die monatlich archivierten Beitraege. .. []
    Ich verfolge das Geschehen fast gar nicht. ......... []

------------------------------------------------------------------
#V4/n/h/1/
Bitte schaetzen Sie ab: Wenn Sie die Beitraege der Mailinglist
fuer Soziologie lesen... wieviele Minuten nimmt dies im
Durchschnitt in Anspruch?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl an Minuten zwischen
den eckigen Klammern ein.)

    Minuten []

------------------------------------------------------------------
Welche(s) Motiv(e) bewegen Sie hauptsaechlich, die Mailinglist
fuer Soziologie zu subscribieren?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

#V5/x/v/2/
Ich habe die Mailinglist inzwischen verlassen.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V6/x/v/2/
Ich habe die Mailinglist deshalb noch nicht verlassen, weil ich
nicht weiss, wie dies technisch zu bewerkstelligen ist.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V7/x/v/2/
Ich moechte weiterhin selbst-entwickelte Thesen im Diskurs testen
koennen.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V8/x/v/2/
Ich moechte beobachten koennen, ob sich vielleicht einige der
Beitraege fuer mein eigenes Thema verwerten lassen.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V9/x/v/2/
Mir ist es wichtig, bei Bedarf jederzeit schnell Fragen an
ExpertInnen stellen zu koennen.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V10/x/v/2/
Ich moechte beobachten koennen, ob andere Teilnehmer der Liste
vielleicht am gleichen Thema arbeiten.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V11/x/v/2/
Ich moechte beobachten koennen, ob meine Publikationen in den
Diskussionen der Mailinglist eine Rolle spielen.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V12/x/v/2/
Ich moechte ohne spezifische Motive beobachten, was diese
Mailinglist zu bieten hat.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V13/x/v/1/
Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft....

    SONSTIGES []

------------------------------------------------------------------
#V14/n/h/1/
Wie viele Mailinglists haben Sie derzeit einschliesslich der
Mailinglist fuer Soziologie subscribiert?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl der subscribierten
Mailinglists zwischen den eckigen Klammern ein.)

    Zahl der subscribierten Mailinglists []

------------------------------------------------------------------
#V15/x/v/4/
Wie beurteilen Sie das Artikelaufkommen in der Mailinglist?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Es koennten am Tag ruhig noch mehr Artikel eintreffen. []
    Das derzeitige Artikelaufkommen ist fuer mich optimal. []
    Das Artikelaufkommen ist mir zu hoch. ................ []
    Das Artikelaufkommen ist mir gleichgueltig. .......... []

------------------------------------------------------------------
#V16/x/v/8/
Wie gehen Sie mit einem aufbewahrenswerten Beitrag technisch um?
Bitte benennen Sie nur den hoechsten Organisationsgrad ihres
Umgangs mit einem solchen Beitrag.
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ich belasse den Text im Mailverzeichnis. .............. []
    Ich drucke den Text aus. .............................. []
    Ich speichere den Text in einem eigens dafuer
        angelegten Archivverzeichnis ab. .................. []
    Ich speichere den Text in mehreren thematisch
        unterschiedenen, eigens dafuer angelegten
        Archivverzeichnissen ab. .......................... []
    Ich fuege den Text dem lokalen Informationssystem (z.B.
        WWW / WAIS) auf meinem eigenen PC per Hand hinzu. . []
    Ich speichere den Text von Hand ab und lasse
        regelmaessig einen Volltextindexierer
        (z.B. glimpse) drueberlaufen. ..................... []
    Ich lasse den Text meinem lokalen Informationssystem
        (z.B. WWW oder WAIS) auf meinem eigenen PC
        automatisch hinzufuegen (z.B. mit mail2web). ...... []
    SONSTIGES ............................................. []

------------------------------------------------------------------
#V17/x/v/6/
Nach welchem Kriterium waehlen Sie die Beitraege der Mailinglist
primaer aus, um sie zu lesen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ich waehle gar nicht aus, sondern versuche, jeden
       Beitrag intensiv zu lesen. ........................... []
    Ich waehle zunaechst nicht aus, sondern ueberfliege
       jeden Beitrag, um mich dann zu entscheiden. .......... []
    Ich lese bevorzugt Beitraege bestimmter Autoren. ........ []
    Ich lese bevorzugt Beitraege mit interessanten Subjects.  []
    Ich lese bevorzugt fortgeschrittene Diskussionsbeitraege. []
    SONSTIGES ............................................... []

------------------------------------------------------------------
#V18/x/v/5/
Wie schaetzen Sie das fachliche Niveau der Beitraege der
Mailinglist ein? Die Beitraege der Mailinglist bewegen sich auf
einem ueberwiegend...
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    sehr hohen Niveau. ... []
    hohen Niveau. ........ []
    mittleren Niveau. .... []
    niedrigen Niveau. .... []
    sehr niedrigen Niveau. []

------------------------------------------------------------------
Wie passen die folgenden Urteile Ihrer Ansicht nach zu den
Beitraegen der Mailinglist? Ich finde die Beitraege der
Mailinglist fuer Soziologie ueberwiegend...
(Es sind jeweils fuenf moegliche Antworten auf einem Kontinuum
vorgegeben. Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Position ein x
zwischen den eckigen Klammern ein.)

#V19/x/h/5/
          []          []          []          []          []
       spannend                                       langweilig

#V20/x/h/5/
          []          []          []          []          []
      thematisch                                      thematisch
      vielseitig                                       einseitig

#V21/x/h/5/
          []          []          []          []          []
     unentbehrlich                                    entbehrlich

#V22/x/h/5/
          []          []          []          []          []
       orthodox                                       unorthodox

#V23/x/h/5/
          []          []          []          []          []
       informativ                                        nicht
                                                       informativ
#V24/x/h/5/
          []          []          []          []          []
      dogmatisch                                      undogmatisch

#V25/x/h/5/
          []          []          []          []          []
   wissenschaftlich                             unwissenschaftlich
      orientiert                                       orientiert

#V26/x/h/5/
          []          []          []          []          []
       diskursiv                                      monologisch

#V27/x/h/5/
          []          []          []          []          []
     verstaendlich                                 unverstaendlich

------------------------------------------------------------------
#V28/x/v/2/
War Ihnen die Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie
(luhmann@listserv.gmd.de) bereits bekannt, bevor wir Sie in
unserem Einleitungstext auf deren Existenz aufmerksam gemacht
haben?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V29/x/v/4/
Beobachten Sie das Geschehen in der Newsgroup de.sci.soziologie?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig ....... []
    Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig. ......... []
    Ich habe bei Gelegenheit mal in die Newsgroup hineingesehen []
    Nein, ich beobachte sie nicht. ............................ []

------------------------------------------------------------------
#V30/x/v/4/
Beobachten Sie WWW-Homepages von soziologischen Fachorganisationen
(wie beispielsweise die der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
oder der Fachinformationszentren) oder Fachzeitschriften?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig. ...... []
    Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig. ......... []
    Ich habe mir bei Gelegenheit eine solche Page mal angesehen []
    Nein, ich beobachte sie nicht. ............................ []

------------------------------------------------------------------
#V31/x/v/2/
Haben Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein. Wenn Sie nein ankreuzen, dann machen Sie
bitte mit der Frage V35 weiter.)

      ja []
    nein []

#V32/n/h/1/
Sofern Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert haben...
wie hoch schaetzen Sie die Zahl an E-Mails ein, die Sie aufgrund
des Artikels zusaetzlich per privater, bidirektionaler Mail
verschicken?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl an verschickten Mails
zwischen den eckigen Klammern ein.)

    Zahl der verschickten Mails  []

#V33/n/h/1/
Sofern Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert haben...
wie hoch schaetzen Sie die Zahl an E-Mails ein, die Sie aufgrund
des Artikels zusaetzlich per privater, bidirektionaler Mail
empfangen?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl der empfangenen Mails
zwischen den eckigen Klammern ein.)

    Zahl der empfangenen Mails  []

#V34/x/v/2/
Sofern Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert haben...
haben die Reaktionen auf Ihren Beitrag Ihre Erwartungen, die Sie
beim Abschicken des Beitrags hegten, überwiegend erfüllt oder
nicht erfüllt?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Meine Erwartungen wurden ueberwiegend erfuellt. ..... []
    Meine Erwartungen wurden ueberwiegend nicht erfuellt. []

------------------------------------------------------------------
Sofern Sie noch nie einen Artikel in der Mailinglist publiziert
haben... bitte nennen Sie uns aus der nachfolgenden Liste Ihr(e)
Hauptmotiv(e) dafuer.
(Bitte fuegen Sie an den zutreffenden Antworten ein x zwischen den
eckigen Klammern ein. Wenn Sie bereits einen oder mehrere Artikel
publiziert haben, machen Sie bitte weiter mit Frage V42.)

#V35/x/v/2/
Die Beitraege der Liste sind mir zu uninteressant.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V36/x/v/2/
Das Niveau auf der Liste ist mir zu hoch.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V37/x/v/2/
Einen Beitrag zu verfassen, ist mir zu zeitaufwendig.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V38/x/v/2/
Ich moechte das Geschehen auf der Liste nur beobachten.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V39/x/v/2/
Mir fehlte bislang ein Anlass.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V40/x/v/2/
Mir erscheint das Aufwand/Nutzen-Verhaeltnis als zu schlecht.

    trifft zu ..... []
    trifft nicht zu []

#V41/x/h/1/
Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft...

    SONSTIGES []

------------------------------------------------------------------
#V42/x/v/2/
Beurteilen Sie die Einrichtung von Mailinglists als Beitrag zur
Demokratisierung des wissenschaftlichen Diskurses?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V43/s/h/1/
Was schaetzen Sie an der Mailinglist fuer Soziologie am meisten?
(Bitte fuegen Sie Ihre Antwort zwischen den eckigen Klammern ein.)

    []

------------------------------------------------------------------
#V44/s/h/1/
Was stoert Sie an der Mailinglist fuer Soziologie am meisten?
(Bitte fuegen Sie Ihre Antwort zwischen den eckigen Klammern ein.)

    []

------------------------------------------------------------------
#V45/x/v/2/
Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt (oder ihn
sogar umgesetzt), sich unter einem Pseudonym in die Mailinglist
einzutragen, um selbst eine kontraere Position zum eigenen Beitrag
einnehmen zu koennen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V46/x/v/2/
Jeder Beitrag der TeilnehmerInnen wird in dieser Mailinglist ohne
redaktionelle Betreuung automatisch an die anderen TeilnehmerInnen
weitergeleitet. Empfinden Sie das Fehlen eines solchen Filters
als eine Staerke oder eine Schwaeche? Das Fehlen einer
redaktionellen Betreuung empfinde ich als eine ...
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      Staerke. []
    Schwaeche. []

------------------------------------------------------------------
#V47/x/v/2/
Ist Ihnen der Umstand, dass diese Mailinglist von einem List-Owner
verwaltet wird, der ohne Legitimation seitens der Teilnehmer ueber
eine erhebliche operative Macht verfuegt, als ein struktureller
Konflikt aufgestossen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V48/x/v/2/
Haben Sie den recht umfangreichen Hilfetext zum Umgang mit dem
Mailinglist-Server angefordert und auch durchgearbeitet?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V49/x/v/2/
Haben Sie sich schon einmal die monatlich archivierten Beitraege
dieser Mailinglist zuschicken lassen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V50/x/v/2/
Wie beurteilen Sie die Situation: Motiviert ein hohes Niveau in
einer Mailinglist andere Teilnehmer dazu, selber Beitraege
zu verfassen oder demotiviert ein hohes Niveau?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Ein hohes Diskussionsniveau motiviert zur Publikation
        eines eigenen Beitrags. ............................. []
    Ein hohes Diskussionsniveau demotiviert zur Publikation
        eines eigenen Beitrags. ............................. []

------------------------------------------------------------------
#V51/x/v/2/
Meinen Sie, dass innerhalb oder außerhalb der Liste erworbenes
Ansehen zu einem Hindernis fuer Sie werden koennte, in der
Mailinglist auch vermeintlich dumme Fragen zu stellen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V52/x/v/4/
Welcher der nachfolgenden Aussagen wuerden Sie, im Hinblick auf
die gegenwaertige Bedeutung von Mailinglists fuer den
wissenschaftlichen Diskurs, am ehesten zustimmen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Mailinglists sind kaum mehr als belanglose
        "Plauderkreise" und somit real ohne Bedeutung
        fuer den wissenschaftlichen Diskurs. ................ []

    Mailinglists sind zwar interessant, aber keine
        sonderlich wichtige Ergaenzung des Bestands an
        wissenschaftlichen Diskursmedien. ................... []

    Mailinglists sind interessant und wichtig. Sie ergaenzen
        den Bestand an wissenschaftlichen Diskursmedien. .... []

    Mailinglists ergaenzen nicht nur den Bestand an
        wissenschaftlichen Diskursmedien, sondern sie
        veraendern die etablierten Diskursmedien und damit
        auch die wissenschaftlichen Diskurse insgesamt auf
        eine drastische Weise. .............................. []

------------------------------------------------------------------
#V53/x/v/2/
Empfinden Sie eine Bindung an die Mailinglist oder mehr noch
womoeglich eine gewisse Verantwortung dafuer, dass die
Kommunikation mittels dieses Mediums gelingt?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V54/x/v/2/
Sehen Sie sich als ein Pionier der Nutzung von Computernetzen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      ja []
    nein []

------------------------------------------------------------------
#V55/x/v/15/
Welches Betriebssystem (bzw. welche Plattform) benutzen Sie
vorwiegend fuer Ihren Netzzugang?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    AmigaOS/ Atari-TOS ............. []
    Apple-Mac ...................... []
    BeOS ........................... []
    DOS ............................ []
    Linux .......................... []
    NeXT ........................... []
    OS/2 ........................... []
    Unix (bspw. Solaris, AIX, BSD..) []
    VMS ............................ []
    VT-Terminal zum Rechenzentrum .. []
    Windows3.1 ..................... []
    Windows95 ...................... []
    Windows98 ...................... []
    Windos-NT ...................... []
    SONSTIGES ...................... []

------------------------------------------------------------------
#V56/x/v/8/
Wie haben Sie den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen
erlernt? Ich habe den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen
vor allem erlernt durch...
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    eine von der Uni/ vom Arbeitgeber bezahlte Schulung. .... []
    eine privat selbst bezahlte Schulung (bsp. an einer VHS). []
    die Einweisung von einer Freundin/ einem Freund/ Kollegen []
    Ausprobieren am Buero/ Rechnerpool-PC, mit Buch. ........ []
    Ausprobieren am Buero/ Rechnerpool-PC, ohne Buch. ....... []
    Ausprobieren am Privat-PC, mit Buch. .................... []
    Ausprobieren am Privat-PC, ohne Buch.  .................. []
    SONSTIGES ............................................... []

------------------------------------------------------------------
#V57/x/v/3/
Wie beurteilen Sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus die Wirkung
eines akademischen Titels auf die Behandlung von Beitraegen?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

      Ein Titel ist eher vorteilhaft.  []
        Ein Titel ist ohne Bedeutung.  []
    Ein Titel ist eher unvorteilhaft.  []

------------------------------------------------------------------
#V58/x/v/8/
Welchen akademischen Status hatten Sie mit spezifischem Bezug zur
Soziologie am 31.12.1998 inne? (Bitte vergleichen Sie diese Frage
mit der nachfolgenden Frage.)
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Professur ................................................. []
    Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung  []
    Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinricht. . []
    Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung ... []
    Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinrichtung .. []
    Diplom/ Magister mit Anstellung an einer Forschungseinr. .. []
    Diplom/ Magister ohne Anstellung an einer Forschungsein. .. []
    Studium ................................................... []

------------------------------------------------------------------
#V59/x/v/10/
Welchen akademischen Status hatten Sie ohne spezifischen Bezug zur
Soziologie am 31.12.1998 inne?
(Bitte fuegen Sie an der zutreffenden Antwort ein x zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Professur ................................................. []
    Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung  []
    Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinricht. . []
    Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung ... []
    Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinrichtung .. []
    Diplom/ Magister mit Anstellung an einer Forschungseinr. .. []
    Diplom/ Magister ohne Anstellung an einer Forschungsein. .. []
    Studium ................................................... []
    Ich bin ohne akademischen Status berufstaetig. ............ []
    Ich bin ohne akademischen Status und nicht berufstaetig. .. []

------------------------------------------------------------------
#V60/n/h/1/
Wie alt sind Sie?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl an Jahren zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Jahre []

------------------------------------------------------------------
#V61/x/v/2/
Welchem Geschlecht zaehlen Sie zu?
(Bitte fuegen Sie die entsprechende Anzahl an Jahren zwischen den
eckigen Klammern ein.)

    Frau []
    Mann []

------------------------------------------------------------------
#V62/s/h/1/
Zum Schluss bitten wir Sie um Ihre Hilfe. Wir finden auf die
Frage, woran es liegen koennte, dass der Anteil der weiblichen
Mitglieder in dieser Mailinglist mit 17.6% (in der Mailinglist
fuer Luhmannsche Systemtheorie sind es 8.7%) so gering ausfaellt,
bislang keine befriedigende Antwort. Haben Sie vielleicht eine
Idee?
(Bitte fuegen Sie ihre Vermutung zwischen den eckigen Klammern
ein.)

    []

------------------------------------------------------------------
#V63/s/h/1/
Falls Sie uns abschliessend einen Kommentar zum Fragebogen oder zu
unserer Forschungsfrage zukommen lassen moechten - den wir
ausnahmsweise nicht-anonymisiert zur Kenntnis nehmen, um Ihnen
gegebenenfalls antworten zu koennen -, dann fuegen Sie diesen
bitte zwischen den eckigen Klammern ein.

    []

==================================================================

Haben Sie noch einmal vielen Dank fuer Ihre Mitarbeit.
</PRE>

9.2 Die Ergebnisstabellen im einzelnen

Tabelle 29: ML-SOZ / V1 - Wie wurden Sie auf die Mailinglist fuer Soziologie aufmerksam?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
durch eine gezielte Recherche im Netz 61 35.26 35.47 35.47
durch beilaeufiges Surfen im Netz 17 9.83 9.88 45.35
durch eine Netz- bzw. Computerschulung 1 0.58 0.58 45.93
durch einen Hinweis in einer Mailinglist 26 15.03 15.12 61.05
durch einen Hinweis in einem Artikel 3 1.73 1.74 62.79
durch einen Hinweis von einem Kollegen 33 19.08 19.19 81.98
weiss ich nicht mehr 27 15.61 15.70 97.68
SONSTIGES 3 1.73 1.74 99.42
Zwei Mehrfachnennungen 1 0.58 0.58 100.00
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 30: ML-LUH / V1 - Wie wurden Sie auf die Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie aufmerksam?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
durch eine gezielte Recherche im Netz 57 39.86 39.86 39.86
durch beilaeufiges Surfen im Netz 11 7.69 7.69 47.55
durch eine Netz- bzw. Computerschulung 1 0.70 0.70 48.25
durch einen Hinweis in einer Mailinglist 12 8.39 8.39 56.64
durch einen Hinweis in einem Artikel 5 3.50 3.50 60.14
durch einen Hinweis von einem Kollegen 41 28.67 28.67 88.81
weiss ich nicht mehr 12 8.39 8.39 97.20
SONSTIGES 4 2.80 2.80 100.00
Zwei Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 31: ML-SOZ / V2 - Von welchem PC haben Sie die Mailinglist subscribiert?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ausschliesslich von meinem Buero-PC aus 54 31.21 31.21 31.21
ausschliesslich von einem Rechnerpool-PC aus 14 8.09 8.09 39.30
ausschliesslich von meinem Privat-PC aus 66 38.15 38.15 77.45
sowohl vom Buero-/Rechnerpool- als Privat-PC 36 20.81 20.81 98.26
SONSTIGES 3 1.73 1.73 99.99
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 32: ML-LUH / V2 - Von welchem PC haben Sie die Mailinglist subscribiert?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ausschliesslich von meinem Buero-PC aus 44 30.77 30.77 30.77
ausschliesslich von einem Rechnerpool-PC aus 5 3.50 3.50 34.27
ausschliesslich von meinem Privat-PC aus 58 40.56 40.56 74.83
sowohl vom Buero-/Rechnerpool- als Privat-PC 34 23.78 23.78 98.61
SONSTIGES 2 1.40 1.40 100.01
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 33: ML-SOZ / V3 - Wie haeufig verfolgen Sie das Geschehen auf der Mailinglist?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich verfolge das Geschehen taeglich. 66 38.15 38.60 38.60
Ich verfolge das Geschehen mehrmals pro Woche 58 33.53 33.92 72.52
Ich verfolge das Geschehen etwa einmal pro Woche 32 18.50 18.71 91.23
Ich verfolge das Geschehen wenige Male im Monat 10 5.78 5.85 97.08
Ich beziehe die monatlich archivierten Listen 0 0.00 0.00 97.08
Ich verfolge das Geschehen fast gar nicht 5 2.89 2.92 100.00
Fehlende Angaben: 2 1.16 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 34: ML-LUH / V3 - Wie haeufig verfolgen Sie das Geschehen auf der Mailinglist?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich verfolge das Geschehen taeglich. 53 37.06 37.06 37.06
Ich verfolge das Geschehen mehrmals pro Woche 57 39.86 39.86 76.92
Ich verfolge das Geschehen etwa einmal pro Woche 23 16.08 16.08 93.00
Ich verfolge das Geschehen wenige Male im Monat 8 5.59 5.59 98.59
Ich beziehe die monatlich archivierten Listen 0 0.00 0.00 98.59
Ich verfolge das Geschehen fast gar nicht 2 1.40 1.40 99.99
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 35: ML-SOZ / V4 - Anzahl der Minuten zum Lesen der Beiträge der Mailinglist
ML-Soziologie ML-Luhmann
Mittelwert (Minuten): 6.63 13.75
Standard-Abweichung : 12.49 10.58
Gueltige Angaben : 169 138
Ungueltige Angaben : 4 5


Auf die Frage "Welche(s) Motiv(e) bewegen Sie hauptsaechlich, die Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie zu subscribieren?" erhielten wir auf die von uns vorgegebenen Antworten folgende Auskunft:

Tabelle 36: ML-SOZ / V5 - Ich habe die Mailinglist inzwischen verlassen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 1 0.58 0.60 0.60
trifft nicht zu 165 95.38 99.40 100.00
Fehlende Angaben: 7 4.05 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 37: ML-LUH / V5 - Ich habe die Mailinglist inzwischen verlassen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 5 3.50 3.65 3.65
trifft nicht zu 132 92.31 96.35 100.00
Fehlende Angaben: 6 4.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 38: ML-SOZ / V6 - Ich habe die Mailinglist deshalb noch nicht verlassen, weil ich nicht weiss, wie dies technisch zu bewerkstelligen ist.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 1 0.58 0.61 0.61
trifft nicht zu 164 94.80 99.39 100.00
Fehlende Angaben: 8 4.62 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 39: ML-LUH / V6 - Ich habe die Mailinglist deshalb noch nicht verlassen, weil ich nicht weiss, wie dies technisch zu bewerkstelligen ist.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 2 1.40 1.50 1.50
trifft nicht zu 131 91.61 98.50 100.00
Fehlende Angaben: 10 6.99 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 40: ML-SOZ / V7 - Ich moechte weiterhin selbst-entwickelte Thesen im Diskurs testen koennen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 48 27.75 29.27 29.27
trifft nicht zu 116 67.05 70.73 100.00
Fehlende Angaben: 9 5.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 41: ML-LUH / V7 - Ich moechte weiterhin selbst-entwickelte Thesen im Diskurs testen koennen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 61 42.66 45.86 45.86
trifft nicht zu 72 50.35 54.14 100.00
Fehlende Angaben: 10 6.99 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 42: ML-SOZ / V8 - Ich moechte beobachten koennen, ob sich vielleicht einige der Beitraege fuer mein eigenes Thema verwerten lassen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 153 88.44 88.95 88.95
trifft nicht zu 19 10.98 11.05 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 43: ML-LUH / V8 - Ich moechte beobachten koennen, ob sich vielleicht einige der Beitraege fuer mein eigenes Thema verwerten lassen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 130 90.91 92.20 92.20
trifft nicht zu 11 7.69 7.80 100.00
Fehlende Angaben: 2 1.40 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 44: ML-SOZ / V9 - Mir ist es wichtig, bei Bedarf jederzeit schnell Fragen an ExpertInnen stellen zu koennen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 108 62.43 64.29 64.29
trifft nicht zu 60 34.68 35.71 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 45: ML-LUH / V9 - Mir ist es wichtig, bei Bedarf jederzeit schnell Fragen an ExpertInnen stellen zu koennen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 83 58.04 61.48 61.48
trifft nicht zu 52 36.36 38.52 100.00
Fehlende Angaben: 8 5.59 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 46: ML-SOZ / V10 - Ich moechte beobachten koennen, ob andere Teilnehmer der Liste vielleicht am gleichen Thema arbeiten.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 142 82.08 84.52 84.52
trifft nicht zu 26 15.03 15.48 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 47: ML-LUH / V10 - Ich moechte beobachten koennen, ob andere Teilnehmer der Liste vielleicht am gleichen Thema arbeiten.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 109 76.22 78.42 78.42
trifft nicht zu 30 20.98 21.58 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 48: ML-SOZ / V11 - Ich moechte beobachten koennen, ob meine Publikationen in den Diskussionen der Mailinglist eine Rolle spielen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 19 10.98 11.52 11.52
trifft nicht zu 146 84.39 88.48 100.00
Fehlende Angaben: 8 4.62 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 49: ML-LUH / V11 - Ich moechte beobachten koennen, ob meine Publikationen in den Diskussionen der Mailinglist eine Rolle spielen.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 23 16.08 17.04 17.04
trifft nicht zu 112 78.32 82.96 100.00
Fehlende Angaben: 8 5.59 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 50: ML-SOZ / V12 - Ich moechte ohne spezifische Motive beobachten, was diese Mailinglist zu bieten hat.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 116 67.05 70.73 70.73
trifft nicht zu 48 27.75 29.27 100.00
Fehlende Angaben: 9 5.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 51: ML-LUH / V12 - Ich moechte ohne spezifische Motive beobachten, was diese Mailinglist zu bieten hat.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 70 48.95 51.09 51.09
trifft nicht zu 67 46.85 48.91 100.00
Fehlende Angaben: 6 4.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 52: ML-SOZ / V13 - Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft....
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
SONSTIGES 6 3.47 100.00 100.00
Fehlende Angaben: 167 96.53 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 53: ML-LUH / V13 - Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft....
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
SONSTIGES 7 4.90 100.00 100.00
Fehlende Angaben: 136 95.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 54: V14 - Wie viele Mailinglists haben Sie derzeit einschliesslich der Mailinglist fuer Soziologie/ Luhmann subscribiert?
ML-Soziologie ML-Luhmann
Mittelwert: 6.28 4.34
Standard-Abweichung: 12.68 11.60
Gueltige Angaben : 173 143

Tabelle 55: ML-SOZ / V15 - Wie beurteilen Sie das Artikelaufkommen in der Mailinglist?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Es koennten am Tag ruhig noch mehr Artikel eintreffen 52 30.06 30.77 30.77
Das derzeitige Artikelaufkommen ist fuer mich optimal 53 30.64 31.36 62.13
Das Artikelaufkommen ist mir zu hoch 9 5.20 5.33 67.46
Das Artikelaufkommen ist mir gleichgueltig 55 31.79 32.54 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 56: ML-LUH / V15 - Wie beurteilen Sie das Artikelaufkommen in der Mailinglist?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Es koennten am Tag ruhig noch mehr Artikel eintreffen 17 11.89 11.97 11.97
Das derzeitige Artikelaufkommen ist fuer mich optimal 47 32.87 33.10 45.07
Das Artikelaufkommen ist mir zu hoch 22 15.38 15.49 60.56
Das Artikelaufkommen ist mir gleichgueltig 56 39.16 39.44 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 57: ML-SOZ / V16 - Wie gehen Sie mit einem aufbewahrenswerten Beitrag technisch um?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich belasse den Text im Mailverzeichnis 37 21.39 21.64 21.64
Ich drucke den Text aus. 22 12.72 12.87 34.51
Ich speichere den Text in einem eigens dafür angelegten Archivverzeichnis ab 74 42.77 43.27 77.78
Ich speichere den Text in mehreren, thematisch unterschiedenen, eigens dafuer angelegten Verzeichnis ab 26 15.03 15.20 92.98
Ich fuege den Text dem lokalen Informationssystem (z.B. WWW / WAIS) auf meinem eigenen PC per Hand hinzu 0 0.00 0.00 92.98
Ich speichere den Text von Hand und lasse regelmäßig einen Volltextindexierer (z.B. glimpse) drueberlaufen 2 1.16 1.17 94.15
SONSTIGES 5 2.89 2.92 97.07
Zwei Mehrfachnennungen 5 2.89 2.92 99.99
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 99.99
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 1 0.58 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 58: ML-LUH / V16 - Wie gehen Sie mit einem aufbewahrenswerten Beitrag technisch um?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich belasse den Text im Mailverzeichnis 32 22.38 22.70 22.70
Ich drucke den Text aus. 27 18.88 19.15 41.85
Ich speichere den Text in einem eigens dafür angelegten Archivverzeichnis ab 58 40.56 41.13 82.98
Ich speichere den Text in mehreren, thematisch unterschiedenen, eigens dafuer angelegten Verzeichnissen ab 16 11.19 11.35 94.33
Ich fuege den Text dem lokalen Informationssystem (z.B. WWW / WAIS) auf meinem eigenen PC per Hand hinzu 0 0.00 0.00 94.33
Ich speichere den Text von Hand und lasse regelmäßig einen Volltextindexierer (z.B. glimpse) drueberlaufen 2 1.40 1.42 95.75
SONSTIGES 1 0.70 0.71 97.88
Zwei Mehrfachnennungen 3 2.10 2.13 100.01
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.01
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 2 1.40 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 59: ML-SOZ / V17 - ForschungseinrichtungNach welchem Kriterium waehlen Sie die Beitraege der Mailinglist primaer aus, um sie zu lesen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich waehle gar nicht aus, sondern versuche,
jeden Beitrag intensiv zu lesen 3 1.73 1.76 1.76
Ich waehle zunaechst nicht aus, sondern
ueberfliege jeden Beitrag, um mich dann
zu entscheiden 90 52.02 52.94 54.70
Ich lese bevorzugt Beitraege bestimmter
Autoren 0 0.00 0.00 54.70
Ich lese bevorzugt Beitraege mit
interessanten Subjects 65 37.57 38.24 92.94
Ich lese bevorzugt fortgeschrittene
Diskussionsbeitraege 1 0.58 0.59 93.53
SONSTIGES 1 0.58 0.59 94.12
Zwei Mehrfachnennungen 8 4.62 4.71 98.83
Drei und mehr Mehrfachnennungen 2 1.16 1.18 100.01
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 2 1.16 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 60: ML-LUH / V17 - Nach welchem Kriterium waehlen Sie die Beitraege der Mailinglist primaer aus, um sie zu lesen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ich waehle gar nicht aus, sondern versuche,
jeden Beitrag intensiv zu lesen 6 4.20 4.23 4.23
Ich waehle zunaechst nicht aus, sondern
ueberfliege jeden Beitrag, um mich dann
zu entscheiden 63 44.06 44.37 48.60
Ich lese bevorzugt Beitraege bestimmter
Autoren 4 2.80 2.82 51.42
Ich lese bevorzugt Beitraege mit
interessanten Subjects 55 38.46 38.73 90.15
Ich lese bevorzugt fortgeschrittene
Diskussionsbeitraege 2 1.40 1.41 91.56
SONSTIGES 1 0.70 0.70 92.26
Zwei Mehrfachnennungen 9 6.29 6.34 98.60
Drei und mehr Mehrfachnennungen 2 1.40 1.41 100.01
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 61: ML-SOZ / V18 - Wie schaetzen Sie das fachliche Niveau der Beitraege der Mailinglist ein?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
sehr hohes Niveau 4 2.31 2.40 2.40
hohes Niveau. 25 14.45 14.97 17.37
mittleres Niveau. 103 59.54 61.68 79.05
niedriges Niveau. 30 17.34 17.96 97.01
sehr niedriges Niveau. 4 2.31 2.40 99.41
Zwei Mehrfachnennungen 1 0.58 0.60 100.01
Drei und mehr Mehrfachnenn. 0 0.00 0.00 100.01
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 1 0.58 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 62: ML-LUH / V18 - Wie schaetzen Sie das fachliche Niveau der Beitraege der Mailinglist ein?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
sehr hohes Niveau 21 14.69 15.44 15.44
hohes Niveau 74 51.75 54.41 69.85
mittleres Niveau 38 26.57 27.94 97.79
niedriges Niveau 3 2.10 2.21 100.00
sehr niedriges Niveau 0 0.00 0.00 100.00
Zwei Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Drei und mehr Mehrfachnenn. 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 7 4.90 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Wir baten die Teilnehmer in einem Kontinuum mit fünf Ausprägungen anzugeben, welche Urteile zu den Beiträgen der Mailinglists passten. Darauf erhielten wir die folgenden Antworten (V19 bis V27):

Tabelle 63: ML-SOZ / V19 - spannend ... langweilig
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
spannend 0 0.00 0.00 0.00
.. 19 10.98 11.18 11.18
.. 79 45.66 46.47 57.65
.. 62 35.84 36.47 94.12
langweilig 10 5.78 5.88 100.00
Fehlende Angaben: 3 1.73 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 64: ML-LUH / V19 - spannend ... langweilig
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
spannend 8 5.59 5.63 5.63
.. 56 39.16 39.44 45.07
.. 52 36.36 36.62 81.69
.. 22 15.38 15.49 97.18
langweilig 4 2.80 2.82 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 65: ML-SOZ / V20 - thematisch vielseitig ... thematisch einseitig
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
thematisch vielseitig 16 9.25 9.41 9.41
.. 65 37.57 38.24 47.65
.. 60 34.68 35.29 82.94
.. 28 16.18 16.47 99.41
thematisch einseitig 1 0.58 0.59 100.00
Fehlende Angaben: 3 1.73 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 66: ML-LUH / V20 - thematisch vielseitig ... thematisch einseitig
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
thematisch vielseitig 24 16.78 16.90 16.90
.. 60 41.96 42.25 59.15
.. 32 22.38 22.54 81.69
.. 23 16.08 16.20 97.89
thematisch einseitig 3 2.10 2.11 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 67: ML-SOZ / V21 - uentbehrlich .... entbehrlich
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
unentbehrlich 1 0.58 0.59 0.59
.. 6 3.47 3.55 4.14
.. 52 30.06 30.77 34.91
.. 83 47.98 49.11 84.02
entbehrlich 27 15.61 15.98 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 68: ML-LUH / V21 - uentbehrlich .... entbehrlich
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
unentbehrlich 2 1.40 1.43 1.43
.. 24 16.78 17.14 18.57
.. 59 41.26 42.14 60.71
.. 45 31.47 32.14 92.85
entbehrlich 10 6.99 7.14 99.99
Fehlende Angaben: 3 2.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 69: ML-SOZ / V22 - orthodox ... unorthodox
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
orthodox 5 2.89 3.18 3.18
.. 29 16.76 18.47 21.65
.. 85 49.13 54.14 75.79
.. 33 19.08 21.02 96.81
unorthodox 5 2.89 3.18 99.99
Fehlende Angaben: 16 9.25 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 70: ML-LUH / V22 - orthodox ... unorthodox
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
orthodox 10 6.99 7.30 7.30
.. 37 25.87 27.01 34.31
.. 54 37.76 39.42 73.73
.. 33 23.08 24.09 97.82
unorthodox 3 2.10 2.19 100.01
Fehlende Angaben: 6 4.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 71: ML-SOZ / V23 - informativ ... nicht-informativ
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
informativ 5 2.89 2.94 2.94
.. 56 32.37 32.94 35.88
.. 58 33.53 34.12 70.00
.. 48 27.75 28.24 98.24
nicht-informativ 3 1.73 1.76 100.00
Fehlende Angaben: 3 1.73 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 72: ML-LUH / V23 - informativ ... nicht-informativ
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
informativ 15 10.49 10.56 10.56
.. 73 51.05 51.41 61.97
.. 34 23.78 23.94 85.91
.. 19 13.29 13.38 99.29
nicht-informativ 1 0.70 0.70 99.99
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 73: ML-SOZ / V24 - dogmatisch ... undogmatisch
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
dogmatisch 3 1.73 1.85 1.85
.. 13 7.51 8.02 9.87
.. 81 46.82 50.00 59.87
.. 48 27.75 29.63 89.50
undogmatisch 17 9.83 10.49 99.99
Fehlende Angaben: 11 6.36 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 74: ML-LUH / V24 - dogmatisch ... undogmatisch
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
dogmatisch 6 4.20 4.38 4.38
.. 33 23.08 24.09 28.47
.. 47 32.87 34.31 62.78
.. 41 28.67 29.93 92.71
undogmatisch 10 6.99 7.30 100.01
Fehlende Angaben: 6 4.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 75: ML-SOZ / V25 - wissenschaftlich orientiert ... unwissenschaftlich orientiert
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
wissenschaftlich 13 7.51 7.74 7.74
.. 86 49.71 51.19 58.93
.. 43 24.86 25.60 84.53
.. 25 14.45 14.88 99.41
unwissenschaftlich 1 0.58 0.60 100.01
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 76: ML-LUH / V25 - wissenschaftlich orientiert ... unwissenschaftlich orientiert
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
wissenschaftlich 41 28.67 28.87 28.87
.. 75 52.45 52.82 81.69
.. 20 13.99 14.08 95.77
.. 6 4.20 4.23 100.00
unwissenschaftlich 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 77: ML-SOZ / V26 - diskursiv ... monologisch
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
diskursiv 13 7.51 7.74 7.74
.. 70 40.46 41.67 49.41
.. 58 33.53 34.52 83.93
.. 25 14.45 14.88 98.81
monologisch 2 1.16 1.19 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 78: ML-LUH / V26 - diskursiv ... monologisch
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
diskursiv 33 23.08 23.74 23.74
.. 64 44.76 46.04 69.78
.. 19 13.29 13.67 83.45
.. 20 13.99 14.39 97.84
monologisch 3 2.10 2.16 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 79: ML-SOZ / V27 - verständlich ... unverständlich
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
verständlich 55 31.79 32.74 32.74
.. 83 47.98 49.40 82.14
.. 27 15.61 16.07 98.21
.. 3 1.73 1.79 100.00
unverständlich 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 80: ML-LUH / V27 - verstaendlich ... unverstaendlich
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
verstaendlich 24 16.78 16.78 16.78
.. 60 41.96 41.96 58.74
.. 42 29.37 29.37 88.11
.. 15 10.49 10.49 98.60
unverständlich 2 1.40 1.40 100.00
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 81: ML-SOZ / V28 - War Ihnen die Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie bereits bekannt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 108 62.43 62.79 62.79
nein 64 36.99 37.21 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 82: ML-LUH / V28 - War Ihnen die Mailinglist fuer Soziologie bereits bekannt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 65 45.45 45.45 45.45
nein 78 54.55 54.55 100.00
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 83: ML-SOZ / V29 - Beobachten Sie das Geschehen in der Newsgroup de.sci.soziologie?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig 18 10.40 10.59 10.59
Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig 34 19.65 20.00 30.59
Ich habe bei Gelegenheit mal in die Newsgroup gesehen 36 20.81 21.18 51.77
Nein, ich beobachte sie nicht. 82 47.40 48.24 100.01
Fehlende Angaben: 3 1.73 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 84: ML-LUH / V29 - Beobachten Sie das Geschehen in der Newsgroup de.sci.soziologie?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig 7 4.90 4.93 4.93
Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig 11 7.69 7.75 12.68
Ich habe bei Gelegenheit mal in die Newsgroup gesehen 15 10.49 10.56 23.24
Nein, ich beobachte sie nicht. 109 76.22 76.76 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 85: ML-SOZ / V30 - Beobachten Sie WWW-Homepages von soziologischen Fachorganisationen oder Fachzeitschriften?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig 34 19.65 19.77 19.77
Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig 79 45.66 45.93 65.70
Ich habe mir bei Gelegenheit eine solche Page angesehen 36 20.81 20.93 86.63
Nein, ich beobachte sie nicht. 23 13.29 13.37 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.58 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 86: ML-LUH / V30 - Beobachten Sie WWW-Homepages von soziologischen Fachorganisationen oder Fachzeitschriften?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ja, ich beobachte sie haeufig und eher regelmaessig 10 6.99 7.04 7.04
Ich beobachte sie selten und eher unregelmaessig 52 36.36 36.62 43.66
Ich habe mir bei Gelegenheit eine solche Page angesehen 33 23.08 23.24 66.90
Nein, ich beobachte sie nicht. 47 32.87 33.10 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 87: ML-SOZ / V31 - Haben Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 55 31.79 32.16 32.16
nein 116 67.05 67.84 100.00
Fehlende Angaben: 2 1.16 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 88: ML-LUH / V31 - Haben Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 60 41.96 42.25 42.25
nein 82 57.34 57.75 100.00
Fehlende Angaben: 1 0.70 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 89: V32 - Sofern bereits Artikel publiziert... wie hoch schaetzen Sie die Zahl an E-Mails ein, die Sie aufgrund des Artikels zusaetzlich per privater, bidirektionaler Mail verschicken?
ML-Soziologie ML-Luhmann
Mittelwert: 2.53 5.32
Standard-Abweichung: 6.49 6.55
Gueltige Angaben : 47 (27.1%) 53 (37.1%)
***
Tabelle 90: V33 - Sofern bereits Artikel publiziert... wie hoch schaetzen Sie die Zahl an E-Mails ein, die Sie aufgrund des Artikels zusaetzlich per privater, bidirektionaler Mail empfangen?
ML-Soziologie ML-Luhmann
Mittelwert: 3.00 5.04
Standard-Abweichung: 6.57 6.59
Gueltige Angaben : 49 (28.3%) 53 (37.1%)

Tabelle 91: ML-SOZ / V34 - Sofern Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert haben... haben die Reaktionen auf Ihren Beitrag Ihre Erwartungen, die Sie beim Abschicken des Beitrags hegten, überwiegend erfüllt oder nicht erfüllt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Meine Erwartungen wurden ueberwiegend erfuellt 42 24.28 84.00 84.00
Meine Erwartungen wurden ueberwiegend nicht erfuellt 8 4.62 16.00 100.00
Fehlende Angaben: 123 71.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 92: ML-LUH / V34 - Sofern Sie bereits Artikel in der Mailinglist publiziert haben... haben die Reaktionen auf Ihren Beitrag Ihre Erwartungen, die Sie beim Abschicken des Beitrags hegten, überwiegend erfüllt oder nicht erfüllt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Meine Erwartungen wurden ueberwiegend erfuellt 39 27.27 66.10 66.10
Meine Erwartungen wurden ueberwiegend nicht erfuellt 20 13.99 33.90 100.00
Fehlende Angaben: 84 58.74 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Gefragt nach den Motiven, warum noch nie ein Artikel in die Mailinglist gesetzt wurde, wurden uns auf die von uns vorgegebenen Antworten die folgenden Auskünfte erteilt (V35 bis V41):

Tabelle 93: ML-SOZ / V35 - Die Beitraege der Liste sind mir zu uninteressant.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 30 17.34 26.55 26.55
trifft nicht zu 83 47.98 73.45 100.00
Fehlende Angaben: 60 34.68 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 94: ML-LUH / V35 - Die Beitraege der Liste sind mir zu uninteressant.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 10 6.99 11.63 11.63
trifft nicht zu 76 53.15 88.37 100.00
Fehlende Angaben: 57 39.86 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 95: ML-SOZ / V36 - Das Niveau auf der Liste ist mir zu hoch.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 5 2.89 4.39 4.39
trifft nicht zu 109 63.01 95.61 100.00
Fehlende Angaben: 59 34.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 96: ML-LUH / V36 - Das Niveau auf der Liste ist mir zu hoch.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 19 13.29 22.09 22.09
trifft nicht zu 67 46.85 77.91 100.00
Fehlende Angaben: 57 39.86 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 97: ML-SOZ / V37 - Einen Beitrag zu verfassen, ist mir zu zeitaufwendig.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 41 23.70 35.96 35.96
trifft nicht zu 73 42.20 64.04 100.00
Fehlende Angaben: 59 34.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 98: ML-LUH / V37 - Einen Beitrag zu verfassen, ist mir zu zeitaufwendig.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 50 34.97 59.52 59.52
trifft nicht zu 34 23.78 40.48 100.00
Fehlende Angaben: 59 41.26 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 99: ML-SOZ / V38 - Ich moechte das Geschehen auf der Liste nur beobachten.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 71 41.04 62.83 62.83
trifft nicht zu 42 24.28 37.17 100.00
Fehlende Angaben: 60 34.68 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 100: ML-LUH / V38 - Ich moechte das Geschehen auf der Liste nur beobachten.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 55 38.46 64.71 64.71
trifft nicht zu 30 20.98 35.29 100.00
Fehlende Angaben: 58 40.56 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 101: ML-SOZ / V39 - Mir fehlte bislang ein Anlass.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 104 60.12 91.23 91.23
trifft nicht zu 10 5.78 8.77 100.00
Fehlende Angaben: 59 34.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 102: ML-LUH / V39 - Mir fehlte bislang ein Anlass.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 62 43.36 72.94 72.94
trifft nicht zu 23 16.08 27.06 100.00
Fehlende Angaben: 58 40.56 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 103: ML-SOZ / V40 - Mir erscheint das Aufwand/Nutzen-Verhaeltnis als zu schlecht.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 25 14.45 22.32 22.32
trifft nicht zu 87 50.29 77.68 100.00
Fehlende Angaben: 61 35.26 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 104: ML-LUH / V40 - Mir erscheint das Aufwand/Nutzen-Verhaeltnis als zu schlecht.
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
trifft zu 14 9.79 17.28 17.28
trifft nicht zu 67 46.85 82.72 100.00
Fehlende Angaben: 62 43.36 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 105: ML-SOZ / V41 - Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft...
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
SONSTIGES 2 1.16 100.00 100.00
Fehlende Angaben: 171 98.84 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 106: ML-LUH / V41 - Falls keine der zuvor aufgefuehrten Antworten zutrifft...
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
SONSTIGES 8 5.59 100.00 100.00
Fehlende Angaben: 135 94.41 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 107: ML-SOZ / V42 - Beurteilen Sie die Einrichtung von Mailinglists als Beitrag zur Demokratisierung des wissenschaftlichen Diskurses?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 124 71.68 74.70 74.70
nein 42 24.28 25.30 100.00
Fehlende Angaben: 7 4.05 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 108: ML-LUH / V42 - Beurteilen Sie die Einrichtung von Mailinglists als Beitrag zur Demokratisierung des wissenschaftlichen Diskurses?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 102 71.33 75.56 75.56
nein 33 23.08 24.44 100.00
Fehlende Angaben: 8 5.59 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

====================================================================
V43
Was schaetzen Sie an der Mailinglist fuer Soziologie am meisten?
--------------------------------------------------------------------

  FB_1
  Daß es sie überhaupt gibt

  FB_2
  da=DF es eine fachspezifische liste gibt

  FB_3
  dass ab und an interssante themen diskuiert werden

  FB_4
  an einen soziolgischen Diskurs teilnehmen zu können, der
  >      prinzipiell für alles und alle offen ist

  FB_5
  Möglichkeit eines Austausches, bei quasi nicht vorhandener Beachtung
  des Standes/soz.Stellung/Abschluß der beteiligten Diskutanten.

  FB_7
  unittelbarer und unkoventioneller austausch unter kollegInnen

  FB_8
  Kommunikation mit Gleichgesinnten

  FB_9
  Die Moeglichkeit unterschiedliche Meinungen lesen zu koennen,
  ohne die Schreibenden naeher zu kennen. Dieser Fakt verhilft
  zu einer unbefangeneren Bertachtung von Sichtweisen.

  FB_12
  Uebersichtlichkeit

  FB_13
  die Möglichkeit, auf unkomplizierte Weise schnell in Austausch
  mit Kolleginnen und Kollegen zu treten

  FB_14
  ihre Existenz

  FB_15
  freie Aussprache

  FB_16
  breites Themensspektrum, direkter Kontakt

  FB_18
  Feiheit, in einen Diskurs einzutreten

  FB_20
  Moeglichkeit rezeptiv an soziologischen Diskursen teilzuhaben

  FB_21
  Austauschmöglichkeiten mit Unbekannten jenseits der eigenen
  Community

  FB_22
  Info über z. Zt. bewegende Themen

  FB_23
  ihre positionale Unbestimmtheit, sprich Nichtorientierung an
        einer best. soz. Schule - insofern stehe ich einer erbindung mit
        der Luhmannschen Systemtheorie eher skeptisch gegenüber

  FB_24
  Themenbreite

  FB_25
  Die Flexibilität hinsichtlich der Beitragsthemen.

  FB_26
  Die Chance, unmittelbar in einer größeren Gemeinschaft Diskursen
  > beobachten oder daran teilnehmen zu können

  FB_27
  Kommunikation

  FB_28
  den Informationsgehalt

  FB_29
  Die Diskussion mit TeilnehmerInnen, die nicht den selben
  theoretischen Background haben, ungezwungene "Atmosphaere"

  FB_30
  Im Moment: ihre Existenz

  FB_31
  Sie ist thematisch sehr vielseitig

  FB_32
  die Möglichkeit mich im Ausland mit der soziologischen Diskussion
  im deutschsprachiugen Raum ein wenig auf dem laufenden zu halten

  FB_38
  keine themat. Einengung

  FB_39
  Das Spektrum

  FB_42
  Am meisten schätze ich, dass oftmals eine weitere Beschäftigung mit
  einem Thema angeregt wird, die ansonsten nicht zustande käme.

  FB_44
  Geschwindigkeit

  FB_45
  bislang: zufällig, d.h. nicht absichtlich gesuchte, interessante
  > Hinweise bzw. Informationen

  FB_46
  Information

  FB_47
  Den geringen Trafic

  FB_48
  Vielfalt der Themen

  FB_49
  Information von neue Beitrage und Litteratur, Diskussion zwischen
  > differente Positionen

  FB_51
  Gibt mir einen Überblick, was die Leute interessiert

  FB_52
  Informationsmoeglichkeiten ueber viele Probleme

  FB_54
  k.A.

  FB_55
  Man erhaelt schnell fachliche Auskuenfte, wenn man eine Frage
  >     an die Mailingliste stellt. Die Themen sind interessant - auch
  >     der nicht allzu grosse Traffic ist erfreulich, da mir oft die
  >     Zeit zum Lesen fehlt.

  FB_56
  ihre Vielfaeltigkeit und Unkompliziertheit

  FB_57
  den Listowner. Im Ernst: ergibt sich aus V8,9 und 10

  FB_58
  Direkter, duzender Kontakt mit Koryphaeen, staendige Verfuegbarkeit
  von Wissenschaftlern

  FB_60
  ihre einmalige (?) existenz

  FB_61
  beobachten zu koennen am welchen Thema andere Teilnehmer arbeiten

  FB_62
  halte ein wenig Kontakt zum Fach, auch wenn eher wenig mich
  > interessierende Beitraege dabei sind

  FB_63
  in der letzten Zeit wenig, allenfalls Literaturhinweise

  FB_64
  Infos zu verschiedenen Themen der Soziologie und deren Diskussion
  ;-)

  FB_68
  Offenheit, ruhig, bedarfsorientiert, Diskussionen wenn es sich ergibt

  FB_69
  Da=DF es sie gibt, da=DF sie ordentlich betreut wird.

  FB_70
  nichts

  FB_72
  Vielseitigkeit der Themen

  FB_73
  Information ueber Tagungen etc. und seltener die interessanten
  Diskussionen

  FB_74
  ?

  FB_75
  den unterhaltungswert

  FB_76
  Ihre Existenz

  FB_78
  z. T. wertvolle Informationen und Hinweise

  FB_80
  Dass auch Studierende daran teilnehmen

  FB_81
  als Forum das mich anregt und als potentielle Möglichkeit
  des Diskurses

  FB_82
  gibt mir einen kleine ueberblick ueber das geschehen

  FB_83
  Schnelligkeit der Kommunikation

  FB_84
  Information

  FB_86
  small{ talk

  FB_87
  Im Gegensatz zu Soziologie Newsgroups haben die meisten Beitrdge
  > ein konkretes inhaltliches Anliegen, deshalb entstehen keine allzu
  > "platte" Diskussionen

  FB_88
  Diskurs ausserhalb von Organisationen und Hierarchien

  FB_89
  -

  FB_90
  Schneller Überblick über diskutierte Themen

  FB_91
  Verfügbarkeit von Ansprechpartnern

  FB_92
  fuer mich hat sie seit geraumer zeit keinen besonderen nutzen

  FB_93
  Traffic ist nicht zu hoch, interessante thematische Anregungen

  FB_94
  Infos über Tagungen

  FB_97
  angegebene Quellen und Links sind oft sehr nützlich und informativ

  FB_98
  Man kann ohne sich aktiv bemühen zu müssen informationen bekommen und
  schauen, was sich so tut

  FB_99
  Das, was ich an anderen Listen auch schätze: offener Diskurs

  FB_100
  Die thematische Offenheit

  FB_101
  Teilnahme fast kein Aufwand

  FB_102
  Hinweise auf soziologische Debatten

  FB_103
  zeitersparniss

  FB_104
  ein wissentschaftliches Niveau scheint im allgemeinen gegeben zu
  sein, eine Meinungsfreiheit ebenso

  FB_107
  Multiperspektivitaet und Sach-Vielfalt

  FB_108
  reinschnuppern in verschiedene themen ist möglich

  FB_110
  die Vielseitigkeit der Beitrdge

  FB_111
  zwangloses Diskussionsforum

  FB_112
  Sie gibt mir die Gelegenheit, die aktuellen Diskurse in der Soziologie
  zu verfolgen und auf diese Weise "auf dem Laufenden" zu bleiben

  FB_114
  schneller zugriff auf zusatzinformation aus kompetentem kreis

  FB_116
  ?

  FB_117
  Interessante Hinweise zur erhalten (Tagungen, womit Andere sich
  > so beschäftigen usw.)

  FB_118
  Informationsinhalt

  FB_119
  Die Möglichkeit, dass sich ca. einmal im Jahr doch eine
  Spannende Diskussion ergibt wie z.B. die IQ-Debatte, Hinweise auf
  relevante Tagungen/Kongresse

  FB_120
  fachliche Ausrichtung

  FB_121
  das Gefuehl, nichts zu verpassen

  FB_122
  Dass sie ueberhaupt ein solches forum bietet

  FB_123
  Infos über Kongresse und Antworten auf gestellte Fragen zu kriegen

  FB_125
  Die Aktualisierungen von Martin Rost

  FB_126
  Information und die Option, diskutieren und fragen zu koennen

  FB_127
  eher die Infos als die Diskussionen

  FB_128
  Regelmaessigkeit, die Idee, potentielle Moeglichkeiten

  FB_129
  fachspezifische diskussionen

  FB_130
  Ideen und Hinweise, auf die ich sonst nicht gekommen waere und
  die ich auch nicht gesucht/gefunden haette

  FB_131
  jeder kann jeden offen fragen

  FB_132
  Die Möglichkeit der Kommunikation mit Soziologen aller
  Hierarchiestufen aus ganz Deutschland

  FB_133
  siehe V9

  FB_134
  kk

  FB_136
  informeller Charakter des Meinungsaustauschs ist
  Vor- und Nachteil zugleich: Vorteil, weil leicht zugaenglich, Nachteil,
  weil manches besser verschwiegen wuerde

  FB_139
  bequem, kostenfrei

  FB_144
  unkomplizierte Kommunikation

  FB_146
  Kontakt mit bisher nicht angedachten soziologischen
  > Fragestellungen

  FB_147
  teilzuhaben an soziol. Diskussionen, Lit.infos zu bekommen

  FB_148
  Die Moeglichkeit, es koennte einmal etwas Interessantes
  verschickt werden.

  FB_149
  direkter Kontakt zu Wissenschaftlern

  FB_150
  am interessantesten sind die FAQs - die ich allerdings auch
  anders beziehen könnte

  FB_151
  Veranstaltungsankündigungen

  FB_152
  Verschiedenheit ihrer Mitglieder

  FB_153
  Moeglichkeit des direkten Kontaktes zu Experten

  FB_154
  Weiss nicht

  FB_155
  Frühzeitige Infos über Veranstaltungen, Kongresse u.ä.

  FB_156
  Allround Informationen, Einblick in Arbeitsgebiete/Meinungen

  FB_157
  Informationsgehalt

  FB_158
  Ich schätze am meisten, dass jede/jeder sich äußern kann und
  erwarten kann, dass ein Teil der anderer Soziologinnen/Soziologen
  diesen Artikel auch zur Kenntnis nimmt

  FB_159
  Das auch ein paar hochkaraetige Leute dabei sind.

  FB_160
  Diskussion in einem neuen Medium

  FB_161
  die Möglichkeit schnell Antworten und ggf. Unterstützung zu
  erhalten

  FB_164
  Quer gestreute Fragen geben einen UEberblick ueber
  Interessensschwerpunkte

  FB_165
  insight

  FB_166
  die Moeglichkeit dass mal was Interessantes kommt

  FB_168
  weiß ich nicht, wahrscheinlich sollte ich doch einfach mal
  > austeigen

  FB_169
  ohne grossen aufwand mitlesen zu können

  FB_170
  Hilfe im bei konkretem Bedarf

  FB_173
  informalitaet
***
====================================================================
V43
Was schaetzen Sie an der Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie 
am meisten?
--------------------------------------------------------------------

  FB_1
  Flexibilität der Themenwahl

  FB_3
  aktuelle Informationen und Themen

  FB_4
  vielfalt, unkompliziertes miteinanderumgehen

  FB_5
  Ihre thematische Breite.

  FB_6
  Die Beiträge von Peter Fuchs

  FB_7
  Leute die jenseits jeder Abstraktion denken

  FB_8
  Die Literatur zur Luhmannschen Theorie ist für Fachfremde schwer
  zugänglich. Die Liste bietet die Möglichkeit, einen besseren Einblick zu
  erhalten.

  FB_9
  das Thema

  FB_10
  1. Die zumeist konzentrierte Diskussion an einem Thema.
  2. Kein Aufschaukeln zu Flames wie in anderen Foren haeufig
     zu beobachten.
  3. Die inzwischen breit gewordene gute Besetzung der
     Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

  FB_11
  das es sie gibt

  FB_12
  Die rege Beteiligung einiger Listenmitglieder, die mir
  wesentliche Denkanstoesse liefern können.

  FB_13
  die Diskussion ueber Schwerpunkte

  FB_15
  Die (rege) Beteiligung ausgewiesener Kompetenzen

  FB_16
  Die skeptischen Äußerungen, die Äußerung 
  offenen Fragen, das Ringen mit den Grenzen des Versteh- und 
  Kommunizierbaren

  FB_18
  diskussion zu begleiten

  FB_19
  die grundsätzliche Thematisierung der systemtheorie

  FB_20
  Prinzipiell breiterer, teil leichter Zugang fuer systemtheoretisch
  Interessierte

  FB_22
  Aktualitaet, interessante Denkanstoesse, Entwicklungen im
  systemtheoretischen Denken

  FB_23
  Die Sachlichkeit und dass man beim Thema Systemtheorie im Sinne
  Luhmanns bleib

  FB_24
  Wissenschaftliche Exegese und Interpretation der
  > Systemtheorie

  FB_25
  its liveliness

  FB_26
  Sie ist in ihrem Bereich sehr wieit vorne, es gibt längere
  threads und auch mal ein deutliches Ergebnis einer Kontroverse

  FB_29
  Positionen von Fuchs

  FB_30
  Daß dort unorthodox, aber ergebnisorientiert mit der Theorie
  experimentiert wird

  FB_31
  diverses Publikum, gleichberechtigter Diskurs, work in progress

  FB_32
  den unbefangenen Umgang mit der Theorie

  FB_33
  das es sie gibt

  FB_34
  möglichkeit, mit fachleuten in kontakt zu kommen

  FB_38
  Die Diskussionsfreudigkeit

  FB_40
  Vielseitigkeit

  FB_41
  Anregungen

  FB_42
  Die Vielzahl verschiedener Themen / die Beiträge von Prof. Fuchs

  FB_43
  Lebendiger Diskurs

  FB_44
  Interessante Diskussionen für Luhman-Kenner/innen

  FB_45
  Man erhält einen Überblick über die unterschiedlichen Themengebiete,
  in denen die Systemtheorie Luhamnaas  relelvant ist.

  FB_46
  Überblick über Fragen, mit denen sich an SysTheo 
  Interessierte beschäftigen.

  FB_47
  Ihre Existenz

  FB_49
  ihre Existenz

  FB_50
  hohe Fachkompetenz, Themenvielfalt

  FB_51
  die aktuelle diskussion beobachten zu können

  FB_52
  information on German discussion on Luhmanns system theory

  FB_53
  Offenheit

  FB_54
  Beitraege vom bekannten SystemtheoretikerInnen,z.B.P.Fucks

  FB_55
  Themenspektrum

  FB_56
  I can read discussions about N.L. by native German researchers.

  FB_57
  direkt, freundlich, kompetent

  FB_58
  dass ich nach Jahren des ueberwiegend einsamen Luhmann-Lesens ein
  Forum vorfinde, in dem ich mich ungehemmt als Luhmannianerin outen
  kann

  FB_60
  The most stimulating is to observe how other make sense of Luhmanns
  theory and how they try use the theory in "real life"

  FB_61
  Erweitern meines eigenen Horizonts,Thema Systemtheorie,Beobachten eines
  Diskurses

  FB_62
  DEN ÜEBRBLICK ÜBER SYSTEMTHEORETISCHE FORSCHUNG

  FB_63
  Manche ueberraschende Beitraege, die in die Tiefe des Werkes loten.

  FB_64
  Mein Verständnis der Theorie mit anderen vergleichen zu 
  können.

  FB_65
  hohes Diskursniveau und Kreativitaet

  FB_67
  Kommunikation

  FB_68
  Sehr hoch

  FB_69
  Gelegenheit, aktuelle Diskussionsschwerpunkte zu verfolgen

  FB_71
  Aufschluss ueber den Stand aktueller Diskussionsthemen

  FB_73
  Das Thema

  FB_74
  Ihr Irritationsvermoegen.

  FB_75
   Die Moeglichkeit einer direkten
  > Auseinandersetzung mit interessierten Personen.

  FB_76
  Denkanstoesse und Interdisziplinaritaet

  FB_77
  Das es ein zusaetzliches, schnell agierendes Medium ist, das 
  Themen und Interessensverschiebungen ueber die Zeit zeigt, 
  und das hin und wieder sehr interessante Hinweise enthaelt

  FB_78
  Kontaktm=F6glichkeit zu Aehnlich-Gesinnten

  FB_79
  Das Experimentelle

  FB_80
  Die Hinweise auf interessante Publikationen

  FB_81
  Das Diskursive un die Themenbreite

  FB_83
  Interessante Form der Kommunikation

  FB_84
  Themenvielfalt; Denkanstöße

  FB_85
  fachliches Niveau, praktische Hilfestellung (z.B. Literatursuche), Themenspanne

  FB_87
  Neue Literatur wird angekündigt.

  FB_88
  Regelmaessiger Ueberblick ueber die aktuelle Diskussionslage

  FB_89
  Interessante Aspekte kommen vor; zuweilen gute Texte eines Autors

  FB_90
  das hohe Niveau

  FB_93
  ihre Aktualitaet und Aktivitaet

  FB_94
  Kennenlernen des aktuellen Standes der Theoriedebatte und der 
  Entwicklung

  FB_95
  Beiträge aus verschiedenen Beobachterstandpunkten und Disziplinen

  FB_96
  die Kompetenz der Beitraege

  FB_98
  Informationsgehalt

  FB_99
  Einblick in die Luhmannianer-Gemeinde

  FB_100
  jetzt, wo er keine Bücher mehr schreiben wird...:-(

  FB_101
  Ausreisser, Perspektivwechsel, Irritationen

  FB_102
  Möglichkeit zur Diskussion trotz des recht abstrakten 
  Themas (Ist Mittelweg zwischen Aufsatz und Gespräch)

  FB_103
  theoretische Anregung

  FB_105
  kostenlose Erkenntnis

  FB_106
  das relativ hohe fachliche Niveau

  FB_107
  Denkanstöße bekommen

  FB_108
  Themenzentrierung auf die soziologische Systemtheorie

  FB_109
  Die Liste inspiriert einen, sich hin und wieder mit den Themen
  eines Threads naeher zu befassen, sie bietet Literaturhinweise zu
  den Themen, die einen interessieren und sie regt zum nachdenken an.

  FB_111
  Beobachten zu koennen, womit sich soziologische Systemtheoretiker
  aktuell beschaeftigen.

  FB_112
  Infos zu testen und zu bekommen

  FB_113
  Die interdisziplinaere Ausrichtung der Beitraege; Beitraege von den 
  fuehrenden Sachverstaendigen

  FB_114
  Neuerscheinungen; mit welchen Themen Luhmannianer sich beschaeftigen

  FB_115
  die Breite des Themenfeldes

  FB_116
  Beiträge von Peter Fuchs

  FB_117
  literatur tips

  FB_118
  Zuweilen wirklich interessante Aspekte, die man nirgends sonst fae=
  nde

  FB_119
  die Beschränkung auf eine spezifische Theorie in funktion derer
  verschieden Themenbereiche behandelt werden.

  FB_120
  Man bekommt so mit, über welche Themen sich die Community Gedanken
  macht

  FB_121
  man erfährt Diskussionszusammenhänge, die von einem unbeachtet
  > blieben

  FB_122
  Die Nähe zu jenem Theorie-Diskurs, an dem auch ich primär arbeite

  FB_123
  Einblick in verschiedene Aspekte und "Andwendungsbereiche" der ST.

  FB_124
  1. Der Lerneffekt, der sich aus dem taeglichen Umgang mit
  dem systemtheoretischen Vokabular ergibt. Man ist in der Lage, wenn dies
  sinnvoll ist, ein Phaenomen jederzeit mit hilfe dieser Unterscheidungen
  zu beschreiben, im luhmannschen Paralleluniversum.
  2. Hierarchien spielen wesentlich weniger eine Rolle als im
  persoenlichen Kontakt an der Uni. Man muss nicht erst nachweisen,
  dass man qualifiziert ist, an solchen Diskussionen teilzunehmen.
  Als Lurker kann man die Debatten anderer Wissenschaftler belauschen
  und erst spaeter selbst etwas dazu beitragen.
  3. Man erfaehrt etwas ueber Forschungsschwerpunkte, die an der eigenen
  Uni nicht bearbeitet werden. Man kann Hilfe zu abseitigeren
  Fragestellungen erwarten, wo man niemand kennt, der einem helfen
  koennte.
  4. Alle Literaturhinweise schreibe ich mir auf.

  FB_125
  Die Beiträge von Fuchs

  FB_126
  intellektuelle stimulation

  FB_127
  siehe meine Antworten im vorherigen Fragebogen

  FB_128
  tw. hohes Niveau der Beitraege

  FB_129
  Themenbandbreite, unterschiedlichste Perspektiven

  FB_130
  das Ueberbruecken raeumlicher Distanz, um die verstreuten
  Gleichgesinnten zu buendeln

  FB_131
  die Konstanz der Diskussion am Thema Systemtheorie

  FB_133
  steht oben

  FB_134
  Diskurs

  FB_135
  Thematische Fokussierung auf die Theorie sozialer Systeme

  FB_136
  offener Austausch auf hohem niveau, wo man sich aber auch nicht zu
  gescheit vorkommt, blöde fragen zu beantworten. Dazu ein relativ höfliches,
  nicht personlich verletzendes und trotzdem engagiert-emotionales umgehen
  mit einander

  FB_137
  Themenbezug

  FB_138
  Informativ

  FB_141
  hohes niveau, wenig reputationseffekte, ein wenig ironiefaehigkeit
  aber trotzdem ernsthaft "bei der sache", spannende threads

  FB_143
  die Anregung, mit der Luhmann-Lektüre fortzufahren

====================================================================
V44
Was stoert Sie an der Mailinglist fuer Soziologie am meisten?
--------------------------------------------------------------------

  FB_1
  Zu wenig methodisch / praktisch ausgerichtet

  FB_2
  wei=DF nicht

  FB_3
  das öfters themen angesprochen werden, die in jedem
  > erstesemesterbuch stehen (sollten)

  FB_4
  dass meistens doch wieder Altbekannte Altbekanntes kommunizieren

  FB_5
  Zur Zeit sind fast nur Terminankuendigungen in der Liste, oder
  bereits gefuehrte Diskussionen tauchen erneut auf.

  FB_7
  angehängte attachments, versehentlich an alle geschickte
  private antwortmails

  FB_8
  off-topic diskussionen, fragen, die leicht durch eigene
  recherche beantwortet werden koennten

  FB_9
  Die manchmal oberlehrerischen Antworten!

  FB_11
  Mich stoert, dass selten jemand die Initiative ergreift,
  >    Grundsatz-Debatten loszutreten. Wo liessen sich diese
  >    besser fuehren als in einer Mailinglist?

  FB_12
  Debattenlosigkeit

  FB_13
  manche Beitraege sind etwas oberflaechlich

  FB_14
  meine Unwissenheit bzgl. des Luhmannschen Theoriesystems

  FB_15
  nichts

  FB_16
  -

  FB_19
  Literaturanfragen

  FB_21
  mangelnde Ausdauer bei der Verfolgung von Themen

  FB_22
  unfokussierte Diskussion

  FB_23
  die geringe Intensität der Diskussionen, da könnten die
  Soziologen von juristischen Mailinglisten einiges lernen

  FB_24
  Nichts

  FB_25
  Oberlehrerhaftigkeit bei manchen Autoren...

  FB_26
  > nicht störts mich, aber schade finde ich, dass die Liste doch noch
  > relativ klein ist und nicht mehr Diskussionen zu verschiedensten
  > Themen nebeneinander laufen

  FB_27
  nichts

  FB_28
  persönliche Streitereien

  FB_29
  redundante Mails

  FB_30
  der selbstauferlegte Zwang, die Beitraege zu lesen ...

  FB_31
  Sie ist sehr faul, ich bziehe diese Kritik auch auf mich.

  FB_37
  keine laenger anhaltende Themenbearbeitung auf gutem Niveau

  FB_38
  0

  FB_39
  Eingriffe des Listmasters - sind schon lange nicht mehr
  vorgekommen

  FB_42
  Eigentlich nichts.

  FB_44
  technische Inkompetenz der User

  FB_45
  gelegentliche persoenliche Kommunikationsstile und triviale
  > Beitraege; bei beiden erlebe ich die unsinnige Zeitverschwendung in
  > der Beschaeftigung mit der mailinglist

  FB_46
  der diskursive Charakter fehlt bisweilen

  FB_47
  zu viele Studis

  FB_48
  nichts

  FB_49
  Irrelevante und mehr oder mindere private Fragen und Antworte,
  > die man direkt auf der Fragesteller schicken können, und nicht
  > notwendigerweise an der mailingliste schicken müssen

  FB_50
  Metadiskussionen um Normen

  FB_51
  das eher studentische Niveau

  FB_52
  einzelne provokante Beitraege und die Reaktionen darauf

  FB_54
  zu wenig Beiträge, oft keine Kontinuitaet, wenig >Diskussion<

  FB_56
  nichts

  FB_58
  Nichts

  FB_60
  zu wenig traffic, zu wenig interessante themen

  FB_61
  Nichts

  FB_62
  keine Beschwerden

  FB_63
  das geringe theoretische Niveau in den letzten Monaten

  FB_64
  wenig Themen der Arbeits- und Wirtschaftssoziologie

  FB_68
  Fragen nach der vermeintlichen Keere auf der Liste, Diskussionen über
  Diskussionen und unnötige, wichtigtuerische mails, Belehrungen über
  Netzverhalten etc.

  FB_69
  Was sollte mich denn st=F6ren?

  FB_70
  niedriges Niveau

  FB_72
  bisher nichts

  FB_73
  manchmal das langweilige rumpalavern, das eben nicht alle interessiert

  FB_74
  ?

  FB_75
  das sie ueberwiegend fuer das sammeln von infos zu hausarbeiten
  genutzt wird und manche studenten sich mit fragen in der liste die muehe
  der literaturrecherche ersparen wollen

  FB_76
  w.n.

  FB_78
  Dass nur fuer bestimmte Personen interessante Antworten/Beitraege an
  die gesamte Liste geschickt werden

  FB_80
  Die Redundanzen

  FB_81
  die gelegentlich autoritaeren Verbote (dieses und jenes
  darf hier nicht gemacht werden z. B. auf Fragebogen hinweisen)

  FB_82
  es ist rel. wenig los

  FB_83
  Abgleiten in Metaphysik

  FB_87
  Die Anzahl der Nachrichten, die ueber Kongresse und dhnliches
  > informieren ist zu hoch

  FB_88
  Eigentlich nichts

  FB_89
  das Niveau koennte hoeher sein, wenig innovativ

  FB_90
  Persönliche Vorstellung von Neulingen

  FB_91
  Nichts

  FB_92
  siehe oben, aber man koennte ja mal was versaeumen

  FB_94
  Diskussionsbeiträge, die offensichtlich nichts mit Soziologie zu tun
  haben (allgemeiner Weltschmerz)

  FB_95
  Bisher hat sich noch keine dauerhafte Diskussion entwickelt

  FB_97
  wenn ListenteilnehmerInnen nicht über elementare Computerkenntnisse
  verfügen und riesige Dateien an ihre Mitteilungen hängen

  FB_99
  zu wenig Diskussion, zu viel Literaturhinweise

  FB_102
  etwas zu wenig Hinweise, die für mich interessant sein könnten

  FB_103
  nichts

  FB_104
  das Meinungsfreiheit manchmal mit Wissenschaftlichkeit nicht korreliert

  FB_107
  Literatursuche fuer Seminararbeiten

  FB_108
  zu viele computertechnische sachen

  FB_111
  wird zu wenig genutzt

  FB_112
  Einige der diskutierten Themen sind für mich eher uninteressant

  FB_114
  nichts

  FB_116
  ?

  FB_117
  Immer wiederkehrende Dauermotzer, wobei diese weniger geworden
  > sind.

  FB_118
  Nichts

  FB_119
  cross postings, Diskussionen über angeblich zu große
  Einzelmails, Statistikkurse

  FB_120
  unwissenschaftliche/ unqualifizierte Postings

  FB_121
  mangelnde thematische Differenziertheit

  FB_122
  soziologie scheint mir - z.B. im GGs. zur Systemtheorie-Liste, einfach
  ein zu breites Spektrum abdecken zu sollen/wollen

  FB_123
  zu wenig Teilnehmer - deshalb zu wenig Infos ueber Kongresse... und
  natürlich die Idioten, die ungefragt Attachments mailen

  FB_126
  wenig, Beitraege muessen nicht gelesen werden, am ehesten noch
  Fragen wie "wer hat eine Hausarbeit über..."

  FB_127
  die übliche wilde Kommentiererei in Texte hinein, die häufig
  nur minimale Substanz hat; eine avanciertere Form der Diskursivität
  wäre für mich, wenn Standpunkte, die kommentiert werden, auch dargestellt
  würden - damit würden viele Schnellschüsse vermieden / meines Erachtens
  sollte ein höheres Diskussionsniveau über einen derartigen Standard von
  der Liste eingefordert werden

  FB_128
  Niveau zu niedrig, die Antworten sind unqualifiziert, bestehen =
  meist nur aus Verweisen im WWW

  FB_129
  etwas zu ruhig

  FB_130
  "Bitet loeschen Sie mich aus dieser Liste" und das immer an alle...

  FB_131
  zu lange mails mit attachment, Wiederholungen

  FB_132
  Ist meist zu spezifisch. Richtiger Traffic entwickelt sich nur
  selten. Zu wenig allgemein interessante Infos.

  FB_133
  k.A.

  FB_134
  teilweise entsteht der Eindruck die Teilnehmer seien zu faul sind, =
  selber zu recherchieren; Testpostings st=F6ren, daf=FCr gibt es =
  spezielle Foren und news-groups! manchmal sind die Beitraege einfach zu =
  lang und sprengen -meiner Meinung nach- den Rahmen einer Mailingliste

  FB_136
  sinnlose Fragen, die besser mit einem Blick in ein
  Lehr- oder Handbuch abgetan waeren

  FB_139
  eigentlich nichts richtig ernsthaft

  FB_143
  nichts

  FB_146
  Unzaehlige Mitteilungen ueber soziologische Kongresse und
  > Konferenzen, an denen ich nie teilnehmen werde, und große Attachments

  FB_147
  wenn man sich ueber Wochen hinweg ueber das Posten von Frageboegen
  in der Liste aufregt, dass mich viele Themen nicht interessieren bzw.
  dass ich mich nicht in der Lage sehe, wissensmaessig, mitzudiskutieren
  - aber das liegt nicht an der Mailinglist

  FB_148
  Das unguenstige Verhaeltnis zwischen inhaltlichen Anregungen und
  computer-technischen Hinweisen

  FB_149
  Geschwafel

  FB_150
  viele für mich uninteressante Beiträge, uninspirierend niedriges
  Niveau der Diskussion

  FB_151
  Beitraege, die nur fuer wenige Teilnehmer relevant sind

  FB_153
  Wenn unhandliche files mitgeschickt werden, Hinweis auf website ist
  besser

  FB_154
  Weiss nicht

  FB_155
  Der rüde Umgangston - die Liste ist nicht sehr aktiv, und wenn unter den
  wenigen Beiträgen mal versehentlich etwas Ungeziptes o.ä. ankommt, kann
  man den Verfasser auch HÖFLICH darauf hinweisen. Im angloamerikanischen
  Raum ist das meiner Erfahrung nach kein Problem, warum dann hier?

  FB_156
  Fragen zu Seminararbeiten/LIteraturhinweise; kaum wirklicher Diskurs

  FB_157
  Manche Themen sind zu fachspezifisch

  FB_158
  Am meisten stört mich, dass sich die Verfasserinnen/Verfasser von
  Beiträgen zu wenig Mühe bei der Formulierung des Problems oder
  der Antwort auf dieses Problem geben.

  FB_159
  Die vielen Anfaengerfragen, die die Mailingliste offenbar
  groesstenteils
  deswegen nutzen, weil sie zu faul sind, um etwas selbst
  nachzuschlagen und sich das von den TeilnehmerInnen
  beantworten lassen wollen.

  FB_160
  Un=FCberlegte Beitraege

  FB_161
  wie auch bei Fachzeitschriften, Vorlesungen etc.: der meiste Teil
  interessiert mich nicht die Bohne

  FB_162
  Die Diskussionen sind eher ein Austausch von Meinungen als tatsächlich
  wissenschaftlich, d.h.
  den Stand der Forschung einbeziehend, mit Literatur arbeitend,
  empirische Ergebnisse zitierend

  FB_164
  Dumme Fragen und eigene Profilierungen

  FB_166
  Das es immer nur kurze Frage und Antwort-Spiele sind in de Art von :
  "Wer weiss etwas ueber ...?" "Ja ich, da und da"

  FB_168
  dass es eigentlich wenig um inhaltlich soziologische Themen geht

  FB_169
  vorwiegend studentische anfragen, die gut und notwendig sind aber für
  >meine zwecke keinen allzu hohen infowert haben

  FB_170
  Ueberhebliche Antworten von sogenannten Experten

  FB_173
  rueder ton und unnoetige provokationen
***
====================================================================
V44
Was stoert Sie an der Mailinglist fuer Luhmannsche Systemtheorie am meisten?
--------------------------------------------------------------------

  FB_1
  prinzipiell nichts

  FB_2
  hohe Selbstreferenz, kaum soziologische Anschluesse, Diskussion
  letztlich unergiebiger Fragen

  FB_3
  langatmige Erklärungen - es sei denn, sie sind brauchbar

  FB_5
  Bisweilen: Dogmatismus.

  FB_6
  Esoterik

  FB_7
  Partikularität der Beiträge

  FB_8
  Mich stört nichts nennenswert.

  FB_10
  Dateianhaenge, in denen sich bereits publizierte Aufsaetze
  >    befinden und ein Diskussionsforum somit als billiger Vertriebsweg
  >    missbraucht wird.

  FB_11
  fragebogen, wie dieser

  FB_13
  Schriften mit Umlauts

  FB_15
  Wenig. Wenns einer Antwort bedarf: Die gelegentlichen Klagen über
  > zu hohes Niveau

  FB_16
  Die Geschwindigkeit und der Umfang sind ermüdend, die vielen
  > Literaturverweise ebenfalls

  FB_17
  Language

  FB_18
  nichts

  FB_19
  dass zu wenig versucht wird, die Theorie mit anderen Fachgebieten
  > zu verknüpfen

  FB_20
  Unqualifiziertes Geschwafel von selbsternannten Luhmann-Juengern

  FB_22
  zum Teil zu dogamatische Diskussion: ("der groesse Meister").
  Exegese, (erinnert an einige marxistische Debatten der siebziger
  Jahre

  FB_23
  die komplex abstrakten Begriffe, die nur noch fuer ein paar zu
  verstehen sind

  FB_24
  unsachliches Schwadronieren und persönliche Inszenierung

  FB_25
  nothing

  FB_26
  Manche der Beitraäge innerhalb eines Diskussionsstranges
  beziehen sich argumentativ kaum aufeinander

  FB_29
  Schulenbildung

  FB_30
  Wenn ich dazu käme, einen Beitrag zu schreiben, gibt es ihn so ähnlich
  schon. Und für die Formulierung der mir dann noch möglich scheinenden
  Differenzierungen fehlt mir dann doch die Zeit.

  FB_31
  Tendenzen zur Esoterik, zu wenig *soziologisch* fokussierte
  > Diskussion

  FB_32
  mich stoert nichts

  FB_33
  zu wenige Zeugnisse intelligenter Lektueren des Basistextes

  FB_34
  wenig praxisbezug der beiträge

  FB_36
  theoretische Eingleisigkeit und Engstirnigkeit. meiner Meinung nach
  sollte weniger Heldenverehrung (und Schulenbildung), als offene
  Wissenschaft mit dem Ziel der Anwendung der Theorie auf konkrete Phaenomene
  unter Hinzuziehung auch anderer Theorien erlaubt sein. Grenzen luhmannscher
  Theoriebildung werden kaum wahrgenommen.

  FB_38
  Der arrogante Pseudointellektualismus einiger Mitglieder, der ins Unverständliche gipfelt

  FB_40
  -

  FB_42
  nichts

  FB_43
  Wenig Ertrag für meine Themen

  FB_44
  ---

  FB_45
  Fehlgeleitete Mails, die eigentlich nur an eine Person gerichtet sind.
  Profilneurosen einzelner Personen. Der Glaube einzelner Personen, die
  Mailinglist wäre an jedem ihrere genialen Gedankengengänge interessiert.

  FB_46
  nichts

  FB_48
  profilierungsneurotische Esoterik

  FB_49
  meine Unwissenheit bzgl. des Luhmannschen Theoriesystems

  FB_51
   -

  FB_52
  ortodoxy and lack of interpenetration of different theoretical
  paradigms

  FB_53
  schuelerhafte Nachfragen

  FB_54
  unlogische,stereotypische Kritik gegen Systemtheorie

  FB_56
  nichts

  FB_57
  nichts

  FB_58
  die Moeglichkeit des "concealed" Teilnehmens

  FB_60
  Some of the discussions tends to be non-academic and personal. Many
  discussion also tend be implicit,  the different German authors forget that
  the list is a global, heteoreogenous public.

  FB_61
  Abgrenzungsverhalten gegenueber anderen Disziplinen,
  Schulen- bzw. Theoriestreit auf fast persoenlicher Ebene,
  Zurueckhaltung der anderen Teilnehmer

  FB_62
  WIEDERHOLUNGEN

  FB_63
  In vielen Beitraegen die schuelerhafte Attituede und der belehrende=
  Gestus eineiger weniger.

  FB_64
  Nichts - So sehr beschäftigt die Liste mich nicht.

  FB_65
  nichts

  FB_67
  Menschen, die Kommunikationsabbrüche befürworten

  FB_69
  Ein manchmal zu unkritischer Umgang mit den Lehren des "Meisters"

  FB_71
  es wird haeufig aneinander vorbeigeschrieben; die Diskussionskultur
  ist zu heterogen (wohl wegen vieler unterschiedlicher Ansprueche und
  Erwartungen)

  FB_74
  Dass die Beitraege oft zu lang sind.

  FB_75
   Nicht alle Beitraege sind so abgefasst, dass sie
  > mit gutem Gewissen an eine breitere Oeffentlichkeit verteilt werden
  > koennen. Gruesse zum neuen Jahr zum Beispiel oder ein zweizeiliges
  > Frage-Antwort-Spiel gehoeren nicht in die Liste sondern bilateral
  > mitgeteilt. Ein Mailing Beitrag ist fuer mich ein Artikel, der mit der
  > notwendigen Ernsthaftigkeit verfasst werden muß.

  FB_76
  Esoterische Beitraege

  FB_77
  Die Inhomogenitaet der Beitraege - z.B. der meisten im Vergleich
  zu denen von Fuchs

  FB_78
  selten aber dennoch: abgehobene oder allzufreakige Beitraege, da =
  Zeitstehler

  FB_79
  Moralisierende Beitraege)

  FB_80
  die  autistische Selbstbezogenheit; zum Trost, andere Obödienzien
  > sind auch nicht besser

  FB_81
  es ist viel un doft zu lang

  FB_82
  Monologe

  FB_83
  Teilweise "monologartige" Beiträge

  FB_84
  extralange Mails, u.U. noch mit drei "RE:"-Mails im Body; off-topic-mails
  ("ich bin auch an Ihrem Skript interessiert"

  FB_86
  Unverständlichkeit

  FB_87
  Niveau ist schlecht

  FB_88
  Luhmann-Scholastik

  FB_89
  Banale Fragen zu Seminararbeiten

  FB_90
  unqualifizierte Postings

  FB_93
  wenn N.L. als Meister bezeichnet wird

  FB_94
  immer noch zu viel Befindlichkeitsprosa

  FB_95
  Redundante Themen

  FB_96
  die bisweilen schwer verstaendliche Sprache; zu lange, verschachtelte
  Saetze etc.

  FB_98
  Redundanz

  FB_99
  mangelnde Diskussionsbereitschaft, Dogmatismus

  FB_101
  Selbsternannte Anti-/Luhmannianer, philosophische Begriffsdebatten,
  > gesellschaftliche Kontaktlosigkeit, inszenierte Selbstdarstellungsmanier

  FB_102
  Es sind leider fast nur die Spezialisten, die sich zu Wort
  > melden.

  FB_103
  "Incrowd"-geschwaetz

  FB_104
  ich habe immer noch nicht begriffen, worum es eigentlich geht

  FB_105
  keine Themenstrukturierung; kaum wirtschaftswissenschaftlicher
  > Bezug

  FB_106
  koennte diskursiver sein

  FB_107
  -

  FB_108
  mir faellt nichts ein

  FB_109
  Die Unkenntnis ueber die Netiquette mancher Teilnehmer, z. B.
  schlechtes quoten, Beitraege als Anlage, exzessiver HTML-Gebrauch

  FB_111
  Technisch: die Unlesbarkeit mancher Beitraege wg. Nichteinhalten einer
  einheitlichen Formatierung; inhaltlich: die Selbstdarstellungsbemuehungen
  einiger Listenteilnehmer.

  FB_112
  Antwort-Mails, in denen nichts drinsteht als "vielen Dank für..., oder
  "ich stimme voll zu"

  FB_116
  nichts

  FB_117
  sehr kurzen aufmerkungen

  FB_118
  zuweilen zu deutsch-geistiges Diskussionsgehabe

  FB_119
  Die z.T. nur für hart gesottene Luhmannianer verständliche Terminologie

  FB_120
  Die dogmatische, wenig anwendungsbezogene Position mancher Autoren

  FB_121
  es wird ziemlich viel wichtig geschwafelt; zudem gefällt mir das
  > dominante Gehabe einiger aktiver Teilnehmer nicht

  FB_122
  Das oft etwas abgehobene, essayistische Flanieren von Herrn Fuchs.
  Die oftmals eher banalen Anfragen ("Was ist der Unterschied zwischen RK und
  SysTh?") Die manchmal etwas redundanten Literaturtips.

  FB_124
  Oft sind die Beitraege sehr orthodox. Das konstruktivistische Dogma
  steht ausser Zweifel. Manchmal ist der Stil von Beitraegen
  ueberwissenschaftlich, mit ueberfluessigen geschwollenen Floskeln
  angereichert.

  FB_125
  Die Orthodoxie

  FB_126
  viele niveaulose beitraege

  FB_127
  siehe meine Antworten im vorherigen Fragebogen

  FB_128
  immer wieder irgendwelche Neueinsteiger mit eher
  &quot;banalen&quot; Fragen

  FB_129
  Arroganz einiger Teilnehmer in der Art, wie sie den Diskurs =
  fuehren

  FB_130
  das Produzieren von unnoetigen theoriebezogenen Problemen, die ich
  ohne die Artikel nicht gehabt haette

  FB_131
  Wenn private mails über den Listserver laufen!!

  FB_132
  theorie wird zur theorie erhoben; radikal
  > konstruktivistische/systemische/luhmannianische... Ansätze werden
  > diskutiert aber eben wenig in Dialogform (Vgl. David Bohm - "etwas in
  > Schwebe halten") abgehandelt

  FB_133
  die relative Festgefahrenheit, thematisch

  FB_134
  Eitelkeit

  FB_135
  Zu viele fuer mich unwichtige und ueberlange Beitraege

  FB_136
  Manchmal mit mails direkt zugeschwappt, man kommt dann gar nicht mehr
  zum denken.  Manchmal dreht sich die diskussion im kreis. In letzter zeit
  etwas weniger spielerisch geworden

  FB_138
  Technical problems with some german letters

  FB_141
  die trotzdem noch bestehenden reputationseffekte stoeren am
  meisten, aber es geht trotzdem. ansonsten ist es oftmals sehr stoerend,
  wenn _in_ der liste durch "eigenwerbung" reputationseffekte versucht
  werden zu erzeugen oder gar durch uebermaeszigen gebrauch des
  systemtheoretischen "jargons" ;-)

  FB_143
  nichts

Tabelle 109: ML-SOZ / V45 - Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt (oder ihn sogar umgesetzt), sich unter einem Pseudonym in die Mailinglist einzutragen, um selbst eine kontraere Position zum eigenen Beitrag einnehmen zu koennen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 9 5.20 5.39 5.39
nein 158 91.33 94.61 100.00
Fehlende Angaben: 6 3.47 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 110: ML-LUH / V45 - Haben Sie schon einmal mit dem Gedanken gespielt (oder ihn sogar umgesetzt), sich unter einem Pseudonym in die Mailinglist einzutragen, um selbst eine kontraere Position zum eigenen Beitrag einnehmen zu koennen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 9 6.29 6.52 6.52
nein 129 90.21 93.48 100.00
Fehlende Angaben: 5 3.50 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 111: ML-SOZ / V46 - Ist das Fehlen eines redaktionellen Filters in der ML eine Staerke oder eine Schwaeche?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Staerke. 130 75.14 83.33 83.33
Schwaeche. 26 15.03 16.67 100.00
Fehlende Angaben: 16 9.25 - -
Falsche Angaben: 1 0.58 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 112: ML-LUH / V46 - Ist das Fehlen eines redaktionellen Filters in der ML eine Staerke oder eine Schwaeche?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Staerke. 120 83.92 90.23 90.23
Schwaeche. 13 9.09 9.77 100.00
Fehlende Angaben: 9 6.29 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 113: ML-SOZ / V47 - Ist Ihnen der Umstand, dass diese ML von einem List-Owner verwaltet wird, der ohne Legitimation seitens der Teilnehmer ueber eine erhebliche operative Macht verfuegt, als ein struktureller Konflikt aufgestossen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 17 9.83 10.06 10.06
nein 152 87.86 89.94 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 114: ML-LUH / V47 - Ist Ihnen der Umstand, dass diese ML von einem List-Owner verwaltet wird, der ohne Legitimation seitens der Teilnehmer ueber eine erhebliche operative Macht verfuegt, als ein struktureller Konflikt aufgestossen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 10 6.99 7.19 7.19
nein 129 90.21 92.81 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 115: ML-SOZ / V48 - Haben Sie den recht umfangreichen Hilfetext zum Umgang mit dem Mailinglist-Server angefordert und auch durchgearbeitet?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 36 20.81 21.82 21.82
nein 129 74.57 78.18 100.00
Fehlende Angaben: 8 4.62 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 116: ML-LUH / V48 - Haben Sie den recht umfangreichen Hilfetext zum Umgang mit dem Mailinglist-Server angefordert und auch durchgearbeitet?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 24 16.78 17.27 17.27
nein 115 80.42 82.73 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 117: ML-SOZ / V49 - Haben Sie sich schon einmal die monatlich archivierten Beitraege dieser Mailinglist zuschicken lassen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 13 7.51 7.69 7.69
nein 156 90.17 92.31 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 118: ML-LUH / V49 - Haben Sie sich schon einmal die monatlich archivierten Beitraege dieser Mailinglist zuschicken lassen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 16 11.19 11.43 11.43
nein 124 86.71 88.57 100.00
Fehlende Angaben: 3 2.10 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 119: ML-SOZ / V50 - Motiviert ein hohes Niveau in einer Mailinglist andere Teilnehmer dazu, selber Beitraege zu verfassen oder demotiviert ein hohes Niveau?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Hohes Niveau motiviert zu eigenem Beitrag 106 61.27 70.67 70.67
Hohes Niveau demotiviert zu eigenem Beitrag 44 25.43 29.33 100.00
Fehlende Angaben: 19 10.98 - -
Falsche Angaben: 4 2.31 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 120: ML-LUH / V50 - Motiviert ein hohes Niveau in einer Mailinglist andere Teilnehmer dazu, selber Beitraege zu verfassen oder demotiviert ein hohes Niveau?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Hohes Niveau motiviert zu eigenem Beitrag 77 53.85 65.81 65.81
Hohes Niveau demotiviert zu eigenem Beitrag 40 27.97 34.19 100.00
Fehlende Angaben: 21 14.69 - -
Falsche Angaben: 5 3.50 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 121: ML-SOZ / V51 - Meinen Sie, dass innerhalb oder außerhalb der Liste erworbenes Ansehen zu einem Hindernis fuer Sie werden koennte, in der Mailinglist auch vermeintlich dumme Fragen zu stellen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 55 31.79 33.54 33.54
nein 109 63.01 66.46 100.00
Fehlende Angaben: 9 5.20 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 122: ML-LUH / V51 - Meinen Sie, dass innerhalb oder außerhalb der Liste erworbenes Ansehen zu einem Hindernis fuer Sie werden koennte, in der Mailinglist auch vermeintlich dumme Fragen zu stellen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 46 32.17 34.07 34.07
nein 89 62.24 65.93 100.00
Fehlende Angaben: 8 5.59 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 123: ML-SOZ / V52 - Welcher der nachfolgenden Aussagen wuerden Sie, im Hinblick auf die gegenwaertige Bedeutung von Mailinglists fuer den wissenschaftlichen Diskurs, am ehesten zustimmen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Mailinglists sind interessant und wichtig. Sie ergaenzen den Bestand an wissenschaftlichen Diskursmedien: 70 40.46 42.94 85.88
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 5 2.89 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
Tabelle 124: ML-LUH / V52 - Welcher der nachfolgenden Aussagen wuerden Sie, im Hinblick auf die gegenwaertige Bedeutung von Mailinglists fuer den wissenschaftlichen Diskurs, am ehesten zustimmen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Mailinglists sind kaum mehr als belanglose "Plauderkreise" und somit real ohne Bedeutung fuer den wissenschaftlichen Diskurs: 2 1.40 1.48 1.48
Mailinglists sind interessant und wichtig. Sie ergaenzen den Bestand an wissenschaftlichen Diskursmedien: 74 51.75 54.81 79.99
Fehlende Angaben: 5 3.50 - -
Falsche Angaben: 3 2.10 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 125: ML-SOZ / V53 - Empfinden Sie eine Bindung an die Mailinglist oder mehr noch womoeglich eine gewisse Verantwortung dafuer, dass die Kommunikation mittels dieses Mediums gelingt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 45 26.01 26.79 26.79
nein 123 71.10 73.21 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 126: ML-LUH / V53 - Empfinden Sie eine Bindung an die Mailinglist oder mehr noch womoeglich eine gewisse Verantwortung dafuer, dass die Kommunikation mittels dieses Mediums gelingt?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 48 33.57 34.53 34.53
nein 91 63.64 65.47 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 127: ML-SOZ / V54 - Sehen Sie sich als ein Pionier der Nutzung von Computernetzen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 58 33.53 34.52 34.52
nein 110 63.58 65.48 100.00
Fehlende Angaben: 5 2.89 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 128: ML-LUH / V54 - Sehen Sie sich als ein Pionier der Nutzung von Computernetzen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 30 20.98 21.74 21.74
nein 108 75.52 78.26 100.00
Fehlende Angaben: 4 2.80 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -


Tabelle 129: ML-SOZ / V55 - Welches Betriebssystem (bzw. welche Plattform) benutzen Sie vorwiegend fuer Ihren Netzzugang?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
AmigaOS/ Atari-TOS 0 0.00 0.00 0.00
Apple-Mac 7 4.05 4.14 4.14
BeOS 0 0.00 0.00 4.14
DOS 5 2.89 2.96 7.10
Linux 15 8.67 8.88 15.98
NeXT 0 0.00 0.00 15.98
OS/2 0 0.00 0.00 15.98
Unix (bspw. Solaris, AIX, BSD) 5 2.89 2.96 18.94
VMS 0 0.00 0.00 18.94
VT-Terminal zum Rechenzentr. 1 0.58 0.59 19.53
Windows3.1 6 3.47 3.55 23.08
Windows95 78 45.09 46.15 69.23
Windows98 19 10.98 11.24 80.47
WindowsNT 26 15.03 15.38 95.85
SONSTIGES 0 0.00 0.00 95.85
Zwei Mehrfachnennungen 6 3.47 3.55 99.40
Mindest. drei Mehrfachnenn. 1 0.58 0.59 99.99
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 130: ML-LUH / V55 - Welches Betriebssystem (bzw. welche Plattform) benutzen Sie vorwiegend fuer Ihren Netzzugang?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
AmigaOS/ Atari-TOS 0 0.00 0.00 0.00
Apple-Mac 15 10.49 10.64 10.64
BeOS 0 0.00 0.00 10.64
DOS 2 1.40 1.42 12.06
Linux 6 4.20 4.26 16.32
NeXT 0 0.00 0.00 16.32
OS/2 1 0.70 0.71 17.03
Unix (bspw. Solaris, AIX, BSD) 1 0.70 0.71 17.74
VMS 0 0.00 0.00 17.74
VT-Terminal zum Rechenzentr. 0 0.00 0.00 17.74
Windows3.1 7 4.90 4.96 22.70
Windows95 64 44.76 45.39 68.09
Windows98 17 11.89 12.06 80.15
WindowsNT 24 16.78 17.02 97.17
SONSTIGES 0 0.00 0.00 97.17
Zwei Mehrfachnennungen 2 1.40 1.42 98.59
Mindest. drei Mehrfachnenn. 2 1.40 1.42 100.01
Fehlende Angaben: 2 1.40 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 131: ML-SOZ / V56 - Wie haben Sie den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen erlernt? Ich habe den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen vor allem erlernt durch...
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
eine von der Uni/ vom Arbeitgeber bez. Schulung 9 5.20 5.52 5.52
eine privat selbst bezahlte Schulung (bsp. VHS) 0 0.00 0.00 5.52
die Einweisung von Freundin/ Freund/ Kollegen 22 12.72 13.50 19.02
Ausprob. am Buero/ Rechnerpool-PC, mit Buch 7 4.05 4.29 23.31
Ausprob. am Buero/ RechnerpoolPC, ohne Buch 41 23.70 25.15 48.46
Ausprob. am Privat-PC, mit Buch 20 11.56 12.27 60.73
Ausprobieren am Privat-PC, ohne Buch 40 23.12 24.54 85.27
SONSTIGES 7 4.05 4.29 89.56
Zwei Mehrfachnennungen 15 8.67 9.20 98.76
Drei und mehr Mehrfachnennungen 2 1.16 1.23 99.99
Fehlende Angaben: 4 2.31 - -
Falsche Angaben: 6 3.47 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 132: ML-LUH / V56 - Wie haben Sie den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen erlernt? Ich habe den Einstieg in den Umgang mit Computernetzen vor allem erlernt durch...
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
eine von der Uni/ vom Arbeitgeber bez. Schulung 9 6.29 6.47 6.47
eine privat selbst bezahlte Schulung (bsp. VHS) 0 0.00 0.00 6.47
die Einweisung von Freundin/ Freund/ Kollegen 13 9.09 9.35 15.82
Ausprob. am Buero/ Rechnerpool-PC, mit Buch 10 6.99 7.19 23.01
Ausprob. am Buero/ Rechnerpool-PC, ohne Buch 34 23.78 24.46 47.47
Ausprob. am Privat-PC, mit Buch 14 9.79 10.07 57.54
Ausprobieren am Privat-PC, ohne Buch 46 32.17 33.09 90.63
SONSTIGES 3 2.10 2.16 92.79
Zwei Mehrfachnennungen 8 5.59 5.76 98.55
Drei und mehr Mehrfachnennungen 2 1.40 1.44 99.99
Fehlende Angaben: 3 2.10 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 133: ML-SOZ / V57 - Wie beurteilen Sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus die Wirkung eines akademischen Titels auf die Behandlung von Beitraegen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ein Titel ist eher vorteilhaft. 41 23.70 26.97 26.97
Ein Titel ist ohne Bedeutung. 100 57.80 65.79 92.76
Ein Titel ist eher unvorteilhaft. 10 5.78 6.58 99.34
Zwei Mehrfachnennungen 1 0.58 0.66 100.00
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 21 12.14 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 134: ML-LUH / V57 - Wie beurteilen Sie aus ihrer eigenen Erfahrung heraus die Wirkung eines akademischen Titels auf die Behandlung von Beitraegen?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Ein Titel ist eher vorteilhaft. 61 42.66 47.29 47.29
Ein Titel ist ohne Bedeutung. 60 41.96 46.51 93.80
Ein Titel ist eher unvorteilhaft. 8 5.59 6.20 100.00
Zwei Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Drei und mehr Mehrfachnennungen 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 13 9.09 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 135: ML-SOZ / V58 - Welchen akademischen Status hatten Sie mit spezifischem Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 inne?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Professur 4 2.31 2.65 2.65
Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinr. 1 0.58 0.66 3.31
Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 0 0.00 0.00 3.31
Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung 21 12.14 13.91 17.22
Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 7 4.05 4.64 21.86
Diplom/ Magister mit Anstellung an Forschungseinr. 37 21.39 24.50 46.36
Diplom/ Magister ohne Anstellung an Forschungseinr. 21 12.14 13.91 60.27
Studium 60 34.68 39.74 100.01
Fehlende Angaben: 22 12.72 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 136: ML-LUH / V58 - Welchen akademischen Status hatten Sie mit spezifischem Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 inne?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Professur 8 5.59 9.20 9.20
Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinr. 1 0.70 1.15 10.35
Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 0 0.00 0.00 10.35
Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinrichtung 15 10.49 17.24 27.59
Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 6 4.20 6.90 34.49
Diplom/ Magister mit Anstellung an Forschungseinr. 13 9.09 14.94 49.43
Diplom/ Magister ohne Anstellung an Forschungseinr. 12 8.39 13.79 63.22
Studium 32 22.38 36.78 100.00
Fehlende Angaben: 56 39.16 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 137: ML-SOZ / V59 - Welchen akademischen Status hatten Sie ohne spezifischen Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 inne?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Professur 1 0.58 3.70 3.70
Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinr. 1 0.58 3.70 7.40
Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 0 0.00 0.00 7.40
Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinr. 3 1.73 11.11 18.51
Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 1 0.58 3.70 22.21
Diplom/ Magister mit Anstellung an Forschungseinr. 6 3.47 22.22 44.43
Diplom/ Magister ohne Anstellung an Forschungseinr. 3 1.73 11.11 55.54
Studium 8 4.62 29.63 85.17
Ich bin ohne akademischen Status berufstätig 4 2.31 14.81 99.98
Ich bin ohne akademischen Status und nicht berufstätig 0 0.00 0.00 99.98
Fehlende Angaben: 146 84.39 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 138: ML-LUH / V59 - Welchen akademischen Status hatten Sie ohne spezifischen Bezug zur Soziologie am 31.12.1998 inne?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Professur 3 2.10 4.92 4.92
Habilitation mit Anstellung an einer Forschungseinr. 3 2.10 4.92 9.84
Habilitation ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 0 0.00 0.00 9.84
Promotion mit Anstellung an einer Forschungseinr. 8 5.59 13.11 22.95
Promotion ohne Anstellung an einer Forschungseinr. 5 3.50 8.20 31.15
Diplom/ Magister mit Anstellung an Forschungseinr. 15 10.49 24.59 55.74
Diplom/ Magister ohne Anstellung an Forschungseinr. 10 6.99 16.39 72.13
Studium 12 8.39 19.67 91.80
Ich bin ohne akademischen Status berufstätig 5 3.50 8.20 100.00
Ich bin ohne akademischen Status und nicht berufstätig 0 0.00 0.00 100.00
Fehlende Angaben: 82 57.34 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

Tabelle 139: V60 - Wie alt sind Sie?
ML-Soziologie ML-Luhmann
Mittelwert: 34.26 35.30
Standard-Abweichung: 10.27 8.85
Gueltige Angaben : 167 140

Tabelle 140: ML-SOZ / V61 - Welchem Geschlecht zaehlen Sie zu?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Frau 39 22.54 23.35 23.35
Mann 128 73.99 76.65 100.00
Fehlende Angaben: 6 3.47 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 141: ML-LUH / V61 - Welchem Geschlecht zaehlen Sie zu?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
Frau 19 13.29 13.67 13.67
Mann 120 83.92 86.33 100.00
Fehlende Angaben: 3 2.10 - -
Falsche Angaben: 1 0.70 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

ML-SOZ
====================================================================
V62
Zum Schluss bitten wir Sie um Ihre Hilfe. Wir finden auf die
Frage, woran es liegen koennte, dass der Anteil der weiblichen
Mitglieder in dieser Mailinglist mit 17.6% (in der Mailinglist
fuer Luhmannsche Systemtheorie sind es 8.7%) so gering ausfaellt,
bislang keine befriedigende Antwort. Haben Sie vielleicht eine
Idee?
--------------------------------------------------------------------

  FB_1
  Könnte es nicht zum einen daran liegen, dass Frauen auch in Bezug auf
  die akademische Laufbahn eine geringere Beteiligung aufweisen (Beteiligung
  nimmt mit Höhe der Position ab)? Könnte es villeicht auch daran liegen, dass
  Frauen eher persönlichen anstatt über Technik vermittelten Diskurs schätzen?
  Oder liegt es schlichtweg daran, dass Frauen pragmatischer orientiert sind
  und sich generell weniger mit zum Teil abgehobenen zum Teil nutzlosen
  Diskussionen aufhalten?

  FB_2
  spiegelt die allgemeine teilnehmerverteilung im netz wider

  FB_3
  männer sind wohl eher spielkinder

  FB_4
  Auch auf die Gefahr hin, alte Klischees zu bedienen: Frauen
  scheinen mir generell ein Hang zum Praktischen zu haben. Das
  Maillisten eines Tages einmal den wissenschaftlichen Diskurs
  entscheidend prägen werden, ist heute noch ziemlich belanglos.
  Warum also soviel Aufwand treiben? Mit zunehmender Bedeutung
  digitaler Kommuniktion - und damit auch mit allgemeiner Zunahme der
  weiblichen Beteiligung an digitaler Kommunikation - wird auch die
  Frauenquote steigen.

  FB_5
   Sehr distanziertes Medium; Frauen sind mehr auf Bezug/Beziehung und
  ziehen ein persönliches Gespräch vor; Männer sprechen eher der
  distanzierten Variante zu (dabei ist es unerheblich, wieso dies
  so ist). Würde diese Frage anders gestellt sein (nicht, dass der
  Anteil von personen weibl. Geschlechte x % groß ist, sondern der
  Anteil der BEITRAEGE von Personen weiblichen Geschlechts x% ist,
  wäre meine Antwort anders ausgefallen. Ich hoffe, die
  Frageformulierung war korrekt. :-)

  FB_6
  Leider auch nicht, aber Interesse, wenn etwas rauskommt, dies zu
  erfahren

  FB_8
  .de in der netznutzung zurueck; wird sich geben -> abwarten

  FB_9
  Das Problem koennte in der weiblichen Angst oder dem Unbehagen
  situiert sein, eine Maschine als Kommunikationstraeger zu
  nutzen. Auch die mangelnde Akzeptanz elektronischer Medien und
  hier vor allem des Internet koennte zu der geringen Repraesentanz
  der weiblichen Diskussionspartner beitragen.

  FB_11
  Nein.

  FB_12
  geringerer Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Positionen

  FB_13
  vage Vermutung: groesseres Interesse am Medium Comupter bei Maennern?

  FB_14
  Eventuell Unkenntnis der Lists, wie waere es mit =
  medienuebergreifender Werbung;-) . Vielleicht ist deren Interesse an =
  wissenschaftlichen Diskursen nicht so hoch

  FB_15
  zu wenig Frauen nutzen Computernetze

  FB_18
  fehlender Bezug zur Technik, Vorzug von direkter, nicht durch
  Medium vermittelter Kommunikation

  FB_20
  Sind Frauen vielleicht anspruchsvoller, was die leichte Handhabung von
  Medien anbelangt. Die kommunikativen Moeglichkeiten werden durch eine
  Mailinglist nicht voll ausgeschoepft. Gut organisierte Diskussionsforen
  findet man bei Compuserve.

  FB_22
  keine Ahnung

  FB_23
  Das ist eigenartiger Weise bei allen Mailinglisten ähnlich,
  auch bei juristischen Mailinglisten, Rezept: gezielte Adressierung
  außerhalb der Mailingliste, etwa an Fakultäten und Ermutigung zur
  Teilnahme; Hinweise auf Mailinglisten im Netz; es hat lange gedauert
  bis ich diese soziologische Mailingliste gefunden habe, auch hier
  ist das US-amerikanische Netz der deutschen Entwicklung weit voraus

  FB_25
  Der gesamte Anteil der weiblichen Internetuser liegt nur zwischen
  10 und 20 %. Mailinglisten sind noch nicht so selbstverständlich,
  wie das tägliche surfen.

  FB_26
  entspricht dem allgemeinen Phänomen, dass Frauen bezüglich des
  > Umgangs mit Technik zurückhaltender sind. Ob das nur an der Erziehung
  > liegt, weiß ich nicht. Weitere Ursachen sollen damit nicht
  > ausgeschlossen sein: Sind Frauen zurückhaltender bei der Teilnahme an
  > Diskussionen?

  FB_27
  An die Universitaeten sind weibliche Mitarbeiter geringer an Zahl

  FB_28
  Eine immer noch festzustellende Angst vor dem Umgang mit
  > Computern bzw. eine wieder zunehmende Resignation im Umgang mit dem
  > Netz, Kommentar einiger von mir befragten Kommilitoninnen: Meine
  > Beiträge werden ja doch ignoriert - was sich auch mit meiner Erfahrung
  > deckt und wohl auch ein Grund für die bisher lediglich passive
  > Teilnahme an dieser Mailing-list ist.

  FB_29
  Anm: Alle Vermutungen beziehen sich auf sozialisierte, nicht
  biologische Geschlechterdifferenzen; Frauen ueberlegen laenger, bevor ein
  Beitrag veroeffentlicht wird; Internet ist generell eine Maenner-Domaene;
  Frauen vermeiden im Ggs. zu Maenner redundante Beitraege

  FB_31
  Man sollte dies zunächst mit der Geschlechterverteilung im
        +Internet im allgemeinen
        +in Soziologie-Bezogenen Studienfächern
        +in anderen Mailinglisten
        +in anderen wissenschaftlichen Mailinglisten vergleichen. Sollte
  der vorliegende Unterschied dann noch immer verwundern, wäre es
  interessant, falls die Möglichkeit dazu besteht, etwas über die
  Verweildauer(geschlechtsspezifisch?) in Mlisten zu erfahren. Eine
  Differenz tatsächliche Präsenz/ reine Subskription (vielleicht
  anhand von Textmenge in byte) könnte interessant sein. Auf diese
  Ideen sed Ihr sicherlich auch schon gekommen. Wird auf die Beiträge
  von Frauen bzw. Mannern in Mailinglisten je unterschiedlich reagiert?
  Aus dem Stehgreif würde ich sagen: nein. Bilden sich in aktiveren
  Mailinglisten Rollen heraus (Vermittler, Provokatuer etc.)?
  Sicherlich, ja, aber, wie gesagt, ich glaube nicht dass das
  geschlechtsspezifisch ist. Ih habe noch ein paar Ideen, aber keine
  Zeit sie so zu formulieren, dass sie verständlich werden, ich hoffe
  aber, noch dazu zu kommen.  (Ich bin momentan sehr im Stress, s.u.)

  FB_34
  verbreitetere Technikscheu und geringerer Spieldrang bei Frauen

  FB_37
  Hier wirken noch die alten Kontrast-Tugenden zwischen den Geschlechtern,
  die in der Aufklaerung entstanden sind. Heute heften sich Frauen eher an
  den traditionellen Bildungskanon und lesen vorrangig Buecher -
  nachrangig,
  wenn ueberhaupt, mails... Im koedukativen Unterricht wird diese
  kulturelle
  Differenz noch richtig ausgebaut und gepflegt. Hier hilft
  vorruebergehend
  nur nach Geschlechtern getrennter Unterricht an den PCs.

  FB_38
  Frauenanteil bei Netznutzung immer noch zu niedrig

  FB_39
  Mein persönlichen Erfahrungen mit Frauen und Netz
  zeigen, dass die Mehrheit der Frauen (querbeet durch die
  Altersklassen) das Netz nur dann nutzt, wenn es unumgänglich
  ist.

  FB_42
  Ich mache während meines Studiums die Erfahrung, dass Frauen
  computergestütztem Arbeiten, vor allem im Zusammenhang mit dem WWW,
  Newsgroups, Mailinglists usw., nicht so offen gegenüberstehen, wie Männer
  und auch seltener einfach mal etwas Neues testen.

  FB_43
  Technik ist nach wie vor männlich geprägt

  FB_44
  Frauen, die sich fuer Technik interessieren, studieren nicht
  Soziologie

  FB_45
  Frauen bevorzugen - im Vergleich zu Männern - persoenliche
  > Kommunikation mit konkreten Gegenuebern und weniger die
  > unpersoenliche, anonyme Kommunikation über eine mailinglist, wo die
  > Teilnehmer zwar virtuell anwesend, aber nicht wahrnehmbar sind

  FB_46
  Computer haben mit Technik zu tun - Frauen wird der Zugang zur
  Technik aufgrund verschiedener Dinge erschwert (Sozialisation, Berufswahl
  -typische Maenner- und typische Frauenberufe usw.), es wurde leider
  vergessen, dass die ersten "Programmierer" Frauen waren, (wie z.B. vom
  Sekretaer zur Sekretaerin) sobald Maenner urspruenglich frauentypische
  Berufe ausuebten, aenderte sich der "Wert" und das "Ansehen" dieser
  Profession. Zur Sozialisation: Die Interessen werden bereits waehrend der
  Kindheit, Schulbildung usw. geschuert - das Interesse der Maedchen an
  Computern wird von vornherein gedaempft und nicht geweckt. "grrls get
  connected"!!

  FB_47
  bei der Benutzung von Mailinglisten geht es mehr um Technik
  > weniger um Inhalte :-)

  FB_48
  dies spiegelt die Situation in den universitären Einrichtungen
  zum Teil wider

  FB_51
  Weil Luhmannianer ein esoterischer Zirkel ist, und Frauen eine
  > pragmatische Einstellung zur Welt haben

  FB_52
  Praeferenz der face-to-face-Kommunikation ?

  FB_54
  Frauen verwenden statistisch mehr Zeit fuer Koerpepflege bei gleichem
  Zeitbudget zur mennlichen Referenzgruppe

  FB_55
  Ich habe waehrend meines Soziolgie Studiums wenig Kontakt zu
  >     Luhmanns Systemtheorie gehabt - und wenn wir Themen von Luhmann
  >     behandelt haben, haben mich diese oft abgeschreckt, da sie mir
  >     zu kompliziert geschrieben waren; deswegen werde ich auch nicht
  >     meine Freizeit mit der Luhmannschen Systemtheorie verbringen ;-)
  >     In Muenchen hat man den Schwerpunkt eher auf die verstehende
  >     Soziologie / Symbolischen Interaktionismus gelegt.

  FB_56
  1.) auch im Forschungsfeld Soziologie sind Frauen generell
  unterrepraesentiert
  2.) in Bezug auf Computerisierung und Nutzung von Netzen sind
  Frauen ebenfalls generell unterrepraesentiert
  3.) daran aendert auch eine Mailings-List "Soziologie" nichts

  FB_58
  Noch immer traditionelle Rollenverteilung, Frauen trauen sich oft
  immer noch nicht?!

  FB_60
  desinteresse am omnipotenz verheissenden medium/spielzeug computer?

  FB_61
  Vielleicht gibts viel mehr Maenner als Frauen, die Soziologie
  studiert?

  FB_62
  Vielleicht aus denselben Gründen, aus denen Frauen auch sonst im
  > "oeffentlichen" Raum unterrepräsentiert sind? Tja.... aber welche sind
  > das ? ;)

  FB_64
  Dies entspricht imho weitgehend dem Anteil der gesamten
  Internetnutzung durch Frauen, also nicht typisch fuer die ML

  FB_68
  Wenn eine mailing-Liste die Möglichkeit zur Profilierung darstellt,
  was sie ohne Zweifel tut, dann machen Männer davon mehr Gebrauch las
  Frauen, da dieses ein  - für mich - eher männliches Verjalöten ist. Recht
  haben, eigene Großtaten und Wissen und Belehrungen herauszuposaunen. Die
  Form von cmc bitet sich geradezu dazu an, dieses in anonymosierter Form zu
  tun. Zur Luhmann Liste : Vielleicht ist dieses Thema für Frauen nicht
  interessant genug, oder aber das Thema reizt noch mehr zu den oben
  gemachten Annahmen. Eine andere Erklärung habe ich nicht. Der Frauenanteil
  an Netznutzern ist insgesamt höher als 17% und daher nicht für eine
  Erklärung nutzbar.

  FB_69
  Ist dieser Anteil im Vergleich zu anderen (welchen) Lists wirklich =
  so gering? Und bei der Luhmannschen Systemtheorie liegt die Antwort =
  wirklich auf der Hand.

  FB_70
  Frauen sind in der Regel in unserer Kultur weniger abstrakt, daher
  auch weniger virtuell; sie bevorzugen direkte Kommunikation; auch
  unter den Informatikstudenten gibt es weniger Frauen

  FB_73
  Frauen in der Wissenschaft generell unterrepraesentiert ab dem
  Studium, Frauen haben vielleicht weniger Interesse an Computer, weil der
  Technikaufwand zu gross ist und wohl eher uninteressant, vielleicht werden
  Frauen aber auch eher nicht so sehr in diese Sachen eingewiesen und darauf
  aufmerksam gemacht, muesste man mal die Frauen fragen...

  FB_74
  Frauen sind weniger im Netz, Frauen sind sowieso unterrepräsentiert und
  ansonsten das übliche.

  FB_79
  Möglicherweise entspringt dieser Umstand dem weiblichen
  > Sicherheitsbedürfnis (dass nach wie vor wesentlich höher als das
  > männliche ist. Man vergleiche das Verhältnis
  > Rennfaher/Rennfahrerinnen.), dass sich unter anderem dadurch ausdrückt,
  > in einem anonymen Netz, selbst möglichst anonym bleiben zu wollen.

  FB_80
  Maenner sind diesem Medium gegenueber offener. Frauen nehmen sich
  >nicht die Zeit, herumzusurfen.Sie instrumentalisieren den Computer. Wenn
  >Sie den Wert einer Liste fuer sich erkennen, werden sie sie auch Nutzen -
  >aus Effizienzgruenden.

  FB_84
  leider nein

  FB_87
  Sehen Sie einen Zusammenhang mit der Nutzung der "neuen" Medien?

  FB_89
  geschlechtsspezifische Sozialisation und damit verbundener Zugang
  zum Medium und zu Theorie, aufgrund der Referenz Geschlecht schlechterer
  Zugang zu Ressourcen (Jobs, Geld, Zeit)

  FB_91
  Keine Ahnung...

  FB_93
  Der Frauenanteil ist doch bei den Internetanschl=FCssen sowieso =
  weit von 50 % entfernt.=20
  Wenn mit einbezogen wird, da=DF im wissenschaftlichen Bereich der =
  Frauenanteil auch nicht
  so hoch ist, sind letztlich 17,6 % gar nicht so unwahrscheinlich. =
  Vielleicht, falls Ihr diesen=20
  Zustand aendern wollt, sollte gezielt bei Studentinnen bzw. =
  Wissenschaftlerinnen f=FCr die=20
  Liste geworben werden?!

  FB_94
  Frauen haben deutlich seltener Zugang zum Internet (z.B. in Form
  eines eigenen PC), was wiederum u.a. damit zusammenhängt, dass Frauen über
  weniger Geld verfügen als Männer

  FB_95
  Mailinglisten gelten als technikorientiert

  FB_97
  leider nicht

  FB_98
  Frauen sind generell schwieriger zur Arbeit mit Computern zu bewegen

  FB_104
  kann es an einem fehlenden "weiblichen Kommunikationsstrukturmuster"
  liegen, das dem puren Austausch von sachbezogenen Informationen
  weniger Interesse entgegenbringt als einer auch sozial/beziehungsrelevant
  wirksamen Kommunikation?

  FB_106
  zu umständlich wegen Technik

  FB_107
  Computing gehoert z.Z. noch zur Domaine maennlicher Medien

  FB_110
  Ich denke, es liegt daran, da_ Computer im Allgemeinen und Internet im
  Besonderen nach wie vor von mehr Mdnnern als Frauen gebraucht werden - woran
  auch immer das liegen mag. Und wenn nur wenige Frauen |berhaupt einen Bezug
  zu Computern und den damit verbundenen Mvglichkeiten haben, so ist es nicht
  sehr verwunderlich, da_ sie in Mailinglists nur so gering vertreten sind.
  Allerdings mvchte ich an diese Stelle auch mal einwerfen, da_ die wenigen
  Frauen, die an der Mailingslist teilnehmen, auch sehr rege und sehr gute
  Beitrdge leisten!!!!

  FB_111
  Nach der letzten GVU-Befragung liegt der Anteil der Frauen
  im Netz in Europa bei 18.4 %, Anteil an der Mailingliste ist also
  "normal". Zu den Gruenden fuer den geringen Frauenanteil bei der
  Nutzung technischer Medien gibt es reichlich Literatur. Zusätzlich
  ist natuerlich die Thematik sowie die Art des Interent-Dienstes von
  Bedeutung.

  FB_112
  Ist es nicht generell so, dass der Anteil der Frauen im Netz auf jedem
  Gebiet im Moment noch sehr niedrig ist, weshalb sollte es also in dieser
  Mailinglist anders sein? Vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass die
  Kommunikation über ein Medium wie das Netz vielen Frauen zu "unpersönlich"
  ist, sie hätten lieber eine Face-to-face-Situation.

  FB_114
  äquivalent mit der geringeren Userzahl von Frauen gegenüber Männern?!
  Kommilitoninnen haben meiner Erfahrung nach weniger Kontakt und Kenntnisse
  mit diesem Medium als männl. Kommilitonen

  FB_116
  ?

  FB_117
  Mailinglisten sind generell wohl auch ein Mittel der leicht
  > anonymisierbaren Selbstdarstellung. Dieser Charakterzug entspricht
  > meiner Erfahrung nach eher Männern als Frauen.

  FB_119
  Die Luhmannsche System-Soziologie hat eine spröde,
  trockene, anorganische und digitale Aura. Diese sind z.B. mit dem
  Subjektivismus feministischer Ansätze unvereinbar.

  FB_122
  vielleicht mal die Frauen fragen ....

  FB_123
  Internet und Frauen? Nutzer Anteil der Frauen ist in fast allen Mailing
  Listen niedriger

  FB_124
  Vieleicht schrecken die Computernetze die Frauen immer noch ab.

  FB_128
  gender: Frauen und das WWW; Frauen und Wissenschaftsdiskurs allg.

  FB_129
  computer sind maennlich

  FB_130
  Vermutlich weil  Frauen auch unter Computerfreaks
  eher unterrepraesentiert sind und zusaetzlich, zumindest nach meinen
  Erfahrungen, "Internet" in der Soziologie
  (im Unterschied bspw. zu Psychologie) keinen guten Ruf hat

  FB_131
  Keine, die nicht stereotyp waere.

  FB_133
  nope

  FB_134
  - eine nur unzureichend ausgepraegte Affinitaet zu Commputern und =
  moderner Technologie
        - wie steht es denn dazu im Verhaeltnis mit weiblichen Studierenden =
  der Soziologie???=20
        - ist der tatsaechliche Anteil studierender Frauen im Fach Soziologie =
  denn h=F6her?

  FB_136
  1) vielleicht gibt es mehr maennliche Luhmann-Fans
  als weibliche als Grundgesamtheit? Und 2) vielleicht haben Frauen interessantere
  Netzwerke der Kommunikation auch ueber soziologische Themen als gerade
  eine Mailingliste?

  FB_138
  Gibt es diesbezueglich Vergleichszahlen mit Themen anderer
  Mailinglists?
  Ansonsten koennte diese Erscheinung Ausdruck der allgemein geringeren
  Beteiligung sein.

  FB_141
  das ist traurig. vielleicht hilft ein Blick in die
  Geschlechterforschung mit all dem "Blabla" über sozialisatorische
  Gründe, "emotionale Intelligenz" usw.

  FB_142
  wie schrieb luhmann: kommunikation vermehrt redundanz. vielleicht haben
  frauen luhmann nicht nur genauer gelesen, sondern auch als praktische
  lebenshilfe begriffen ;-)

  FB_146
  Das Internet ist ein eher kaltes, anonymes Medium. Offensichtlich
  > gibt es Menschen, die diese Anonymitaet in keiner Weise schaetzen und
  > statt dessen das persoenliche Gespraech suchen. Vielleicht ist der
  > weibliche Anteil dieser Personen hoeher als der maennliche.Daraus
  > wuerde eine hoehere Ablehnungsrate gegenueber diesem Medium bei Frauen
  > resultieren.

  FB_147
  ich glaube, es gibt immernoch mehr maennliche Studierende als
  weibliche, die das Internet allgemein nutzen und somit auch potentiell
  mehr Maenner in Mailinglisten. Ich glaube, Frauen beforzugen es
  immernoch, direkt ohne Medium miteinander zu diskutieren

  FB_148
  Nein, der geringe Anteil ueberrascht mich.

  FB_149
  Mailinglisten gehoeren zu den fortgeschrittenen
  Internet-Techniken, die vergleichsweise wenig Leute kennen und
  nutzen

  FB_150
  vielleicht ist das nortwendige technische Wissen oftmals geringer -
  der "PC als Spielzeug" ist doch eher ein männliches Phänomen

  FB_151
  Internet ist generell maennlich dominiert

  FB_152
  sorry, nein, keine befriedigende, vor allem keine befriedigende
  Loesung

  FB_153
  dazu muesste ich den Anteil der Frauen an den Studierenden kennen

  FB_155
  1. Frauen machen die (Projekt-) Arbeit, während Männer sich auf der
  Spielwiese Neue Medien austoben. Siehe auch
  die geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Umgang mit EDV.
  2. Frauen sind zielorientierter, wissen, dass viele Professoren sich
  NOCH NICHT mit den dem Internet befasst haben ; )
  3. Frauen haben weniger Geld zur Verfügung, ausserdem wird von ihnen bei
  Investitionen eine andere finanzielle
  Prioritätensetzung (z.B. Hausrat) erwartet. Keine meiner weiblichen
  Bekannten geht privat ins Internet, daher sind sie
  im Umgang damit i.d.R. auch weniger vertraut.

  FB_156
  Repraesentation von Frauen im Wiss.-Betrieb ist auch niedrig; Aktive
  Frauen (innerhalb der Soyiologie) beschaeftigen sich haeufig mit
  "Frauenthemen" oder finden sich in der Empirie; Sind Frauen
  "zielorientierter"?

  FB_157
  Der Anteil von Frauen in unserem Forschungszentrum liegt nur bei 20%
  der wissenschaftlichen Planstellen, damit widersprechen 18% nicht dem
  Erwartungswert

  FB_158
  Den notwendigen Technikeinsatz zum Abonnieren einer Mailingliste
  halte ich für einen Grund, warum der Anteil von Frauen so gering
  ist.

  FB_159
  Frauen sind in Computermedien leider noch unterrepraesentiert.
  Wenn man bedenkt, dass nur ca. 10% der SurferInnen in
  Deutschland weiblich sind, ist das Ergebnis recht normal.
  Dazu kommt, dass gerade in hoeheren wissenschaftlichen
  Positionen (Dr. bzw. Prof.) nur sehr wenige Frauen an den
  Universitaeten angestellt sind.

  FB_161
  m.W. entspricht dies ungefähr der Quote der weiblichen
  NetzteilnehmerInnen überhaupt. Ich denke eine Maillinglist bietet hier
  aber Möglichkeiten, die übliche männliche Dominanz in
  gesprächssituationen zu beseitigen. Last not least: Vielleicht finden
  Frauen nicht auch noch die kleinste Belanglosigkeit wichtig genug um sie
  zu publizieren und sich zu produzieren, d.h. besser wäre es vielleicht,
  wenn die Männerquote sinken würde!!!

  FB_162
  In der Kürze könnte ich nur Mißverständliches schreiben,
  deshalb lasse ich es lieber

  FB_164
  Abgesehen von der geschlechtsspezifischen verteilung der
  Soziologen, ist doch der Computer und die mensch-maschine-
  Kommunikation leider immer noch vorwiegend eine Maennerdomaene!

  FB_165
  der Anteil ist eher hoch

  FB_166
  Maenner geben gerne an mit ihr Wissen und das kommt bei Frauen etwas
  weniger vor

  FB_168
  Für Luhmann ja: hier herrscht ein derartig elitärer, in die
  > eigene Materie verschraubter Diskursstil, der mich - männlich - dort
  > vertrieben hat, obwohl ich mich in der Thematik einigermaßen auskenne
  > und mich auch am Geschehen pahsenweise beteiligt habe. Für die
  > Soziologieliste liegt es vielleicht daran, weil das Geschehen
  > insgesamt gesehen eher uninteressant ist. Am interessantesten waren
  > früher die Hinweise auf das FAQ

  FB_169
  siehe allgemeine Internetnutzungsdaten und Gründe dafür

  FB_170
  Keine

  FB_171
  Der Frauenanteil ist unter Netz-Nutzern ohnehin nur gering

  FB_173
  s.antwort bei luhmann mailing liste: hier auch
  "wissenschaftseffekt". ansonsten (bitte ergaenzen bei luhmann-fragebogen)
  kommt noch der "computeRbenutzeReffekt" hinzu!

***
ML-LUH
====================================================================
V62
Zum Schluss bitten wir Sie um Ihre Hilfe. Wir finden auf die Frage,
woran es liegen koennte, dass der Anteil der weiblichen
Mitglieder in dieser Mailinglist mit 8.7% (in der Mailinglist
fuer Soziologie sind es 17.6%) so gering ausfaellt,
bislang keine befriedigende Antwort. Haben Sie vielleicht eine
Idee?
--------------------------------------------------------------------

  FB_2
  generell im Umkreis der NL-Diskussion wenig Frauen, selbst
  in Bielefeld

  FB_5
  Internet und Luhmann scheinen (immer noch) Männerdomänen zu sein.

  FB_7
  computertechnik

  FB_9
  Dumme Gegenfrage: Ist die L-Systemtheorie vielleicht auch sonst eine
  Männerdomäne?

  FB_10
  Keine

  FB_11
  fragebögen wie dieser

  FB_13
  Ich finde die Zahlen nicht relevant. Vielleicht ist Sache des
  verschiedenes Alters

  FB_15
  "Systemtheorie ist unsexy", Zitat eines Freundes

  FB_16
  Es kann eigentlich nur am computerbasierten Zugang und am Medium
  > selbst liegen... hochtechnisiert, relativ unpersönlich, leicht
  > exibitionistisch...

  FB_18
  keine!!

  FB_19
  es gibt wesentlich weniger Frauen als Männer, die sich für
  > abstrakte theoretische Zusammenhänge leidenschaftlich interessieren

  FB_22
  Sperrigkeit der Theorie und ein "gemeindemaessiger
  Diskursstil", dass zi

  FB_23
  es liegt vielleicht daran, dass Frauen vor allem der
  Geistes-Sozialwissenschaften, Humanisten usw. weniger interessiert am
  Computer sind

  FB_24
  Theorielastigkeit

  FB_26
  Siehe meine Mail zur Befragung in ser Soziologie-Liste

  FB_29
  Frauenuntypische Kommunikations und - Sprachgewohnheiten. Halte ich
  persoenlich aber eher fuer einen Vorteil. Mangelnde Neigung zum Medium

  FB_30
  Könnte es an der Theorie liegen? Wie hoch ist denn der Anteil der
  Frauen unter denjenigen, die Doktorarbeiten (usw.) mit spezifischem Bezug zu
  Luhmann schreiben? Und im Vergleich dazu: mit bezug zu jeweils anderen
  Theoretikern?

  FB_31
  evtl. die Tendenzen zu Platzhirschgehabe i.d.S. dass regulaere
  > Nutzer manchmal Insider-Diskussion fuehren; insgesamt auch die
  > theoretische bis ab und zu scholastische Tendenz der Liste

  FB_32
  Hier wirken noch unterschiedliche Kontrast-Tugenden
  zwischen den Geschlechtern in Form eines Uralt-Echos aus dem
  19. Jahrhundert: Frauen kaprizieren sich eher noch auf das
  Lesen von Buechern und nicht auf das Lesen von mails... Sie
  vertreten moeglicherweise damit ein konventionelles Bildungs-
  muster

  FB_33
  Uni-Personal sind ueberwiegend m - Luhmann-Kommunikation wird
  >     iW durch es betrieben?

  FB_34
  probleme im zeitmanagement

  FB_36
  Begeisterung fuer Luhmanns Theorie weitgehend maennerlastig.

  FB_39
  Abneigung gegenüber der Systemtheorie

  FB_41
  Evolution

  FB_42
  allenfalls die noch bestehende weibliche Unterrepräsentanz im
  > Internet

  FB_44
  Auf die Schnelle habe ich keine Idee

  FB_45
  Meiner Meinung liegt es daran, dass sich generell weniger
  Frauen mit der Systemtheorie Luhmanns beschadftigen. DIese Erfahrung
  habe ich zumindest in der Universität gemacht.  Kein Wunder salso,
  wenn sich diese dann auch in der Mailingliste widerspeigelt

  FB_46
  1. Vielleicht weil die SysTheo sich nicht für feministische
  > Flausen eignet? 2. Ansonsten hänge ich an dem evidenten Vorurteil von
  > der weiblichen Technikphobie. 3. Wie ist denn das
  > Geschlechterverhältnis in der Soziologie als akademische Disziplin
  > bezogen auf die unter V58 genannten Kategorien?

  FB_47
  finde selbst keine plausible Antwort

  FB_49
  Eventuell Unkenntnis der Listen, wie waere es mit =
  medienuebergreifender Werbung;-) . Vielleicht ist deren Interesse an =
  wissenschaftlichen Diskursen nicht so hoch

  FB_54
  Ich habe keine triftige Idee.

  FB_55
  fragt sich, wie hoch der Anteil der weiblichen Computernutzen ist
  und ob die Zahlen mit den Nutzerinnen der Mailingliste korrespondieren

  FB_57
  Das kommt schon noch. Allerdings ist die Situation von Frauen auf
  Hochschulen allgemein nicht rosig.

  FB_58
  Der Anteil von 8,7% entspricht in etwa dem Anteil der
  > Professorinnen an deutschen Hochschulen. Die Frauen, die sich wirklich
  > für Luhmann interessieren - ich kenne keine außer Prof. Helga
  > Gripp-Hagelstange -, sind diejenigen, denen es um Wissenschaft geht

  FB_61
  der hohe Abstraktionsgrad der SST und der leider oft dem entsprechende
  sehr theoretische Diskussions- und Beitragsstil laesst den Bezug
  zum Menschen oft schwer erkennen (Kopflastigkeit)

  FB_63
  keine, et zieht sich jeder Systematik

  FB_65
  geschlechtsspezifische Sozialisation, welche den Umggang mit dem
  Medium sowie die Beschaeftigung mit Theorie immer noch entscheidend praegt
  und Diskriminierung, die Referenz Geschlecht und deren Folgen: schlechtere
  Jobs, weniger Geld und Zeit etc.

  FB_67
  zu neu

  FB_69
  liegt es am luhMANN?

  FB_72
  die Theorie?

  FB_73
  Ich kann nur einen Hinweis aus meinem engeren Bekanntenkreis geben. Die
  Originalliteratur von Luhmann wirkt auf diesen weiblichen Leser
  (Germanistin/Journalistin) zumindest auf den ersten Blick unattraktiv. Die
  Thematik der Luhmannschen Systemtheorie wirkt sogar einschlaefernd. Ich habe
  noch keinen Anhaltspunkt, woran
  dies liegen kvnnte, abgesehen von einer erzwungen Beschdftigung mit Luhmann
  waehrend es Studiums vielleicht. Interessant sind Werke, bei denen sich
  dieses Verhaeltnis umkehrt. Mir ergeht es beispielsweise mit Hesses
  Glasperlenspiel so wie besagter Frau mit Luhmann, die wiederum Hesse sehr
  schdtzt.
  Vielleicht haengt dieses Phaenomen mit einer maennlicherseits praeferierten
  Kommunikation von Fakten zusammen, waehrend Frauen tendenziell eher
  Beziehungen mitkommunizieren bzw. Erzaehlungen schaetzen. Luhmann pflegt in
  seinen Werken auch weniger einen erzaehlenden denn einen "Zettel"-Stil.

  FB_74
  Systemtheorie ist wie Fussball - für Frauen anscheinend nicht so
  faszinierend

  FB_75
   Die Systemtheorie ist eine eher
  > universalistische Theorie.  In
  > erziehungswissenschaftlichen Kreisen gibt es Ueberlegungen, die dahin
  > gehen, diese Orientierung eher als maennlich anzusehen. Frauen bevorzugen
  > vermutlich eher spezifische, naehere Theorien.

  FB_76
  Das Denken von N. Luhmann ist stark naturwissenschaftlich-technizi=
  stisch orientiert.
  Die Unterrepraesentanz von Frauen in der Luhmann-Mailinglist erscheint
  mir der Anzahl der Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen
  Studiengaengen zu entsprechen

  FB_77
  Korreliert wahrscheinlich zur Zahl der Wissenschaftlerinnen auf di=
  esem
  Gebiet - d.h. ab Diss. einschliesslich aufaerts.

  FB_78
  Summe von 1. Luh-Mann 2. Weniger akad fortgeschrittene Frauen, 3. =
  Weniger technikorientierung von Frauen

  FB_80
  Frauen sind von Machtspielchen eher abgeschreckt, auch wenn es
  > sich in einem Zukunftsmedium abspielt

  FB_81
  Wie siehts denn in den Wissenschaften generell aus?!

  FB_82
  Luhmanns Texte

  FB_83
  Es kann nicht alles gleichverteilt sein

  FB_85
  Eine mögliche Antwort läge im Anteil der Frauen in bezug auf
  Soziologiestudenten/-forschungspersonal oder auch im Frauenanteil
  unter Internetusern. Ich habe den Verdacht, dass Frauen ein
  geringeres Interesse an Informationstechnologien haben als Männer.
  Ich vermute eine Kombination von beiden Faktoren als Grund für
  den geringen Frauenanteil in der Liste

  FB_86
  Abstrakter Theoriekram ohne nützlichen Bezug zum Alltag. Teilw.
  abschreckendes Thorieniveau bzw.Vortäuschung eines solchen. Beiträge
  sind "zu trocken".

  FB_88
  Dies sieht zumindest auf dem Feld der Print-Publikationen nicht
  anders aus. Ich kenne niemanden als Elena Esposito, die den Maenneranteil
  etwas reduziert.

  FB_91
  Die möglichen Erklärungen der Systemtheorie auf feministische
  Fragestellungen ist teilweise sehr unbefriedigend!

  FB_93
  nö -  aber es werden mehr!

  FB_94
  Systemtheorie ist wohl des Designs nach eher schwanzlastig

  FB_95
  Das Listenthema

  FB_96
  eine gewisse Korrelation zur Internet-Nutzung allgemein scheint zu
  bestehen

  FB_99
  vielleicht die Umgangsformen in der Liste; vielleicht ein generell
  geringeres Interesse von Frauen an einer so abgehobenen Theorie wie der
  Luhmanns

  FB_100
  Da wäre das alte Vorurteil von der Diskrepanz zwischen intuitivem
  weiblichen Denken und streng logischen Computerabläufen, das aber nicht
  ernsthaft herangezogen werden kann. Ist die Theorie sozialer Systeme eine
  Männertheorie? Wie sieht es aus mit dem Frauenanteilen generell in
  theoretischer Soziologie? Bevorzugen Frauen eher vergleichsweise praktische
  Abeitsfelder? Wieviele Soziologen, wieviele Soziologinnen benutzen das
  Internet? Ist diese Mailingliste Opfer eines groß-angelegten Versuchs bei
  dem sich Frauen als Männer in die Liste eintragen und untersuchen, was dann
  passiert? ;-)

  FB_101
  1. Wen stoert die Differenz?
  2. Die Themenauswahl und -Variation wird vermutlich
        von zu wenigen Personen betrieben, was systemtheoretische
        Frauen eher irritieren koennte...

  FB_102
  Systemtheorie scheint aufgrund ihrer eher knobelspielartigen und
  > weniger praxisbetonten Vorgehensweise für Frauen etwas uninteressanter
  > zu sein als andere Theorien

  FB_103
  vielleicht zu gegenstandslos?

  FB_104
  Frauen interessieren sich weniger fuer DIESES Thema, sie haben
  seltener Internet oder PC, Sie haben oefter Angst vor der Technik, Sie
  wissen manchmal, wie man Post liest, aber nicht immer, wie man in einer
  Mailingliste schreibt, ...

  FB_105
  Luhmann ist hinsichtlich struktureller Intelligenz
  > anschlußfähiger als für emotionale Intelligenz?

  FB_107
  Mailingliste ist nicht bekannt

  FB_108
  Allgemein gelten Mailinglisten noch als technologieorientierte
  Kommunikation - hier sind Frauen unterrepräsentiert, aber: warum :)

  FB_109
  Aus meiner studentischen Sicht besteht ein ueberwiegendes
  Desinteresse daran, sich das  Medium Computer selbst zu erschliessen.
  Darueber hinaus kenne ich keine Kommilitonin, die Freude an
  metatheoretischen Gruebeleien hat.

  FB_111
  keine Ahnung

  FB_112
  Theorie ist Männerhobby, die akademischen Anforderungen von Luhmann und
  von der Liste sind hoch

  FB_113
  Vielleicht sieht die Lage prozentual anders aus, wenn man die tatsaechliche aktive
  Teilnahme an der Diskussion beruecksichtigt?

  FB_116
  Abstraktionsniveau; Ausrichtung auf den "harten Kern" der
  >Systemtheorie. Frauen sind eher bei den Bindestrich-Soziologien aktiv.

  FB_117
  in meine universitaet gibt es ueberhaupt ein gering anzahl  Frauen

  FB_119
  Vielleicht weil die Sprache eine sehr technische ist. Ich stelle
  >fest, dass auf anderen Maillinglisten, auf denen zwar soziologisch
  >diskutiert wird aber man nicht über ein theorietechnisches Vokabular
  >verfügen muß, sondern mit der ueblichen soziologischen Terminologie über
  >die Runden kommt, viel mehr Frauen mitdiskutieren.

  FB_120
  Nein, leider nicht! Diese Mailingliste ist in bezug auf den geringen
  weiblichen Anteil nach meiner Erfahrung jedoch keine Besonderheit

  FB_121
  Männer benutzen neue Medien vermutlich insgesamt häufiger

  FB_122
  1.    Sehen Sie sich doch die weltweite Internet-Nutzer-Statistik nach
  Geschlechterverhältnissen an. Warum sollte das auf dieser Liste anders sein?
  2.    Die Systemtheorie ist - im Gegensatz zum RK - ein tendenziell
  "männlicher" Diskurs.
  3.    Ich habe keine Probleme mit der geringen Frauenquote.

  FB_124
  Keine Ahnung...

  FB_126
  weibliche technophbie?

  FB_127
  Siehe Antwort aus verherigem Fragebogen

  FB_128
  Die Luhmannsche Theorie ist nicht wirklich
  &quot;frauenfreundlich&quot;, soziologisch interessierte Frauen sind m.E.
  auch emanzipatorisch interessiert und vermischen somit Wissenschaft und
  Politik. Hief=FCr gibt es passendere Theorieangebote mit emanzipatorischem
  Impetus. Ich beobachte auch an meiner Uni, da=DF sich sehr wenige
  Kolleginnen f=FCr Systemtheorie interessieren.

  FB_129
  Theoretische Soziologie scheint generell staerker maennlich =
  dominiert zu sein

  FB_131
  Frauen denken nicht gern in Systemen

  FB_134
  Frauen sind mehr am wirklichen Leben interessiert. Je
  abstrakter eine Theorie, desto maennlicher ist sie

  FB_135
  Luhmann-Soziologie ist Maenner-Soziologie. Maenner dominierten schon
  in seinen Seminaren an der Uni. Maenner dominieren in seiner
  wissenschaftlichen Gefolgschaft. Ich kenne fast nur Maenner, die sich
  intensiver mit ihm auseinandersetzten und seiner Theorie anhaengen. Frauen
  ist die Theorie haeufig zu unkonkret, zu weit weg, zu irrelevant. Insofern
  gibt die List-Mitgliedschaft nur den tatsaechlichen Grad der Befassung
  wieder.

  FB_136
  ?? Systemtheorie männlich besetzt - und hat in feministenkreisen den
  ruf, frauenfeindlich&konservativ zu sein

  FB_141
  m.e. ist es die von luhmann ungewollte, von fuchs u.a. mehr oder
  minder betriebene "schulenbildung", aber insbesondere die komplexe
  sprache (s.o.: "jargon") die bewirken, dasz der "wissenschaftseffekt"
  eintritt: wer sich auf eine ausschlieszliche wissenschaftskarriere
  einlassen moechte und an entsprechenden interaktionsnetzwerken
  partizipieren moechte stellt die mehrheit der teilnehmerInnen dar. wer an
  der mailing liste partizipiert ist meistens schon weiter in studium oder
  beruf und keinE AnfaengerIn: s. "wissenschaftseffekt" und entsprechende
  frauenquote in deutschland!


ML-SOZ
====================================================================
V63
Falls Sie uns abschliessend einen Kommentar zum Fragebogen oder zu
unserer Forschungsfrage zukommen lassen moechten - den wir
ausnahmsweise nicht-anonymisiert zur Kenntnis nehmen, um Ihnen
gegebenenfalls antworten zu koennen -, dann fuegen Sie diesen bitte
zwischen den eckigen Klammern ein.

  FB_3
  die frage zu veröffentlichten "artikeln" in der ML ist etwas
  > irreführend. Anfragen und diskussionsbeiträge habe ich schon
  > abgelassen, aber keine "artikel"

  FB_5
  Sorry, leute; ich wollte hier noch eine Reihe Sachen eintragen,
  bin aber derzeit zu fix und zu foxi... nur kurz ein/zwei
  Anmerkungen: Zu einer der oberen Fragen: Wieso sollte man sich
  unter einem anderen Namen in die Soz-Liste eintragen, um gegen
  die eigenen Ansätze zu agumentieren? Läßt sich auch mit dem
  gleichen Namen machen (auch, wenn das ungewöhnlich ist und man
  dann Inkonsistenz unterstellt bekommt.... woraus oft abgeleitet
  wird, dass man nichts mitzuteilen hat, was sinnvoll wäre).
  Die andere Sache ist: Vor einiger Zeit war ich in der Soz-ML
  etwas reger am agieren; derzeit fast garnicht. Sicherlich war
  dies nicht nur bei mir der Fall. Es ist schade, dass die Umfrage
  erst jetzt gemacht wird; weitere Umfragen wären sicherlich
  interessant; aber ich vermute mal, dass sich das Kommunikations-
  verhalten auf einen rel. stabilen Zustand eingependelt hat.
  Es wäre eine interessante Überlegung, mal eine Mailingliste zu
  einem bestimmten (oder irgendeinem) Thema ins Leben zu rufen,
  "nur um" zu schauen, wie sich das Kommunikationsverhalten über der
  Zeit verhält (z.B. das Zulaufen auf einen Attraktor ermitteln).

  FB_7
  ich vermute, dass diese geringe zahl mit der ebenfalls im vergleich
  zu männern geringere zahl der frauen als internetusern zusammenhängt.
  einschließlich der sonstigen üblichen gründe weiblicher
  unterrepräsentation in den wissenschaften.

  FB_8
  zu lange texte, sonst ok. bin froh dass nicht nach meinem netto
  haushalts ek gefragt wurde... ;) .

  FB_9
  Ich wuerde mich sehr gerne des oefteren an Diskussionen in
  der Mailingliste beteiligen. Da ich jedoch einen sehr zeitauf-
  wendigen Job habe komme ich leider nicht dazu. Trotz allem ist
  es immer wieder interessant neue Meinungen zu lesen und
  Diskussionen verfolgen zu koennen. Durch meine berufliche Einbindung
  ist es mir sonst nicht mehr moeglich, solche Gespraeche verfolgen
  zu koennen

  FB_12
  Die Antworten in bezug auf die Luhmann-mailing list wuerden mit
  > Sicherheit ganz anders ausfallen. Daher bitte ich, falls Interesse
  > besteht, um Zusendung des entsprechenden Fragebogens

  FB_14
  der Fragebogen ist viel zu lang und hat mich ungefaehr 20 Minuten =
  meiner Zeit gekostet; die Fragen sind zum Teil etwas umstaendlich =
  formuliert, was hinsichtlich der Zielgruppe jedoch kaum bemerkenswert =
  erscheint; ungluecklicherweise bin ich eventuell nicht der richtige =
  Ansprechpartner fuer diesen Fragebogen, zumal ich mich derzeit nur =
  marginal im wissenschaftlichen Bereich betaetige und ich aus diesem =
  Grunde die Mails dieser Liste oberflaechlich ueberfliege und sie =
  vorrangig fuer eine moegliche spaetere Promotion spreichere; letzte =
  Kategorie ist oben nicht enthalten, moeglich waere: "aus Gruenden der =
  spaeteren Nutzung" oder so;-)

  FB_15
  Bin gerade umgezogen und konnte ausnahmsweise die Mails der
  letzten Wochen nicht
          lesen. Den Fragegbogen erhielt ich nicht oder habe ich ihn
  versehentlich gelöscht.

  FB_23
  Der Fragebogen ist ausgezeichnet, manche der geschlossenen Fragen
  scheinen mir allerdings zu eng, auch sollten Sie bdenekn, dass
  Interesse an soziologischen Fragen über das eigentliche Feld der
  Soziologen hinaus etwa auf Politikwissenschaften, Rechtswissenschaft,
  Geschichtswissenschaft, Psychologie hinausreicht. Leider wurde das
  Problem des Gehalts der inhaltlichen Diskussion und ihres diskursiven
  Gehaltes etwas vernachlässigt

  FB_25
  Ich bin an der Auswertung dieses Fragebogens interessiert!

  FB_26
  Viele Fragen sind mir zu unpräzise; teils in der Fragestellung,
  > teils in den Möglichkeiten, zu antworten.
  >Z.B.:Der Mangel an Antwortmöglichkeiten zeigt sich vor allem dann, wenn
  >ich nicht weiß, was ankreuzen und dann intuitiv oder zufällig reagiere.
  > Und bei der Fragestellung: Was heißt zum Beispiel, ob ein akad. Titel
  > vorteilhaft ist oder nicht? Von Vorteil ist er für die Aufmerksamkeit,
  > von Nachteil sind (fehlende) Titel, wenn sie in- bzw. exklusiv wirken
  > - wenn Profs nur mit Profs diskutieren wollen oder ein Studi nicht
  > wagt, einem Prof seine Ansichten listen-öffentlich mitzuteilen.
  > Oder ob die Diskussionen auf hohem oder niedrigem Niveau geführt
  > werden? Das Niveau schwankt beträchtlich, und was überwiegt, weiß ich
  > nicht. Aber dass beide Niveaus hier zussammentreffen, find ich gut;
  > eine Stärke der Liste!

  FB_31
  Die späte Antwort auf diese Mail hat kein Desinteresse zur
  Ursache. Im gegenteil. Ich bin sehr daran interessiert weiteres über
  Ihre Arbeit zu lesen (vielleicht in den vershciedennListen?). Ich
  habe nun noch einige Konkrete technische Fragen:
  Ich habe im Auftrag einer Kultureinrichtung in Trier gerade eine
  Online-Befragung durchgeführt, bei der ich ca. 300 Antworten in
  einem Format, wie es aus der Verwendung von HTML-Forms resultiert,
  erhalten habe. Ich bin aus diesem Grund sehr daran interessiert, zu
  erfahren, mit welchen Programmen, Routinen, Befehlen etc. Sie die
  automatische Erfassung der zurückgeschickten Mails bewerkstelligen
  werden.
  Außerdem bin ich an den beiden, von Ihnen erwähnte Programmen
  Glimpse und Mail2Web interessiert. Bisher verwende ich lediglich
  Grep, ein Voltextsuchprogramm, dass aber meines wissens nicht
  automatisch indexieren kann und die Autoindexierungsfunktion von
  Word, mit der meines Wissens immer nur eine Datei zur Zeit indexiert
  werden kann. Eine zeitsparendere Form der Archivierung dessen, was
  einem persönlich wichtig ist erscheint mir, insbesondere bezüglich
  der teilwese hochinteressanten Beiträge in der Luhmann-Liste als sehr
  wünschenswert.

  FB_36
  Eure Beteuerung zum Datenschutz in Ehren, aber ich hätte eine
  verschlüsselte Einsendemöglichkeit für gut gehalten. Darauf, was
  unterwegs mit der Mail geschieht habt ihr nämlich keinen Einfluß.

  FB_38
  Ich halte so eine Bestandsaufnahme fuer wichtig um auch diese
  > Form von Kommunikation und Information den Beduerfnissen anzupassen.
  > Der Fragebogen ist  formal und inhaltlich angemessen. Aber die
  > Auswertung wird es zeigen. Fuer mich faellt die ganze Angelegenheit im
  > weiteren Sinne auch unter Lese- und Leserforschung die fuer den
  > bibliothekarischen Versorgungsauftrag von Bedeutung ist. Simpel
  > formuliert: wie und mit welchem Vorwissen kommen Bibliotheksbenutzer
  > zu ihren Informationen. Stimmen die Intentionen des Anbieters (die
  > Bibliothek) ueberein mit den Wahrnehmungen der Nutzer (Studenten,
  > Hochschull.) Ich hoffe doch dass die Ruecklaufquote auswertbar hoch
  > ist. Obwohl wir alle das Problem kennen: auch in unserer profession
  > gibt es eine merkwuerdige Muedigkeit, wenn es um die Beantwortung von
  > Frageboegen geht. Ist man selbst der Fragesteller ist es voellig
  > raetselhaft dass andere auch von dieser Muedigkeit befallen sind.
  > Glueck auf! Joachim

  FB_45
  Natuerlich gibt es bei jedem Fragebogen Kritik! Das wird nicht
  > ueberraschen. Ich haette mir ihn auch noch (etwas) besser vorstellen
  > koennen. Ob man immer forced choice bei alternativen
  > Antwortkategorien zugrundelegen sollte, wo oftmals eine
  > Differenzierung erwuenscht und sinnvoll waere? (Ich frage mich
  > insofern, wie hoch die item-missings sind, etwa im Vergleich zu
  > sonstigen bzw. paper & pencil-Umfragen.) Auch Kleinigkeiten, wie der
  > unzutreffende Klammertext in item #V61/x/v/2/9/ (Anzahl Jahre bei
  > Geschlecht!) werden bei dem einen oder andern Skepsis erwecken und
  > waeren besser vorher ausgeraeumt worden. Die Forschungsfrage haette
  > ich mir noch etwas besser herausgestellt gewuenscht. Um mit einem
  > positiven Aspekt - wenn auch nicht abschliessend - zu enden: der
  > Fragebogen war nicht zu umfangreich, insofern keine Zumutung, was
  > nicht selten vorkommt

  FB_46
  Da ich Soziologie studiert habe, und mit quantitativer und
  qualitativer Forschungsmethoden und deren Anwendung vertraut bin,
  erscheint mir der Fragebogen als sehr zweckmaessig. Die Frage ueber
  Professur, Diplom mit Arbeit in einer Forschungseinrichtung usw. ist
  etwas ungluecklich gewaehlt, da viele Studenten bzw. Absolventen mit
  unterschiedlichen Taetigkeiten betraut sind. Es gibt auch Mischformen,
  und das haette beruecksichtigt werden sollen.

  FB_53
  Abbruch nach ca. 5 Minuten... He, der FB ist VIIIEEEEL zu
  lang!!!!! - Sorry, aber ich muß noch anderes erledigen!!!

  FB_54
  Wo waren eigentlich die Antwortmoeglkichkeiten "weiss nicht" / "keine
  Angabe"? Vielleicht sollten wir ueber diese Notwendigkeit mal in einer
  Soziologie-Mailinglist diskutieren?

  FB_56
  Ich finde es gut, dass ein Mailinglist-Verwalter eine solche
  Umfrage veranstaltet, daran kann ich erkennen, dass es ihm um
  Gestaltung/Form/Inhalt geht und nicht nur um die Technik der
  Mailinglist

  FB_57
  wie gehabt: V58/59 laesst auf ein recht enges Berufsbild (der
  Fragebogengestalter!) von Soziologen schließen. _So_ viele
  Forschungseinrichtungen mit dort beschäftigten Soziologen _kann_
  es gar nicht geben. ;-) Verwaltung, Medien, Vereine (hint, hint)
  fehlen z.B., das waere dann die Frage nach dem Taetigkeitsbereich
  gewesen, woraus sich ggf. auch ein Status ergeben haette (der
  ansich nicht _so_ spannend ist). Jedenfalls wuenscht man viel
  Froyde bei der Auswertung.

  FB_58
  Nicht direkt zum Fragebogen: Ich bin jetzt nur noch unter der
  xxxx@xxxx.xx Adresse erreichbar, nicht mehr unter der
  yyyy@yyyy.yyyy.yy, bitte koennten Sie die
  Mailinglisten-Beitraege an die neue Adresse zukommen lassen? Ich weiss,
  es ist ein ungewoehnlicher Weg, der normale faellt mir momentan nur so
  schwer...

  FB_60
  problem: fehlende anonymität

  FB_61
  koennte ja kuerzer sein

  FB_62
   Wollte vor kuerzerer Zeit einen Beitrag posten (auch noch einen
  > unsachlichen ;))), was aus "technischen" (!?( Gründen nicht klappte.
  > Bekam als Hinweis, es haette wohl einen Adressenumstellung in "meiner
  > Institution" gegeben, ich solle mich mit meiner Adresse noch mal
  > subskribieren.. habe ich getan, seidem bekomme ich alle Beiträge
  > doppelt.....tjo..

  FB_68
  Interessanter Fragebogen

  FB_69
  Prinzipiell finde ich die Fragestellung spannend und w=FCrde mich
  =FCber eine kurze R=FCckmeldung der Ergebnisse freuen. Manche
  Fragestellung laesst sich aber nicht eindeutig (ohne Kommentar)
  beantworten, weshalb ich in solchen Faellen auf eine Antwort verzichtet
  habe. Hier haette ich die M=F6glichkeit zur Spezifikation begruesst.
  Intessieren taete mich auch die technische Weiterbehandlung der
  eingegangenen Frageboegen. Wenn es hierzu eine Beschreibung gibt,
  wuerde ich mich ueber Zusendung derselben freuen. Mit freundlichen
  Gruessen Thomas Langkau, IKOE

  FB_73
  Items und Fragen sind zu allgemein, vor allem wenn es um Beitraege in
  der Mailingliste geht, die ja sehr heterogen sind. Gute Artikel speichere
  ich ab oder drucke sie aus, schlechte schmeiss ich sofort weg. kann man
  nicht beantworten....eigentlich muesste mehrfachnennungen vorkommen und
  dann wirds wohl fuer Euch zu unuebersichtlich. Nicht kapiert hab ich das
  zweimalige abfragen der wiss. Status....finde ich mit meiner situation
  redundant, koennte man aber vielleicht auch genauer erfragen. den
  fragebogen koennte man also summa summarum noch verbessern. die idee finde
  ich aber sehr gut

  FB_74
  etwas länglich -aber man will halt so viel wissen

  FB_81
  der Bogen ist zu lang ebenso wie der Vorspann (ich hab ihn
  nicht gelesen, steht was
  wichtiges drin?), deswegen haette ich ihn beinahe nicht beantwortet;
  an einigen Stellen sind mir Formulierungen voellig unklar (ich
  habs frech
  einfach in die eckigen Klammern geschrieben) Viel Spass beim
  Auswerten und beste Gruesse!

  FB_86
  ja, hier ist eure mail zu lang fuer meinen mail-editor, sorry. aber
  falls ich die frage richtig antizipiere, muesste ich euch die fragen
  stellen, wie hoch ist der frauenanteil
  - in der soziologie?
  - bei studierenden?
  - im akademischen mittelbau?
  - an computer-/netznutzern?

  FB_89
  siehe Fragebogen zur Luhmann-Liste

  FB_91
  -

  FB_98
  lustige fragen. bitte um verstaendigung, wenn analys abgeschlosse

  FB_99
  Ich bitte um Benachrichtigung, wo die Ergebnisse
  publiziert werden

  FB_104
  1. die Frage zu "Nummernkreuz" V4/n/h/1/ war unscharf bzw.
  mißverständlich, falls sich die Notwendigkeit einer semantischen
  Überprüfung einer solchen Fragebogenkonstruktion ergibt, stelle ich mich
  als Student der Psychologie an einer technischen Universität zur Verfügung;
  2. das Problem einer "0"-Antwort auf einer +- Skala ist vermutlich bekannt
  (keine Meinung, indifferent, wirklich 0 gemeint);
  3. der Tip mit der zweiten Anmeldung unter einem Pseudonym zur provokativen
  Gegenmeinung ist interessant

  FB_105
  Grosses Lob fuer Eure Arbeit, sowohl Fragebogen als auch
  mailing list generell!! PS: ich bin auch in der Luhmann list, habe aber
  den dazugehoerigen zweiten Fragebogen nicht ausgefuellt, weil ich
  ihn ganz entsprechend ausfuellen wuerde. Ihr koennt diesen daher ach
  fuer den Luhmann nehmen.

  FB_119
  Ich hoffe, die Auswertung dieser Fragebogenaktion führt zu
  einer interessanten, vielleicht sogar einer Selbstverständnis-
  Diskussion und zu einer Identitätsbildung.

  FB_122
  Vielen Dank fuer Eure Arbeit.

  FB_128
  ok

  FB_136
  Was, lieber Martin, erfaehrst Du durch diesen Fragebogen,
  was Du nicht ohnehin geahnt haettest?

  FB_141
  Bitte um kurze Mitteilung, wann die Ergebnisse wo abzurufen
  sind. Gruß und viel Erfolg mit der Befragung

  FB_144
  ich moechte ueber die Ergebnisse informiert werden,
  nehme aber an, dass dies ohnedies erfolgt...

  FB_145
  ich hoffe, der FB wird anonymisiert behandelt! Noch ein Hinweis: Es
  gibt auch Kolleginnen!! Schade, dass  immer wieder die männliche Form
  benutzt wird. Ich dachte die Soziologen(sic) seien da etwas
  fortschrittlicher!

  FB_147
  Die Frage, ob man schon einmal einen Artikel in der Liste
  veroeffentlicht hat, ist nicht konkret genug. Ich habe zum Beispiel
  einmal um Literatur gebeten und auch 1 Antwort ueber die Mailinglist
  bekommen, aber ich wuerde nicht sagen (und das habe ich im Fragebogen
  auch nicht), dass ich einen Artikel veroeffentlicht habe. Trotzdem habe
  ich sie also schon einmal persoenlich in Anspruch genommen. Ich weiss
  nicht, was Ihr mit der Frage genau rausfinden wollt, aber ich finde durch
  die Eingrenzung auf "Artikel" gehen vielleicht Informationen verloren.
  Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse, hoffentlich habt Ihr
  eine gute Ruecklaufquote
  Viele Gruesse  T.B.

  FB_149
  Irgendwie fehlten mir dann und wann "Weiss ich
  nicht"-Kategorien, bzw. "versthe ich nicht"  :-) Ansonsten viel
  Spass bei der Auswertung.. Wuerde mich interessieren, WOMIT die
  Umfrage ausgewertet wird, da ich diplomarbeitsmaessig gerade
  perl-Scripte und eine Java-Applikation zur "automatisierten
  Generierung und Verarbeitung" von Umfragen baue...

  FB_156
  Mir war nicht klar, wo Mehrfachantworten gefordert waren. Einige
  Vorgaben fand ich sehr interpretationsabhaengig (zB dogmatisch). Der lange
  Hinweistext verweist ein wenig darauf, dass die Fragen offenbar nicht
  selbsterklaerend sind. Ansonsten gefaellt mir der Fragebogen gut.

  FB_158
  zu V46:
  Eine mangelnde redaktionelle Betreuung einer Liste halte ich
  prinzipiell für eine Schwäche, da aber insgesamt wenig Artikel
  gepostet werden, ist das für die Mailingliste-Soziologie ohne
  Belang.

  FB_159
  Mich stoert an dieser Umfrage (der haeufige Streitpunkt), dass
  sie sehr quanitativ ausgelegt ist.
  Natuerlich kann man bei der grossen Menge an erwarteten
  Antworten keine qualitative Umfrage befriedigend auswerten, aber
  auch bei dieser Umfrage hatte ich oft eine Meinung, die gaenzlich
  von den z. B. zwei vorgegebenen Antwortmoeglichkeiten abwich
  oder kreuzte eine Moeglichkeit aus Gruenden an, die Sie sich bei
  der Konzeption des Fragebogens wohl so nicht dachten.

  FB_161
  Sehr standardisiert!!! Bei einigen Fragen wären Kommentare
  unumgänglich gewesen (ich habe sie z.T. einfach drangeschrieben, ob
  diese aber beachtet werden oder eine mögliche elektronische Auswertung
  der Fragebögen lediglich durcheinanderbringen weiß ich nicht, und das
  stört mich). Antwort ggf. an: xxxx@xxxx.xx (weicht vom Absender im
  Mail-Header ab!)

  FB_164
  etwas zu lang!

  FB_173
  s.o.
***
ML-LUH
====================================================================
V63
Falls Sie uns abschliessend einen Kommentar zum Fragebogen oder zu unserer
Forschungsfrage zukommen lassen moechten - den wir ausnahmsweise
nicht-anonymisiert zur Kenntnis nehmen, um Ihnen gegebenenfalls antworten
zu koennen -, dann fuegen Sie diesen bitte zwischen den eckigen Klammern
ein.

  FB_2
  Ihr Fragebogen ist lang, insbesondere die lange Vorrede wird viele
  Mailinglister davon abgehalten haben (letztlich auch mich, zumindest fast),
  ueberhaupt bis zur Beantwortung zu kommen. Auch funktionierte bei mir das remail
  nicht, da die mail dafuer offensichtlich zu lang war.

  FB_5
  Sorry, für die Verspätung...

  FB_6
  Kriterien wie "orthodox" oder "dogmatisch" sehr unklar

  FB_9
  viel Spaß und Erfolg bei der Auswertung

  FB_11
  es reicht. so entsteht datenmüll.

  FB_13
  Es ist eine gute Kontrolle fuer die Mitteilung zwischen die Mitglieder,
  wenn Sie die Resultate uns kommunizieren

  FB_15
  Mich erstaunt immer wieder die repressive Macht der
  > Antwortkategorien, die ein Viel-Wahl-Verfahren bereitet

  FB_24
  Ihr Engagement beeindruckt mich

  FB_30
  Gespannt bin ich ja vor allem, ob irgendeiner der Befragten die seinem
  Geschlecht >entsprechende< Anzahl von Jahren wird angeben können.

  FB_31
  Mir fehlte eine Frage dazu, welche Rolle die Liste fuer den Austausch
  > systemtheoretischer Gedanken *ausserhalb* Deutschlands spielt; auch die
  > Frage, ob man nicht generell, zwecks Offenheit, auf Englisch als
  > Wissenschafts- und Mailinglistsprache umschalten sollte, waere vielleicht
  > ganz interessant; ansonsten: sehr gut, bin gespannt auf die Ergebnisse.

  FB_36
  es sollte zumindest eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse ins Netz!

  FB_46
  Hochachtung vor dem Langzeitengagement des Listen-Betreibers.
  > Lassen Sie nicht nach und bitten Sie ggf. um Hilfe.

  FB_49
  der Fragebogen ist viel zu lang und hat mich ungefaehr 20 Minuten
  meiner Zeit gekostet; die Fragen sind zum Teil etwas umstaendlich
  formuliert, was hinsichtlich der Zielgruppe jedoch kaum bemerkenswert
  erscheint; ungluecklicherweise bin ich eventuell nicht der richtige
  Ansprechpartner fuer diesen Fragebogen, zumal ich mich derzeit nur
  marginal im wissenschaftlichen Bereich betaetige und ich aus diesem
  Grunde die Mails dieser Liste oberflaechlich ueberfliege und sie
  vorrangig fuer eine moegliche spaetere Promotion spreichere; letzte
  Kategorie ist oben nicht enthalten, moeglich waere: "aus Gruenden der
  spaeteren Nutzung" oder so;-)

  FB_57
  Ich hab so meine Probleme mit der Aristotelischen Logik, soviel zum
  Fragebogen.
  Ich bin zum Teil zu Faul und zum Teil überfordert alle Mails auch zu
  verarbeiten, noch dazu, wo diese nicht meine einzige Mailinglist ist.
  Ich hab sogar schon mal einen Beitrag reingestellt, doch die Ausformulierung
  einer Argumentation nimmt dann doch sehr viel Zeit in Anspruch. LEIDER.
  Ich denke das Mailinglists wie die Luhmannliste einen wichtigen Beitrag zur
  Kommunikation, und auch zur "demokratisierung" des Wissens leisten können.
  Sie sind nicht nur kleine Spielwiesen, sondern geradezu Oasen. Das das
  Niveau hier auf der Liste im allgemeinen sehr hoch ist, spiegelt auch meine
  Ansprüche an mich selbst wieder. Nicht im Sinne einer Kompetition, sondern
  im Sinne einer tiefen Suche.

  FB_58
  Ich bitte darum, die Stelle, an der man die Ergebnisse der
  > Fragebogen-Aktion abrufen kann, in der Luhmann-Mailingliste oder per
  > pm publik zu machen

  FB_65
  Ich finde, dass Ihr den Zeitraum zu knapp bemessen habt; mensch
  benoetigt doch ein wenig mehr Zeit fuer das Ausfuellen;
  und dadurch, dass Ihr den Abgabetermin so scharf begrenzt habt, koennte
  davon ausgegangen werden, dass es nicht mehr sinnvoll sei, den Fragebogen
  nach dem 12.03.1999 auszufuellen.
  Ansonsten noch einen herzlichen Gruss   - T.

  FB_69
  Ich finde den Fragebogen - auch im Unterschied zu anderen
  > Internet-Umfragen - gut, in der Länge und in den Fragen ausgewogen und das
  > Thema auch für meine eigene Arbeit als Organisationsentwickler
  > hochinteressant, weil ich über Einsatzmöglichkeiten außerhalb des
  > wissenschaftlichen Bereichs - in der Strategieentwicklung - nachdenke. Die
  > Ergebnisse der Auswertung interessieren mich daher sehr.

  FB_80
  Luhmanns Summe heisst die Gesellschaft der Gesellschaft. Der
  > "Diskurs" auf der Liste verlaeuft m.E. weitab von den Kernaussagen,
  > die dieses Werk für einen Dialog mit anderen Konstrukten bietet.
  > Orthodoxie kann sich nicht selbst parodieren, das ist ihre Schwaeche.

  FB_85
  Der Fragebogen erscheint mir hinsichtlich seiner Fragestellungen
  recht gelungen. Vielleicht wären bei einigen ja/nein-Fragen auch
  Gewichtungsfragen möglich gewesen. Ein kleiner Kritikpunkt: die
  Erwähnung der Soziologieliste kann zu Mißverständnissen führen.
  Die folgenden Fragen sind nicht eindeutig einer der beiden Listen
  zuzuordnen.

  FB_88
  Sie gehen anscheinend davon aus, dass nur Soziologen die
  Mailingliste nutzen. Ich bin allerdings Germanist, zahlreiche andere Nutzer
  sind Philosophen etc. Manche Ihrer Fragen koennen aber doch wohl nur für
  Systemsoziologen gelten, nicht aber fuer Systemtheoretiker anderer
  Dsziplinen, etwa die Frage, ob man andere Einrichtungen soziologischer
  LIsten oder Homepages nutzt.

  FB_93
  Die Frage nach dem Grund für die geringe weibliche Beteiligung an
  > der list halte ich fuer ueberfluessig. Es ist doch hinreichend
  > bekannt, dass der Anteil weiblicher WissenschaftlerInnen  (n o c h)
  > sehr gering ist, was nicht zuletzt an den Strukturen
  > wissenschaftlicher Insitutionen und den Vorurteilen der
  > Entscheidungstraeger liegt. Solche Veraenderung brauchen ihre Zeit.

  FB_94
  vielen Dank fuer Eure Arbeit, die ich sehr gewinnbringend finde und
  sehr schaetze. Weiter so.

  FB_96
  in Frage V31 ist der Begriff Artikel vor allem in Kombination mit
  dem Wort publiziert irrefuehrend; ich ging davon aus, dass es sich dabei
  um die Information ueber publizierte wissenschaftliche Artikel handelt, auf
  welche via Liste hingewiesen wird. Verwendet doch den Begriff Beitrag, wie
  ihr das im Verlauf des Bogens denn auch macht.

  FB_99
  Ich begrüße diese Untersuchung und bin gespannt auf die Publikation der
  Resultate. Es scheinen Ihnen einige Flüchtigkeitsfehler unterlaufen zu sein,
  z.B. der Verweis auf "Anzahl von Jahren" bei Frage 61. Bei Frage 58 fehlte
  mir die Möglichkeit "kein akademischer Bezug zur Soziologie", da ich
  Philosophie
  studiere und nur einzelne soziologische Veranstaltungen besucht habe. Ich
  glaube
  Luhmanns Theorie zieht sehr viel fachfremdes Interesse auf sich, daher
  hätte auch
  noch nach den Fachzugehörigkeiten der Teilnehmer gefragt werden können.

  FB_100
  gefällt mir sehr gut, sowohl Mailingliste als auch Fragebogen, jedoch
  etwas mehr Reflektion über das Medium Internet wäre sehr interessant,
  vielleicht besteht auch die Gefahr, dass die Liste eine Art virtueller Niklas
  Luhmann-Tempel wird, das Potential zu einer Geheimlehre hat die Theotie
  sozialer Systeme vermutlich schon. Aber auch das wäre nicht schlimm sondern
  vielmehr interessant!

  FB_101
  Ich weiss nicht, ob dieser Fragebogen nicht zu sehr klassisch
  > wissenschaftlich orientiert ist auf wissenschaftliche Medien- und
  Motivationsfragen , als dass er die neuartigen Kommunikations- und
  Theorie-Denk-Chancen dieser elektronischen Luker- und Noising-
  Liste noch in den Blick bekommt...
  What you see is - what you get... What illusion...

  FB_102
  Ich bin trotz Studentenstatus auch! berufstätig - darauf möchte
  > ich doch noch dezent hinweisen ;-)

  FB_108
  Werden Sie in der Liste über die Ergebnisse berichten, wenn ja
  wann?

  FB_112
  Die Liste ist selbst ein soziales System. Man kann hervorragend
  beobachten, wie Themen entstehen, vergehen, wie Ideen aufgenommen werden und
  verfallen; die Chaotizität sozialer Systeme ist gut nachvollziehbar.

  FB_116
  Die Fragen zum Niveau und Nutzen von Mailinglists sind zu allgemein.
  >Obwohl ich die Luhmann-Liste z.B. fuer gut halte, bin ich generell von
  >Mailinglists enttaeuscht.

  FB_117
  beitraege in andere Sprache auch stimulieren

  FB_118
  Fragebogen dieser Art sind einfach laestig und gerade dann, wenn m=
  an das
  Thema spannend findet und zum Nachdenken anregend, sehr aergerlich. Die=
  Reduktion auf ein, und dann noch ein einziges Kreuz macht jeden eigenen=
  Gedanken
  zunichte. Nicht bei allen, aber gerade bei den interessanten Fragen. Un=
  d je mehr
  davon auftauchen, um so mehr waechst der Aerger. Beispiel, Frage nach "=
  Bindung
  an" oder gar "Verantwortung fuer" die Mailingliste ODER das Gelingen ih=
  rer
  Kommunikation. Hier werden vier Unterscheidungen, in sich sehr komplexe=
  ,
  kombiniert, und man darf dann nur die Grenze von Ja und Nein (an-)kreuz=
  en. Echt
  bloed. Ich habe nur bis zum Ende ausgehalten, weil ich das Engagement d=
  es
  Listen-Gruenders und -Verwalters sehr hoch schaetze und ich sein Projek=
  t nicht
  durch Ignoranz torpedieren moechte. Ist das jetzt Bindung an die Liste =
  oder
  Verantwortung fuer das Gelingen von Kommunikation? Ich weiss es nicht.
  Vielleicht finden Sie ja die Antwort und machen mein Kreuz an die richt=
  ige
  Stelle.

  FB_119
  Erstens finde ich Ihre Initiative ausgezeichnet. Zweitens hätten sie
  >offenen Fragen mehr Platz einraümen können.

  FB_122
  Bei unklaren Fragen habe ich dies bereits vermerkt. Sonst sehr
  interessant.

  FB_123
  Bitte um Zusendung der Ergebnisse. Danke.

  FB_127
  Teilweise traten noch Interpretationsspielräume in den Fragen
  > auf. Sonst: Sehr gute Aktion!

  FB_130
  Ich frage mich, warum gerade  Systemtheoretikern ein Fragebogen
  alter Schule mit all seinen Unzulaenglichkeiten gestellt wird. Wollt Ihr
  das Orakel von Delphi befragen - oder habt Ihr andere Hintergedanken?

  FB_131
  das Ausfüllen dauert leider länger als 20 min!

  FB_141
  nur 2 optionen sind nicht genug: man mueszte noch die option
  "indifferent" oftmals zum ankreuzen haben!

Tabelle 142: ML-SOZ / V64 - Wurde der Fragebogen syntaktisch vollstaendig korrekt beantwortet?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 124 71.68 71.68 71.68
nein 49 28.32 28.32 100.00
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 173 100.00 - -
***
Tabelle 143: ML-LUH / V64 - Wurde der Fragebogen syntaktisch vollstaendig korrekt beantwortet?
Item / Anzahl abs. rel.(%) korr.(%) kum.(%)
ja 73 51.05 51.05 51.05
nein 70 48.95 48.95 100.00
Fehlende Angaben: 0 0.00 - -
Falsche Angaben: 0 0.00 - -
Gesamt: 143 100.00 - -

9.3 Kommentare zur Mailinglist bzw. zur Untersuchung

9.3.1 Frei zum Fragebogen hinzugefügte Kommentare von Teilnehmern der ML-Soziologie

  FB_3
  V47 - bisher nicht ;-)

  FB_4
  V46 - Zumindest das Fehlen eines Filters! Redaktionelle Betreuung wäre im
  Nachhinein ja dennoch denkbar

  FB_9
  V51 - aber zum Glueck gibt es ja nur dumme Antworten

  FB_10
  V2 - Notebook

  FB_23
  V4 - Angesichts der Häufigkeit und Intensität der Beiträge ist der
        Aufwand relativ gering.
        V50 - Ich halte das Problem für etwas komplexer und in einem
        binären Code so für nicht erfaßbar.
        V59 - Gegenwärtiger Status: In Kürze: Rechtsreferendar

  FB_38
  V13 - dient auch als fachliche Information fuer meine Arbeit
        als wissenschaftl. Bibliiothekar fuer Soziologie und Sozwiss.

  FB_39
  V50 - Hier trifft nur ein sowohl als auch zu

  FB_55
  V51- Dies ist eine ziemlich "dumme" Frage :-)

  FB_81
  V32 - insgesamt, in meinem Leben, was ist bidirektional??

  FB_116
  V13 - meine Interessen sind vielfältig; die Zeit ist knapp; ich
  lese hier selte, ignoriere zumeist; möchte die Beobachtung der Diskussionen
  aber nicht missen

  FB_127
  V15 - wenn das Niveau höher wäre, könnte es mehr sein #
  V52- trifft allerdings nicht auf die Soziologie-Liste zu

  FB_150
  V52 -leider  V47 - solang keine Moderation betrieben wird - ein Moderator
  wäre natürlich unbedingt zu wählen
  V53 zumindest nicht an diese Liste

  FB_152
  V47-aber nicht nur negativ

  FB_161
  V18-ist doch sehr unterschiedlich
***

9.3.2 Frei zum Fragebogen hinzugefügte Kommentare von Teilnehmern der ML-Luhmann

  FB_2
  V42 - Was bitte ist die "Demokratisierung des wissenschaftlichen Diskurses"?

  FB_8
  V42 - Interessiert mich nicht.
  V46 - Stärke oder Schwäche wofür?
  V50 - Kommt darauf an...
  V51 - Betrifft mich nicht.
  V52 - Hier zu antworten, wäre für mich Hochstapelei. Was
  Verteilerlisten in der _Informatik_ betrifft, wäre 3. die richtige
  Antwort.
  V56 - Studium!

  FB_11
  V2 - maillinglisten werden m.e. von eMail-accounts aus bestellt,
  frage mißverständlich.
  V16 - die antwortmöglichkeiten sind informationstechnisch
  unzureichend gegliedert.
  V28 - prinzipiell ist mir bekannt, dass es bei über 50.000
  mailinglisten weltweit wohl zu jedem thema eine oder mehrere gibt.
  V42 - die frage zeigt exemplarisch die sozialwissenschaftlichen
  mängel dieses fragebogens.
  V47 - huch ? wie entsteht denn legitimation ?
  V48 - warum sollte ich ?
  V49 - warum sollte ich ?
  V53 - hä ?
  V54 - pionierorden 1. klasse
  V61 - wer zählt ?

  FB_12
  anbei der Fragebogen zur Mailingliste,. Leider erwies sich unsere
  Software als hinderlich, da der Fragebogen ihr offensichtlich als zu
  umfangreich erschien, um eine einfache Reply zu schicken. Mir dagegen
  erschien seine Länge angemessen, ich hoffe, dass er, nach einigen
  Vorgaengen des hin- und herkopierens, in fuer Sie noch lesbarer Form
  bei Ihnen eintrifft.

  FB_13
  V46 - bis jetzt

  FB_24
  Ihr Engagement im Hinblick auf eine Auswertung des Umgang mit der
  Luhmannschen Mailingliste finde ich beeindruckend, weshalb ich den
  Fragebogen gern ausgefüllt habe.
  Viel Erfolg bei der Auswertung wuenscht Ihnen

  FB_33
  V13 - Interesse an der Frage : wieviel kann wer heute
  durch die Brille der Luhmannschen Theorie sehen

  FB_44
  V45 - , aber is ne gute Idee ....
        V49 - , wie geht denn das?

  FB_46
  V48 - (Weiß nicht wie das geht.)
        V53 - (Aber ich wüßte nicht, was ich dafür tun könnte.)
        V54 - (Bezogen auf mein engeres Arbeitsumfeld ja, aber da bin ich der
                Einäugige unter den Blinden!)

  FB_52
  V41 - the members are too ortodox in exposition and defence of
  Luhmanns theory

  FB_58
  V1 - durch eine Kolumne in der Sueddeutschen Zeitung

  FB_61
  V41 - Hier haette ich v37 auch gerne angekreuzt will sagen:
  ich koennte mehr artikel schreiben, wenn es nicht so zeitaufwendig
  waere
  V46 - Ist so, muß aber nicht so sein.
  Die Luhmann Liste ist eine loebliche Ausnahme.
  V47 - Die erhebliche operative Macht besteht darin, dass der
  owner fuer mich einen willkommenen Dienst erbringt.
  Das koennte ich jederzeit aendern.
  Macht entsteht - nach meiner Def - nur dadurch, dass jemand
  ueber den Alleinzugang zu Ressourcen verfuegt.
  Ist das hier so? Mag sein. Aber es liesse sich jederzeit
  eine alternative Liste aufbauen.
  Daher ist der Machtgrad sehr gering.

  FB_75
  V46 - Allerdings darf der Filter auch nicht zu stark
  sein. Sonst koennen Sie gleich eine Zeitschrift machen.

  FB_95
  V56 - Lokales Maus-Netzwerk

        (In einer spaeter zugeschickten Mail heisst es: )
  - die Besonderheit dieser Gruppe liegt für mich darin, dass mir viele
  Schreiber aus der wissenschaftlichen Arbeit persönlich bekannt sind.
  Theoriepositionen und Interessenschwerpunkt sind somit einschätzbarer und
  auch ablehnende Haltungen gegenüber potentiellen eigenen Beiträgen können
  antizipiert werden. - Man schreibt sie dann gar nicht erst.
  - damit relativiert sich auch Ihre Frage nach den akademischen Titeln.
  Wesentlicher ist für mich die Verortung des Beiträgers im
  Wissenschaftssystem. (Fachzugehörigkeit, eventuell relevanter Gutachter für
  eigene Projektanträge, Ablehnung oder Aufgeschlossenheit gegenüber welchen
  Themenbereichen etc.)
  - Ihre Frage nach der Bedeutung von elektronischen Diskussionen hätte ich
  gern so beantwortet: Im den Bereich, in dem ich selbst arbeite -
  Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft (in Deutschland!) - halte ich die
  Bedeutung für gegenwärtig noch sehr gering. Für einige
  naturwissenschaftlich-empirischen Disziplinen schätze ich sie sehr hoch ein.
  - Ihre Frage zur Demokratisierung des Wissenschaftsdiskurses würde ich
  ebenfalls aufdifferenzieren. Die Kommunikationspragmatik des
  Wissenschaftsdiskurses (Ansehen, Karrierebedenken etc.) hat sich für
  diejenigen, die selbst im Wissenschaftsbetrieb arbeiten, noch nicht
  geändert. - Wenn jemand ohne diesen Kontext an den Diskussionen teilnimmt,
  ist es eine völlig andere - demokratischere :-)  Situation.

  Mit besten Grüßen und in interessierter Erwartung der Ergebnisse der Umfrage

  FB_97
  Ich finde das is zu viele fragen. I habe die ersten geantwortet.

  FB_106
  V41 - u.a. Hemmschwelle

  FB_108
  V59 - Dipl.soz.päd seit 10 Jahren im Informationsmanagement

  FB_118
  V16 - Ich speicher mal hier, mal da ab, ohne komplexe Verwaltung.

  FB_122
  V4 - ACHTUNG: BEI DIESER FRAGE FEHLT DER ZEITLICHE RAHMEN: TÄGLICH, PRO
        DOWNLOADEN, ....
        V32 - VERSTEHE DIE FRAGE NICHT GANZ. WARUM SOLLTE ICH AUFGRUND EINES
        LISTARTIKELS ZUSÄTZLICH WAS MAILEN?????
        V45 - nein, ABER GUTE IDEE!
        V51 - DUMM IST NUR, WER DUMMES TUT :-)
        V54 - RÜCKBLICKEND-GESCHICHTLICH BETRACHTET: ja
  DERZEIT: nein
  V61 - ???????? WAS IST DAS?????

  FB_125
  V13 - Mich interessieren der Sprachduktus und die Kommunikationsprozesse unter den
  Luhmannianern.

  FB_126
  linux ist ein unix

  FB_142
  V42 - Mehrere Dimensionen in einer Frage? Erstaunlich fuer Soziologen!

9.3.3 Kommentare, die am Support-Account von Teilnehmern der ML-Soziologie eintrafen

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
sorry, aber ich finde der FB grenzt an Zumutung: viel zu lang, zu
unuebersichtlich und warum kein Internetformat?, da koenntet ihr gleich das
Auszaehlen miterledigen!. Oder wollt ihr etwa alle FB nachher ausdrucken und
von Hand auszaehlen. mein dringender Rat: nicht alle, sondern nur die
relevanten Fragen stellen... wie immer im Leben ;-)

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Sorry, der Fragebogen war mir einfach zu lang. Ich arbeite an der Uni
und hab schlicht nicht die Zeit für so`n Megateil uebrig.
Die Listenbeitraege lese ich regelmaessig, sortiere jedoch vorher nach
dem Thema aus.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
der Fragenkatalog ist mir einfach viel zu lang.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Ich finde Ihre Umfrage sehr verdienstvoll, überhaupt Ihre Leistungen
betreffend die Mailinglist sehr beachtenswert! Bitte haben Sie Ver-
ständnis dafür, dass ich den Fragebogen jetzt nicht beantworte: Ich bin
total überlastet, will nur so viel sagen: Ich betrachte dieses Medium
als sehr gute Gelegenheit zu qualifizierter Kommunikation zwischen
den Personen, die gerade zum Problem etwas zu sagen haben. Ich selbst
verfolge bisher alles als Leserin nur passiv.
Dennoch, in der Hoffnung auf Ihr Verständnis,

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
leider gehöre ich auch zu denen, die kein "Kreuz" machen können. Doch
möchte ich gleich allgemein etwas zu dieser Liste sagen/schreiben:
Ich hatte erwartet, ein Diskussionsliste zu finden, in der tatsächliche
soziologische oder wenigstens allgemeine Problem erörtert werden, mußte jedoch
feststellen, dass dies Anfragen sind, wer kennt ein Buch..., wer kann mir etwas
zu diesem Thema mitteilen..., brauche es dringend, da  ?-arbeit. Dies hatte ich
so nicht erwartet. -Nun es ist keiner auf dieser Welt, meine Erwartungen zu
erfüllen.- Ich hoffe dennoch, weiter in dieser Liste bleiben zu können, da
(noch) Hoffnung auf Erfüllung besteht.
Ihnen danke ich für die Mühen, die Sie auf sich nehmen.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
keine lust.  betrachtet mich als sporadischen querleser eurer liste, dem im
moment themen wie enfopol, echelon, mai etc. mehr interesse abgewinnen, als
fragen a la "schreibe diplomarbeit, suche xyz".
.
nach langjaehriger erfahrung und nutzung, halte ich mailinglisten
zum austausch vieler ueber komplexe themen fuer nicht ausreichend.
("komplexe themen":  solche, die unter gesichtspunkten wie lokalem bezug,
personellem kontext, involvierten interessen, sachbezuegen etc. nicht
hinreichend durch die, von technischen transport-mechanismen bestimmte,
themen- oder kontext-hierachie der mailverteiler oder usenet-news foren
erfasst werden)
.
meine wesentliche kritik ist die unfaehigkeit vieler nutzer, ihre eigenen
artikel zu kategorisieren (z.b. durch wahl eines treffenden subjects),
bzw. ueber deren nutzen fuer leser vor versand zu reflektieren, wie es dem
charakter der adressat-orientierten mailverteiler, dem themen-orientierten
schema der news-foren entspraeche.
.
erst ein intrument vergleichbar dem web, das beliebige kontextbezuege
(als logische struktur) bietet und darueber hinausgehend "interaktive
partizipation" wie sie mail-/news-foren bieten, also konkret die moeglichkeit
fuer nutzer, direkt in die abrufbare darstellung neues oder auch nur eine
wertung des vorhandenen einzubringen,  koennte das oben geforderte leisten.
.
als software entwickler ist mir die dimension eines solchen instrumentes sehr
bewusst.  "bloss" eine kopplung bestehender transportmechanismen/protokolle
mit web- und database servern.
.
angesichts des arbeitsaufwands und besonders, der huerden in
institutionalisierten zonen entsprechendes auf die beine zu stellen,
(noch) eine demokratische utopie.

9.3.4 Kommentare, die am Support-Account von Teilnehmern der ML-Luhmann eintrafen

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
ich habe keine Zeit den Fragebogen zu beantworten wegen
Diplomarbeitsstreß. Ich lese die Beiträge insofern sie mich interessieren.
Wenn es sich ergibt würde ich auch mal eine Frage posten.
In die Diskussion mische ich mich nicht ein, weil ich da wenig Sinn drin
sehe, da ich die Leute größtenteils nicht kenne.

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Ich nehme an ganz vielen unterschiedlichen Diskussionsforen teil. Zum Teil
arbeite ich damit zum Teil schau ich während Wochen kaum rein. Die
Luhmannliste konnte ich mir schon lange nicht mehr zu Gemüte führen.
Ich wünsche Ihnen dass sie trotzde4m einen einigermassen guten Rücklauf
haben (20%?).

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Ja. Und ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich nicht von selber gemeldet
habe. Ich habe mehrere Versuche unternommen, den Fragebogen auszufuellen,
war aber mit dem Ergebnis derart unzufrieden, dass ich ein Abschicken nicht
fuer sinnvoll hielt. Der Grund dafuer ist, dass mir der Fragebogen zu wenig
Differenzierungsmoeglichkeiten bietet, sowohl in sachlicher als auch in
zeitlicher Hinsicht. Sachlich: Keine Mehrfachnennungen, kaum qualitative
Abstufungen; zeitlich: keine Moeglichkeit, unterschiedliche Nutzungsphasen
zu unterscheiden. Bsp.: Wenn ich ca. 3 Monate intensiv am Listengeschehen
teilnehme, taeglich 'reinschaue und jede mail lese, dann aber nur noch
zweimal im Monat die mail-Post durchsehe, dann kann ich zwar versuchen,
einen statistischen Mittelwert auszurechnen, aber dessen Aussagekraft ist
doch wohl wirklich ausserordentlich maessig. - Bsp. fuer die Sachebene: Wenn
ich nur gelegentlich 'reinschaue, dann wechseln die Auswahlkriterien, nach
denen ich mir einzelne mails anschaue - entweder nach Autoren/Namen (u.a.
auch: ein 'neuer' Name) oder auch nach mail-Themen oder aber auch nur ein
'Durch-zappen', ob eine der mails interessant sein koennte. Schon eine
Gewichtung in Prozenten faellt mir schwer, zumal die Anwendung der Kriterien
variiert, je nachdem, wer etwas schreibt, wie die Titel der mails sind, ob
ich gerade ein spezifisches Interesse habe etc. etc.; eine Verkuerzung auf
ein Kriterium finde ich irrefuehrend. -
Mir ist schon klar, dass man ohne Verkuerzungen nicht arbeiten kann; dennoch
war's mir dann zuviel.
Tut mir leid.
Jedenfalls rechne ich mich nicht zu den "Mailinglist-Nutzern", die "keinster
Weise am List-Geschehen teil"nehmen.

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Ihren Fragebogen habe ich bisher nicht beantwortet, weil ich ihn
irrtuemlicher Weise geloescht habe. Sie koennen ihn mir gerne
noch einmal zusenden. Da ich zur Zeit allerdings haeufig nicht
daheim bin, kann ich nicht absolut zusagen, ihn noch vor Ende
Maerz zurueckzusenden. Ich bitte dafuer um Verstaendnis.
An dieser Stelle ersatzweise bereits eine Information ueber mein
persoenliches Nutzungsverhalten. Ich lese die Liste bisher rein
passiv und auch nur recht sporadisch. Die diskutierten Fragen
erlauben ein effektives Verfolgen des Diskurses nur bei
aufmerksamster und regelmaessiger Beobachtung, wofuer es mir
momentan leider oft an Zeit und/oder Musse mangelt. Daher dient
mir die Liste nur dazu, in unregelmaessigen Abstaenden in den
Diskurs "hineinzuschnuppern".
Wuenschen wuerde ich mir fuer die Liste, dass haeufiger konkrete
Anwendungsbezuege der Theorie thematisiert wuerden. Ich habe
den Eindruck, dass rein innertheoretische Fragestellungen deutlich
ueberwiegen. Ich meine, dass die Liste ein ausgezeichnetes
Forum waere, z.B. tagespolitische Themen skizzenhaft mit der
Luhmannschen Theorie zu konfrontieren. (Nur beim Thema
"Soziale Hilfe" ist mir aufgefallen, dass ansatzweise empirische
Bezuege angesprochen werden.)
Allerdings ist dieser Kommentar nur zu ihrer Information gedacht
und impliziert keinerlei Vorwurf - ich weiss, dass die Rezipienten
natuerlich in erster Linie selbst fuer den Inhalt der Debatten
verantwortlich sind und ich keine Erwartungen stellen kann, zu
deren Erfuellung beizutragen ich momentan selbst nicht in der
Lage bin.

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
mein interessse an der liste besteht grundsätzlich aus meiner
früheren beschäftigung mit luhmanns theorie, meine aktuelle
berufliche situation läßt mir dafür jedoch nur wenig zeit.
ich hoffe, sie akzeptieren, dass ich diese nur passiv nutze.

9.4 Die Erinnerungs-Mail

Wir hatten die folgende Mail an diejenigen Teilnehmer geschickt, die bis zur Hälfte des Befragungszeitraums den Fragebogen nicht beantwortet hatten.

<ANREDE>,

wir hatten Ihnen am Donnerstag vergangener Woche einen Fragebogen per
E-Mail zugeschickt. Darin befragen wir Sie zu Ihren Meinungen und
Urteilen sowie zu Ihrem Umgang mit der Mailinglist fuer Soziologie.
Moeglicherweise haben Sie diesen Fragebogen inzwischen beantwortet
und an uns zurueckgeschickt. Moeglicherweise haben Sie den Fragebogen
aber auch gar nicht erhalten - dann teilen Sie uns das doch bitte
mit, damit wir Ihnen den Fragebogen zuschicken koennen. Drei
Teilnehmer haben uns davon berichtet, dass Sie Schwierigkeiten
haetten, ein Kreuz zwischen den eckigen Klammern einzufuegen. Woran
dies auch immer liegen mag... sollte dies auch bei Ihnen der Fall
sein und Sie wissen sich nicht anders zu behelfen, dann teilen Sie
uns dies bitte mit, damit wir Ihnen einen Fragebogen ohne eckige
Klammern zuschicken koennen.

Falls Sie den Fragebogen nicht beantworten moechten..., wuerden Sie
uns vielleicht Ihre Gruende dafuer in knappen Stichworten mitteilen?

Falls Sie uns Ihre Gruende nicht mitteilen moegen, vielleicht
koennten Sie diese Mail zumindest mit einem schlichten reply
beantworten? Auf diese Weise koennen wir zu einer etwas besseren
Abschaetzung des Anteils an Mailinglist-Nutzern gelangen, der in
keinster Weise am List-Geschehen teilnimmt.

Mit den besten Gruessen
Torsten Boehm/ Martin Rost

Daraufhin trafen die folgenden Reaktionen ein:

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Also bitte! Wozu die Eile. Ihr habt geschrieben, dass die Beantwortung des
Fragebogens bis zum 12.3. erfolgen soll. Bis dahin bekommt Ihr ja meine
Antwort. Außerdem gehöre ich doch wohl wirklich nicht zu denen, die "in
keinster Weise am List- Geschehen teilnehmen"! Bitte noch ein wenig
Geduld.

Subject: RE: Betrifft Umfrage...
Akuter Zeitmangel - Trotzdem vielen Dank fuer Ihr Engagement in der Liste.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Sorry for not getting back to you.
I will reply when I have time to translate it into English and then i can
give a satisfactory reply.
Please be patient.
Thankyou

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Yes, I saw your questionnaire. Normally I would take the time to
translate
and answer your questions, but I work for a library that is now
moving into a new building. I have not had the time to respond to much
of the mail that has come my way.
If you can wait, I will answer your questionnaire in April.
Sincerely,

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
schicken Sie mir doch bitte den Fragebogen noch einmal zu. Ich gesteh, dass
ich bislang aufgrund mangelnder Zeit wenig Lust hatte, ihn auszufüllen.
Andererseits ist mir nicht fremd, dass man sich ärgert, wenn Umfragen nicht
beantwortet werden (und dann auch noch offensichtlich grundlos). Tschuldigung.

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Sehr geehrte Herren, mir will scheinen, dass auch ('schweigende')
Lektüre/Rezeption eine Form der Teilnahme ist. Im übrigen bitte ich um
Verständnis darum, dass ich Fragebögen grundsätzlich nicht beantworte. Damit
ist absolut keine Bewertung der Umfrage verbunden; noch weniger soll damit
Geringschätzung der Listen-Verwaltung ausgedrückt werden, im Gegenteil: für
letztere danke ich Ihnen voller Hochachtung!

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Ist mir einfach zuviel Arbeit.  Im Augenblick habe ich genug anderes am Hals.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
ist mir richtig peinlich - natuerlich nehme ich an der Umfrage teil.
Ich muß beim etwas hektischen Aufraeumen der Post den
Fragebogen nicht nur in den trash sondern gleich ins nirwana
geschickt haben. Mir faellt ein, dass ich mir einen Ausdruck machen
wollte um die Sache zu Hause zu bearbeiten und dann.....
Sobald eine Neuzustellung hier eintrifft wird ausgefuellt -
versprochen -
Mit peinlichen Gruessen

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
gerne werde ich mir noch die zeit nehmen, allerdings ist die gerade
etwas sperrlich gesäht. Ich denke, ich komme am Wochendende dazu.
Sie haben recht, ich bin auch eher "stiller" Teilnehmer der Liste,
was mein interesse in keinster Weise schmälert.

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Da ich mich eigentlich von der Luhmann-Liste trennen wollte, hab ich wohl
Ihren Fragebogen uebersehen. Ich werde mich baldmoeglichst abmelden.
Ihre Themen sind zwar sehr interessant, doch ist es mir nicht moeglich,
mich aktiv an den Diskussionen zu beteiligen.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
koennt ihr euch vorstellen, dass es leute gibt, die ihre e-mails nicht
jeden tag checken? koennt ihr euch weiter vorstellen, dass es leute gibt,
die evtl. wichtigeres zu tun haben, als sich sofort hinzusetzen, um euren
fragebogen zu beantworten? koennt ihr euch vorstellen, dass sich leute
gedanken darueber machen, warum der fragebogen nicht anonymisiert (eure
persoenliche nachfrage/kontrolle der teilnahmebereitschaft nur als indiz
fuer diese bedenken...) wurde (etwa per www-seite und eben nicht per
e-mail)? und koennt ihr euch schliesslich vorstellen, dass alle dieses
leute dennoch grosses interesse an dem list-geschehen haben, auch wenn sie
nicht den reply-button druecken?
ich kann mir das vorstellen!
...0
p.s. ich versuch den bogen noch heute ausgefuellt zu versenden.

Subject: AW: Betrifft Umfrage...
ich habe den Umfragebogen bereits fuer die Luhmann-Liste ausgefuellt und =
fand ihn  bereits zu lang. Zudem wuerden sich meine Antworten zu dieser =
Mailinglist kaum unterscheiden. Falls gewuenscht kann ich ihn aber =
gern noch einmal kopieren und zuschicken .

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
ich komme leider nicht dazu, den Fragebogen momentan auszufüllen, nehme
aber an einigen Disussionen zumindest als aktiver Leser teil!

Subject: Re: Betrifft Umfrage ...
Sorry, wenn ich zu barsch war. Ich konnte euren Fragenbogen wegen
Zeitmangels nicht beantworten und habe mich darueber geaergert, des implizit
des Lurgertums bezichtigt zu werden.

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Ich bin bislang lediglich Leser der List, dies aber mit grossem Interesse
und regelmaessigkeit.
Zur Zeit stecke ich jedoch in Vorbereitungen fuer mein Soziologie Vordiplom.
Zeitmangel ...  wohl einer der oftgehoertesten Ausfallgruende bei
Umfragen...

Subject: Re: Betrifft Umfrage...
Es tut mir sehr leid das ich bisher nicht geantwortet habe, ich habe aber
in letzter Zeit keinen zugang zu meinem Computer gehabt.
Leider finde ich unter den mails den Fragebogen nicht. Es wäre also sehr
freundlich wenn ich noch einen zugesendet bekommen könnte.
Ich weiß leider nicht wie ich es zeitlich schaffe in zu beantworten.
Ich bemühe mich trotzdem, bitte mir aber die Verzögerungen nachzusehen, da
ich im MOment sehr eingebunden bin und sehr selten die gelgenheit habe
meine mails zu kontrollieren und wenn ich sie dann abrufe werde ich ja
meist überschwemmt so das es eine Zeit dauert bis ich alle durch habe.

9.5 Anweisungen für das tda-Statistikprogramm

Die Auswertung wurde zum Teil per Tabellenkalkulation und zum anderen Teil mittels des tda-Statistikprogramms vorgenommen, weil tda auch unter Linux zur Verfügung steht. Die Kodierung des Datensatzes im free format kann dem nachfolgenden tda-Sourcecode, der zwar für die ML-Soziologie gilt, aber mit Ausnahme der noc-Anweisung (statt "173" muß für die ML-Luhmann "143" stehen) und der Frage V28, 1:1 auf die ML-Luhmann übertragbar ist, nach ein wenig Einlesen entnommen werden, um daraus VARIABLE LABELS (z.B.: V1_Aufmerksam), VALUE LABELS (print(...)-Anweisung) und MISSING VALUES (tsel-Anweisung) für ein SPSS-Steuerfile zu definieren.

#
# ML-Soziologie, V1.0
#

time;

nvar(
noc=173,
dfile = ../q2_spss.asc,

Fragebogen = c1,
V1_Aufmerksam = c2,
V2_Subscription = c3,
V3_Geschehen = c4,
V4_Minuten = c5,
V5_Verlassen = c6,
V6_Unkennt = c7,
V7_Thesentest = c8,
V8_EigenThema = c9,
V9_ExpertenFrag = c10,
V10_AndereThema = c11,
V11_EigPublikat = c12,
V12_SpezMotive = c13,
V13_Sonstiges = c14,
V14_AnzMLsub = c15,
V15_Mailaufkomm = c16,
V16_SpeichArt = c17,
V17_Auswahlrit = c18,
V18_NiveausML = c19,
V19_Urteil_ML = c20,
V20_Urteil_ML = c21,
V21_Urteil_ML = c22,
V22_Urteil_ML = c23,
V23_Urteil_ML = c24,
V24_Urteil_ML = c25,
V25_Urteil_ML = c26,
V26_Urteil_ML = c27,
V27_Urteil_ML = c28,
V28_ML_Luhmann = c29,
V29_news_dss = c30,
V30_HpFachOrg = c31,
V31_ArtMLpub = c32,
V32_VerMails = c33,
V33_EmpfMails = c34,
V34_Erwartung = c35,
V35_Npm_unintr = c36,
V36_Npm_hNiveau = c37,
V37_Npm_Zeitaufw = c38,
V38_Npm_beobach = c39,
V39_Npm_Anlass = c40,
V40_Npm_AufNutz = c41,
V41_Npm_Sonstig = c42,
V42_ML_Demokra = c43,
V43_ML_gut = c44,
V44_ML_schlecht = c45,
V45_Pseudonym = c46,
V46_Fehl_Redakt = c47,
V47_ListOwner = c48,
V48_Hilfetext = c49,
V49_Arch_zusch = c50,
V50_HohNivPub = c51,
V51_AnsDumFrag = c52,
V52_MLwisDiskurs = c53,
V53_emoBind = c54,
V54_Pionier = c55,
V55_OS = c56,
V56_Lernen = c57,
V57_Titel = c58,
V58_akadStatSoz = c59,
V59_akadStatnSz = c60,
V60_Alter = c61,
V61_Geschlecht = c62,
V62_Frau = c63,
V63_Kommentar = c64,
V64_Syntax = c65,
V65_Frei_Komm = c66,
);

##################### Auszaehlungen ###############################

print('#Frequencies');

#V1
print('#V1 1 gezielte R. 2 Surfen 3 Schulung 4 Hinweis ML 5 Hinw. Artik');
print('    6 Hinw. Kollege 7 weiss nicht 8 2 MfNenng 9 3um MfN');
freq1 = V1_Aufmerksam;
        tsel = not(V1_Aufmerksam[8,9,10,98,99]);
        freq1 = V1_Aufmerksam;

#V2
print('#V2 1 ausschl. BueroPC 2 ausschl. Buero/Pool 3 ausschl. PrivPC');
print('    4 sowohl BuePoPriv 5 Sonstiges');
freq1 = V2_Subscription;
        tsel = not(V2_Subscription[8,9]);
        freq1 = V2_Subscription;

#V3
print('#V3 1 taeglich 2 mehrmals d Woch 3 etwa 1x d Woch');
print('    4 wenig Male im Mon 5 monatl. Archiv 6 fast gar nicht');
freq1 = V3_Geschehen;
        tsel = not(V3_Geschehen[8,9]);
        freq1 = V3_Geschehen;

freq1 = V4_Minuten;
        tsel = not(V4_Minuten[998,999]);
        freq1 = V4_Minuten;

#V5
print('#V5 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V5_Verlassen;
        tsel = not(V5_Verlassen[8,9]);
        freq1 = V5_Verlassen;

#V6
print('#V6 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V6_Unkennt;
        tsel = not(V6_Unkennt[8,9]);
        freq1 = V6_Unkennt;

#V7
print('#V7 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V7_Thesentest;
        tsel = not(V7_Thesentest[8,9]);
        freq1 = V7_Thesentest;

#V8
print('#V8 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V8_EigenThema;
        tsel = not(V8_EigenThema[8,9]);
        freq1 = V8_EigenThema;

#V9
print('#V9 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V9_ExpertenFrag;
        tsel = not(V9_ExpertenFrag[8,9]);
        freq1 = V9_ExpertenFrag;

#V10
print('#V10 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V10_AndereThema;
        tsel = not(V10_AndereThema[8,9]);
        freq1 = V10_AndereThema;

#V11
print('#V11 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V11_EigPublikat;
        tsel = not(V11_EigPublikat[8,9]);
        freq1 = V11_EigPublikat;

#V12
print('#V12 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V12_SpezMotive;
        tsel = not(V12_SpezMotive[8,9]);
        freq1 = V12_SpezMotive;

#V13
print('#V13 1 ');
freq1 = V13_Sonstiges;
        tsel = not(V12_SpezMotive[8,9]);
        freq1 = V13_Sonstiges;

#V14
print('Anzahl der subscribierten Mailinglists');
freq1 = V14_AnzMLsub;
        tsel = not(V14_AnzMLsub[998,99]);
        freq1 = V14_AnzMLsub;

#V15
print('#V15 1 ruhig noch mehr Art. 2 Art. optimal 3 Art. zu hoch 4 Art. gleichguelt.');
freq1 = V15_Mailaufkomm;
        tsel = not(V15_Mailaufkomm[8,9]);
        freq1 = V15_Mailaufkomm;

#V16
print('#V16 1 Im Mailverz. lassen 2 Ausdrucken 3 Speichern im ArchivV' );
print('     4 Sp. im mehreren AV 5 Handzufuegen dem InfoS 6 Speichern Index');
print('     7 Autom.Zuf. dem InfoS 8 Sonstiges 9 2MfN 10 3+MfN');
freq1 = V16_SpeichArt;
        tsel = not(V16_SpeichArt[9,10,98,99]);
        freq1 = V16_SpeichArt;

#V17
print('#V17 1 jeder Beitrag wird gel. 2 jed. B. ueberfliegen 3 Autoren');
print('     4 Subjects 5 fortg. Diskussion 6 Sonstiges 7 2MfN 8 3+MfN');
freq1 = V17_Auswahlrit;
        tsel = not(V17_Auswahlrit[7,8,98,99]);
        freq1 = V17_Auswahlrit;

#V18
print('#V18 1 sehr hohes Niveau 2 hohes Niveau 3 mittleres Niveau ');
print('     4 niedriges Niveau 5 sehr niedriges Niveau 6 2MfN 7 3+MfN');
freq1 = V18_NiveausML;
        tsel = not(V18_NiveausML[6,7,8,9]);
        freq1 = V18_NiveausML;

#V19
print('#V19 1 spannend 5 langweilig');
freq1 = V19_Urteil_ML;
        tsel = not(V19_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V19_Urteil_ML;

#V20
print('#V20 1 them. vielseitig 5 them. einseitig');
freq1 = V20_Urteil_ML;
        tsel = not(V20_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V20_Urteil_ML;

#V21
print('#V21 1 unentbehrlich 5 entbehrlich');
freq1 = V21_Urteil_ML;
        tsel = not(V21_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V21_Urteil_ML;

#V22
print('#V22 1 orthodox 5 unorthodox');
freq1 = V22_Urteil_ML;
        tsel = not(V22_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V22_Urteil_ML;

#V23
print('#V23 1 informativ 5 nicht inform.');
freq1 = V23_Urteil_ML;
        tsel = not(V23_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V23_Urteil_ML;

#V24
print('#V24 1 dogmatisch 5 undogmatisch');
freq1 = V24_Urteil_ML;
        tsel = not(V24_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V24_Urteil_ML;

#V25
print('#V25 1 wissenschaftlich. 5 unwissenschaft.');
freq1 = V25_Urteil_ML;
        tsel = not(V25_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V25_Urteil_ML;

#V26
print('#V26 1 diskursiv 5 monologisch');
freq1 = V26_Urteil_ML;
        tsel = not(V26_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V26_Urteil_ML;

#V27
print('#V27 1 verstaendlich 5 unverstaendlich');
freq1 = V27_Urteil_ML;
        tsel = not(V27_Urteil_ML[8,9]);
        freq1 = V27_Urteil_ML;

#V28
print('#V28 1 ja 2 nein');
freq1 = V28_ML_Luhmann;
        tsel = not(V28_ML_Luhmann[8,9]);
        freq1 = V28_ML_Luhmann;

#V29
print('#V29 1 ja, reglemaessig 2 selten, unregelm. 3 gelegentl. 4 nein');
freq1 = V29_news_dss;
        tsel = not(V29_news_dss[8,9]);
        freq1 = V29_news_dss;

#V30
print('#V30 1 ja, reglemaessig 2 selten, unregelm. 3 gelegentl. 4 nein');
freq1 = V30_HpFachOrg;
        tsel = not(V30_HpFachOrg[8,9]);
        freq1 = V30_HpFachOrg;

#V31
print('#V31 1 ja 2 nein');
freq1 = V31_ArtMLpub;
        tsel = not(V31_ArtMLpub[8,9]);
        freq1 = V31_ArtMLpub;

#V32
print('#V32 Verschicke Mails');
freq1 = V32_VerMails;
        tsel = not(V32_VerMails[998,999]);
        freq1 = V32_VerMails;

#V33
freq1 = V33_EmpfMails;
print('#V33 Empfangene Mails');
        tsel = not(V33_EmpfMails[998,999]);
        freq1 = V33_EmpfMails;

#V34
print('#V34 1 Erwartungen ueberw. erfuellt  2 Erwartungen ueberw. nicht erfuellt ');
freq1 = V34_Erwartung;
        tsel = not(V34_Erwartung[8,9]);
        freq1 = V34_Erwartung;

#V35
print('#V35 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V35_Npm_unintr;
        tsel = not(V35_Npm_unintr[8,9]);
        freq1 = V35_Npm_unintr;

#V36
print('#V36 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V36_Npm_hNiveau;
        tsel = not(V36_Npm_hNiveau[8,9]);
        freq1 = V36_Npm_hNiveau;

#V37
print('#V37 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V37_Npm_Zeitaufw;
        tsel = not(V37_Npm_Zeitaufw[8,9]);
        freq1 = V37_Npm_Zeitaufw;

#V38
print('#V38 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V38_Npm_beobach;
        tsel = not(V38_Npm_beobach[8,9]);
        freq1 = V38_Npm_beobach;

#V39
print('#V39 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V39_Npm_Anlass;
        tsel = not(V39_Npm_Anlass[8,9]);
        freq1 = V39_Npm_Anlass;

#V40
print('#V40 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V40_Npm_AufNutz;
        tsel = not(V40_Npm_AufNutz[8,9]);
        freq1 = V40_Npm_AufNutz;

#V41
print('#V41 1 trifft zu 2 trifft nicht zu');
freq1 = V41_Npm_Sonstig;
        tsel = not(V41_Npm_Sonstig[8,9]);
        freq1 = V41_Npm_Sonstig;

#V42
print('#V42 1 ja 2 nein');
freq1 = V42_ML_Demokra;
        tsel = not(V42_ML_Demokra[8,9]);
        freq1 = V42_ML_Demokra;

#V43
print('#V43 Was ist an der ML gut?');
freq1 = V43_ML_gut;
        tsel = not(V43_ML_gut[8,9]);
        freq1 = V43_ML_gut;

#V44
print('#V44 Was ist an der ML schlecht?');
freq1 = V44_ML_schlecht;
        tsel = not(V44_ML_schlecht[98,99]);
        freq1 = V44_ML_schlecht;

#V45
print('#V45 1 ja 2 nein');
freq1 = V45_Pseudonym;
        tsel = not(V45_Pseudonym[8,9]);
        freq1 = V45_Pseudonym;

#V46
print('#V46 1 Staerke 2 Schwaeche');
freq1 = V46_Fehl_Redakt;
        tsel = not(V46_Fehl_Redakt[8,9]);
        freq1 = V46_Fehl_Redakt;

#V47
print('#V47 1 ja 2 nein');
freq1 = V47_ListOwner;
        tsel = not(V47_ListOwner[8,9]);
        freq1 = V47_ListOwner;

#V48
print('#V48 1 ja 2 nein');
freq1 = V48_Hilfetext;
        tsel = not(V48_Hilfetext[8,9]);
        freq1 = V48_Hilfetext;

#V49
print('#V49 1 ja 2 nein');
freq1 = V49_Arch_zusch;
        tsel = not(V49_Arch_zusch[8,9]);
        freq1 = V49_Arch_zusch;

#V50
print('#V50 1 hohes Niveau motiviert 2 hohes Niveau demotiviert');
freq1 = V50_HohNivPub;
        tsel = not(V50_HohNivPub[8,9]);
        freq1 = V50_HohNivPub;

#V51
print('#V51 1 ja 2 nein');
freq1 = V51_AnsDumFrag;
        tsel = not(V51_AnsDumFrag[8,9]);
        freq1 = V51_AnsDumFrag;

#V52
print('#V52 1 MLs sind Plauderkreise');
print('     2 MLs keine wichtige Ergaenz. DM');
print('     3 MLs wichtige Ergaenz. der DM');
print('     4 MLs veraendern DM drastisch');
freq1 = V52_MLwisDiskurs;
        tsel = not(V52_MLwisDiskurs[8,9]);
        freq1 = V52_MLwisDiskurs;

#V53
print('#V53 1 ja 2 nein');
freq1 = V53_emoBind;
        tsel = not(V53_emoBind[8,9]);
        freq1 = V53_emoBind;

#V54
print('#V54 1 ja 2 nein');
freq1 = V54_Pionier;
        tsel = not(V54_Pionier[8,9]);
        freq1 = V54_Pionier;

#V55
print('#V55 1 AmigaOS/ Atari-TOS 2 Apple-Mac');
print('     3 BeOS 4 DOS 5 Linux 6 NeXT');
print('     7 OS/2 8 Unix 9 VMS 10 VT-Terminal zum RZ');
print('     11 Windows3.1 12 Windows95 13 Windows98');
print('     14 Windows-NT 15 SONSTIGES 16 2MfN 17 3+MfN');
freq1 = V55_OS;
        tsel = not(V55_OS[16,17,98,99]);
        freq1 = V55_OS;

#V56
print('#V56 1 Uni/ Arbeitgeber bez. Schulung');
print('     2 selbst bezahlte Schulung (VHS)');
print('     3 Einweisung von Freund/ Kollegen');
print('     4 Ausprobieren am Buero-PC mit Buch');
print('     5 Ausprobieren am Buero-PC ohne Buch');
print('     6 Ausprobieren am Privat-PC, mit B.');
print('     7 Ausprobieren am Privat-PC, ohn B.');
print('     8 SONSTIGES'  9 2MfN  10 3+MfN);
freq1 = V56_Lernen;
        tsel = not(V56_Lernen[9,10,98,99]);
        freq1 = V56_Lernen;

#V57
print('#V57 1 Titel eher vorteilhaft  2 Titel ohne Bedeutung');
print('     3 Titel eher unvorteilhaft  4 2MfN  5 3+MfN');
freq1 = V57_Titel;
        tsel = not(V57_Titel[4,5,8,9]);
        freq1 = V57_Titel;

#V58
print('#V58 1 Professur');
print('     2 Habilitation, Anstellung an Forschungse.');
print('     3 Habil ohne Anstell. an Forschungse');
print('     4 Prom mit Anst. Forschungseinrichtung');
print('     5 Prom ohne A. an Forschungseinrichtung');
print('     6 Diplom/ Magister mit Anst. an Forschungse.');
print('     7 Diplom/ Magister ohne Anst. an Forschungs.');
print('     8 Studium');
freq1 = V58_akadStatSoz;
        tsel = not(V58_akadStatSoz[98,99]);
        freq1 = V58_akadStatSoz;

#V59 1 Professur
print('#V59 1 Professur');
print('     2 Habilitation, Anstellung an Forschungse.');
print('     3 Habil ohne Anstell. an Forschungse');
print('     4 Prom mit Anst. Forschungseinrichtung');
print('     5 Prom ohne A. an Forschungseinrichtung');
print('     6 Diplom/ Magister mit Anst. an Forschungse.');
print('     7 Diplom/ Magister ohne Anst. an Forschungs.');
print('     8 Studium');
print('     9 Ohne akademischen Status berufstaetig');
print('    10 Ohne akadem. Status und nicht berufstaetg');
freq1 = V59_akadStatnSz;
        tsel = not(V59_akadStatnSz[98,99]);
        freq1 = V59_akadStatnSz;

#V60
print('V60 Alter');
freq1 = V60_Alter;

#V61
print('#V61 1 Frau 2 Mann');
freq1 = V61_Geschlecht;
        tsel = not(V61_Geschlecht[8,9]);
        freq1 = V61_Geschlecht;

#V62
print('#V62 Kommentar zum Frauenanteil');
freq1 = V62_Frau;
        tsel = not(V62_Frau[98,99]);
        freq1 = V62_Frau;

#V63
print('#V63 Kommentar zum Fragebogen/ zur Forschungsfrage');
freq1 = V63_Kommentar;
        tsel = not(V63_Kommentar[98,99]);
        freq1 = V63_Kommentar;

#V64
print('#V64 1 ja 2 nein.');
freq1 = V64_Syntax;
        tsel = not(V64_Syntax[8,9]);
        freq1 = V64_Syntax;

#V65
print('#V65 Kommentare im Text');
freq1 = V65_Frei_Komm;
        tsel = not(V65_Frei_Komm[98,99]);
        freq1 = V65_Frei_Komm;

############# Kreuztabellen #############################

print('#Kreuztabellen');

#
# BEISPIELE fuer Formulierung des Aussortierens von Missing Values
#           sowie Recode-Anweisung
#
#tsel = not(V61_Geschlecht[8,9])&not(V19_Urteil_ML[8,9]);
#freq2(sc=1) = V61_Geschlecht,V19_Urteil_ML;
#corr() = V61_Geschlecht,V19_Urteil_ML;
#
#freq1 = V58_akadStatSoz;
#tsel = not(V58_akadStatSoz[98,99])&not(V59_akadStatnSz[98,99]);
#freq1 = V58_akadStatSoz;
#freq1 = V59_akadStatnSz;
#recode(
#       V58_akadStatSoz=1*V58_akadStatSoz[1] + 2*V58_akadStatSoz[2,3,4,5]
#       + 3*V58_akadStatSoz[6,7] + 4*V58_akadStatSoz[8],
#       );
#recode(
#       V59_akadStatnSz=1*V59_akadStatnSz[1] + 2*V59_akadStatnSz[2,3,4,5]
#       + 3*V59_akadStatnSz[6,7] + 4*V59_akadStatnSz[8] + 5* V59_akadStatnSz[9,10],
#       );
#freq1 = V58_akadStatSoz;
#freq1 = V59_akadStatnSz;
#freq2(sc=1) = V59_akadStatnSz,V58_akadStatSoz;
#corr() = V58_akadStatSoz,V59_akadStatnSz;

time;